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#1
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Hallo Leena/Sissy,
Leider kann man das inzwischen von allen Krebsarten so sagen, dass die Früherkennung/Vorsorge auf den Schultern des Patienten lastet. Hier kann nur JEDER für sich den eigenen Hausarzt in die Verantwortung ziehen und auf eine Früherkennungsuntersuchung pochen (auch wenn notwendig mit Androhung der Unterlassung) bis er grün im Gesicht wird. Die Kassen bezahlen auch bei jüngeren Patienten jederzeit eine Darmspiegelung. Nur, der Hausarzt muß es anordnen und nicht zu sehr auf sein Budget das Augenmerk richten. Hier kann auch der Frauenarzt bei der jährlichen Untersuchung mit in die Pflicht genommen werden, und wenigstens den Hämokulttest mit anbieten. Seit 2002 laufen in vielen Städten im März (Darmkrebsmonat) die Darmkrebs-Screenings, welche von 2 Stiftungen unterstützt wird. Dort werden auch junge Menschen ohne Fragen untersucht. Viele Dachverbände der Selbsthilfegruppen setzen sich bei Vorgesprächen von Gesundheitsreformen schon sehr engagiert ein (bei DK z.B. die ILCO), was dann daraus gemacht wird, liegt leider bei den Entscheidungsträgern. Und dort sind meistens aufgrund von Unwissenheit und "niemals im Schuh gegangenen" Menschen, die keine Ahnung haben, sich der Materie annehmen... und eben die Kosten im Kopf hochrechnen, wenn auch nur ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung es in Anspruch nähme! Ich persönlich habe sehr große Probleme mit der Logik der Ärzte/Kassen wenn es um die Milchmädchenrechnung geht. Lieber reagieren, was bedeutend teurer kommt, als agieren was oft ein Nasenwasser kosten würde. Beim Darmkrebs geht es leider auch nicht nur den jüngeren Menschen so, dass er meistens erst entdeckt (untersucht) wird, wenn er schon weit fortgeschritten ist. Das liegt eben an der Tücke, dass er gute 10 Jahre wachsen kann ohne dass wir irgendetwas spüren. Meine Mutter rannte fast 1 1/2 Jahre mit den typischen Beschwerden zu ihrem Arzt, die wir ja von mir, meinem Vater und seinen Schwestern her zu gut kannten. Der Arzt tat es mit Verstopfungsprobleme und ihrem Verwachsungsbauch ab, obwohl sie schon Gebärmutterkrebs hinter sich hatte und sich davon gerne Metastasen am Darm oder Bauchraum festsetzen!!!! Erst als sie endlich den Hausarzt wechselte wurde das ganze Ausmaß erkannt ... zu spät. @Sissy, eine Tumormarkeruntersuchung, wenn kein Krebs vorhanden ist, ist eine ZUSATZleistung bei der Blutkontrolle, welche die Kasse nicht bezahlt. Das kleine Blutbild, Standardprogramm zeigt nur das Verhältnis der Blutkörperchen an, zeigt einen Entzündungsherd auf ... Bei einer Brustkrebs-Früherkennung durch Ultraschall kommen für die Frauen auch gut und gerne zwischen €35 und €48 auf sie beim Frauenarzt zu! Und hier liegen die Zahlen der Erkrankten weitaus höher.
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Jutta _________________________________________ |
#2
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Hallo,
So wie ich das erkenne, ist das Thema Vorsorgeuntersuchungen in der Schweiz anders geregelt. Vor ein paar Jahren (ich war damals 43) wurde bei mir eine Darmspiegelung und Mammographie gemacht, welche der Krebsvorsorge dienten. Diese Untersuchungen wurden voll von meiner KK getragen, obwohl ich lediglich für die Grundversorgung versichert war. Jetzt bin ich angemeldet für ein CT des Kopfes, da mich unerklärliche Migräneanfälle quälen und der Neurologe ganz sicher gehen will, dass da "nichts weiter" ist, die Kostengutsprache der KK habe ich anstandslos erhalten. Ich glaube, viele junge Leute denken auch gar nicht daran, dass sie ernsthaft zu erkranken könnten oder schieben solche Gedanken weit von sich. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Obwohl mein Freund gut 1 Jahr vor der Diagnose Darmkrebs Blut im Stuhl hatte und oft starke Bauchschmerzen und Verstopfung hatte, ging er nicht zum Arzt, erst als die Situation für ihn unerträglich wurde. Ich mache mir heute noch Vorwürfe, dass ich nicht intensiver "gedrängelt" habe, nun endlich etwas zu unternehmen. Mit ein bisschen Empörung und Befremden lese ich über die Situation des Gesundheitswesens in Deutschland. So recht nachvollziehen kann ich dies nicht. Herzliche Grüsse Eva
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Die Tränen rannen herab, ich liess sie fliessen wie sie wollten und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz. Auf ihnen ruht es. (Augustinus) |
#3
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Hallo Ihr ,
