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#1
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Liebe Gabi,
ich möchte Dir noch schnell antworten, bevor ich endlich schlafen gehe. Den letzten Absatz hätte ich nicht treffender formulieren können. Ja, auch ich möchte meinen Eltern jetzt zurückgeben, dass auch sie immer für mich da waren. Richtig, jetzt sind wir dran...! Ich habe mir schon Vitamin C, Zink und Orthomol immun in der Apotheke gekauft und arbeite nun an mir, dass ich es auch regelmäßig einnehme. Zur Beruhigung oder zum Schlafen brauche ich im Augenblick nichts, meist schlafe ich vor Erschöpfung sehr schnell ein. Die Misteltherapie hat gerade unter den Schulmedizinern viele Gegner. Trotzallem soll sie gerade während einer Chemo deren Nebenwirkungen mildern. In Bad Kissingen läuft ohne Dr. Müller auch nicht alles rund. Beim letzten Mal hat sie kein Arzt untersucht und es war auch keiner da, dem man hätte Fragen stellen können. Die wollen jetzt auch, dass alle Patienten das Labor 1 Tag vor der Chemo stationär machen. Das bedeutet, 4 stationäre Tage. Mein Papa wie wir auch, arbeitet noch. Er kann also unmöglich jede 2. Woche 4 Tage fehlen. Man hat meinen Eltern die "Empfehlung" gegeben, sie können die Chemo auch in jedem anderen Krankenhaus machen... Das war doch ein eindeutiger Hinweis. Ich muss mich erstmal sammeln und schauen, wie ich weiter mache - natürlich im Einklang mit meiner Mama. Gute Nacht, Kathleen! |
#2
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Hallo Kathleen,
ich kann mir sehr gut vorstellen, wie belastend das alles für Dich ist. Weißt nicht, wie und wo die Chemo gemacht werden soll, macht Deine Mutter noch mit, bist selbst müde und erschöpft, siehst dadurch alles wie durch einen Nebel, reagiert anstatt agierst ... Ich würde Dir so gern helfen oder Dich einfach mal in den Arm nehmen. Das tut so gut, wenn man sích einfach mal fallen lassen kann. Ich habe unseren Onkologen gefragt, was er von dem Therapievorschlag von Dr. M. hält. Im Prinzip gut, allerdings bei Muttis Gesundheitszustand zu aggressiv. Das sei aber nicht unbedingt als negativ einzuschätzen, da Dr. M. meine Mutti ja nicht persönlich sondern nur aus den Arztberichten kennt. Ansonsten hat er sich positiv über Dr. M. geäussert. Bezüglich der Mispeltherapie sagte er, dass Mutti sie ruhig machen darf. Nur bei Lymphdrüsen- und Blutkrebs dürfte man keine Mispeltherapie machen, da hier wohl der Krebs gefördert würde. Die Therapie hätte in Muttis Fall weder einen positiven noch einen negativen Einfluss auf die Chemo bzw. auf das Tumorwachstum. Als Unterstützung für ihr Immunsystem wäre es aber ok. Jetzt habe ich ihr erst einmal Tee geholt. Ich wünsche Dir, dass ihr eine gute Lösung für die Therapie findet, die sowohl Deiner Mutter als auch Euch hilft. Es tut nicht gut, wenn ihr Euch immer Gedanken machen müsst, wie ihr die 4 Tage bei der nächsten Therapie hinbekommt. Erkundige Dich doch mal bei der Krankenkasse, ob die Chemo nicht in einem Krankenhaus in Eurer Nähe gemacht werden kann. Ich drück Dich. Gabi |
#3
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Hallo Kathleen,
wie geht es Dir? Hab wieder lange nichts von Dir gehört. Meiner Mutti geht es einen Tag gut, einen schlecht. Dienstag war die erste Chemo. Ich war mit und habe da wieder eine Erfahrung gemacht, um die ich mich eigentlich nicht beworben habe. So viele Leute mit Krebs, so viele verschiedene Arten von Krebs, so viel Hoffnung, so viel Verzweiflung in den Augen der Angehörigen. Warum muss das so sein? Melde Dich bitte wieder. Du brauchst mit Deiner Verzweiflung nicht allein zu sein. Habt Ihr schon eine Lösung für die stationäre Zeit? Liebe Grüsse Gabi |
#4
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Liebe Gabi,
