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  #1  
Alt 05.07.2008, 19:11
ulla46 ulla46 ist offline
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Registriert seit: 17.07.2006
Ort: Mettmann
Beiträge: 977
Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Alicia,
es tut mir sehr leid, dass dein Vater jetzt so abbaut und deine Traurigkeit darüber kann ich gut nachvollziehen. Aber - und da möchte ich dir wirklich Mut machen - das heißt jetzt nicht, dass dein Vater schon bald sterben muss! Mit einer niedrig dosierten Chemo (ich nehme an in Tablettenform) kann man den Krebs zwar nicht heilen, aber ihn in Schach halten und das bei noch recht viel Lebensqualität. Vielleicht baut es deinen Vater wieder auf, wenn er merkt, dass die Chemo ihn nicht so fertig macht, wie er vielleicht befürchtet. Ich kenne jemanden, der bei Darmkrebs mit Metastasen durch diese low-dose-Chemo 8 (!) Jahre gelebt hat und dabei voll berufstätig als Manager war. Also bitte verliere die Hoffnung nicht! Ich würde auf jeden Fall auch biologische Therapien hinzufügen wie z. B. Selen, Curcumin usw. Das muss man allerdings aus eigener Tasche bezahlen. Eine gute Beratung bekommst du bei www.biokrebs-heidelberg. de.
Google auch mal nach "metronomischer Chemotherapie", dies ist so eine Therapie mit niedrigen Chemos, z.Zt. in der Erprobung und gilt als erfolgsversprechend.
Ich wünsche dir, dass du bald dein Lachen wiederfindest.
Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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  #2  
Alt 05.07.2008, 22:40
Benutzerbild von _Viola_
_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Alicia,

es tut mir sehr Leid zu lesen, dass es Deinem Vater so schlecht geht.

Dein Vater ist ein Kämpfer, genau wie es meiner war. Aber auch die größten Kämpfer haben irgendwann keine Kraft mehr. Bei dieser Krankheit gibt es immer Höhen und Tiefen, halt wie eine Achterbahn.

Ich wünsche Deinem Vater, dass er durch die leichte Chemo wieder etwas an Lebensqualität gewinnt und Euch doch noch etwas von der gemeinsamen Zeit bleibt.

Sollte es nicht der Fall sein, was ich sehr bedauern würde, dann lasst ihn gehen. Gebt ihm das Gefühl, dass er das darf. Dadurch wird es ihm leichter fallen diese Welt zu verlassen.

Ich weiß wie schwer das ist. Sicher kannst Du keinen klaren Gedanken mehr fassen. Aber wenn es so weit ist, dass die Krankheit nur noch aus Quälerei besteht, dann ist das Ende eine Erlösung.

Ich kann Dir gar nicht sagen, wie erschüttert ich war, als ich das heute gelesen habe. Gebt trotzdem die Hoffnung nicht auf.

Ich wünsche Deinem Vater und Deiner gesamten Familie, dass sich das Blatt noch zum Guten wendet und ganz viel Kraft Euch allen.

Deinem Vater alles nur erdenklich Gute. Wichtig ist, dass er sich nicht quälen muss.

Liebe Grüße
Viola
__________________
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  #3  
Alt 07.07.2008, 13:19
Benutzerbild von Gärtner
Gärtner Gärtner ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Alicia!

Ich kann dem, was Viola gesagt hat, nur zustimmen und auch Ulla hat Recht.
Dein Vater hatte ein schönes Leben mit einer guten Familie, die sich viele gerne wünschen würden. Und mit 73 Jahren ist es natürlich nicht ungewöhnlich für jeden, auch dem Tod ins Auge zu sehen.
Wenn es denn so weit ist, dann ist es soweit. Man kann dann nur wünschen, dass das Ende keine große Qual ist und froh sein, wenn es im Kreise von Menschen kommt, die einen lieben.
Ich denke auch, dass Eure Entscheidung die richtige ist. Ullas Beitrag macht Mut. Vielleicht gibt es die Chance, dass bei vertretbarer Lebensqualität noch einige Zeit mit Freude am Leben gewonnen werden kann.
__________________
Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder. Ich glaube an Letzteres. (Einstein)
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  #4  
Alt 07.07.2008, 16:11
Benutzerbild von PrinzessinAqua
PrinzessinAqua PrinzessinAqua ist offline
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Beitrag AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Alicia,
deine Zeilen haben mich sehr zum durchatmen und nachdenken gebracht. Ich verstehe deine Ängeste sehr gut, wenn ich zurück denke was vor einem jahr alles auf mich eingeprasselt ist. da hatte mein dad auch nur nch 57 KG.

Aber ich denke wenn es die chance gibt mit der Chemo, das ihr es versuchen solltet. Aber wenn ihr das das Gefühl habt das dein Dad zu sehr leidet notfalls eben abbrechen. Die kraft wo dein dad hat macht ihn stark und wenn sie nichts mehr machen würde wäre es sicher nicht gut für ihn und am ende würde es euch sehr stark belasten.
So war es bei meinem Dad wo sie einfach nichts mehr gemacht haben, ab da ging es richtig los mit dem abbauen.

Ich bin ende Juli anfang August 2 wochen in berlin vll können wir uns ja mal treffen wenn du möchtest.

