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  #1  
Alt 10.12.2007, 21:53
schnuckelchen schnuckelchen ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Liebe Ute,

vielen Dank für Deinen Zuspruch

Du hast sicher recht wenn Du von "Animateur" sprichst.
Es ist nur so schwer zu unterscheiden, wann ist sie wirklich zu schlapp um den Popo aus dem Bett zu kriegen und wann läßt sie sich hängen

Und das letzte was man will ist ja, den "Kranken" zu überfordern oder noch schlimmer, ihm Unrecht zu tun. Das ist so das wandern auf dem Rand des Vulkans. Man kann sich einfach nicht in den Menschen hinein versetzen, fühlt nicht was er fühlt, denkt nicht was er denkt, weiß vielleicht auch nicht was er weiß/meint zu wissen.

Ich würde alles dafür tun, wenn ich ihr nur ein bißchen ihrer Qual abnehmen könnte, aber mehr, als wir im Moment tun, geht wohl nicht.

Ich wünsche allen noch einen schönen Abend
LG Anja
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Betroffene: Meine Mum, Baujahr 1943
inoperabler BSDK mit Lebermetastasen, Diagnose 26.06.2007
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  #2  
Alt 11.12.2007, 19:49
schnuckelchen schnuckelchen ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Hallo Zusammen,

wollte nur eben die neuesten, nicht ganz so tollen Neuigkeiten mitteilen:
Sie ist heute Nachmittag vor der Tür beim Arzt zusammengeklappt, hat dann erst Mal 3 Flaschen Glukose bekommen. Auf dem Ultraschall ist zunächst wohl mal keine Verschlechterung erkennbar. Im Januar muß sie nochmal zum CT.

Übermorgen muß sie nun wieder zum Onkologen, bekommt dann dort eine Bluttransfusion (Zum Glück weiß ich ja aus dem Forum das es nix schlimmes bedeutet) und einen Zugang zur künstlichen Ernährung gelegt. Außerdem bekommt sie nun einen Rollstuhl, damit sie mal vor die Tür kann. Niere, Leber und BSD arbeiten nicht mehr richtig.

Oh Gott, und ich hab noch mit ihr "geschimpft" das sie nur noch im Bett liegt.
Dafür könnt ich mich jetzt gewaltig in den Hintern treten.

LG und einen schönen Abend für alle
Anja
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  #3  
Alt 12.12.2007, 12:10
Miezel Miezel ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Liebe Anja,

ja, das ist nicht so einfach, ich kenne das auch.

Es gab Tage, da hat mein Papi auch nur im Bett gelegen, es war vor allem während der Chemozeit. Es war bei ihm so eine unendliche Müdigkeit, diese sog. Fatique. Aber auch große Traurigkeit darüber, er hat uns das selbst so gesagt. Er hat dann später sich immer eine halbe Koffeintablette (gibts in der Apotheke) genommen, das hat ein wenig geholfen.
Da wir uns sehr schwer in den Zustand der Kranken reinversetzen können, bitte versuchen (das ist sehr schwer z.T.), immer liebevoll mit dem Kranken umgehen. Nicht schimpfen, aber versuchen, ruhig einzuwirken, dass man doch mal rausgeht.
Meine Mutti ist - wenn das Wetter einigermaßen war u. es dem Papi auch einigermaßen ging - doch einmal am Tag mit ihm mal ums Häuserkarree gegangen, oder in den Botanischen Garten, da hat er sich auch selbst sicher manchmal gezwungen. Wichtig war: Schmerzfreiheit!
Und ehrlich gesagt, habe ich meinen Vati bewundert, dass er vor 2 Wochen nochmal auf den Weihnachtsmarkt gegangen ist u. in die Hauptbahnhof-Promenaden. Er versuchte, fast bis zum Schluß die verbleibende Zeit gemeinsam mit meiner Mutti noch etwas zu unternehmen, das war schon toll - er wollte halt auch nochmal diese Weihnachtsatmosphäre aufnehmen.

Aber sicher ist, es hat ihn irre viel Kraft gekostet (er war ja schon sehr schwach), und vieles hat er sicher auch uns zuliebe getan - dafür sind wir ihm sehr dankbar.

Also bitte nicht aufgeben, und sprecht über alles - es ist wichtig für euch beide!

liebe Grüsse

Ute
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Betroffener: mein Papi (Jahrgang 1930) Diagnose 14.5.07 BSDK mit Lungenmetas inoperabel, Chemo mit Gemzatibin + Tarceva, Zunahme Lungenmetas + Lymphknotenbefall - Chemo wurde im Oktober eingestellt; seit 4.12.07 Lebermetas, zusätzlich Lungenentzündung. Eingeschlafen am 8.12.2007
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  #4  
Alt 12.12.2007, 12:13
Miezel Miezel ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

...ach so, zur Ergänzung wollte ich noch sagen, die künstliche Ernährung (über den Port) hat ihm nochmal mächtig aufgepäppelt, da hatte er sich doch eine ganze Zeit noch gehalten u. hatte sogar etwas zugenommen.