ich brauchte ein paar Tage Abstand, wenn ich auch gelegentlich hier still gelesen habe. Es fällt mir im Augenblick sehr schwer über "unsere" Situation zu sprechen. Das ewige Hin und Her und doch wieder Hin treibt einem an die Grenze der Belastbarkeit. Am Dienstag waren meine Eltern zur Besprechung des CT´s bei dem neuen Onkologen. Leider sind wohl mehrere "Dinge" zu erkennen, große Sorgen bereitet aber eine größere Raumforderung an ihrem rechten Eierstock. Es könnte einen Krugenbergtumor sein, aber nix genaues weiß man nicht. Insgesamt hat er wohl eingelenkt und Kontakt mit Dr. Müller aufgenommen, um sich dessen Therapiekonzept erläutern zu lassen. Morgen fahren meine Eltern nach Würzburg zu Dr. Müller mit den CT-Bildern. Ich selbst habe auch diese Woche mit ihm telefoniert. Die Chemo ist nun ersteinmal unterbrochen. Dadurch ging es ihr natürlich auch etwas besser. Seit Freitag hat sie sich aber stark erkältet und der Reflux ist nicht mehr auszuhalten. Jetzt müssen wir abwarten, wie Dr. Müller morgen das CT bewertet. Ich melde mich wieder. Und wenn ich aus dem Fenster schaue... leise rieselt der Schnee... Traurige Grüße Kathleen |
#5
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Hallo Kathleen,
auch dir alles Gute. Kämpft weiter, noch ist der Kampf nicht verloren. Aber kämpft nicht um jeden Preis. Wenn die Chemo so viel Qualen verursacht, ist zu überlegen, ob man sie nicht reduzieren sollte. Zumal eine Chemo leider nicht so viel bringt, wie man erhofft. Leider ist Magenkrebs ziemlich Chemotherapieresistent. Liebe Grüsse und viel Stärke. Silvia |
#6
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Hallo Gabi, hallo Silvia,
irgendwann denkt man, ist jede Träne geweint, aber weit gefehlt... Meine Mama wird am 31.10.2007, 2 Jahre nach Ihrer eigentlichen Magenkrebsoperation, nach Sugarbaker-Technik (Washington Cancer Center) operiert. Es handelt sich dabei um ein spezielles Operationsverfahren, das Chirurgie mit Chemotherapie und Hyperthermie verbindet. Es wird eine sehr schwierige OP, bei der Dr. Müller versuchen wird, alles befallene Gewebe bzw. Organe (Eierstock, Galle etc.) zu entfernen, um danach den Bauchraum mit einer überwärmten Chemotherapie-Lösung zu spülen. Sie wird ca. 12 Tage im Krankenhaus verbleiben müssen und anschließend rasch auf Reha kommen. Ich muss davon ausgehen, dass es ihre letzte OP sein wird. Ich werde wieder anfangen zu beten, damit sie sich von dieser Wahnsinns-OP (ca. 6-7 h) rasch erholt und noch ein paar schöne Monate mit ihrer Familie verbringen darf. Ich schreibe diese Worte, fühle sie aber nicht. Ich will keine Monate, ich will Jahre!!! Ja, ich will!! Warum hört er das da oben nicht? Vor lauter Tränen sehe ich gar nichts mehr... Ich fühle mich so allein mit meinem Schmerz... Mein Mann kann nicht nachvollziehen, warum ich das alles so nah an mich heranlasse... Er kann und will nicht glauben, wie ernst es um meine Mama steht... Verdrängen, das können Männer wirklich in Perfektion... Ich habe Angst!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Meine Mama hat so viel Hoffnung, ach könnte ich sie doch mit ihr teilen!!!! Verzweifelte Grüße, Kathleen Geändert von gitti2002 (07.03.2017 um 23:34 Uhr) |
#7
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Hallo Kathleen,
auch wenn die OP sehr schwer ist - Ihr habt Hoffnung auf ein Gutes Ende. Ich wünsche Deiner Mutti so sehr, dass sie die OP gut übersteht und Ihr noch ein paar Jahre haben werdet. Das mit dem Beten habe ich auch wieder gelernt. Vor einigen Wochen hätte ich jeden ausgelacht, der mir gesagt hätte, dass ich freiwillig in eine Kirche gehe und bete, dass meine ersten Gedanken morgens und die letzen abends ein Bitt- und Dankgebet sind. Ich werde Deine Mutti mit in meine Gebete einschliessen, so wie eine gute Arbeitskollegin meine Mutti und mich in ihre Gebete mit einschliesst. Bei uns läuft es im Moment nicht so gut, aber ich möchte jetzt nicht darüber schreiben. Hab da irgend so eine Blockade, muss mich erst einmal fangen. Kannst Du mir noch sagen, ob die OP über Krankenkasse oder über Privat läuft? Für Euch wünsche ich Dir, dass die Tage bis zum 31.10. schnell und komplikationslos vorbei gehen. Und denk daran - Du bist mit Deinem Schmerz nicht allein. Hier sind so viele, die unseren Schmerz nachvollziehen können, weil sie selbst darunter leiden. Nur kann ich Dich leider nicht umarmen - aber in Gedanken bin ich oft bei Dir. Schöne Grüße Gabi Geändert von gitti2002 (07.03.2017 um 23:35 Uhr) |
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