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#1
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Hallo,
bin heute wieder im Krankenhaus gewesen und bin schockiert wie abgemagert mein Vater ist. Morgen bekommt er Aufbaukost und kann endlich weg von der Astronautennahrung. Heute war er wieder ganz seltsam: er fragte mich ob ich mit seiner behandelnden Ärztin gesprochen hätte und ich antwortete ihm:"Ja, das weisst Du doch schon. Wir haben über die Operation und das was kommen wird gesprochen". Darauf erwiderte er: "Die Frau Professor sagt ihr könnt ohne weiteres fliegen - sie würde nicht stornieren." Ich sagte ihm dann nochmals, dass wir nur fliegen würden, wenn er keine Bedenken hätte und nur dann fliegen, wenn wir ganz sichergehen könnten, dass es ihm gesundheitlich soweit gut gehe. Dann meinte ich noch:"So schnell wirst Du nicht sterben..." worauf er ganz ernst erwiderte:"Das kann ganz schnell gehen." Es war schrecklich ihn das sagen zu hören. Fühlen die Kranken das, wie lange sie noch zu leben haben? Bin sehr beunruhigt darüber. Vielleicht ist mein Vater auch nur in einem tiefen schwarzen Loch - immerhin haben wir erst vor einer Woche erfahren, dass er an BSDK erkrankt ist und keine Hoffnung mehr für ihn besteht. Manchmal wünschte ich er könnte mir seine Gefühle besser mitteilen, aber das konnte er noch nie und seit dem Tod meiner Mutter im Jahr 1985 hat er sowieso keinerlei Gefühlsregung mir gegenüber gezeigt (er kann mich nicht mal in den Arm nehmen oder mir eine zärtliche Geste schenken). Ich hoffe, dass er wieder ein bisschen Auftrieb bekommt, wenn er am Montag aus der Klinik entlassen wird. Morgen werde ich wieder nach ihm sehen und hoffen, dass er wieder ein wenig zuversichtlicher ist. Bis dann, Ericsson PS: der Urlaub wäre kein reiner Erholungsurlaub, sondern sollte eigentlich dazu dienen, Kontakte zu knüpfen und das Land anzuschauen, weil wir möglicherweise dort drüben leben werden. |
#2
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hallo ericsson,
auf deine frage, ob kranke spüren ,dass sie sterben kann ich dir nur sagen, dass mein vater es wußte. er hat es sogar ziemlich genau gewußt... wir dachten erst auch, dass es normal ist, dass man so spricht wenn man so krank ist. aber wir haben ihn gottseidank ernst genommen und uns immer wieder ein wenig voneinander verabschiedet. das bedeutet aber nciht, dass es bei deinem vater so schnell wie bei meinem (ca. 7-8 wochen seit diagnosestellung) gehen muß! genießt den urlaub. dein vater hat euch ja seinen segen gegeben. er weiß schon warum (manche können besser loslassen, wenn sie alleine sind...) er euch sagt, dass ihr fleigen sollt. ich meine, falls es (nur mal angenommen) wirklich schnell geht und er das wirklich so spürt, dann WILL er dass er dann alleine ist. viele grüße! tina
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Betroffener: mein Vater, geb. 1943, seit ca. Mai 07 2,5 x 2 cm Tumor am Bauchspeicheldrüsenschwanz mit multiplen Lebermetastasen, Gelbsucht seit ca. 26. Mai 07 trotz Stent. Von uns gegangen nach knapp 2 Monaten am 26.07.07... ![]() Geändert von TinaNuernberg (29.08.2007 um 21:20 Uhr) Grund: ergänzung |
#3
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Hallo,
ich habe deine Geschichte gelesen und kann deine Gefühle genau nachempfinden. Bei meinem Papa (58 Jahre) ist diese Krankheit im Mai 2006 festgestellt worden. Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade mit meinem Mann und meiner Tochter im Urlaub. Als ich die Nachricht erhielt war der Urlaub gelaufen- gern wäre ich sofort nach Hause geflogen, aber meinem Mann und meiner Tochter zuliebe sind wir geblieben. Meinem Papa ging es zu diesem Zeitpunkt noch sehr gut. Er hat weiterhin gearbeitet um sich abzulenken, ist jeden Tag ein paar Kilomenter Fahrrad gefahren und hat sich sehr gesund ernährt. Der Verlauf der Krankheit ist für meich ganz furchtbar gewesen und ich wäre fast daran zerbrochen. Bis 2 Wochen vor seinem Tod ging es ihm noch sehr gut, was sich dann aber schlagartig änderte. Er wollte immer nur das es uns gut geht und wir uns nicht so viele Sorgen um ihn machen- was natürlich völlig unmöglich gewesen ist. Er ist am 25.09.2006 nach 4 Monaten seit der Diagnosestellung mit nur 58 Jahren gestorben. Ich habe lange gelitten und konnte seinen Tod nur sehr schwer akzeptieren- ich kann es auch heute, 1 Jahr später, noch kaum. Aus heutiger Sicht kann ich dir nur raten- fahre nicht in den Urlaub, egal wie wichtig er dir und deiner familie sein mag. Du wirst irgendwann dankbar für jeden Tag und jeden Moment mit deinem Vater sein- denn diese Zeit kommt nie! wieder. Ich wünsche dir von ganzem Herzen alle Kraft der Welt für die kommende Zeit. Liebe Grüße- Nicole |
#4
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Hallo,
