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#1
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Hallo - Euch allen, die Ihr so lieb, aufrüttelnd und mitfühlend auf meinen "Hilferuf" geantwortet habt, ganz ganz herzlichen Dank!!! Das hat mich schon wieder ein wenig aufgebaut. Jede Zeile war sozusagen eine kleine Treppenstufe raus aus diesem dunklen Kellerloch, in das mein kleines, verängstigtes Ich sich (mal kurz) verkrochen hatte. - Ihr habt recht: Aufrecht bleiben und kämpfen lautet die Devise! Leider war ich die ersten Tage so "durch den Wind", dass alles, was die Ärzte zu mir sagten, nur wie kalter Windhauch an mir vorbei gezogen ist und ich mir gar nichts richtig merken konnte. Ich weiß nicht einmal mehr, wie all die vielen Ärzte hießen, die Ultraschall, Röntenaufnahmen, HNO-Untersuchungen, Blutabnahmen und und und an mir vorgenommen haben. - Was bis zu mir durchgedrungen und sozusagen als Gesamtbild haften geblieben ist, das ist ungefähr folgendes: Ich befinde mich in den Händen von sehr netten, sehr wohlmeinenden - und auch sehr kompetenten! - Ärzten, die allerdings mein Krankheitsbild nicht für irgendwie "exotisch" und hochkompliziert halten. Keine Geheimnisse, nichts Unklares mehr: Ich wurde ja sofort operiert, über dem linken Schlüsselbein wurde etwas entnommen, das sich als großzelliger und bösartiger Tumor erwies. Nun sitzen an diffiziler Stelle weitere solcher bösen Schalentiere, und die ummauern Aorta, Luftröhre und andere lebenswichtige Kleinigkeiten. Deshalb ist eine Chemotherapie das Mittel der Wahl und eine OP leider nicht möglich. Am Montag (13. Aug. 07) werde ich um 8.00 in die Klinik (in Flensburg) fahren, und dann geht das los mit der Chemo. Meine Frau hat ziemlich im Netz gestöbert und hat herausgefunden, dass der Cocktail, der da für mich gemixt wird, so ungefähr das beste und modernste ist, was man heute bekommen kann. Vor dieser Chemo habe ich auch keine übertrieben große Angst; ob mir mal schlecht wird, ob mir die Haare ausfallen etc., das empfinde ich nicht als soo dramatisch. Mein Allgemeinzustand ist ja gut: Ich bin 1,82 groß und wiege 86 kg, meine Blutwerte sind ok, Herz Leber Niere auch (sie alle übrigens ohne Befund) - da müsste doch noch ein bisschen was zu machen sein. Trotzdem sagte einer der Ärzte (und zwar leider genau der Chef der Onkologie), er habe zwar schon gelesen, dass Patienten mit Bronchialkarzinom im Stadium III b länger als ein Jahr überstanden haben, selbst erlebt habe er es aber noch nie. Schade, der Mann ist bestimmt kein Greenhorn und deshalb tendiere ich eigentlich immer noch dazu, in meinem speziellen Fall 'Hoffnung' mit 'Wunschdenken' oder blinder Illusion gleichzusetzen. Ich habe mein Leben lang versucht, realistisch zu sein. Jetzt würde ich mir nichts mehr wünschen als die Überzeugung, dass es angemessen und vernünftig ist, zu kämpfen. Ausgerechnet meine letzten Monate als Don Quichotte verbringen, der mit lautem Kampfgeschrei Windmühlenflügel attackiert: Das will ich eigentlich nicht.
Ganz ganz ganz ganz herzliche Grüße Euch allen, Frank |
#2
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Hallo Frank
Mein Zimmergenosse in der Lungenfachklinik Gauting war mindestens genau so schlecht dran wie du. Faustgroßer Lungentumor,Metastasen in den Knochen. Ärztliche Aussage: Ohne Maßnahmen 3 Monate. Da er wollte,dass ich bei der Endbesprechnug dabei bin, habe ich mir das Konzept der Ärzte angehört. In Frage käme eine neuartige,agressive Chemo,danach noch irgendwelche anderen neuen Medikamente. Die Chancen sehen lt, Ärzten wie folgt aus: 30% absolute Heilung,40% wesentliche Verbesserungen,sodass man mit dem Tumorrest leben kann. Ich meine,wenn dir ein Tumorkrankenhaus diese Chance bietet,sofort zugreifen. Das habe ich auch damals meinem zimmergenosen geraten. Am nächsten Tag schon hat er mit der agressiven Chemo begonnen. Gruß Quirin |
#3
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Lieber Frank,
nee, gegen Windmühlenflügel kämpfst Du nicht. Ich habe Stadium 4, auch nicht operabel, das kannst Du alles in dem Thread "Adenokarzinom inoperabel" lesen, und ich wüßte nicht, warum ich in den nächsten 3 Monaten sterben sollte. Da ist nämlich das Jahr für III B Leute um, was sollen denn dann nur wir Stadium 4 Leute sagen? Wie kann der Leiter einer Onkologieabteilung nur so einen Unsinn erzählen? Du schriebst auch, dass Du rauchst und Dich deshalb nicht beklagen kannst. Also niemand, auch ein Raucher nicht, hat Lungenkrebs ![]() Ich habe vor 10 Jahren aufgehört, zum Glück. Weil ich nicht weiß, ob ich es mit der nervlichen Anspannung, die die Krankheit ![]() Wenn Du es kannst, tue es. Es lohnt nämlich doch, auch wirkt die Chemo besser. Ran an den Feind!!! ![]() Liebe Grüße Christel |
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