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  #1  
Alt 15.08.2008, 17:14
Cinderella80 Cinderella80 ist offline
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Standard AW: Der Krebs, unser Fluch

Hallo Susi,

erst einmal Herzlich Willkommen! Und ich nehm Dich einmal virtuell fest in den Arm!

Ist es nicht schon schlimm genug einen Menschen an dieses meise Krankheit zu verlieren??? Und Dich trifft da ja die volle Bandbreite...

Wie geht es Deiner Mama und Dir im Moment?

LG
Cinderella80
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  #2  
Alt 15.08.2008, 22:34
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oma2 oma2 ist offline
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Standard AW: Der Krebs, unser Fluch

Hallo Susi,

es tut mir sehr leid das ihr so viele Krebsfälle in der Familie habt. Diese Krankheit bringt sehr viel Leid.

Du bist hier nicht alleine, und kannst dir alles von der Seele schreiben.

Ich weiß wie wichtig das ist und es tut mir nach wie vor sehr gut.

Alles Liebe dir und deiner Mum

Oma2
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  #3  
Alt 18.08.2008, 16:03
Tochter1980 Tochter1980 ist offline
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Beiträge: 89
Standard AW: Der Krebs, unser Fluch

Hallo,

habt Dank für die lieben Worte.

Im Moment bin ich mit meinen Kräften am Ende. Ich kann nervlich nicht mehr und ich kann körperlich nicht mehr. Ich schlafe seit Wochen ganz schlecht und liege Nächte lang wach und grübel.

Ich weiß nicht wie es mir im Moment geht. Ich kann es nicht definieren. Ich weiß nur das die schlechten Tage momentan überwiegen.

Meiner Mutter geht es den Umständen entsprechend. Sie hat jetzt noch eine Intravenöse Chemo und zwei Tablettenchemos vor sich. Danach wird ihr Körper auf die Operationen vorbereitet. nach den operationen kommt dann die Bestrahlung.

Der Brustkrebs und die Metastasen ist schlimm, aber damit hätte sie noch sehr lange leben können. Ich habe in de rZwischenzeit schon von Frauen gehört und gelesen, die mit metastisiertem Brustkrebs schon 15 Jahre und länger leben und dass es ihnen gut geht.
Unsere größte angst ist der Magenkrebs, da er direkt am Magenausgang zum Darm liegt und auch die Eierstöcke angegriffen hat.
Was sie bei der Brust-op machen wissen wir und es ist gut, der Tumor springt so gut auf die Chemo an, dass sie Brusterhaltend operieren können. Der Magentumor springt aber überhaupt nicht an und die Tumormarker sind in den letzten Wochen gestiegen. Die Magenspiegelung hat augenscheinlich keine Veränderungen des Tumors ergeben, die Gewebeprobe ist noch in Untersuchung. Beim Magentumor können sie erst während der OP entscheiden wie sie den Tumor poerieren und die Vorstellung an die Operationsmöglichkeiten macht uns Angst und Bange. Wir können uns auf nichts vorbereiten, wir wissen nicht ob und wie sie den OP-Saal verlassen wird.

Ich bin so verzweifelt, da ich meine Mama auch mit 27 Jahren noch so sehr brauche, wie ich es mir selber nie vorgestellt hätte.

Doch das schlimmste an der ganzen Sache ist, dass ich an einem großen Teil an ihrer Erkrankung beigetragen habe. Ich fühl mich so schlecht und mache mir so viele Vorwürfe.

Meine Hilflosigkeit ihr bei dieser Krnakheit eine Unterstützung sein zu können ist schwer zu ertragen für mich. Ich kann ihr die Schmerzen nicht nehmen, ich kann sie nicht wieder gesund machen und ich kann meine Fehler nicht wieder gut machen. Alles was ich jetzt noch kann ist das Haus meiner Eltern in Schuss zu halten, damit mein Vater arbeiten kann und meine Mutter sich nicht überanstrengt und so oft ich kann bei ihr zu sein und für sie da zu sein wenn sie mcih braucht, aber ist es wirklich genug.

Ich habe schon überlegt ob ich mich von meinem Mann trenne und wieder bei meinen Eltern einziehe um noch besser sorgen zu können und mehr Zeit für meine Eltern zu haben, denn mein Papa braucht mich auch mehr denn je. Mein Bruder ist zwar auch ncoh da aber auch er braucht mich um damit klar zu kommen das unsere Mama so schwer krank ist und über kurz oder lang daran sterben muss.

Ich weiß, dass es keine Lösung ist und das meine Eltern es auch nicht wollen würden und ich will es auch nciht, denn ich brauche den Halt von der Familie meines Freundes, da kann ich dann nämlich trauern und werde aufgefangen.

Aber dieses ständige Gefühl zu wenig zu tun und nur zusehen zu können wenn Mama wieder Schmerzen hat und ihr nicht helfen zu können machen mich wahnsinnig.

Manchmal möchte ich die sein, die krank ist und die Schmerzen erleiden muss, denn ich hätte es verdient oder wüsste zumindest warum ich es habe aber doch nicht meine Mama, meine herzensgute und "sie ist für alle da" Mama.

Ich weiß das mein denken irational ist aber ich kann zum gegebenen Zeitpunkt nicht anders.

Danke für das offene Ohr/Auge.

Liebe Grüße
Susi
__________________
In Erinnerung an unsere geliebte und starke Frau und Mama
*28.02.1958 +18.10.2008
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  #4  
Alt 18.08.2008, 16:24
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Der Krebs, unser Fluch

Liebe Susi,

ich kann dich gut verstehen. Aber du kannst deiner Mutter diesen Weg nicht ersparen so sehr du das auch willst.
Meine Mama starb am Gehirntumor - Glio WHO IV. Ich hätte alles für sie getan und auch den Schmerz für sie ertragen.

