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  #1  
Alt 12.09.2007, 09:08
Tina1207 Tina1207 ist offline
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Ort: Oberursel
Beiträge: 19
Standard AW: Rippenfellkrebs

Liebe Kessi,

vor genau der gleichen Entscheidung standen wir (meine Mutter, Schwester, Schwager und ich) auch vor knapp 2 Jahren... Das Krankenhaus rief nachts um 04:40 an und wir waren knapp 30 Minuten später vor Ort. Mein Vater hat uns alle noch einmal gesehen und ganz kurz mit uns gesprochen.
Dann gab ihm die Ärzte hoch dosiertes Valium+Morphium, so dass er dann schlief. Um 10:40 wurde er dann endlich erlöst. Es war weiß Gott nicht einfach, ihn in diesen Stunden zu begleiten, man ist so hin und her gerissen!
Einerseits möchte man den geliebten Menschen erlösen, andererseits hängt man doch so sehr an ihm.....
Aber es ist auf jeden Fall die richtige Entscheidung das Leiden nicht unnötig durch irgendwelche Maschinen zu verlängern. Eine Rettung gibt es ja leider nicht.....

Ich wünsche Dir viel Kraft und Stärke für die nächsten Tage!
Und wenn Dir zum Heulen zu Mute ist, dann laß den Tränen freien Lauf.... ich finde das hilft sehr!

Alles Liebe,
Tina
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  #2  
Alt 14.09.2007, 11:36
stefanzh stefanzh ist offline
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Ort: Zürich (Schweiz)
Beiträge: 178
Unglücklich AW: Rippenfellkrebs

Also ich war nun leider einige zeit nicht mehr hier und bin gerade etwas schockeirt, was sich in dieser kurzen Zeit alles zugetragen hat:
Zu Andreawhite: Auch von meiner Seite her und leider etwas verspätet noch mein tiefempfundenes Mitgefühl. Leider hat wieder einmal mehr die Krankheit obsiegt. Ich denke fest an Dich und wünsche Dir viel Kraft!

ZU Uhura: Auch Deinen Verlust habe ich schwer glauben können. So gerne hätte ich Dir noch mehr Zeit und schöne Stunden mit Deiner Mutter gewünscht. Dass Deine Mutter alleine gestorben ist war aber sicherlich ihr wille und sie hat sicherlich jede einzelne Minute, die Ihr an Ihrem Bett verharrt habt genossen. Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute und viel Kraft und Durchhaltewillen in der nächsten Zeit.

Und zuletzt zu Kessi: Ich finde Euren Entscheid den einzig richtigen. Ihr erspaart damit Deinem Vater viele Strapazen. Wir mussten diese Entscheidung auch gerade bei meiner Oma treffen und ein letzter Abschied ist immer schwer, aber ich finde immer, dass die Geburt eines Menschen ein durch und durch würdevoller Vorgang ist. Meines Erachtens sollte der Tod dies ebenfalls sein. Leider führt unserer medizin teilweise dazu, dass menschen zu lange am leben bleiben und damit einen Teil dieser Würde, im Kampf um ein paar Tage weiteren Leidens, verlieren. Ich bin mir sicher, dass wenn Dein Vater Eure Entscheidung kommentieren könnte, er Euch beipflichten würde.
Viel Kraft und Durchhaltevermögen.

Gruss an Euch alle
Stefan
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  #3  
Alt 14.09.2007, 16:57
Kessi Kessi ist offline
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Beiträge: 16
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo Seagirl, Hallo Tina!

Danke für eure Worte. Bis heute hat es mein Papa es nicht geschafft loszulassen. Aber mit jedem Tag wird die Situation unerträglicher. Meine Mama erzählt, wie sich sein Körper verändert (durch das Nierenversagen ist er die letzten Tage aufgedunsen, seit gestern fällt er in sich zusammen) und sie hofft, das er bald erlöst ist. Aber mit jedem Tag werden die Zweifel größer, ob wir das Richtige entschieden haben. Der Arzt hat gesagt, er hätte genauso entschieden. Letzendlich kam das Herzversagen ja durch den Krebs und eine Heilung gibt es nicht. Aber ich habe mir seinen Tod irgendwie anders vorgestellt, ich hätte ihm gerne bis zum Schluß die Hand gehalten.

Liebe Grüße an alle Kessi


Ps: Auch Stefan vielen Dank für Deine Worte.