ja, mit der verbleibenden Zeit ist das so eine Sache, man weiss es eben nicht, wie lange noch. Ich habe eigentlich so aus dem Bauch raus entschieden (u. bin bis jetzt gut damit gefahren), nun nicht gerade den Karibik-Urlaub zu buchen, da hätte ich wirklich keine ruhige Minute, aber mal ein paar Tage weg von Leipzig, war mir schon wichtig. Natürlich in Absprache mit meinen Eltern u. bis jetzt ist auch alles gut gegangen, wir wären immer spätestens in 3 Stunden wieder da gewesen u. sind auch rund um die Uhr erreichbar. Allerdings geht es meinem Vati momentan auch noch ganz gut; weit voraus planen kann man aber trotzdem nicht... Wie hier im Forum schon mehrfach gesagt, mit diesen vorausgesagten Zeitspannen ganz vorsichtig sein, es weiss keiner. Sicher ist aber auch was dran, wenn die Zeit für den betroffenen Patienten wirklich soweit ist, dass er den Zeitpunkt in etwa fühlt. Ich habe es meist im Gefühl, bekomme es aber auch gesagt, wenn ich zu meinem Vati gehen sollte. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht täglich notwendig, aber ich hatte vorher Phasen, wo ich sehr oft dort war bzw. werden auch wieder Zeiten kommen, wo er mich täglich braucht. Hilft dir das weiter? Es sind ja immer sehr persönliche Erfahrungen, die wir machen. Viel Kraft u. Mut u. liebe Grüße ![]() Ute
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Betroffener: mein Papi (Jahrgang 1930) Diagnose 14.5.07 BSDK mit Lungenmetas inoperabel, Chemo mit Gemzatibin + Tarceva, Zunahme Lungenmetas + Lymphknotenbefall - Chemo wurde im Oktober eingestellt; seit 4.12.07 Lebermetas, zusätzlich Lungenentzündung. Eingeschlafen am 8.12.2007 |
#5
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Hallo Ihr,
inzwischen sind 2 Wochen seit der Diagnose BSDK bei meinem Vater vergangen - verrückt wie die Zeit rast. Ich bin jetzt nur noch alle 2 Tage im Krankenhaus bei ihm, da es ihm wieder besser geht. Er hat wieder eine frische Farbe im Gesicht und kann wieder ein wenig normales Essen zu sich nehmen. Was mir noch zu denken gibt ist, dass er vor jedem Mittagessen Schmerzmittel einnehmen muss, da er sonst Schmerzen vom Essen bekommt. Eigentlich hätte er jetzt schon entlassen werden sollen, aber er hat eine schwer heilende Wunde in der Halsgegend (da war ein Zugang gelegt). Wir warten also jeden Tag auf eine Entlassung. Dass es ihm besser geht haben wir deutlich zu spüren bekommen, denn er kann schon wieder recht giftig werden. Vor allem wenn wir unsere Jungs 3 1/2 und 5) im Krankenhaus dabei haben und sie nicht wie Engel still und ruhig auf ihren Plätzen sitzen, dann kann mein Vater schon sehr laut und böse werden. Ein eindeutiges Zeichen für eine Besserung! Nach einem Kurzurlaub mit ihren Kegeldamen besucht ihn auch wieder seine Freundin regelmässig und manchmal 2mal am Tag und ich glaube das tut ihm sehr gut (Sie hat nur 5 km bis zur Klinik, während wir einfach 35 km fahren). Für nächsten Montag haben wir in der Uniklinik in Ulm einen Termin bezüglich einer möglichen Chemotherapie. Er hat mir versprochen, sich wenigstens mal anzuhören, welche Möglichkeiten bestehen und er wird danach weitersehen, ob er eine Chemo in Angriff nehmen wird oder nicht. Manchmal kann er so furchtbar cool sein und mit seinem Spruch "Einmal ist´s halt vorbei" eine große Leere in mir hervorrufen. Dabei schaut er einen ganz kühl und hochtrabend an und wehe man sagt dann irgendwas drauf. Warum kann er nicht mal jetzt, in dieser blöden und besch.... Situation irgendeine Art von Gefühlen zeigen? Bin gespannt wie das Verhältnis zwischen uns ist, wenn er wieder zuhause ist. Für heute liebe Grüsse, ericsson |
#6
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Hallo,
nach langer "Auszeit" brauche ich einen dringenden Rat. Mein Vater hatte gestern morgen einen Blutsturz und konnte nur noch hilflos am Boden liegenbleiben. Da er auch nicht in der Lage war zu telefonieren und um Hilfe zu rufen muss er wohl über eine Stunde gelegen sein. Danach hat er sich ins Nebenzimmer geschleppt, wo auch Stuhl und jede Menge Blut abegegangen ist. Nach einer weiteren Stunde war er in der Lage um Hilfe zu rufen. Ich weiss nicht, was ich machen soll. Er hat seiner Partnerin, die so schnell wie möglich zu ihm gefahren ist untersagt einen Arzt zu rufen und sie hat sich seinem Willen gefügt. Auch wenn es jetzt vielleicht eklig klingt muss ich weitererzählen, denn vielleicht kann mir jemand helfen was das bedeutet: mein Vater hat mit dem Blut auch (wie er es bezeichnet ![]() Seither hat er aber nicht mehr so heftige Schmerzen wie zuvor und hat anstatt 5 Schmerztabletten nur noch 1 nehmen müssen. Sein Kreislauf ist natürlich völlig unten und er ist ziemlich geschwächt. Da ich keinen Arzt (Hausarzt) mehr um diese Uhrzeit erreichen kann, der mir sagen kann, wie ich mich weiterverhalten soll in dieser Situation könnt ihr mir vielleicht sagen wie es weitergeht. Bitte helft mir! ericsson |
#7
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Hallo,
Arzt rufen - unbedingt - und zwar gleich. Es klingt nach Darmverschluß und dass er den Stuhl erbricht. Der Darminhalt staut sich bis in den Magen, was zum Erbrechen von Kot führt. LG Astrid |
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