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  #1  
Alt 17.07.2007, 22:31
Acnaib Acnaib ist offline
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Standard AW: Chemo bei primär inoperablem Pankreaskarzinom

Hallo Ihr Lieben,

heute mal wieder ein paar Zeilen von mir. Letzte Woch war mal wieder Untersuchung bei meine S-Mutti - alles beim alten, Tumor nicht gewachsen und noch keine Metastasen. Behandlung mit Gemzar geht weiter. Find ich erstmal toll und gibt doch Mut zur Hoffnung. Oder? Ich freu mich, mein Mann freut sich - Mutti nimmt es nur zur Kenntnis.

Und doch haben wir wieder ein kleines Problem. Bis vor kurzem hat meine Tochter (8 Jahre) immer noch bei Oma Abendbrot essen dürfen. Seit letzter Woche nicht mehr. Heute hat sie Oma wieder gefragt. Und Oma sagte, daß es heute nicht geht. Ich habe mal wieder nachgehakt, und gefragt, ob sie heute meint oder immer. Sie sagte zu mir, daß sie immer meint. Es fällt ihr schwer, vor meiner Tochter so zu tun, als ob sie gern essen würde. Sie kann wohl gerade Abends sehr wenig essen. Und sie muß sich vor dem Abendbrot spritzen - Insulin und Heparin (?). Sie will nicht, daß meine Tochter das sieht.
Sie fing an zu weinen. Ich hab versucht sie zu trösten, wenn es so ist, wie sie sagt, dann kann ich sie auch verstehen. Ich dachte nur, daß es ihr leichter fällt, in einer aufgelockerten Atmosphäre mit Enkelkind zu essen. Nun ist mein Schwiegervater wieder auf mich sauer. Wenn Mutti weint, gibt er mir die Schuld und läßt es mich spüren. Ich bin ja auch schuld, aber ich wollte es doch nicht. Soll ich denn gar nichts mehr sagen? Was würdet ihr tun? ich hab auch schon mit einer Ernährungsberaterin Kontakt aufgenommen, aber ich ahne, von so etwas wollen Schwiegereltern nichts wissen. Was soll ich tun? Kann ich noch was tun oder soll ich mich einfach raushalten - nur für Mutti da sein. Übrigens: Heut nachmittag hab ich ihr einfach mal ihr Lieblingseis aus der Eisdiele mirgebracht. Hat sich glaube gefreut und es gleich aufgeschleckert - inklusive Waffel. Da freu ich mich nun schon über son paar "Extrakalorien". Ich glaube fast, mehr kann ich nicht tun.

Liebe Grüße, und die besten Wünsche für euch alle hier!

Bianca
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  #2  
Alt 17.07.2007, 22:41
Benutzerbild von Conny44
Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Chemo bei primär inoperablem Pankreaskarzinom

Hallo Bianca,

dein erster Absatz klingt doch erstmal wunderbar. Glückwunsch.

Hmm, zu dem anderen fällt mir auch nicht wirklich was sinnvolles ein. Ich weiß nicht, ob man ein 8-jähriges Mädel schon soweit aufklären kann, dass sie versteht, dass Oma krank ist und nicht mehr so viel essen kann, sich auch spritzen muss? Warum eigentlich nicht, insoweit deine Tochter das verkraften würde. Aber damit könntet ihr vielleicht das Problem lösen, deine S-Mutti wäre nicht allein beim Essen und dein S-Papa nicht mehr sauer.