Geändert von Kessi (17.09.2007 um 22:00 Uhr)
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  #4  
Alt 16.09.2007, 15:42
Daddys girl Daddys girl ist offline
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Beiträge: 63
Standard AW: Rippenfellkrebs

liebe kessi,

oh man, das ist echt eine schlimme situation. als wenn es alles noch nicht schlimm genug wäre, muss man sich dann noch mit der unschönen seite des sterbens auseinandersetzen. Mein dad hatte 2 wochen vor dem ende auch herzprobleme. ich drücke euch die daumen dass es nicht mehr lange dauert.
wieso könnt ihr denn nicht bis zum ende bei ihm sein wenn ihr das wollt? darüber müsste man mit den ärzten doch reden können.

Viel glück und alles gute
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  #5  
Alt 17.09.2007, 17:54
Seagirl Seagirl ist offline
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Registriert seit: 11.03.2007
Beiträge: 236
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo Kessi,

ich drücke Dich ganz doll

Liebe Grüße
Heike
__________________
---------------------
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  #6  
Alt 17.09.2007, 21:49
Kessi Kessi ist offline
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Ort: Schwalm-Eder-Kreis
Beiträge: 16
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo Seagirl, Tina, Stefan, Daddys girl und alle anderen!

Mein Papa hat es geschafft. Gestern Nacht um 00.08 ist er von uns gegangen.
Doch ich muß euch sagen, bei all der Trauer, daß ich den Sinn seines Sterbens verstanden habe. Am Samstag Mittag war ich am Grab meiner Großeltern und habe ein Zeichen bekommen. Als ich am Nachmittag mit meiner Mutti ins Krankenhaus gefahren bin hatte ich plötzlich die Kraft, mit zu meinem Papa ans Sterbebett zu gehen. Was ich an diesem Tag erleben durfte ist unbeschreiblich. Mein Papa hat mir so viel Kraft gegeben und mich mit so einer Wärme erfüllt, es war ein Stück vom Himmel, das er mir gegeben hat! Ich kann es nicht in Worte fassen. Ich glaube meine Aura strahlt wie die eines Engels. Ich bin unendlich erfüllt und weiß, daß mein Papa zwar körperlich von uns gegangen ist, aber er dennoch bei uns geblieben ist. Für mich war Tod immer mit Angst verbunden, aber jetzt ist alles anders.
Die Ärzte haben gesagt, mein Vater hat auf etwas gewartet (aus medizinischer Sicht hätte er spätesten am Mittwoch sterben müssen!). Er hat gewartet - gewartet auf mich, bis ich die Kraft hatte und mit meiner Mutti und Schwester bei ihm am Bett stehe. Wir standen an seinem Bett und haben geredet wie immer. So, als wären wir beim wöchtlichen Kaffetrinken bei meinen Eltern. Wir hatten einen Pfarrer und haben zusammen mit ihm die Krankensalbung durchgeführt und gebetet. Und in diesem Moment hat er gemerkt, daß er uns jetzt allein lassen kann, daß wir losgelassen haben.
Und er hat mir noch einen Wunsch erfüllt, er ist nicht am Geburtstag meines Sohnes von uns gegangen, sondern hat gewartet bis nach Mitternacht.

Ich wünsche allen, die diesen schweren Weg noch vor sich haben ganz viel Kraft und dieses göttliche Gefühl, welches mein Papa mir gegeben hat. Es hat alles einen Sinn in diesem Leben, auch wenn man ihn manchmal nicht gleich erkennt.

Lieber Papa, unendlichen Dank für das, was du mir gegeben hast.


Eure Kessi
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  #7  
Alt 18.09.2007, 19:54
Seagirl Seagirl ist offline
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Beiträge: 236
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo Kessi,

mein aufrichtiges Beileid. Aber so wie Du schreibst galube ich, dass Du die Kraft hast, diese schwere Zeit zu überstehen.
Mein Dad ist leider am Geburtstag meines Mannes verstorben. In der Woche darauf sollte er am Geburtstag meines Neffen, der ja auch an Krebs erkrankt ist, beerdigt werden. Dieses konnten wir jedoch abwenden und einen Tag früher diesen schweren Weg gehen.
Schön, wenn man Zeichen von seinen Lieben bekommt. Meine Schwester hat auch schon diverse von meinem Dad empfangen. Ich bin da wohl leider nicht sehr empfänglich für, denn ich habe leider noch kein Zeichen von ihm erhalten.

Fühl Dich von mir in den Arm genommen

Heike
__________________
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