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  #1  
Alt 09.03.2008, 00:13
Christine S. Christine S. ist offline
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Beiträge: 68
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Hallo Ihr Lieben,

ich danke Euch für Eure lieben Worte, sie helfen mir sehr.

Hatte gestern ein langes Gespräch mit den stellvertrendem Stationsarzt, der übrigens sehr nett und einfühlsam ist.

Er ist der Meinung, dass es unmöglich ist, dass meine Ma noch einmal nach Hause kommen kann, sie kann jederzeit einen Krampfanfall bekommen und dann ist keine ärztliche Hilfe da.

Er hat sie in dem Hospiz im Bonner Waldkrankenhaus angemeldet und bis dort ein Platz frei wird, soll sie auf der Palliativ bleiben.

Gegen das Röcheln bekomt s e nun ein Medikament gespritzt und das scheint zu wirken.

Trotzdem gibt es so einige Sachen, die mich sehr nachdenklich machen. Vorgestern war meine Mama gar nicht ansprechbar, sie hat weder Nahrung, noch Flüssigkeit zu sich genommen.

Auf die Frage, warum sie keine Infusion bekäme, bekam ich zur Antwort, dass dies in der Palliativmedizin nicht gemacht würde. Es sei ein ganz natürlcher Sterbevorgang, wenn Menschen nichts mehr zu sich nehmen würden.

GsD hat sie gestern und auch heute wieder ein wenig gegessen und auch Flüssigkeit zu sich genommen, aber erst nachdem ich nachmittags bei ihr war.

Heute war sie richtig klar, hat mich und meine Cousine erkannt und wir konnten sogar fast alles verstehen, was sie gesagt hat.

Sie ist sehr schnell erschöpft, seit 3 Tagen wurde sie nicht mehr aus dem Bett geholt, trotzdem war ich glücklich, dass sie sich heute wenn auch nur kurz mit uns unterhalten konnte.

LG
Christine
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  #2  
Alt 09.03.2008, 06:59
Elli Elli ist offline
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Registriert seit: 21.06.2005
Ort: Düren
Beiträge: 1.309
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine,

sehe geradde das Du geschrieben hast.
Bin schon wieder auf dem Sprung,unsere Tochter besuchen.
Melde mich heute Abend ausführlich.Werde Dich nicht vergessen!!!!!

Liebe Grüsse
Elli
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  #3  
Alt 09.03.2008, 09:34
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Beiträge: 2.024
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine,

als meine Mam auch nichts mehr gegessen und getrunken hat, hat sie auch keine Infusionen bekommen. Sie war zwar zu Hause, aber der Hausarzt war fast jeden Tag da.
Der meinte zu meinem Papa, dass man das nicht macht. Er hat das mit der Tierwelt erklärt, wenn Tiere sterben, dann essen und trinken die auch nichts und legen sich irgendwo hin. Der Körper vergiftet sich dann selbst...

Die Palliativstation macht das bestimmt nicht, da es Leidensverlängerung ist und nicht Lebensverlängerung.

An manchen Tage hat meine Mam noch was gegessen und an anderen Tagen nichts. Sie konnte am Schluss auch schwer schlucken. An einigen Tagen war sie gut drauf, an den anderen nicht (sie konnte noch nicht einmal mehr das Wasser beim Zähneputzen ausspucken - sie wußte nicht mehr, wie das geht). Meine Mam haben sie am Schluss auch nicht mehr aus dem Bett gehoilt, denn 10 Minuten im Stuhl war schon zu viel.

Genieße die Zeit mit deiner Mama. Ich hoffe so sehr, dass deine Mama keine Schmerzen hat...

Viel Kraft und alles Liebe
Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #4  
Alt 09.03.2008, 22:25
Christine S. Christine S. ist offline
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Registriert seit: 18.10.2005
Beiträge: 68
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Zitat:
Zitat von Ela4811 Beitrag anzeigen
Der meinte zu meinem Papa, dass man das nicht macht. Er hat das mit der Tierwelt erklärt, wenn Tiere sterben, dann essen und trinken die auch nichts und legen sich irgendwo hin. Der Körper vergiftet sich dann selbst...
Genau so wurde mir das von einer Pflegekraft auf der Palliativstation erklärt, das ist Palliativmedizin.

Auf meinen Einwand hin, dass es doch unerträglich für meine Ma sein müße, zu verdursten, hieß es, sie würde das nicht mehr spüren.