LG
Manu
__________________
Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren. Für uns bleibst du unvergessen, in unseren Herzen lebst du weiter!!

Papa Geb: 20.08.1942 - Gest: 15.09.2007
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  #5  
Alt 07.07.2008, 16:43
Shivanarama Shivanarama ist offline
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Ort: Berlin-Kreuzberg
Beiträge: 108
Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Alicia...............oh wie schrecklich, - ist's doch so rapide den Berg runtergegangen mit Deinem Dad......es tut mir unendlich leid für Euch/Dich...daß nun nach kurzen Monaten des Aufatmens das große Zittern wieder weitergeht,- nur mit einer irgentwie noch hoffnungsloseren Prognose.....

Wenn ich all Deine Zeilen lese, dann fallen mir die anderen Texte ein,- mit denen Du uns allen soviel Freude gegeben hast,- die Geburtstagsvorbereitungen,- die Familienfeiern,- wie Dein Dad mit Deinem Sohn singt und tanzt und Euch alle so gern bekocht hat,- und nun geht alles wieder von vorne los,- das Zittern und bangen und sich fürchten und dazu noch viel größere Angst als bei der ersten Diagnose,- mehr Respekt vor der "kleinen Chemo" als vor der großen vor OP........und und und........glaub mir eines,- ich verstehe Dich sooo gut.

Aber: Schau,- mein Dad hatte nicht die Chance jemals wieder eine Chemo zu machen,- er hatte jetzt einen Monat lang Bestrahlungen wegen seiner ultraschnell riesengroß gewordenen äußeren Metastasen,- die sind nun erstmal fast wie weggezaubert,- ordentlich zurückgedrängt,- aber wir wissen bis heute nicht genau ,- wo und welche und vor allem wieviele Metastasen er im Körperinneren so hat,- wir wollen es auch nicht genau wissen,- haben nur letzte Woche wegen seiner extremen Rückenschmerzen ein CT machen lassen,.- Gottseidank sind es "nur" kaputte Wirbelkörper,- er hatte immer Rückenschmerzen ,- aber er hatte auch immer viel Muskulatur,die das kaputte Rückrad unterstützt hat,- seit seinem Koma und dem septischen Schock hat er keine Muskeln mehr,- nirgends mehr...................aber er steht inzwischen mit Rollator allein aus dem Bett auf und geht hin-und wieder auch mal allein auf's Klo,- daran war vor 8 Wochen überhaupt nicht zu denken.............irgentwie arrangiert sich mein Paps ganz gut mit allem,- nimmt sein Schicksal an,- was Dein Papa so wie Du ihn immer geschildert hast,- sicherlich auch tut.

Daß er nicht bei Euch leben will verstehe ich..........er möchte Euch keine Last sein,- auch wenn Ihr es gerne tun würdet,- er ist zu selbstständig und besorgt um Dich,- um das er das annehmen kann.

Wenn er Unterstützung braucht,- muß halt eine Pflegestation ran,- glaube fast das wäre ihm unter Umständen lieber,- den Hauptakt beim Pflegen,- kochen ,- putzen lieber Nichtfamilienmitgliedern zu überlassen, und für Euch einfach nur Besuche,- wo Ihr Zeit miteinander verbringt.

Bei uns läufts so,- daß meine Mum alles tut,- alles was sie kann ,- wir Kinder kommen einfach nur in erster Linie um Zeit mit Vater zu verbringen,- Mutter läßt sich eh schwer helfen........na und das mit der nächtlichen künstlichen Ernährung die er einfach braucht,- da er schlecht ißt,- und auch seine Metastasenwundversorgung übernimmt die Pflegestation,- die für diese Leistungen direkt von der Kranken-und nicht von der Pflegekasse bezahlt werden.

Die Pflegestufe ist seit vorgestern auch durch bei uns,- gibt die Stufe 3, .-und zwar ohne wenn und aber,- wirklich "Glück gehabt",- wobei sich keiner von uns großartig darüber freuen konnte,- die schlappen 700 Euro mehr auf dem KOnto monatlich machen unseren Vater nicht wieder gesund,- dafür würden wir ALLES geben,- so wie IHR auch..................aber das Schicksal fragt eben nicht,- sondern passiert einfach so.

Alicia,- ich schicke Dir all meine Kraft,- die ich nicht für meinen Vater brauche.............und daß Dein Dad weiterhin so zäh bleibt und Euch noch so lang es gut geht ,- erhalten bleibt.

Traurige aber sehr von Herzen kommende Grüße von Marion,- die vor zwei Monaten auch nicht geglaubt hat,- daß mein Vater seinen 72.ten Geburtstag am 16.Juli.2008 noch erlebt,- aber siehe da,- nun feiern wir ihn nochmal ganz groß........................Mittwoch nächster Woche.

Bleibt gesund und stark.........

Bye von Marion.
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  #6  
Alt 07.07.2008, 19:06
irmgard05 irmgard05 ist offline
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Ort: 27574 Bremerhaven
Beiträge: 420
Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Alicia, ich möchte mich den anderen anschließen, ohne all das, was ich ebenfalls denke, zu wiederholen. Es ist schön, dass deine Eltern sich beide gut verstehen und sich an ihre, eure, gemeinsame Vergangenheit erinnern können. Ich bin übrigens auch in Bonn auf- und herangewachsen. Liebe Grüße Irmgard
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