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Alt 25.01.2008, 22:33
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Rena24 Rena24 ist offline
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Standard AW: Mein lieber Andi

Gestern war nun die Beerdigung von meinem Schatz, der Tag, vor dem ich so große Angst hatte. Vor einem Jahr, bevor der Krebs wieder kam, sagte mein Schatz eines Abends ohne besonderen Grund, welche drei Lieder er gerne später auf seiner Beerdigung hören wollte. Zum Glück habe ich richtig zugehört, also wurden diese Lieder gestern bei der Trauerfeier gespielt. Als das erste Lied kam, dachte ich, ich schaff das nicht, aber man ist manchmal stärker als man denkt.

Vor der Beerdigung war ich noch bei der Versicherung und einkaufen, musste mich etwas ablenken. 2 Stunden vor Beginn kam meine liebe Mama mit ihrem Freund und unsere Trauzeugen, wir haben zusammen Kaffee getrunken, es war sehr schön.

An die eigentliche Beerdigung kann ich mich kaum erinnern. Es waren viele Freunde und Bekannte da, laut der Liste müssen es ca. 250 - 300 Personen gewesen sein. Richtig wahrgenommen habe ich aber keinen. Besonders schlimm fand ich den Moment, wo seine Freunde Andi aus der Kapelle getragen und später in das Grab gelassen haben.

Richtig begriffen habe ich den Tod von meinem Schatz glaube ich noch nicht. Dadurch das er seit Ende November fast nur im Krankenhaus war, habe ich das Gefühl, dass er immer noch lebt, nur eben nicht bei mir bzw. bei uns Zuhause.

In der Kapelle hatte ich ein großes Bild von ihm aufgestellt, man hatte das Gefühl, er ist bei uns und ich glaube und hoffe, dass alles so war, wie er sich es vorgestellt hat.

Anstatt Kaffee trinken war ich mit unserer großen Familie (20 Personen) und unseren Trauzeugen abends bei seinem Lieblingsgriechen zum Essen. Das hätte meinem Schatz bestimmt gefallen. Auch wenn einige Trauergäste diese Aktion bestimmt nicht "passend" fanden.

Heute war ich zwei Mal an seinem Grab. Schön ist, dass ich jetzt immer einen festen Ort habe, wo ich ihn besuchen kann. Nur das er nicht mehr richtig mit mir sprechen kann und ich ihn nicht mehr in den Arm nehmen kann. In der Nacht, bevor er gestorben ist, habe ich ihn immer im Arm gehabt und ihn geküsst, dann wurde er immer ruhig und konnte, so hatte ich zumindest das Gefühl, besser atmen. Ich habe gedacht, ich könnte ihn nie loslassen, jetzt fehlt mir so seine Nähe, sein Atem, seine Stimme...

Die Leute sagen alle, ich wäre so stark, jetzt sitzt ich hier vorm PC und kann nur noch weinen. Nach außen wirkt man vielleicht stark, ich kann den Freunden und der Familie aber auch nicht zeigen, wie es in mir aussieht. Alles braucht wohl eben seine Zeit.

Bis bald, Verena.
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