Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #9  
Alt 16.03.2008, 12:16
Sonnenhunger Sonnenhunger ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.08.2007
Ort: NRW
Beiträge: 101
Standard AW: Keine Hormonrezeptoren und Her2-neu negativ - Indiz für die Nutzlosigkeit der Che

Liebe Heike,

es tut gut zu hören, dass auch die Diagnose "triple negativ" Heilungschancen bedeutet. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass die Abwesenheit deines Krebses stabil bleibt !

Ja, die Chemo ist bei uns sicherlich die Therapie der ersten Wahl. Aber der Tumor muss auch darauf ansprechen ! Und genau darin liegt eines der Hauptprobleme:

Da ich neoadjuvant Chemo hatte, konnte man die Wirkung durch Zwischenkontrollen gut überwachen. Tumor mit Länge ca. 6 cm schrumpfte zu Tumor mit Länge ca. 3,4 cm. Wirkung da, aber zu wenig. Nach 8 Zyklen hätte der Tumor ganz oder fast ganz zerstört sein müssen .... war aber nicht.
Vor der Chemo hatte ich drei sichtbar befallene Lymphknoten, nach der 6. Chemo war kein verdächtiger LK mehr zu erkennen. Der Chirug erwartete nicht, dass überhaupt noch ein LK befallen war. Fehlanzeige. Alle drei LK hatten immer noch intakte Tumorzellen.

Und jetzt ist meine Achselhöhle in kurzer Zeit auf Faustgröße angeschwollen; Tumorzellen in den LK durch Biopsie nachgewiesen. Mindestens fünf LK sind betroffen. Natürlich ist auch viel geschwollenes Gewebe dabei, daher die Größe. Nach Meinung meines Gynäkologen waren bereits bei der OP im Sommer noch LK, die nicht herausoperiert wurden - da unauffällig und alle werden ohnehin nicht entfernt - mit Tumorzellen verseucht. Da keine Bestrahlung der Achselhöhle erfolgte, konnten sie ungehemmt ihr Unwesen treiben - jetzt ist das Resultat sichtbar.

Fazit: Chemo führte zur Schrumpfung, mehr nicht. Was aber auch bedeutet: die überlebenden Tumorzellen sind die Produkte der Auslese - aggressiver als alle anderen Zellen zuvor ....

Da gehen mir natürlich jetzt die Gedanken durch den Kopf:

- möchten Gynäkologe und Radiologe keine Chemo mehr machen, da ihnen klar ist, dass das nichts bringt - die Krankheit ohnehin nicht mehr zu stoppen ist ? OP also nur noch zur Schadensbegrenzung ? Ist ihnen klar, dass ich ohnehin bald mit den nächsten aggressiven Metas komme ? Wie lange dauert es, bis der Begriff "austherapiert" fällt ? Wie viele Wochen, Monate, Jahre "normalen Lebens" geben mir die Ärzte noch ?

- eine weitere Chemo - wie verkraften ? Die Folgen der Chemos im letzten Jahr
sind immer noch bedrohlich. Mein Gynäkologe sagt ganz klar: "noch eine Chemo drauf, und Sie sind nie wieder arbeitsfähig !"

Mein Bauchgefühl ? Nachts habe ich nur noch Albträume - fühle mich durchseucht von Metas, milliardenfach .... Ich kann meine Gedanken nicht mehr kontrollieren. Meine Gefühlswelt gleicht einem Dampfdrucktopf, der allmählich den Überdruck kaum noch regulieren kann ....
Es gibt Momente, da bin ich voller Kraft, dem Krebs den Kampf anzusagen. Dann aber falle ich wieder zusammen, denke an Tod und alles, was ich schleunigst regeln sollte, um meinen Hinterbliebenen nicht unnütz Chaos zu überlassen.
Machen wir so etwas alle durch, oder gibt es Naturen, die einfach "lockerer" leben ? Ich weiß es nicht. Vielleicht weiß ich zuviel von der Biologie des Krebses, und das zieht mich `runter.

Traurige Grüße
Sonnenhunger
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 02:33 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55