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  #1  
Alt 07.06.2008, 11:45
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Registriert seit: 30.07.2005
Ort: Main-Kinzig-Kreis
Beiträge: 3.275
Blinzeln AW: AHT ja oder nein??????????

Liebe Sanne

jetzt hab ich doch vor lauter Begeisterung Deinen Namen "abgekürzt" Tschuldigung

LG
__________________
Ilse
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  #2  
Alt 07.06.2008, 13:01
mimac mimac ist offline
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Registriert seit: 05.07.2005
Ort: Bietigheim-Bissingen
Beiträge: 19
Standard AW: AHT ja oder nein??????????

Hallo Olga,

vor 4 Jahren - damals war ich 49 - wurde bei mir ein tumor in der brust sowie viele befallende Lymphknoten entfernt. Der Tumor war ER+. Ich habe 6 Zyklen FEC-Chemo sowie eine Strahlentherapie von 32 Bestrahlungen bekommen. Danach wurde mir eine AHT (Arimidex) empfohlen. Damals habe ich hier im Forum auch viele Meinungen und Erfahrungen gelesen, was Nebenwirkungen betrafen, die meisten Berichte waren negativ. Ich habe mich aber trotzdem FÜR die AHT entschlossen, weil ich für mich das Gefühl haben wollte, etwas gegen diese Krankheit zu unternehmen. Drei Jahre lang habe ich das Medikament eingenommen. In der ersten Zeit hatte ich Hitzewallungen (hatte immer einen Fächer bei mir), nachts bekam ich 1 - 2 Mal brennende Fußsohlen (die Schübe dauerten aber nur ca. 30 Sekunden). Übergewichtig bin ich schon lange, aber es gelang mir, mein Gewicht mit einer ausgewogenen Ernährung zu halten. Abnehmen war leider nicht drin.Das einzige lästige bei mir, waren die Gelenkschmerzen in den Fußknöcheln - besonders stark im linken Fuß, die auftraten, wenn ich mal viel zu Fuß unterwegs war. Aber mit Einlagen und Gymnastik war es erträglich.

Vor 4 Wochen bekam ich leider die schlechte Nachricht, dass ich ein Rezidiv habe. Mehrere Tumore sind im seitlichen Brustbandbereich gewachsen und zwar in Bereiche, wo damals nicht bestrahlt wurde. Der histologische Befund hat ergeben, dass sich die Tumore verändert haben, um trotz AHT zu wachsen: Sie sind jetzt vollkommen zu völlig hormonunabhängige Tumore mutiert!!

Jetzt habe ich glücklicherweise noch die Möglichkeit einer 2. Strahlentherapie, die ich nächste Woche beginnen werde, aber ich bedaure sehr, dass jetzt nichts mehr mit einer weiteren AHT ausgerichtet werden kann. Jetzt bin ich diesem Rezidiv ausgeliefert. Ich würde mich nämlich immer wieder FÜR einer AHT entschließen, wenn ich könnte, denn ich würde lieber "aktiv" kämpfen anstatt nur so zu hoffen, dass keine weiteres Rezidiv mehr kommt.

Gruße von mimac
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  #3  
Alt 07.06.2008, 18:07
Benutzerbild von bergmädel
bergmädel bergmädel ist offline
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Beiträge: 528
Standard AW: AHT ja oder nein??????????

Liebe Olga,
ich finde es auch gut, dass Du erstmal anfängst mit der AHT.
Warte erstmal ab, ob und welche Nebenwirkungen kommen.
Abbrechen kannst Du immer noch.

Und von wegen alt oder jung sterben: Im Ruhrpott sagt man:
"Alt werden is nich schön. Aber nich alt werden is garnich schön."

Halt die Ohren steif!
Sandra
__________________
Unsere größten Ängste sind die Drachen,
die unsere tiefsten Schätze bewahren.

Rilke
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  #4  
Alt 07.06.2008, 20:38
Benutzerbild von Erika Rusterholz
Erika Rusterholz Erika Rusterholz ist offline
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Ort: Region Zürich
Beiträge: 193
Standard AW: AHT ja oder nein??????????

Liebe Olga,

Du bist unsicher wegen der Antihormontherapie, vor allem wegen der Nebenwirkungen. Wie ich gelesen habe, hast Du Dich nun jedoch entschieden, diese durchzuführen und "fett" zu werden.

Aber ist es erwiesen, dass man durch die AHT fett/dick wird?

