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#9
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Liebe Heike,
es tut gut zu hören, dass auch die Diagnose "triple negativ" Heilungschancen bedeutet. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass die Abwesenheit deines Krebses stabil bleibt ! Ja, die Chemo ist bei uns sicherlich die Therapie der ersten Wahl. Aber der Tumor muss auch darauf ansprechen ! Und genau darin liegt eines der Hauptprobleme: Da ich neoadjuvant Chemo hatte, konnte man die Wirkung durch Zwischenkontrollen gut überwachen. Tumor mit Länge ca. 6 cm schrumpfte zu Tumor mit Länge ca. 3,4 cm. Wirkung da, aber zu wenig. Nach 8 Zyklen hätte der Tumor ganz oder fast ganz zerstört sein müssen .... war aber nicht. Vor der Chemo hatte ich drei sichtbar befallene Lymphknoten, nach der 6. Chemo war kein verdächtiger LK mehr zu erkennen. Der Chirug erwartete nicht, dass überhaupt noch ein LK befallen war. Fehlanzeige. Alle drei LK hatten immer noch intakte Tumorzellen. Und jetzt ist meine Achselhöhle in kurzer Zeit auf Faustgröße angeschwollen; Tumorzellen in den LK durch Biopsie nachgewiesen. Mindestens fünf LK sind betroffen. Natürlich ist auch viel geschwollenes Gewebe dabei, daher die Größe. Nach Meinung meines Gynäkologen waren bereits bei der OP im Sommer noch LK, die nicht herausoperiert wurden - da unauffällig und alle werden ohnehin nicht entfernt - mit Tumorzellen verseucht. Da keine Bestrahlung der Achselhöhle erfolgte, konnten sie ungehemmt ihr Unwesen treiben - jetzt ist das Resultat sichtbar. Fazit: Chemo führte zur Schrumpfung, mehr nicht. Was aber auch bedeutet: die überlebenden Tumorzellen sind die Produkte der Auslese - aggressiver als alle anderen Zellen zuvor .... Da gehen mir natürlich jetzt die Gedanken durch den Kopf: - möchten Gynäkologe und Radiologe keine Chemo mehr machen, da ihnen klar ist, dass das nichts bringt - die Krankheit ohnehin nicht mehr zu stoppen ist ? OP also nur noch zur Schadensbegrenzung ? Ist ihnen klar, dass ich ohnehin bald mit den nächsten aggressiven Metas komme ? Wie lange dauert es, bis der Begriff "austherapiert" fällt ? Wie viele Wochen, Monate, Jahre "normalen Lebens" geben mir die Ärzte noch ? - eine weitere Chemo - wie verkraften ? Die Folgen der Chemos im letzten Jahr sind immer noch bedrohlich. Mein Gynäkologe sagt ganz klar: "noch eine Chemo drauf, und Sie sind nie wieder arbeitsfähig !" Mein Bauchgefühl ? Nachts habe ich nur noch Albträume - fühle mich durchseucht von Metas, milliardenfach .... Ich kann meine Gedanken nicht mehr kontrollieren. Meine Gefühlswelt gleicht einem Dampfdrucktopf, der allmählich den Überdruck kaum noch regulieren kann .... Es gibt Momente, da bin ich voller Kraft, dem Krebs den Kampf anzusagen. Dann aber falle ich wieder zusammen, denke an Tod und alles, was ich schleunigst regeln sollte, um meinen Hinterbliebenen nicht unnütz Chaos zu überlassen. Machen wir so etwas alle durch, oder gibt es Naturen, die einfach "lockerer" leben ? Ich weiß es nicht. Vielleicht weiß ich zuviel von der Biologie des Krebses, und das zieht mich `runter. Traurige Grüße Sonnenhunger |
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