Ich wünsche euch jedenfalls, dass der Tumor nicht mehr weiter wächst oder sich gar zurückzieht. Alles Gute.
__________________
Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

_____________________________________________________
mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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  #3  
Alt 17.07.2007, 22:54
Acnaib Acnaib ist offline
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Beiträge: 68
Standard AW: Chemo bei primär inoperablem Pankreaskarzinom

Hallo Conny!

erst mal was anderes: Ich habe gerade in einem anderen Tread gepostet (Gundi) Ich hoffe, du fühlst dich nicht angegriffen. Ich persönlich kann dich sehr gut verstehen, finde aber die Diskussion im allgemeinen etwas unangebracht. In Hinsicht auf hier neu auftretende Forumnutzer. Es hilft im Endeffekt nicht weiter. Meine persönliche Meinung: Und wenn die Statistik noch so bescheiden ist, Hoffnung besteht immer! Die Sache mit dem Bettler und dem Millionär lese ich immer wieder gerne.

Jetzt zu deiner Antwort, über die ich mich sehr gefreut habe. Meine Tochter würde die Situation verstehen, aber Mutti hat mir verboten, ihr etwas über ihre Krankheit zu erzählen. Ich muß das nun mal akzeptieren. Und ich werd mich hüten zu meiner Tochter was zu sagen, ich hätte Angst Mutti würde den Kontakt zu mir abbrechen. Ich bin halt nur die "Schwiegertochter".

Nochmals Vielen Dank! Liebe Grüße Bianca!

Geändert von Acnaib (17.07.2007 um 22:56 Uhr) Grund: Falscher Fehler
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  #4  
Alt 10.08.2007, 00:04
Acnaib Acnaib ist offline
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Standard AW: Chemo bei primär inoperablem Pankreaskarzinom

Hallo, ihr Lieben!

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Brauch mal Zuspruch. S-Mutti hat Mittwoch die Chemo ausfallen lassen. Mein Mann (ständig auf Montage) erzählte mir am Telefon, sie ist nicht gefahren, weil Zuckerwert so niedrig (?).
Ich hab Mutti heute morgen besucht. Lad um 11:00 uhr noch im Bett. Sagte auf mein Nachfragen, ihr geht es nicht so gut. Ich hatte weiter nachgehakt, und sie sagte, was ich bereits seit Tagen ahnte, ihre Rückenschmerzen sind nicht mehr auszuhalten. Scheiße! Was kann ich tun, um sie von den Schmerzen zu befreien? War am Montag bei ihrem Hausarzt zum Gespräch. Der sagte, er sieht, daß es ihr immer schlechter geht, kann aber nichts tun, so lange sie nicht redet. Was ist, wenn sie nächste Woche wieder nicht zur Chemo fährt? Ich hab heut mit "Engelszungen" mit ihr geredet, daß sie morgen mal mit ihrem Hausarzt spricht, ihre Probleme schildert. Sie meinte, daß sie es tun wird. Ich hoffe es.
Mensch, ich wollt heut mal "Klartext" mit ihr reden, aber wenn sie mich dann mit ihren traurigen Augen anschaut, sich einfach nur freut, daß ich da bin, dann kann ich nicht mehr mit ihr reden, wie ich es vorhatte. Es tut mir dann einfach nur leid. Aber, soll ich es irgendwann einfach doch tun? Irgendwer muß sie doch einfach mal "wachrütteln"!? Ich weiß nicht, was ich richtig machen soll? Was ratet ihr mir? Weshalb hat sie jetzt so starke Rückenschmerzen, wenn der Tumor nicht gewachsen ist und keine Metastasen da sind? Bei ihr wird immer nur Ultraschall gemacht (?) Im Gespräch mit dem Hausarzt sagte dieser, warum soll ein MRT o.ä. gemacht werden, was hilft das, wenn sie wissen, wie weit der Tumor fortgeschritten ist? Hat er recht? Kann ich nichts tun?

Wenn mir jemand antwortet, dann bin ich sehr froh.
Liebe Grüße an alle! Und viel Kraft für alle, die sie brauchen!