ich habe mir auch schon so oft Gedanken gemacht wie man dieses Thema an den Mann oder auch Frau bringt. Ich habe leider noch nicht die passende Lösung gefunden. Jutta , du hast recht damit das es einem selbst überlassen ist ob man zur Vorsorge geht oder nicht aber ich glaube was Leena meint ist das uns jüngeren gar nicht die Chance gegeben wird! Wenn ich daran denke was mir vor 2 Jahren der Frauenarzt gesagt hat zu meinem Problemen dann sträuben sich meine Nackenhaare und auch die anderen Ärzten...."sie sehen gut aus und sind noch jung sie sind gesund" Leider hat sich das jetzt auch noch nicht geändert.....einem wird einfach nicht geglaubt.....ich musste dem einem Arzt erst beweisen das ich Darmkrebs habe ! Mit der KK habe ich keine Probleme.....ohne zu zögern übernehmen die alle Kosten und ich habe vorher nicht gefragt! Ich war im Januar auf Reha und dort hat der Chefarzt ein großen Vortag zum Thema Vorsorge gehalten und als ich ihn dann angesprochen habe das es sich hier nur um die älteren dreht und wo da die jüngeren bleiben ob die nicht auch die Chance bekommen sollten eine Vorsorge machen zu lassen , wurde ich kurz und knapp abgewimmelt mit den Worten das ich ein Einzelfall bin und man das nicht berücksichtigen könnte ! Leider wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nix vom diesem Forum !! Im Krebs-Monat März würde auch in vielen Zeitschriften nur berichtet das man erst ab einem bestimmten Alter oder durch Vorbelastung an Darmkrebs erkranken kann ! Man hat natürlich darauf aufmerksam gemacht wie wichtig die Vorsorge ist und das umso früher was entdeckt wird umso besser die Heilungschancen ! ich habe viel Berichte gelesen und in keinem wurde erwähnt das Darmkrebs auch früher auftreten kann! Es müssen einfach viele Leute aufgeklärt werden das es auch immer mehr junge Menschen gibt die an Darmkrebs erkranken! Die Ärzte müssen von ihrem alten Wissen abweichen und einsehen das sich mit der Zeit alles ändert ! Was ich auch nicht versteh ist das wohl jedes KH für sich arbeitet und das kein Austausch satt findet ! Immer wenn ich in mein KH gehe höre ich immer wieder das es so so selten ist das man in meinem alter an Darmkrebs erkrankt aber dann lese ich hier das doch so einige aus Hamburg kommen ! Ich habe schon mal bei SternTv angefragt....wie es mit diesem Thema aussieht aber wohl nicht interessant genug!! Wie ihr seht , beschäftigt mich das Thema schon sehr und irgendwann werde ich auch die Möglichkeit bekommen mir Gehör zu verschaffen und vielleicht reagiert der eine oder andere darauf. Lieben Grüsse Luna-Tina |
#4
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Hallo,
ja, diese Vorsorgeuntersuchungen sind auch für mich viel zu spät angesetzt. Nicht nur bei Darmkrebs... Aber daran werden wir leider nichts ändern können. Es bleibt also eigentlich nur, nicht locker zu lassen und den Ärzten die Wartezimmer einzurennen. Und wenn das alles nichts bringt, irgendwie das Geld für eine Darmspiegelung aufzubringen. Ist der Befund dann positiv (Darmkrebs) kann man bei der Krankenkasse einen Antrag auf nachträgliche Kostenübernahme stellen. Erfahrungsgemäß sträuben sich die Kassen DANN nicht mehr. Traurig, echt. Aber eine andere Möglichkeit sehe ich momentan nicht. Tumormarkerbestimmung im Blut wird bei NICHT-Betroffenen auf keinen Fall bezahlt! Es sei denn, man findet einen Arzt, der wiederum einen Weg findet, trotzdem eine Markerbestimmung veranlassen zu dürfen... Liebe Grüße Norma Diagnose Brustkrebs Nov. 2001 Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann (zur Zeit Chemo) |
#5
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Hallo Sissy,
ich wollte mich mit dir nicht streiten, sondern dir nur sagen, dass 99% der Ärzte ohne Krankheitsverdacht keinen Tumormarker bestimmen lassen, noch die Kassen es ohne diesen übernehmen. Auch auf dem Land gibt es sehr viele Selbsthilfegruppen, klar sitzt der Landesverband einer SHg nicht gerade auf dem Land.
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Jutta _________________________________________ |
#6
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Hallo (Luna)-Tina,
mir kam da ne Idee, zwecks TV Sender. Ich schicke dir mal eine PN, vllt. könnten wir als Gruppe hier bei einem anderen Sender mehr erreichen.
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Jutta _________________________________________ |
#7
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Hallo Leena,
auch ich habe mich schon sooo oft über diese Standardaussage der Vorsorge ab 55 geärgert. Doch es scheint ein reines Rechenspiel der Krankenkassen zu sein. Die Anzahl der Menschen die in Deutschland jährlich an DK erkranken und unter 55 sind, sind einfach zu wenige, so daß sich der Kostenaufwand die Vorsorgeuntersuchungen früher anzusetzten einfach nicht lohnen würden. Die wenigen jungen DK-kranken mit allen notwendigen Therapien zu versorgen ist wohl allemal billiger als tausende gesunde vorsorglich zu untersuchen. Ferner ist ein Umdenken der Ärzte notwendig. Sobald ein junger, "normla" aussehnder Mensch in die Praxis mit Darmproblemen kommt, wird der DK nicht einmal angedacht. Liegt nicht da eines der Hauptprobleme? @Luna-Tina und Jutta, bin gerne dabei, wenn ihr jemanden findet, der diesesn Thema im TV aufgreifen will. bsi bald
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glg Sabine Rektum CA Nov. 2004, OP im Feb. 2005 mit Anlage eines endständigen Colostomas, Chemo bis Sept. 2005. Es geht mir gut ![]() |
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