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Alt 11.08.2008, 14:23
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Atlan Atlan ist offline
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Beiträge: 1.212
Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo Freunde,
für alle, die sich auführlich mit der Stadieneinteilung der Tumoren beschäftigen möchte, stelle ich diese ausführlichen Informatioen herein. Es ist alles wissenschaftlich abgesichert.
Liebe Grüße
Atlan


TNM-System
Das TNM-System zur Stadieneinteilung von Tumoren nach der UICC (Internationale Union gegen Krebs)

Das TNM-System ist eine von der Union internationale contre le Cancer (kurz UICC) erarbeitete Stadieneinteilung bösartiger Tumoren nach einheitlichen, nachvollziehbaren Zuordnungskriterien. Da Stadium und Verlauf von Tumoren genau beschrieben werden können, erleichtert es die ärztliche Kommunikation. Allerdings können vor allem hämatologische Erkrankungen, z.B. die Non Hodgkin- und Hodgkin-Tumoren, nicht befriedigend erfaßt werden, so daß für diese bösartigen Erkrankungen andere Stadieneinteilungen bestehen (z.B. "Kieler Klassifikation", .
Die Kernpunkte des TNM-Systems sind:
• T für Tumor: Ausdehnung des Primärtumors
• N für Nodulus: Fehlen oder Vorhandensein regionärer Lymphknotenmetastasen
• M für Metastasen: Fehlen oder Vorhandensein von Fernmetastasen.
Das Wissen über die Tumorausdehnung hängt immer auch von der Wahl der diagnostischen Methode ab. Bei unauffälligem klinischen Untersuchungsbefund können spezielle technische Untersuchungen wie beispielsweise Ultraschall oder Endoskopie krankhafte Befunde ergeben, und die histologische Aufarbeitung eines Lymphknotens kann winzige Tumormetastasen nachweisen, wenn der entnommene Lymphknoten mit bloßem Auge betrachtet unauffällig war. Daher wurden zusätzliche Kürzel in das TNM-System mit aufgenommen, deren Benutzung aber nicht zwingend vorgeschrieben ist:
• TNM/pTNM: Klinische/postoperative (= p) histopathologische Klassifikation
• Präfix y: Mit anderer Therapieform vorbehandelt
• Präfix r: Rezidive (z.B. rTNM/rpTNM)
• Präfix a: Wenn ein Tumor erst bei einer Autopsie entdeckt wurde
• C-Faktor (C = certainty): Zuverlässigkeit des verwendeten diagnostischen Verfahrens; von C1 (klinische Untersuchung) bis C5 (Autopsie). Beispielsweise T3C2, N2C1, pM0C2.
C1 Allgemeine Untersuchungsmethoden, wie klinischer Untersuchungsbefund, Standard-Röntgenaufnahme etc
C2 Spezielle Untersuchungsmethoden z.B. MRT, CT usw.
C3 Ergebnisse der chirurgischen Exploration, Zytologien oder Biopsien.
C4 Erkenntnisse nach chirurgischem Eingriff und histopathologischer Untersuchung.
C5 Erkenntnisse nach Autopsie einschließlich histopathologischer Untersuchung.

X
= keine Angaben möglich
Können die Ärzte zu einer der Kategorien aufgrund unklarer oder noch fehlender Untersuchungsergebnisse keine oder keine sichere Aussage treffen, erhält das jeweilige Kürzel den Zusatz X. MX bedeutet also, es gibt keine Information zum Vorhandensein von Fernmetastasen. Es kann damit nicht ausgeschlossen werden, dass doch Tumorabsiedelungen vorhanden sind.
T Primärtumor
TX Primärtumor kann nicht beurteilt werden
T0 Keine Anhaltspunkte für Primärtumor
Tis / Ta Nichtinvasives Karzinom (Carcinoma in situ)
T1 Tumorausdehnung bis höchstens 2 cm
T2 Tumorausdehnung 2 – 5 cm
T3 Tumorausdehnung > 5 cm
T4 Tumor mit Ausdehnung auf benachbarte Organe (z. B. Brustmuskulatur oder Haut), unabhängig von der Größe
Als Zusatz können die Buchstaben a – d verwendet werden, um den Tumor noch genauer zu differenzieren

N Regionale Lymphknoten
NX Kann nicht beurteilt werden
N0 Keine Anhaltspunkte für regionale Lymphknotenbeteiligung
N1
N2
N3
* N1 – N3: zunehmender Befall regionaler Lymphknoten
Die Angabe wie viele Lymphknoten von wie viel untersuchten Lymphknoten befallen waren, wird der N-Kategorie hinten angefügt, z. B. N0 (0/13)
Wächterlymphknoten
Zunehmend gibt es Tumoren (z. B. Mammakarzinom), bei denen es als ausreichend angesehen wird, nur den so genannten Schildwächterlymphknoten (Sentinel Lymph Node) zu untersuchen. Das ist der erste Lymphknoten (manchmal auch mehr als einer), der die Lymphe aus dem Gebiet des Tumors aufnimmt. Finden sich in ihm keine Metastasen, so ist die Wahrscheinlichkeit, in den „nachgeschalteten“ Lymphknoten Metastasen zu finden, sehr gering. Umgekehrt müssen die nachgeschalteten Lymphknoten genau untersucht werden, wenn der Schildwächter befallen ist. Wurde dieses Verfahren angewendet, wird die pN-Kategorie durch (sn) gekennzeichnet, also z. B. pN0(sn)=histologisch keine Lymphknotenmetastasen, pN1(sn)=Befall des (der) Schildwächterlymphknoten.
M (Fern-)Metastasen
MX Kann nicht beurteilt werden
M0 Keine Anhaltspunkte für Fernmetastasen
M1 Fernmetastasen vorhanden
Die Kategorie M1 kann wie folgt spezifiziert werden
PUL Lunge
OSS Knochen
HEP Leber
BRA Gehirn
LYM Lymphknoten
MAR Knochenmark
PLE Pleura
PER Peritoneum
SKI Haut
OTH andere Organe
G Histopathologisches Grading
GX Differenzierungsgrad kann nicht bestimmt werden
G1 Gut
G2 mäßig
G3 schlecht differenziert
G4 Undifferenziert
* je höher die Gradzahl, desto unähnlicher ist der Tumor dem Ursprungsgewebe und desto bösartiger ist der Tumor
R Residualtumor (Resttumor)
R0 Kein Residualtumor
R1 Mikroskopischer Residualtumor (nur mit dem Mikroskop sichtbar)
R2 Makroskopischer Residualtumor (mit dem bloßen Auge sichtbar)
L Lymphgefäßinvasion: Gibt zusätzlich zur Angabe für die Lymphknoten an, ob sich auch in Lymphbahnen der Tumorregion Tumorzellen gefunden haben
L0 nein
L1 ja
V Veneninvasion: Einbruch des Tumors in Venen
V0 nicht nachweisbar
V1 Mikroskopisch erkennbar
V2 Makroskopisch erkennbar
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