Bianca
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  #5  
Alt 11.08.2007, 00:17
gewwi gewwi ist offline
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Standard AW: Chemo bei primär inoperablem Pankreaskarzinom

Hallo bianca,
ihr braucht einen Schmerztherapeuten, das kann ein Hausarzt nur in wenigsten Fällen leisten. Und ob deine Schwiegermitter damit einverstanden ist ??
Aber wenn die Schmerzen weniger werden oder sogar ganz verschwinden, bessert sich meist automatisch auch das ganze Drumherum.
Es gibt eine Menge Schmerzmittel, die ihr helfen könnten.
Kannst du eventuell deinen Schwiegervater zum Verbündeten machen ?
oder deinen Mann ? Schmerzen müssen nicht sein.
petra
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  #6  
Alt 21.08.2007, 23:39
Acnaib Acnaib ist offline
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Standard AW: Chemo bei primär inoperablem Pankreaskarzinom

Hallo ihr Lieben!

Heute mal wieder ein paar Zeilen von mir. Wir (ich und meine Kinder) sind heut aus dem Urlaub zurückgekommen. Wir waren unseren Vati an der Nordsee besuchen. Er arbeitet zur Zeit dort. Heute wieder zurück, habe ich mich erschrocken Schwiegermutti zu sehen. Sie sieht aus, als hätte sie heut Chemo bekommen. Die Gesichtsfarbe! Etwas gelb, etwas günlich! So sieht die eigentlich nur an "Chemotagen" aus. Ihre Schmerzen hat sie jetzt mit Pflastern (Morphium) in Griff. Aber in einem Bein hatb sie jetz auch Wasser. Sie ist total schlapp, nach ein paar Meterm wurde ihr heut schon schwarz vor Augen. Ich bin einfachn nur unglücklich. Ist das jetzt schon der Anfang vom Ende??? Ich wollte heut ein Stückchen mit ihr gehen. Sie sagte "Ich kann nicht, hab es vorhin probiert und mir wurde sehr schnell schwarz vor Augen". Was soll ich da erwiedern? Nichts! Ich kann nur zuschauen, wie alles immer schlimmer wird. Ich hab sie doch so lieb! Wie kann ich ihr helfen?

An euch alle, alles Gute! Gebt die Hoffnung nie auf!
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  #7  
Alt 27.08.2007, 22:14
Acnaib Acnaib ist offline
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Standard AW: Chemo bei primär inoperablem Pankreaskarzinom

Der Hausarzt hat Mutti heut ins Krankenhaus eingewiesen. Er meinte, daß er die schlechten Blutwerte (Leukos) nicht mehr verantworten kann. Sie bekommt jetzt Bluttransfusion und Sauerstofftherapie. Ich hoffe, dass sie sich wieder etwas erholt. Mutti wirkte in den letzten Tagen so kraftlos und schlapp, auch bekam sie sehr schlecht Luft. Vieleicht klingt es herzlos, aber ich bin froh, daß der Hausarzt sie eingewiesen hat. Bestimmt ist ihr damit mehr geholfen, als wenn zu Hause alle so tun, als wäre alles in Ordnung. Gestern war mein Mann auch mit bei ihr, nur kurz, weil für ihn war alles so weit in Ordnung. Heute ist er wieder weit weg auf Montage, und heult, weil seine Mutti im Krankenhaus ist. Ich verstehe ihn einfach nicht. Es geht ihr dort bestimmt viel besser, als gestern zu Hause! (?)
Morgen gehe ich Mutti besuchen. Schwiegervater meinte gleich: "Bleib bloß nicht so lange! Sie braucht ihre Ruhe!" Was denkt der eigentlich? Wenn ich einfach nur da bin, an ihrem Bett sitze, dann hat sie doch ihre Ruhe, freut sich und ist wenigstens nicht allein. Er tut immer so, als ob ich eine Gefahr für sie bin (?) Was sind 30 Minuten? Für mich eine verhältnismäßig kurze Zeit. Für ihn 29 Minuten zu lang.

Tja, ich glaube, mir geht es jetzt wieder etwas besser.

Viele Grüße! Bianca
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