Nun hat sie ja zumindest gestern und vorgestern als ich da war etwas zu sich genommen, heute war sie absolut nicht ansprechbar, selbst als sie ihre Pampers erneuert bekam wurde sie nicht wach.

Sie liegt im Tiefschlaf, nicht im Koma, morgen kann schon wieder alles anders aussehen.

Die 3 Stunden die ich heute da war, habe ich überwiegend im Aufenthaltsraum verbracht und in regelmässigen Abständen nach meiner Ma geschaut.

Habe mich dort mit angehörigen von anderen Patienten ausgetauscht, auch ihre Angehörigen schliefen nur und waren nicht ansprechbar.

Das Schlimme ist; ich habe seit gestern keine Tränen mehr.......

LG
Christine
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  #5  
Alt 10.03.2008, 09:04
Elli Elli ist offline
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Registriert seit: 21.06.2005
Ort: Düren
Beiträge: 1.309
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine,

möchte mich bei Dir entschuldigen,das ich gestern nicht mehr geantwortet habe. Habe aber trotzdem ganz ,ganz fest an Dich gedacht.
Bei meinem Vater war es so: er hat noch Kochsalzinfusionen bekommen. Denke mal,das dort dann auch die Morphine mit zugegeben word sind. Erst ganz zum Schluss,wurde die Infusion abehängt,nur der intravenöse Zugang verblieb .
Kann mir vorstellen,wie es Dir im Moment geht.Irgendwann hat man keine Tränen mehr.Sie sind alle versiegt.Als ich anfangs bei meinem Vater war,hatte ich auch noch geweint. Irgenwann haatte ic hauch keinen Tränen mehr.Zwischendurch habe ich dann das Zimmer verlassen ,meine Schwester und meine Mutter waren dann da,weil ich den Anblick einfach nicht mehr ertragen konnte.Zeitweise habe ich dann nur auf den Monitor gestarrt,und jede "Unregelmässigkeit" registriert.Für meinen Wunsch,den ich dann hatte ,habe mich ganz furchtbar geschämt. Ich habe mir irgendwann nur noch gewünscht,es möge doch endlich vorbei sein,und er seinen Frieden finden.
Ach Christine,ich wünsche Euch allen so sehr,das Deine Ma bald in Frieden gehen kann,und Ihr sie auch dann loslassen könnt.
Denke ganz fest an Euch.

Liebe Grüsse
Elli
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  #6  
Alt 10.03.2008, 11:40
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Ort: Hannover
Beiträge: 2.024
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine,

ich kann dir nur von meiner Mam berichten,.Mam hat bewußt nichts mehr essen und trinken wollen. An einigen Tagen konnten wir sie dazu bringen, an den anderen nicht.

Zu dieser Zeit habe ich auch nicht viel geweint, erst als es hieß, sie liegt im Sterben und auch diese Zeit dauerte lange (8 Tage).
Aber selbst wenn meine Mam nicht ansprechbar war, habe ich sie gestreichelt usw. Man hat uns gesagt, dass dieser Körperkontakt wichtig ist und dass Mam das auch mitbekommt.

Ich schicke dir super viel Kraft, die brauchst du auch!!!
Ich wünsche euch, auch wenn das jetzt vielleicht falsch rüber kommt, dass deine Mutter sich nicht so quälen muss wie meine Mam und vor allem, dass deine Mutter keine Schmerzen hat.

Alles Liebe
Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #7  
Alt 10.03.2008, 12:16
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Registriert seit: 06.02.2008
Beiträge: 882
Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine.
Das ist eine schlimme Zeit, in der man sich noch hilfloser fühlt als vorher...
Bei mir war es auch so, dass ich in den Momenten, in denen ich alleine war, mal weinen konnte.
Ich wollte nicht vor meinem Papa weinen, auch wenn er am letzten Tag nur geschlafen hat.
Wir haben ihn auch gestreichelt, mit ihm geredet und uns währenddessen auch unterhalten, damit er merkt, dass er nicht alleine war.
Als der Moment kam, war mein großer Bruder bei ihm und als sein Herz aufhörte zu schlagen, sagte die Hospiz-Schwester: Reden Sie noch ein bischen mit ihm - er kann sie noch hören...
Gruselig und seltsam, aber auch auf eine wundersame Art erstaunlich und unglaublich. Obs stimmt oder nicht, weiß man wohl nicht. Aber es ist nochmal eine Gelegenheit.
Ich schicke dir super viel Kraft und Mut, diese Zeit und das DANACH zu bewältigen.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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