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#1
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hallo mariella
durch zufall bin ich auf dein thema gestossen. mit bestürzung habe ich deine beiträge gelesen und alte dinge sind in mir hochgekommen... ich selbst bin im dez07 im krebsforum gelandet, weil mein vater an Plasmazytom/multiples Myelom erkrankt ist und wollte mir Rat holen...doch mein Opa ist vor fast genau 2 jahren in meinen Armen eingeschlafen (gleichzeitig an seinem geburtstag), er hatte auch Lungenkrebs. Es ist nicht einfach loszulassen, doch so wie es mit deinem vater aussieht, klingt das nicht wirklich gut. ich will dir die hoffnung nicht nehmen, manchmal passieren wunder....doch ich denke, hier geht es wirklich nur nur um die Linderung seiner schmerzen... wir wollten damals meinen opa unbedingt in ein hospiz haben, doch bis dorthin haben wir es nicht mal geschafft, denn es ging plötzlich sooo rasend schnell. er hatte aber einen schnellwachsenden lungentumor (es gibt da ja wohl einige Unterschiede), der dann wie expoldiert ist (so sagten das die Ärzte) und das hat den ganzen körper flachgelegt. als ich mit seiner hasuärztin über hospiz sprach, sagte sie, das wäre verfrüht, denn es geh ihm ja noch gut... doch die ärzte der uniklinik warnten uns und tatsächlich hat er nur noch 2 tage gelebt. aber daheim im kreise der familie.sein einfach für deinen papi da, egal wie schwer das ist. deine nähe ist ihm sicher wichtig, auch wenn er zeitweise verwirrt ist... einfach da sein und ihn begleiten... wie geht es deinem vater heute?!?! wir kennen uns nicht, doch ich drück dich ganz doll und wünsch dir ganz ganz viel kraft und zuversicht.. ich weiss, das ist nicht einfach, aber du schaffst das. ramona |
#2
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hallo
ich danke euch erst mal fürs drücken und die worte. mein vater ist immer noch sehr verwirrt, lebt irgendwie in der vergangeheit und gegenwart, heute ist er hier und morgen da. wir wissen beim hingehen, nie was uns erwartet. allerdings ist er nicht mehr an sein bett gefesselt. nachdem wir lange auf ihn eingeredet haben und sein fluchtversuch vom badezimmer aus scheiterte, weil der pfleger ahnte, daß es ein trick ist (es ist erstaunlich, daß er teilweise nicht weiß wo er ist, aber doch noch plitsch genug und einen fluchtversuch zu starten) hat er sich endlich insoweit beruhigt, daß man ihn wie gesagt losschnallen konnte und er in ein zimmer konnte. er hat dann sogar wieder angefangen zu essen und vor allem zu trinken. die halluzinationen und verwirrung hängt natürlich auch mit dem austrocknen zusätzlich zusammen. gestern hat er eine dritte chemo bekommen, die wohl auch alles ein wenig zurückdrängt bzw. verlangsamt und er hat jetzt auch keinerlei kopfschmerzen mehr. manchmal versteht er, daß er krebs hat und deswegen da ist und manchmal sagt er auch, wir und diese ganzen deppen (so nennt er ärzte, pfleger und schwestern) sind eben verrückt. fluchtgedanken hat er auch noch, hat er mir gestern mittag die ganze zeit erzählt wie. aber ansonsten war er ganz gut drauf. als meine mama später hin ist, waren sie grad bei der behandlung. danach muß er zwei stunden mit dem kopf nach unten liegen. das war dann natürlich wieder katastrophal. man band ihn wieder fest, weil er dauernd aufstehen wollte. nachdem er wieder aufstehen durfte, packte er wohl alles im zimmer auf das essenstablett und mama sollte das schon mal zum auto tragen, weil sie ja jetzt nach graz fahren wollten. weil sie das natürlich nicht machte, hat er sie dann bemeckert und dann gar nicht mehr mit ihr gesprochen. sie war dann halt wieder ganz fertig, dafür war es ja heute wieder besser. wenn es so bleibt, können wir ihn nach der behandlung hoffentlich mit nachhause nehmen. das krankenhaus weiß schon, daß er zu uns nachhause soll und hat den sozialdienst schon verständigt, die sich mit uns in verbindung setzen werden, zwecks hilfe und wegen der pflegestufe usw. er kann ja dann nicht mehr alleine gelassen werden, sondern es muß rund um die uhr jemand da sein. sicherlich werden meine mutter und ich das viel machen, aber ich denke, ich muß mit ihr auch mal für wenige stunden das haus verlassen, sie muß dann ja auch mal abschalten können (sofern man das kann), weil es ist wirklich schwer, weil er ja überwiegend ein ganz anderer mensch ist und eben auch oft aggressiv. ich hoffe, er nimmt in der zeit dann auch eine pflegeperson an und die nimmt es ihm nicht zu übel, wenn er pausenlos auf sie oder ihn einmeckert. manchmal denke ich, ich oder wir schaffen das nicht, aber eigentlich weiß ich doch, daß meine mama und ich das packen werden. für ihn schaffen wir das und so können wir ihn diesen weg hoffentlich erleichtern, wenn das irgendwie geht. ich drück euch auch und wünsche euch trotz dem schweren weg, den wir alle gehen einen schönen sonntag. liebe grüße hetti |
#3
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Hallo Hetti, ich selber hatte vor 2 Jahren einen ähnlichen Fall in der Familie. Der Lebenspartner meiner Mutter war an einem schnell wachsende Gliosarkomen erkrankt. Er hatte in sehr kurzer Zeit, 4 Monate eine extreme Wesensänderung, wurde auch aggressiv, erkante die Umgebung nicht mehr und musste nach versuchter Behandlung, in ein Hospiz eingewiesen werden, in dem er bei sehr guter Pflege nach 3 Wochen im alter von 63 Jahren verstarb. Nur zwei Tage vor seinem Tode nahm er noch einmal seine Umwelt real wahr. Leider konnte er danach nicht ein mal mehr schlucken und musste über eine Magensonde ernährt werden. Er schlief dann aber still und ohne Schmerzen ein. Es ist einfach so, das die Menschen die an einer solchen Krankheit leiden keine Kontrolle mehr über ihre Gedanken haben. Das ist aber dir zum trost, nicht Persönlich.
