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#1
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Hallo,
abermals ein Danke für die Antworten und die Links :-) Mmh, sowohl mein Uro als auch die Uro-Station der behandelnden Klinik meinten damals, daß sechs bis acht Wochen nach der Chemo erneut nach der TIN geschaut werden solle und diesem Rat folgte ich auch. Dabei wurde kein Hinweis mehr auf eine TIN gefunden. Doch wenn ich mir die Links und Antworten von Euch durchlese, ist die Rede von sechs Monaten... Hieße das, ich sollte nochmals eine Gewebeprobe entnehmen lassen um auf TIN erneut zu prüfen? ![]() Im vergangenen Jahr war ich vor der Chemo schon einmal in Hamburg und habe die Gewebeproben-Schnitte des linken Hodens zur Ansicht vorgelegt, da aber in der Andrologie bei Prof. Schulze, um abklären zu lassen, ob ggf. direkt Gewebe zur Kryo entnommen werden könnte. Doch verneinte er dieses als Aussichtslos, weil er nur zwei oder drei Spermien in allen Schnitten zusammen gefunden hatte und dies zu wenig sei. Da hat er irgendwie auch Recht mit gehabt, denn für eine erfolgreiche IVF bedarf es oft mehr als drei Versuche. Und so verabschiedete ich mich in der Hoffnung, die Fertilität käme nach der Chemo wieder... Die Argumentationskette meines Uros bezüglich der Strahlentherapie scheint mir zu sein: 07/06 wurde die TIN zwar nicht mehr histologisch nachgewiesen, aber kann doch sein, daß an einer Stelle neben der Biopsat-Entnahme noch TIN-Zellen versteckt sind, die erneut ausbrechen könnten. Im Ejakulat sind sowieso keine Spermien mehr zu finden gewesen (05/07), aber die TIN zerstört irreversibel auch die Fertilität. Weshalb also keine Strahlentherapie durchführen? Suuuuuuuper *kopfschüttel* Ich komme mit dem Mann eigentlich wunderbar klar, er ist nett, antwortet auch auf meine Fragen, aber hier stellt er sich echt quer. Nun ja, so werde ich dann Zweitmeinungen einholen und schauen, was dabei heraus kommt. Zugegeben, wäre das Problem mit der Fertilität nicht vorhanden, würde ich durchaus eine zusätzliche Strahlentherapie in Betracht ziehen, doch da dies noch nicht abgeklärt ist, inwiefern es zu diesem Umstand kommt... Irgendwie bereue ich die ein oder andere Entscheidung aus dem letzten Jahr, aber was sollte ich tun, überrumpelt von der Diagnose, unwissend der tatsächlichen Tragweiten und Entwicklungen bis zum heutigen Tag? Viele Grüße Timo |
#2
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Hallo Timo,
ist schwierig, dir zu raten. Ich würde so vorgehen: Versuchen, in Erfahrung zu bringen, ob es überhaupt eine Chance gibt, die Ursache der Azoospermie herauszufinden, bzw. diese zu therapieren. Immerhin war sie ja schon vor der Chemotherapie vorhanden. Wenn die TIN als Ursache der Azoospermie vermutet wird, dann wäre herauszufinden, ob es realistisch ist, nach der erfolgten chemotherapeutischen Vernichtung der malignen Zellen auf eine Erholung der Spermiogenese zu hoffen. Diese Frage kann dir nur ein Spezialist beantworten. Wenn überhaupt. Die Richtlinie empfiehlt in der Tat nach Chemotherapie eine abwartende Haltung in Sachen Bestrahlung des verbliebenen Hodens. Die Zahlen dazu hast du sicher schon gelesen: in zwei Dritteln der Fälle ist die TIN durch die Chemo dauerhaft beseitigt. Es bleibt allerdings ein Restrisiko der erneuten Entwicklung eines Tumors, das aber angesichts engmaschiger Nachsorge vertretbar ist. Nur ist zu fragen, ob die Richtlinie diese abwartende Haltung lediglich angesichts begründeter Hoffnung auf einen Erhalt der Fertilität empfiehlt, und ob die Dinge nicht anders liegen, wenn diese Hoffnung gering oder gar nicht vorhanden ist. Darüber hinaus liest man auch immer wieder von einer weiteren Beeinträchtigung der Leydigzellen durch die Doppeltherapie Chemo + Bestrahlung: Es wäre also noch zu hinterfragen, ob eine Bestrahlung nicht auch noch konkrete Konsequenzen nach sich zieht, wie z.B. eine Verschlechterung der Testosteron-Produktion. Wie man es dreht und wendet, es bleibt eine Ermessensentscheidung: Auf der einen Seite die möglicherweise geringe Hoffnung auf eine Erholung der Spermiogenese, auf der anderen Seite das Risiko der erneuten Entwicklung eines malignen Tumors. Ich hoffe, dass eine kompetente Zweitmeinung dir hilft, diese Entscheidung für dich zu treffen. Du kannst ja beizeiten mal davon berichten. Wenn es dir möglich ist, dann vergiss die Entscheidungen der Vergangenheit. Das ist leicht gesagt, aber es ist wichtig, sich davon frei zu machen. Was vergangen ist, ist unabänderlich vergangen. Kaum einer ist in der Lage, in einer solchen Situation jede Entscheidung bis in die letzte Konsequenz zu durchdenken. Man ist da einfach abhängig von den Vorgaben der Ärzte, das geht allen so, die mit einer Krebserkrankung konfrontiert werden. Grüße von Andi |