Du kannst für deine Familie da sein, aber vergiss dich dabei nicht. Denn es nützt keinem, wenn du zusammen brichst.

Mir hat mal jemand gesagt, versuche die Zeit mit deiner Mutter zu genießen. Und das habe ich gemacht. Wir hatten tolle Gespräche, haben gekuschelt, zusammen geweint... Ich habe meiner Mama alles gesagt und versucht, ihr so ein wenig zurück zu geben.

Ich schicke dir viele Kraftpakete und viele Tröste-

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #5  
Alt 18.08.2008, 17:03
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Beiträge: 934
Standard AW: Der Krebs, unser Fluch

Hallo Susi!

Du bist im Moment sehr verzweifelt und das verstehe ich sehr gut, aber

Du bist nicht schuld, daß Deine Mama Krebs hat !!!

Du kannst nur für sie Dasein, sie begleiten, eben im Haushalt helfen usw. und das machst Du ja!!! Ich denke, wenn es nötig sein sollte, wird Dein Freund auch nichts dagegegen haben, wenn Du ab und an bei Deinen Eltern übernachtest, aber deswegen die eigene Liebe aufzugeben wäre falsch, er ist doch Dein Halt und außerdem, wem wäre damit gedient? Viel besser ist es fest zusammenzuhalten - geteiltes Leid ist halbes Leid... Ihr, die Angehörigen, könnt Deiner Mama nur zur Seite stehen, viel Zeit mit ihr verbringen, sie emotional stärken... Du fühlst Dich verantwortlich für Deine ganze Familie, möchtest am liebsten allen alles abnehmen - aber das geht nicht... Ihr könnt viel miteinander reden, für einander da sein - ich denke, dann handelt Ihr im Sinne Eurer Mama .

Eine Mutter will unter keinen Umständen, daß ihre Kinder "aufgeben", eine Mutter will, daß ihre Kinder ihren eigenen Weg gehen. Es ist sehr schön, wenn ein Kind für einen da ist, wenn es einem mal nicht gut geht, ja, aber es wäre für sie sicher nicht schön, wenn Du ihretwegen Deine Beziehung wegwirfst usw., das würde sie maximal zusätzlich belasten... Du bist nicht Schuld daran, daß sie so krank ist und sie will nicht schuld daran sein, daß Du Deine Liebe aufgibst .

Ich wünsche Dir und Deiner Familie für die bevorstehende schwere Zeit viel Kraft, haltet zusammen, denn nur zusammen könnt Ihr stark sein .

lg Chrisi
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  #6  
Alt 19.08.2008, 08:39
Tochter1980 Tochter1980 ist offline
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Standard AW: Der Krebs, unser Fluch

Danke für Eure lieben Worte. Mir wurde gesagt das Stress, Sorgen, Ängste und Ärger den Krebs fördern. Ich habe meiner Ma über Jahre all das angetan. Ich habe sie für dinge verantwortlich gemacht, für die sie nichts konnte. Meine Familie musste wegen mir, in meiner Jugend, viel Leid ertragen und jetzt frage ich mich ob ich einen Teil an der Krnakheit beitrage. Hätte ich mich anders verhalten, wär ich nicht so rücksichtslos gegenüber denjenigen gewesen, die mich lieben oder wär ich einfach nur stärker gewesen und hätte mich den äußeren Einflüssen widersetzen können, wäre es vielleicht alles nicht passiert oder zumindest nicht so schlimm geworden.

Ich weiß "Hätt der Hund nicht geschissen, hätt er den Hasen gefangen."
Aber dennoch geistern diese Gedanken immerzu in meinem Kopf herum.

Ich tu alles was in meiner Macht steht um meinen Eltern einen kleinen Teil von dem zurückzugeben, was sie zur damaligen Zeit für mich getan haben. Meine Eltern haben mich nie aufgegeben und so ecklig ich auch ihnen gegenüber war, sie haben mich immer geliebt und für mich gekämpft.

Ich weiß das sie stolz sind, dass sagten sie mir schon vor der Erkrankung meiner Ma und ich weiß das ich so geworden bin, wie meine Eltern es sich für mich gewünscht haben.

Ich werde nie wieder gut machen können, was sie für mich getan haben. Doch ist jetzt die Zeit gekommen, dass ich für sie kämpfe und sie nicht aufgebe und immer da bin wenn sie mich brauchen.

Ich danke Euch das ich hier meinen seelischen Balast schrotten kann.

Liebe Grüße
Susi
__________________
In Erinnerung an unsere geliebte und starke Frau und Mama
*28.02.1958 +18.10.2008

Geändert von Tochter1980 (19.08.2008 um 08:42 Uhr)
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  #7  
Alt 19.08.2008, 09:33
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Beiträge: 934
Standard AW: Der Krebs, unser Fluch

Hallo Susi!

Viele Pupertierende bereiten ihren Eltern Kopfzerbrechen , ich denke, daß ich mich da auch einreihen muß, meine Eltern haben beide keinen Krebs, meine Tante, die hätte gerne Kinder gehabt, konnte aber keine bekommen, ist ihrem Krebsleiden (Magenkrebs) vor etwas mehr als einem Monat erlegen, also Du siehst, daß es nicht ausschlaggebend sein kann... Außerdem müssen sich ja fast alle Eltern mit ihren Kindern ärgern , habe selber einen Sohn und ja das ist alles "normal"...

Sei einfach jetzt für Deine Eltern da, stehe Ihnen bei und dann tust Du genau das, was Du einfach tun kannst . Glaub´mir sie wissen es sicher zu schätzen...

lg Chrisi
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