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#1
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Liebe Gabi,
ich brauchte ein paar Tage Abstand, wenn ich auch gelegentlich hier still gelesen habe. Es fällt mir im Augenblick sehr schwer über "unsere" Situation zu sprechen. Das ewige Hin und Her und doch wieder Hin treibt einem an die Grenze der Belastbarkeit. Am Dienstag waren meine Eltern zur Besprechung des CT´s bei dem neuen Onkologen. Leider sind wohl mehrere "Dinge" zu erkennen, große Sorgen bereitet aber eine größere Raumforderung an ihrem rechten Eierstock. Es könnte einen Krugenbergtumor sein, aber nix genaues weiß man nicht. Insgesamt hat er wohl eingelenkt und Kontakt mit Dr. Müller aufgenommen, um sich dessen Therapiekonzept erläutern zu lassen. Morgen fahren meine Eltern nach Würzburg zu Dr. Müller mit den CT-Bildern. Ich selbst habe auch diese Woche mit ihm telefoniert. Die Chemo ist nun ersteinmal unterbrochen. Dadurch ging es ihr natürlich auch etwas besser. Seit Freitag hat sie sich aber stark erkältet und der Reflux ist nicht mehr auszuhalten. Jetzt müssen wir abwarten, wie Dr. Müller morgen das CT bewertet. Ich melde mich wieder. Und wenn ich aus dem Fenster schaue... leise rieselt der Schnee... Traurige Grüße Kathleen |
#2
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Hallo Kathleen,
auch dir alles Gute. Kämpft weiter, noch ist der Kampf nicht verloren. Aber kämpft nicht um jeden Preis. Wenn die Chemo so viel Qualen verursacht, ist zu überlegen, ob man sie nicht reduzieren sollte. Zumal eine Chemo leider nicht so viel bringt, wie man erhofft. Leider ist Magenkrebs ziemlich Chemotherapieresistent. Liebe Grüsse und viel Stärke. Silvia |
#3
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Hallo Gabi, hallo Silvia,
irgendwann denkt man, ist jede Träne geweint, aber weit gefehlt... Meine Mama wird am 31.10.2007, 2 Jahre nach Ihrer eigentlichen Magenkrebsoperation, nach Sugarbaker-Technik (Washington Cancer Center) operiert. Es handelt sich dabei um ein spezielles Operationsverfahren, das Chirurgie mit Chemotherapie und Hyperthermie verbindet. Es wird eine sehr schwierige OP, bei der Dr. Müller versuchen wird, alles befallene Gewebe bzw. Organe (Eierstock, Galle etc.) zu entfernen, um danach den Bauchraum mit einer überwärmten Chemotherapie-Lösung zu spülen. Sie wird ca. 12 Tage im Krankenhaus verbleiben müssen und anschließend rasch auf Reha kommen. Ich muss davon ausgehen, dass es ihre letzte OP sein wird. Ich werde wieder anfangen zu beten, damit sie sich von dieser Wahnsinns-OP (ca. 6-7 h) rasch erholt und noch ein paar schöne Monate mit ihrer Familie verbringen darf. Ich schreibe diese Worte, fühle sie aber nicht. Ich will keine Monate, ich will Jahre!!! Ja, ich will!! Warum hört er das da oben nicht? Vor lauter Tränen sehe ich gar nichts mehr... Ich fühle mich so allein mit meinem Schmerz... Mein Mann kann nicht nachvollziehen, warum ich das alles so nah an mich heranlasse... Er kann und will nicht glauben, wie ernst es um meine Mama steht... Verdrängen, das können Männer wirklich in Perfektion... Ich habe Angst!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Meine Mama hat so viel Hoffnung, ach könnte ich sie doch mit ihr teilen!!!! Verzweifelte Grüße, Kathleen Geändert von gitti2002 (07.03.2017 um 23:34 Uhr) |
#4
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Hallo Kathleen,
auch wenn die OP sehr schwer ist - Ihr habt Hoffnung auf ein Gutes Ende. Ich wünsche Deiner Mutti so sehr, dass sie die OP gut übersteht und Ihr noch ein paar Jahre haben werdet. Das mit dem Beten habe ich auch wieder gelernt. Vor einigen Wochen hätte ich jeden ausgelacht, der mir gesagt hätte, dass ich freiwillig in eine Kirche gehe und bete, dass meine ersten Gedanken morgens und die letzen abends ein Bitt- und Dankgebet sind. Ich werde Deine Mutti mit in meine Gebete einschliessen, so wie eine gute Arbeitskollegin meine Mutti und mich in ihre Gebete mit einschliesst. Bei uns läuft es im Moment nicht so gut, aber ich möchte jetzt nicht darüber schreiben. Hab da irgend so eine Blockade, muss mich erst einmal fangen. Kannst Du mir noch sagen, ob die OP über Krankenkasse oder über Privat läuft? Für Euch wünsche ich Dir, dass die Tage bis zum 31.10. schnell und komplikationslos vorbei gehen. Und denk daran - Du bist mit Deinem Schmerz nicht allein. Hier sind so viele, die unseren Schmerz nachvollziehen können, weil sie selbst darunter leiden. Nur kann ich Dich leider nicht umarmen - aber in Gedanken bin ich oft bei Dir. Schöne Grüße Gabi Geändert von gitti2002 (07.03.2017 um 23:35 Uhr) |