LG

Ute
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Betroffener: mein Papi (Jahrgang 1930) Diagnose 14.5.07 BSDK mit Lungenmetas inoperabel, Chemo mit Gemzatibin + Tarceva, Zunahme Lungenmetas + Lymphknotenbefall - Chemo wurde im Oktober eingestellt; seit 4.12.07 Lebermetas, zusätzlich Lungenentzündung. Eingeschlafen am 8.12.2007
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  #5  
Alt 16.12.2007, 00:11
schnuckelchen schnuckelchen ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Hallo zusammen,

fast weiß ich nicht, ob ich wirklich schreiben soll, denn es könnte unfair, gemein, ich weiß nicht was alles werden.

Meine Ma liegt nur noch im Bett, spuckt Gift und Galle, schläft wieder, schwitzt wie verrückt und ist eigentlich kaum noch richtig bei sich. Es gibt Momente am Tag, da kann man fast normal mit ihr reden, aber das sind nur sehr wenige.

Montag hat sie die letzte Sutent genommen, wieder 2 Wochen Pause. Die Bluttransfusion ist 3 Tage her und hat gar nichts gebracht bisher. Ich habe den Eindruck das alles, was gemacht wird, sie noch mehr schwächt. Jetzt wird ihr noch ein Port eingesetzt, wahrscheinlich wieder Quälerei, die auch nichts bringt. Sie hat im Moment keine Schmerzen, dem Himmel sei dank, aber ein Leben ist das nicht mehr. Papa geht daran zugrunde sie so leiden zu sehen. Zu allem überfluß muß man sich jetzt auch noch mit der AOK auseinander setzen. Scheinbar ist der Arzt nicht in der Lage zu erklären, warum sie diese Zusatznahrung braucht, jetzt weigern sie sich zu zahlen. Als hätte man als Angehöriger nicht schon genug um die Ohren.

Der Rollstuhl steht da, nur ist sie zu schwach ihn überhaupt zu benutzten. Es ist alles eine gánz, ganz große scheiße, es muß doch irgend etwas geben, das ihr wieder ein bißchen auf die Beine hilft. Nur ein kleines, kleines bißchen.
Vielleicht, damit wir nochmal Weihnachten zusammen "feiern" können, sie liebt dieses Fest so sehr.

Hier ist immer von "Abschied nehmen" die rede, aber wie macht man das??? Wann macht man das??? Ich glaube, das wir alle miteinander im reinen sind, das alles gesagt ist was es zu sagen gibt. Bleibt also wahrscheinlich nichts anderes als auf das unvermeidliche zu warten und bei ihr zu sein.

Ich würde alles dafür geben, wenn ich ihr nur irgendwie helfen könnte
Eine unglaublich traurige Anja
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  #6  
Alt 16.12.2007, 04:36
Benutzerbild von Conny44
Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Hallo Schnuckelchen,

habt ihr mal über eine Palliativstation gedacht, die deine Mutter wieder so richtig aufpäppeln? Wenn bei euch in der Nähe sowas ist, wäre es doch überlegenswert (sofern Platz), sie für ein paar Tage dorthin zu bringen. Das kann nochmal ein Aufschub sein. Und die Betreuung ist keineswegs mit einem KKH vergleichbar (zumindest in Leipzig nicht). Wäre zumindest ne Option und Überlegung wert?

Ich wünsche alles Gute und dass ihr paar schöne Weihnachtstage habt.
__________________
Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

_____________________________________________________
mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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  #7  
Alt 16.12.2007, 05:22
schnuckelchen schnuckelchen ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Hallo Conny,

als Angehöriger schläft man scheinbar auch schlecht, was

Wir haben die besten Beziehungen, denn die Schwester ihrer besten Freundin arbeitet in einer solchen Einrichtung hier im Ort.

Ich fürchte nur allein der Gedanke ist wieder ein Schritt in die falsche Richtung, nämlich dahin, sich noch weiter aufzugeben. Allein der Vorschlag würde sie noch weiter in die Verzweiflung treiben. Meine Ma und meinen Dad.

Und leider, leider befinden wir uns ja auch nicht in der komfortablen Situation, bei den Artzbesuchen anwesend sein zu dürfen.

Ich danke Dir sehr für Deinen Hinweis, aber ich denke dafür ist noch nicht die Zeit.

Hoffe Du konntest bei dem Konzert Deiner Tochter ein wenig abschalten und wieder etwas Kraft tanken

Liebe Grüße
Anja
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  #8  
Alt 03.01.2008, 07:14
Benutzerbild von bixxxxi
bixxxxi bixxxxi ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

ich drück dich ganz fest und denk an dich und deine mum
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Papa ist jetzt ein Engel
21.7.1959 - 18.2.2008
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