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  #1  
Alt 03.07.2008, 09:05
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Standard AW: Leberkrebs im endstadion

Liebe Biene!

Ich denke ganz oft an Euch - wie geht´s?

Bei uns sind die Dinge leider beim alten, meiner Tante geht es nicht so gut, sie schläft viel, sie will am besten niemanden sehen, gestern war ich bei ihr, im Moment ist sie psychisch auch nicht gut drauf, eher sehr traurig , sie hat im Moment keine Schmerzen, sie haben sie verlegt auf die Palliativstation... Sie meinte, daß es wohl dem Ende zugeht, da sie jetzt erstmals hier liegt... Sie ist so schwach, kraftlos, schafft kaum mehr (nur mit Unterstützung) den Weg zur Toilette. Heute kommen Verwandte aus Deutschland, um sich zu verabschieden ? Sie meinte, daß sie die gar nicht sehen will... Ich habe Ihr gestern einen Keramikengel mitgebracht (sie liebte Engel schon immer und in jeder Form), darüber hat sie sich gefreut gehabt. Bevor ich dann gegangen bin, meinte sie: "Sorge dafür, daß der Engel nachher auf meinem letzten Plätzchen sitzt." Da konnte ich auch nicht mehr und wieder haben zusammen
Oft denke ich, daß ich ihr gar nicht die Stütze bin, wenn ich mich so gehenlasse, bisher hab ich es sonst geschafft, nicht vor ihr zu weinen...
Vielleicht war es trotzdem gut so... Ich bin heute noch irgendwie ganz durcheinander...

Ich sende Euch ein paar Kraftpakete und wünsche Euch eine ruhige Zeit, Deiner Schwester vor allem keine Schmerzen!!!

lg Chrisi
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  #2  
Alt 03.07.2008, 10:33
Benutzerbild von Biene 37
Biene 37 Biene 37 ist offline
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Standard AW: Leberkrebs im endstadion

Liebe Chrisi
ich finde es toll das Eure Verwanten kommen um abschied zu nehmen .
Unser Onkel hat am Dienstag von meiner Schwester abschied genommen.
Er hatte meinen kranken Dad besucht und meinte er würde Sie gerne in Erinnerung behalten wie er Sie das letzte mal gesehen hat,aber dann meinte Er , das er doch noch in die Klinik fährt darüber habe ich mich sehr gefreut und meine Schwester erst.

Bei uns sieht es so aus , das meine Schwester heute ins Hospiz kommt.
Sie wird von Tag zu Tag schwächer und das Wasser kommt jetzt schon aus der Bauchdecke .
Sie schläft viel und die künstliche Ernährung kann Sie auch nicht mehr vertragen .Sie muß dann immer spucken .
Ich nehme an das es von den metas im Bauchraum kommt,sie hustet auch fürchterlich doll das wird immer schlimmer.

Auch ich schicke Euch ganz viele Kraftengel
Viele liebe Grüße Biene
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  #3  
Alt 03.07.2008, 10:42
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Standard AW: Leberkrebs im endstadion

Liebe Biene!

Es tut mir leid, daß es Deiner sooo schlecht geht, ich hoffe, daß sie ihr die Schmerzen nehmen können , so daß sie wenigstens nicht leiden muß.
Allein die Vorstellung, wie Deine Schwester so daliegt - furchtbar, es treibt mir das Augenwasser raus...
Hospiz - das heißt dann wirklich Abschied nehmen, das ist alles so traurig, es fehlen da einem wirklich die Worte...
Einerseits ist man seinen Lieben ja die Ruhe vergönnt, andererseits ist das Loslassen so schwer, aber wir müssen stark sein, wir müssen ihnen zeigen, daß es ok ist, wenn sie gehen, es ist eine Erlösung ihrer Qual.
Liebe Biene, ich denke oft an Euch, gestern habe ich für Deine Schwester auch eine Kerze neben Tante´s gestellt... ich wünsche gaaaanz viel Kraft für diese schweren Tage
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  #4  
Alt 03.07.2008, 16:42
Benutzerbild von Heiko-1980
Heiko-1980 Heiko-1980 ist offline
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Standard AW: Leberkrebs im endstadion

Hallo liebe Forum-User,

es tut echt weh eure Erfahrungsberichte zu lesen, aber bin dennoch froh auf diese seite gestoßen zu sein da ich momentan das gleiche durchmache!