#5
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Hallo Ihr Lieben,
meine Mama fährt nun morgen ins Krankenhaus nach Bad Frankenhausen (600 km). Der Abschied war sehr schwer, denn wir alle können nur erahnen, wie belastend diese OP inkl. Hyperthermie sein wird... Leider werden wir sie nicht besuchen können, der Weg ist einfach zu weit und nicht in Einklang zu bringen mit Jobs und kleinem Kind. Ich bedaure es sehr, in dieser schweren Zeit nicht ihre Hand halten zu können. Mein Papa wird bis Sonntag bei ihr bleiben können, muss aber dann auf jeden Fall wieder in die Firma, da eine Kollegin in Kur geht. Wir hoffen und wünschen, dass sie sich schnell von diesen Strapazen erholt und sie dann eine lange Zeit Ruhe vor irgendwelchen belastenden Therapien hat. Im Augenblick geht es ihr körperlich "relativ" gut. Nach Abbruch der Chemo verbesserte sich die Nahrungsaufnahme suggsesiv. Vor allem durch die parenterale Ernährung hat sie nun stolze 3,5 kg zugenommen. Ihre Wangen wirken aber trotzdessen noch eingefallen... Ich habe wahnsinnige Angst um meine Mama, kann das aber gar nicht in Worte fassen... In den nächsten Tagen werde ich Euch berichten, wie es meiner Mama geht. Es macht mich wahnsinnig, dass ich mich nicht selbst davon überzeugen kann... Aber mein Papa wird ein Auge, nein 2 Augen auf sie haben. Bei ihm ist sie gut aufgehoben, er macht das alles ganz toll - er wächst förmlich über sich hinaus!! Nehmt meine Mama bitte in Eure Gebete auf. Danke, Kathleen |
#6
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Liebe Kathleen,
ich lese schon lange deine BErichte mit, bin ich doch selber in ähnlicher Weise betroffen - mein Vater hat Magenkrebs im Endstadium, der Aszites, den sie alle 2 Tage abpunktieren ist nun nicht mehr weißlich, sondern gelb - die Leber wird nun wohl mit befallen sein. NAch der letzten Chemo hatte er eine Nierenbeckenentzündung, somit wird auch keine weitere Chemo gemacht werden.... Ich wünsche deiner Mutter Kraft, dass sie die schwere OP gut übersteht und hinterher noch einen deutlichen Gewinn an Lebensqualität haben wird. Und dir wünsche ich natürlich auch alles Gute! Alles Liebe Elke |
#7
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Liebe Elke,
vielen Dank für Deine Worte. Gerade habe ich mit meiner Mama telefoniert. Das Krankenhaus ist wohl neu, die Ärzte und Schwestern sehr nett. Ein Großteil der Voruntersuchungen hat sie in den letzten 2 Stunden zügig abschließen können. Untergebracht ist sie in einem 2-Bett-Zimmer (trotz GKV)!? Die OP wird am Donnerstag stattfinden, in Thüringen ist morgen Feiertag. Natürlich habe ich auch Deine Beiträge gelesen, wie alle in diesem Forum seit 2 Jahren. Allerdings fühle ich mich oft außerstande, etwas darauf zu antworten. Ich fühle mich oft in meiner Angst und Verzweiflung gefangen. Niemand in meinem Umfeld kann nachvollziehen, warum ich täglich diese "negativen" Dinge lese. Positiv denken, die Hoffnung stirbt zuletzt, Glaube - ich kann es nicht mehr hören... So viele Menschen haben hier gehofft und gebangt, und fast alle sind sie enttäuscht worden... Ich weiß, was auf uns zukommt in der einen oder anderen Weise... Ich möchte es verhindern, kann es aber nicht... Es ist für mich ganz schrecklich, etwas hinzunehmen, was nicht zu akzeptieren ist... Eine neue Erfahrung, aber darauf hätte ich gerne verzichten können... Ich möchte für sie da sein bis zum letzten Atemzug, sie würde dasselbe für mich tun. Aber werde ich die Kraft haben? Ich wünsche Deinem Vater, Dir und Deiner Familie noch eine schöne gemeinsame Zeit. Vorallem aber, dass Dein Vater und meine Mama hoffentlich auch nicht unendlich leiden müssen... Und jetzt bin ich wieder verheult... Kathleen |
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