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  #1  
Alt 11.04.2008, 01:28
Iris Anna Iris Anna ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.07.2006
Beiträge: 41
Standard Hört das nie auf??

Tschuldigung erst einmal an alle, ich bin gerade - und schon länger - nicht gut drauf. Mein Terminkalender zeigt mir, dass ich gar keine Chance mehr habe, "normal zu arbeiten", aber arbeiten muss ich, weil ich längst aus allen Hilfesystemen gefallen bin.

Mai 2006: Diagnose Brustkrebs
Juni 2006: Ablatio rechts, subkutane Mastektomie links und dort Aufbau einer kleinen Brust mit Verschiebelappen.
Juni bis Oktober 2006: Chemotherapie
November bis Dezember 2006: Strahlentherapie
Februar 2007: OP der linken Brust wg. "weitläufiger nekrotischer Felder", Implantat von 130 g Silikon.
März/April 2007: Reha
Juni 2007: Operation des rechten Auges (während der Chemo erblindet)
August 2007: Operation des linken Auges (konnte nur noch durch ein "Spinnwebengestrüpp" sehen)
Oktober 2007: Entnahme der Eierstöcke (weil inzwischen gesichert, dass BRCA2 mutiert ist)
November 2007: Operation der linken Brust wg. Abszess hinter der - eh schon transplantierten - Mamille. Einmal quer durchgeschnitten. Anschließende tägliche Tamponade im Krankenhaus über vier Wochen.

(Am Freitag vor dem 1. Advent Eva beerdigt, die mit mir am selben Tag erstoperiert wurde und am Tag, an dem ich "gesund" geschrieben wurde, starb.)

Damit waren die 1 1/2 Jahre, in denen es - ein bisschen - Krankengeld gab, verstrichen.

Und jetzt? Renne ich vom Zahnarzt (wacklige Zähne seit der Chemo, vier Zähne inzwischen gezogen, drei abgeschliffen, Brücke eingebaut, letzte materielle Reserven verbraucht) zum Psychotherapeuten (einmal die Woche), weiter zur Physiotherapeutin (einmal die Woche), zur vierteljährlichen Nachsorge, zum Port spülen, Tumormarker messen, MRT ...

... und da ist mir gerade auch was Einzigartiges passiert. - Die Bilder sind nichts geworden. "Am Montag bitte wieder erscheinen für einen neuen Durchgang."

Es kotzt mich alles nur noch an.

Tschuldigung noch einmal.
Und Danke, dass ich meinen Frust loswerden konnte.
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  #2  
Alt 11.04.2008, 09:03
Sonnenhunger Sonnenhunger ist offline
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Registriert seit: 31.08.2007
Ort: NRW
Beiträge: 101
Standard AW: Hört das nie auf??

Liebe Iris,

es ist völlig in Ordnung, dass du Dampf ablässt. Wie es so treffend heißt: ein Unglück kommt selten allein. Offenbar hasst du die Serie aber bald "abgearbeitet", Schritt für Schritt ...

Ich glaube, es geht uns allen so. Wir machen unsere Therapien und denken, jetzt ist alles vorbei. Aber kaum haben wir uns auf dem Absatz herumgedreht, müssen wir uns schon wieder um unsere Gesundheit kümmern. Dennoch Kopf hoch: du hast OPs bzw. Behandlungen durchführen lassen, die erledigt sind - die stehen nicht noch einmal an !

Ja, ich kenne das. Arbeiten wollen - volles Programm - und ewiges Warten in den Wartezimmern, Therapien, Verzögerungen ... Geduld, Iris, Geduld ! Auch du wirst "Krebspausen" haben.

Wenn du dir war Gutes tun willst: Investiere Zeit für regelmäßigen Reha-Sport in der Gruppe, oder belege einen Malkurs oder oder oder .... jedenfalls: tu`was für dich ! Zwischendurch Autogenes Training, oder einfach mal zum Abdampfen auf dem Bett liegen und Meditationsmusik hören.

Alles Gute !

Liebe Grüße
Sonnenhunger
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  #3  
Alt 11.04.2008, 09:27
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.07.2005
Ort: Main-Kinzig-Kreis
Beiträge: 3.275
Rotes Gesicht AW: Hört das nie auf??

@ Iris Anna

Ist ja schon heftig, was Dir widerfahren ist Ich kann Dir das gut nachfühlen

Bei mir ging's vor 5 Jahren los: Knoten nach dem Schwimmen beim Eincremen selbst entdeckt, dann zügig hintereinanderweg Stanzbiopsie, brusterhaltende OP, Eiter im betroffenen Bereich und daher über 3 Wochen lang Antibiotika-Infusionen (incl. jeden Tag "Ausspülen" des vereiterten Bereichs). Durch den Eiterherd konnte ich zunächst u.a. keine "Übungen für die Beweglichkeit" machen und erst verspätet mit Chemo, Berstrahlungen und AHT sowie AHB beginnen . Klar - während der Anschlussheilbehandlung bekam ich dann ein heftiges Lymphödem

Hätte ich nicht so ein gutes Umfeld gehabt wäre ich wohl mehr als in e i n Tief gefallen...............

In all den Jahren hab ich oft geschwankt, ob ich das intensive auf die Krankheit einstellen mir und meinen Lieben ständig antun kann/will. Aber es geht wohl nicht anders Eine wirkliche Normalität gibts für mich - und viele Betroffene - wohl nach BK nicht mehr.

Auch wenn's oft schwer fällt - SONNENHUNGER hat Recht - tu' was für Dich. Und wenn's zunächst "nur" ein Frustkauf ist


Allen Betroffenen wünsche ich alles erdenklich Gute

LG
__________________
Ilse
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  #4  
Alt 13.04.2008, 15:01
Iris Anna Iris Anna ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.07.2006
Beiträge: 41
Standard AW: Hört das nie auf??

@ Sonnenhunger und Ilse

Danke für die aufmunternden Worte!! Irgendwie haben die schon ein bischen geholfen. - Und ich werde versuchen, Eure Ratschläge umzusetzen.

Mein Problem dabei ist: ich habe überhaupt kein Gefühl mehr für mich.

Allen noch einen schönen Sonntag!
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