#3
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Hallo,
nachdem ich inzwischen mit meiner Hausärztin über ein sinnvolles Vorgehen gesprochen habe, habe ich einen Termin am 14.09 bei einem anderen Urologen. Dafür muüßte ich noch ggf. meine Unterlagen über den Krankheitsverlauf noch vervollständigen, ansonnsten: Abwarten und Tee trinken ![]() Ja, die Therapie-Ratschläge bzw. Leitlinien sind durchaus interessant, doch haben sie mich auch ein wenig verwirrt, es sind eben nur "nackte" Zahlen und ich habe nicht die nötige Erfahrung, sie auch richtig zu deuten. @Andi: Du hast Recht, die Entscheidungen meiner Vergangenheit zu revidieren ist in diesem Fall wirklich ausgeschlossen. Eigentlich hatte ich bisher auch keine Probleme damit, das Geschehene als solches zu betrachten, doch hatte die Contenance bei Seite gelegt und ärgerte mich über die Haltung meines Uros, aber nun ja, ansonnsten komme ich zum Glück mit ihm ganz gut klar. In diesem Sinne, ich halt Euch auf dem Laufenden, Timo |
#4
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Hallo,
wie versprochen halte ich Euch mal auf dem Laufenden. Heute habe ich mir bei einem anderen niedergelassenen Uro eine Zweitmeinung eingeholt und er meinte auch, daß es wohl eher aussichtslos sei, daß bei mir die Fertilität (gleich wie) wiederkehrt. Er hat sich Zeit genommen, wir haben nett miteinander geredet und er versteht durchaus mein Ansinnen, nur würde er auch die Strahlentherapie durchführen lassen. So hart es sei mit 24 zu wissen, daß man keine eigenen Kinder bekommen könnte. Tja, was mache ich nun, noch habe ich keine Antwort. Werde ich jemals eine bekommen? Blödsinn wäre es auch, würde ich nun so lange von Arzt zu Arzt rennen, bis einer sagen würde "Ja, da ist noch etwas zu machen", denn das dauert entweder viel zu lange oder es würde keinen geben. Letztlich muß ich mich jedoch auch irgendwann einmal dem Schicksal stellen, welches mir zugetragen ist, und nicht in eine Manie oder eine Art Agonie verfallen. "Life ain't easy"... Doch wie schrieb schon Sebastian Brant (Das Narrenschiff)? "Wer krank ist und liegt in der Not, und folgt nicht eines Arztes Gebot, der hab den Schaden, der ihm droht" Viele Grüße Timo |
#5
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Hallo Timo,
immerhin kann man Sebastian Brants Diktum heute vielleicht eher folgen als zu Zeiten der Renaissance, in der wir, die wir hier versammelt sind, bestenfalls zur Ader gelassen worden wären. Dennoch wäre es evt. zu überlegen, ob du dich tatsächlich noch einmal an den oben erwähnten Prof. Dieckmann wendest, denn nach meiner Erfahrung sind die spezialisierten Klinikärzte bisweilen doch fitter als die niedergelassenen Urologen. Sollte dieser ausgewiesene Experte auch zu einem negativen Ergebnis kommen, dann hast du wirklich alles getan, was möglich und sinnvoll ist. Grüße von Andi Geändert von Andi Frenzel (15.09.2007 um 12:42 Uhr) |
#6
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Hallo,
entschuldigt, daß ich so lange auf eine Antwort habe warten lassen. Also heute habe ich eine Antwort von Prof. Dieckmann bekommen. Er könne meine Bedenken bezüglich einer Strahlentherapie nachvollziehen und er meint, es ein gutes Zeichen sei, daß im Biopsat im Juli 2006 keine TIN nachgewiesen werden konnte. Ferner (wie ich bereits wußte/weiß) bestünde dennoch die Möglichkeit, daß sich eines Tages doch wieder aus ggf. verbliebenen TIN-Zellen ein neuer Tumor bilde und somit doch eine Bestrahlung ratsam werden könne. Wenn mir die Fruchtbarkeit wichtig sei, könnte ich unter regelmäßiger Kontrolle (Sono und Labor) die Bestrahlung erst einmal zurückstellen. Eine erneute Biopsie könnte ich zwei Jahre nach der Chemo in Erwähgung ziehen (also nächstes Jahr) um erneut nach TIN zu suchen und gleichzeitig nach befruchtungsfähigen Spermien zu suchen. Ich muß sagen, daß ist eine überaus gute Nachricht für mich ![]() Nach einer Entscheidung suchend und mit vielen Grüßen Timo |
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