Alles gute Detlef |
#4
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heute hat uns die ärztin aus dem krankenhaus angerufen und um unser einverständnis für die gabe von morphium gebeten. sie teilte uns mit, daß die weiteren test ergeben haben, daß seine hirnhaut jetzt stark entzündet ist. gleichzeitíg hat sie uns erklärt, daß die gabe von morphium aber auch die lebenszeit verkürzen kann. wir haben aber zugestimmt, weil wir ja sehen wie starke schmerzen er hat. es ist furchtbar meinen papa so leiden zu sehen. sein ganzer mund ist voller blut, alles verkrustet, aber man soll es nicht weg machen sagten die uns, da seine thrombozyten stark vermindert sind und durch die krusten die blutungen gestopt sind. er selber war gar nicht wirklich da, er hat geschlafen und alle paar minuten hat er den kopf leicht angehoben und gestöhnt, dann ist er gleich wieder weg gewesen. ich fühle mich schlecht für diesen gedanken, aber ich denke immer, hoffentlich ist er bald von seinem leiden erlöst.
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#5
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Liebe Hetti / Mariella,
mit großer Betroffenheit lese ich Deine Zeilen - für Deinen Vater kannst Du nicht mehr viel tun außer DA zu sein, setzt Euch an sein Bett, seid neben ihm, egal was er sagt und tut. Aber für Dich bzw. Euch könnte Ihr viel tun - bitte, bitte, bitte habe kein schlechtes Gewissen und fühle Dich bitte nicht schuldig wenn Du Deinem Vater jetzt wünschst, er möge alles schnell hinter sich lassen dürfen! Genau DAS ist der einzig barmherzige Wunsch, den Du jetzt und in dieser Situation für Deinen Vater haben kannst, jede Hoffnung ist hier fehl am Platz, wünsche ihm "mit aufgereckten Ohren" und von ganzem Herzen, daß er schnell und so schmerzfrei wie möglich gehen darf! Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alle Kraft der Welt, daß Ihr mit der kommenden Zeit einigermaßen klarkommt. Niemand hat sich Eure Situation und die Krankheit für Euren Vater gewünscht, aber jetzt gibt es keine Alternative mehr, als ihm einen schnellen und möglichst ruhigen Übergang zu ermöglichen - wohin auch immer! Viel Kraft, Silvia |
#6
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liebe mariella
ich bin es wieder...mit grossem mitgefühl verfolge ich einträge...und ich kann mir wirklich sehr gut verstellen, wie du dich fühlst....es ging jetzt sicher wirklich viel schneller als ihr es erwartet hattet, doch ich hatte es befürchtet... ich kann nur meine worte wiederholen, dass ich dir ganz viel kraft wünsche und ich bete zu gott, dass dein vater nicht so lang leiden muss...liskatze hat für mich absolut die richtigen worte gefunden und hat mir bereits vorgegriffen - ich kann mich da nur anschliessen.... seid einfach für ihn und bei ihm da - er spürt es, auch wenn er viel schläft und durch das morphium im dämmerzustand ist... eine riesenportion kraft und alles gute für euch ramona |
#7
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liebe mariella,
ich denke dein wunsch kann jeder verstehen, der die situation kennt. und ich hofe er möge für euch in erfüllung gehen. und wünsche auch viel kraft und menschen, die euch auffangen. er freut sich, dass jemand da ist und fühlt sich dadurch nicht allein. ich habe meinem vater, als sich der zustand wieder verschlechterte die hand gehalten, leise gesprochen und ihn gestreichelt. und ich denke das ist was im moment neben der medizin alles was zählt. lg bente74 ![]()
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krankheit ist immer ein ungewisser weg, dessen steine und kurven keiner kennt und nie zu erahnen vermag ![]() |
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