Vor der Operation wog ich 49 Kilos bei 154 cm Körpergrösse. Wegen meines östrogenpositiven Mammakarzinoms musste ich die jahrelange Hormonersatztherapie absetzen, worauf ich innert 2 Wochen rund 2 kg verlor, die Haut wurde schlapp. Nach einem Jahr AHT zeigte die Waage gerade noch 43 kg!!! obwohl ich immer viel gegessen hatte, etliches mehr als früher, denn ich neigte zu Pölsterchen, wenn ich nicht aufpasste (ich wog mal 63 kg).

Jetzt zeigte mein Spiegelbild eine ausgemergelte Frau, an mir waren nur noch Haut und Knochen und einige Muskeln dazwischen.
Da muss ich allerdings zufügen: als Seniorin hat mein Körper wahrscheinlich sowieso nicht mehr viel Oestrogen produziert, durch den Aromatasehemmer ist wohl das bisschen noch ganz eliminiert worden. Ich kam mir ausgetrocknet vor.

Aus obigem Grund habe ich die Antihormontherapie nach exakt einem Jahr abgebrochen mit Zustimmung des Nachsorgearztes. Es waren also nicht die Gelenkschmerzen, die mich zu diesem Schritt bewogen haben (die waren aushaltbar), sondern die fehlende Lebensqualität. Auch gesellte sich immer mehr Pulsrasen dazu - und ich hatte Angst vor möglicher Osteoporose.

Was ich mit diesen Zeilen ausdrücken möchte:
bei einer Krebserkrankung ändert sich die Lebensweise.
Ich erinnere mich, dass ich mit dem Schicksal gehadert habe, während längerer Zeit keine Lust zu irgendetwas hatte, dasass mit feuchten Augen... dann habe ich mich aufgerappelt und im Garten gearbeitet, bin von Ort zu Ort gehetzt, um Unterlagen für eine Dokumentation meines Brustkrebses zusammenzusuchen. Ich musste mich beschäftigen ... ich habe mich also sehr viel bewegt, mehr als in früheren Jahren.

Jede Frau reagiert sicher anders in einer solchen Situation: vielleicht ist es ein Herumsitzen, sich-nicht-wohl-fühlen, das zu mehr Knabbereien anregt und Fett ansetzen lässt.

Heute, zwei Jahre ohne AHT, fühle ich mich sehr gut, auch habe ich bereits gegen 3 Kilos zugenommen (viel mehr sind allerdings auch nicht gewünscht). Die Nachsorge läuft im normalen Rhythmus weiter.

Die Frage "AHT ja oder nein" zu beantworten, ist sehr schwer. Ich weiss also nicht, ob ich gleich entschieden hätte, wenn ich noch jünger wäre...

Liebe Grüsse
Erika Rusterholz
__________________
"Ein Brustkrebs und sein Verlauf"
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  #5  
Alt 18.06.2008, 01:34
olga1973 olga1973 ist offline
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Registriert seit: 21.04.2008
Beiträge: 16
Standard AW: AHT ja oder nein??????????

danke nochmal an alle!!!
ich bin jetzt schon seit ca. 3 wochen bei der entscheidung für die aht geblieben und denke ich fange sie auf alle fälle mal an.. wie sandra gesagt hat, ich kann sie ja immernoch abbrechen....
noch mal entschuldigung, wenn ich jemanden beleidigt habe, natürlich kann man nicht genau bemessen wer ärmer dran ist, und ich bin dankbar für ein superglückliches leben bis 30 (da ist meine mutter gestorben), ich weiß, dass es mir 1000 mal besser ging als etlichen hungernden kindern in afrika und etlichen jungen menschen in deutschland dié eine beschissene kindheit hatten. das ist doch was. bis 26(da ist meine mutter erkrankt) war ich superglücklich und jetzt bin ich halbtot. vielleicht besser als bis 100 leben und immer deprimiert und ungeliebt sein.
ne, im ernst, danke.
leider weiß ich aus der erfahrung meiner mutter, dass alles unternehmen auch nicht immer das richtige ist. ein arzt hat ihr gleich vorhergesagt, sie habe nur noch 5 jahre (und genauso wars)... hätte sie lieber die zeit genossen anstatt chemos und aht zu machen!!!!!!!!!!!!
aber wie gesagt, ich denke ihr habt mir geholfen, ich hab mich dafür entschieden. lustigerweise 5 minuten bevor ich den link von sandra gelesen habe, mit den frauen pro lebensqualität statt lebensquantität....
dazu wechsel ich dann, wenns zu krass wird.......

Olga
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