Meine Mutter (62) ist vor zwei Jahren an Darmkrebs erkrankt, damals hieß es schon "fangen Sie solangsam an Abschied zu nehmen"

Meine Mutter war aber schon immer eine Kämpferin und hat sich von der Diagnose nicht aus der Bahn werfen lassen und hat jede Art von Therapie über sich ergehen lassen!
Ihr wurde ein Port gelegt, über die Sie einfacher die Chemo verabreicht bekommen hat. Da der Tumor nicht Operabel ist wurde Ihr ein künstlicher Darmausgang gelegt (Stoma) selbst mit dem kommt Sie prima klar. Während den ganzen Chemos hatte Sie ausser schlappheit keine einzige Nebenwirkung, wurde auch von den Ärzten wegen Ihrem Kampfgeist, Ihrem nicht verlierenden Humor, und den guten ergebnissen gelobt! Wir waren echt der Meinung dass Sie auf dem Weg der Besserung ist! Dann kam der Schock: Metastasen auf Lunge und Leber. Spezielle Therapien (wechselterapie für Darm und Leber) wurden gemacht, wieder soweit alles gut verlaufen!
Aber plötzlich von einem Tag auf den anderen wurde es rapide schlechter.
Es traten Stoma-Blutungen auf, weil die chemo die schleimhäute so sehr angegriffen hat. Da es mit den Blutungen nicht mehr besser wurde, musste die Chemo abgesezt werden.
Meine Mutter wird von Tag zu Tag gelber in den Augen und auf der Haut. Medikamente mussten teilweise abgesetzt werden, Insulin darf Sie auch keins mehr spritzten (sie ist diabetikerin) weil dies alles der Leber nur noch mehr schaden würde. Sie bekommt nur noch Medikamente um das restliche Leben so angenehm wie möglich zu machen, sprich tropfen gegen übelkeit oder zum appetit anregen, tabletten um besser schlafen zu können, usw.
Alleine schon das Wort "Endstadium" macht mir so zu schaffen.
Ich weiss sie will nicht sterben und versucht zu kämpfen, wird aber von Tag zu Tag schlapper und kann nicht mehr lange auf den beinen bleiben, liegt im Bett und schläft oder träumt vor sich hin!

Es ist alles so furchtbar.
Ich versuche mich auf Ihren Tod vorzubereiten, abschied zu nehmen, aber komme mir immer vor wie in einem bösen Traum.

Am schlimmsten ist die ungewissheit, die Leber ist scheinbar so stark vergiftet dass es täglich passieren könnte...

Hoffe nur dass meine Mutter noch eine möglichst schmerzfrei Zeit erleben darf...

Eure Berichte helfen mir auf jedenfall ein bisschen weiter, mit der schlimmen Situation umzugehen...

Gemeinsam werden wir es schon schaffen...


Liebe Grüße
Heiko

PS: verzeiht mir die rechtschreibfehler
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  #5  
Alt 03.07.2008, 17:19
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Standard AW: Leberkrebs im endstadion

Hallo Heiko!

Es tut mir sehr leid, daß Ihr auch betroffen seid von dieser schlimmen Krankheit - herzlich Willkommen erstmals!

Es ist in der Tat schlimm, den ganzen langen Leidensweg mitzugehen, dieses ständige Auf und Ab, hin-u. hergerissen von Hoffen und Bangen, bis uns letztendlich leider nichts mehr anderes übrig bleibt, uns zu verabschieden. Es tut so weh, wenn man zusehen muss, wie aus einem strahlenden Menschen ein zusammengefallenes menschliches Wrack wird - ich erlebe das ja jetzt mit meiner Tante - kein Mensch hat so etwas grausames verdient!!! Niemand sollte so etwas durchmachen müssen... und wir stehen daneben und können nichts tun, würden sooo gerne helfen und können nicht. Aber da müssen wir durch - ich finde das Forum insofern hilfreich, weil ich mich dadurch nicht ganz so alleine fühle, weil ich einfach über meine Erlebnisse, die mich sehr belasten, schreiben kann...

Irgendwie sehne ich den Tag herbei, an dem meine Tante einschlafen darf und gleichzeitig habe ich Angst davor...

Wir alle brauchen ganz viel Kraft für die kommende Zeit - das wünsche ich Dir ebenso, ich wünsche Dir, daß Du "loslassen" kannst und Deiner Mutter eine schmerzfreie Reise ins Regenbogenland
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  #6  
Alt 03.07.2008, 17:22
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Biene 37 Biene 37 ist offline
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Standard AW: Leberkrebs im endstadion

Hallo Heiko ,
Erstmal herzlich willkommen hier im Forum .
Ich habe mir Dein Bericht durchgelesen , das mit Deiner Mum tut mir sehr leid .
Mann kann es wirklich nicht verstehen warum immer wieder der scheiß Krebs so liebe Menschen bestraft.Es tut einfach nur weh.
Meine Schwester ist erst 47 und heute ist sie ins Hospiz gekommen.
Meine Schwester hat seid anfang März gelbsucht und seid dem geht es bergab bei Ihr.
Ja wann ist der richtige Zeitpunkt um abschied zu nehmen ich weiß es nicht.
Ich hoffe das ich sie auf ihre letzte Reise begleiten kann

Ich wünsche Dir für die kommende Zeit ganz viel Kraft
Einen lieben Gruß Biene
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  #7  
Alt 03.07.2008, 21:03
Benutzerbild von Heiko-1980
Heiko-1980 Heiko-1980 ist offline
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Ort: Müllheim (bei Freiburg)
Beiträge: 8
Standard AW: Leberkrebs im endstadion

Hey Ihr zwei,
vielen Dank für eure Worte.
Euch wünsch Ich natürlich genausoviel Kraft für die kommende Zeit.
Habe Eure Berichte gelesen und bin zutiefst berührt, kann auch voll und ganz mit Euch fühlen...

Manchmal wünschte Ich mir meine Mutter würde bald schmerzfrei von Ihrem Leiden erlöst werden, aber genauso oft wünschte ich mir dass Sie noch eine Weile durchhält und stärke und Kampfgeist zeigt damit wir noch eine weile was voneinander haben.

Ein richtiges Wechselbad der Gefühle momentan... :-(

Habe gestern rumtelefoniert wegen einem Platz im Pflegeheim (Ihr Lebensgefährte unterstützt Sie nicht wirklich und macht Ihr nur was zu Essen wenn er Lust hat)
Da ich Berufstätig bin und Tagsüber nicht immer für Sie da sein kann wäre es das beste für Sie, was sie auch schon selbst als Wunsch geäussert hat.
Leider besteht bei uns im gesamten Landkreis eine Wartezeit von 8-12 Wochen...
Hospiz wäre auch eine möglichkeit, aber die Ärztin meint dass dies meiner Mutter den endgültigen Rest geben würde da man da ja ausschliesslich zum Sterben hingeht...
Also versuche ich es jetzt wenigstens mit ambulanten Pflegedienst...

Was wäre Eure Meinung/Erfahrung diesbezüglich??

Bin momentan in Gedanken nur bei Ihr, und wie Ich Ihr die letzte Zeit so Angenehm wie möglich machen kann...


Liebe Grüße
Heiko
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  #8  
Alt 04.07.2008, 00:06
Benutzerbild von Nicole 32
Nicole 32 Nicole 32 ist offline
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Registriert seit: 07.07.2007
Ort: Lünen
Beiträge: 4
Standard AW: Leberkrebs im endstadion

Hallo Heiko ich bin auch neu .Du könntest noch Essen auf Rädern bestellen,dann brauchst du dich um Essen auch nicht zu kümmern.Da ein Pflegedienst immer sehr teuer ist und nicht viel Zeit hat,solltest du versuchen auf privatem Weg jemanden zu finden,der ist nicht so teuer und nimmt sich mehr Zeit für deine Mama.
Ich sollte mich erst mal vorstellen.Ich bin Nicole und bei mir ist mein Papa seit letztem Jahr an Krebs erkrankt.Meine Mama sitzt seit 18 Jahren im Rollstuhl und mein Papa hat sich immer um sie gekümmert.Nun ist er so krank.Mein Papa hatte Magenkrebs,jetzt hat er die Leber voll mit Metasthasen und an den Knochen ist auch schon was,der Arzt meinte heute ,er hat noch vielleicht 8 Monate ,wenn die Chemo anschlägt,ansonsten 3 Monate.Bin völlig fertig.Ich hoffe ich bin hier richtig.
Hallo Biene!Habe von deiner Schwester gelesen tut mir sehr leid.
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