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#1
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Hallo Ihr Lieben....
Desi,lass dich umarmen... Ja es tut weh wenn man an bestimmte Situationen zurückdenkt.... Es ist ein Schmerz, der mir bis dahin unbekannt war... So tief und drückend das es einem das Herz zersprengen mag..... Ich weiß nicht wie du du aussiehst ,liebe Desi,und doch seh ich das Bild vor mir, wie ihr am Silvestertag dort am Fenster standet..... ![]() Man fühlt sich so hilflos.... Ich werde eine Situation nie und niemals vergessen.... Ich kam ins KH und das Zimmer meines Vaters und das Bett war leer. Fragte die Schwestern,wo mein Vater sei,sie antworteten,das er zum Gespräch mit der Narkoseärtztin geschickt worden ist....(er sollte am nächsten Tag noch einmal operiert werden,weil seine Narbe aufgegangen ist) Ich also runter und schau so um die Ecke und da saß mein Papa. Ganz allein und so zerbrechlich und hilflos.Die Augen voller Angst,ich kann es gar nicht beschreiben...Mir laufen die Tränen.... Er sah mich und fing an zu strahlen....Er war so froh,das ich da war und er nicht alleine mit der Situation umgehen musste.(Meine Mama war leider krank an dem Tag und konnte nicht ins KH). Er war ein alter Mann und in diesem Augenblick ,wo ich ihn hab da so sitzen sehen ,ist es mir zum ersten Mal bewußt geworden.... Vorher abe ich meinen Vater nie so gesehen.... Klar,ich war auf der Intensivstation direkt nach der Blasenentnahme. Aber diese Situation läuft mir einfach nach. Ich mach die Augen zu und komme immer wieder um diese Ecke und sehe ihn da sitzen.... ![]() Wißt ihr wie das meine....???? ![]() Vielleicht Desi ,war diese Situation am Silverstertag ähnlich für dich......?!?!?! Ich liebe meinen Papa so doll..... Einen schönen Abend noch..... Regina
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______________________ Erinnerungen ,die nicht verblassen, bilden ein festes Fundament in unserem Inneren Mein geliebter Vater - 16.6.2008 Und immer sind da Spuren deines Lebens |
#2
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Liebe Regina,
ja ich weiß genau was du meinst. ich habe auch bilder von meinem papa die immer wieder hochkommen. ich war so erschrocken als ich ihn das erste mal sah. für mich war mein papa immer ein großer starker mann (obwohl er nie so groß war). als ich ihn damals sah wirkte er so klein, ich hab mich so erschrocken und zu meinem amnn gesagt er sieht aus wie ein zwerg. ich hab nur wenige bilder aus der zweit und kann sie mir nicht anschauen aber ich weiß genau seinen gesichtsausdruck. für mich war die schlimmste situation als die ärzte meinten er soll nun doch weitermachen mit der chemo. erhatte gerade 2 tage vorher gehört dass nun erstmal eine pause gemacht werden soll und dann doch die chemo. er wirkte wie zerbrochen. dieser schock, er wurde ganz weiß und sah so hilflos aus. so langsam kommen die ganzen sachen in mir hoch und ich bin wieder so traurig und hilflos wie damals. ich wollte ihn so gerne als meinen starken papa im gedächtnis behalten und jetzt sehe ich im moment nur wie sehr er gelitten hat. ich hoffe sehr das das nur eine phase ist und ich ihn irgendwann wieder anders sehen kann. ich wünsche dir ein wunderschönes wochenende yvonne
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Mein geliebter Papa ist seit dem 02.08.2008 auf der anderen Seite des Weges |
#3
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Guten Morgen Mäusetruppe...
@ Desi Dein Papa weiß alles. Er hat deine Liebe gespürt. Vielleicht hilft es dir, wenn du ihm alles schreibst, was du ihm noch zu sagen hast. Aber ich bin mir so sicher, dass er es weiß. Es liegt bestimmt an die Jahrezeit. Es wird kälter und Weihnachten rückt näher. Das Fest der Liebe, dass man mit der Familie feiert. Mir graut es auch davor, denn da wußten wir alle, dass Mama nie wieder Weihnachten mit uns feiern wird. Und Sylvester...wo der Hausarzt uns gesagt hat, dass Mama im sterben liegt und es jederzeit passieren kann... @ Regina Ich habe Mama oft so erlebt. Sie hat aber nie gesagt, was in ihr vor geht. Ich kann mich noch genau daran erinnern.. Ihr ging es schlechter und ich dachte, dass ändert sich nach der Chemo. Zum ersten Mal habe ich mit dem Onkologen gesprochen und gefragt, wie wir meiner Mama neuen Lebensmut geben können... Er wollte uns alle Sonntag in der Praxis sehen (habe Samstag angerufen), damit wir genau wissen, was passiert... Ich habe dann mit Mama gesprochen, ihr versucht zu erklären und meinte, dass der Arzt wollte, dass sie auch kommt. Aber es sei ihre Entscheidung. Sie wollte nicht. Ihr kamen die Tränen und sie meinte, dass sie eine tolle Familie hat, die sich so um sie kümmert... Wo ich die Zeilen schreibe, kommen mir auch die Tränen... Aber obwohl dies sehr traurig war, konnte ich ihre Liebe deutlich spüren und auch jetzt noch.. @ Yvonne Auch ich habe mich immer nur an die Zeit der Krankheit erinnern können. Ich habe mit Mama 5 Jahre zusammen gearbeitet. An die Zeit konnte ich mich auch erinnern, aber nicht wie sie aus sah. Ich sah sie immer nur im Krankenhaus oder im Pflegebett... Ich bin wahnsinnig geworden, denn an unsere Urlaube etc. konnte ich mich einfach nicht erinnern... Das brauchte seine Zeit. Jetzt kann ich mich an viele andere Dinger erinnern und es wird immer mehr... Ich drück euch Ela
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Mam * 18.06.1949 + 08.01.2008 Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen, ist voller Trauer unser Herz; Dich leiden sehen und nicht helfen können, das war unser größter Schmerz. Ich werde Dich ewig lieben!!! ![]() ![]() ![]() |
#4
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Hallo Ihr Lieben......
Ela,mir geht es noch genau so ,wie es dir am Anfang gegangen ist... Ich errinnere mich nur an die Zeit in der Papa so krank war,ich kann sein Gesicht so schwer "greifen" und mir in Erinnerung holen,wie er aussah als er noch gesund war.... Es ist alles so verschwommen,ich kann das gar nicht so richtig beschreiben.... Und doch glaube ich das diese Bilder zurückkommen,so wie es bei dir jetzt auch ist... Vielleicht überwiegt noch der Zustand des Schocks, ich muss noch so viel verarbeiten.... Und ich fürchte ich muss Papa loslassen können um ihn wieder in deiner "Ganzheit" sehen zu können.... Noch geht es nicht, und in den 3 Monaten nach seinem Tod ist einfach kein Tag vergangen, an dem ich nicht an diese schreckliche Krankheitsgeschichte denken muss..... ![]() Ich finde es sehr bereichernt für mich hier ,das ich von euren Erfahrungen provitieren kann und darf..... Das erleichtert mir einiges...... Danke Yvonne das du auch so offen über deine Erfahrungen sprichtst.... Es tut mir einfach gut, das ich weiß,das ich nicht allein da stehe ...... Danke danke das es euch gibt........ ![]() Ein schönes WE wünsch ich euch... Regina
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#5
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Liebe Regina,
Dein Papa im KKH; kann meine Tränen nicht stoppen...... Jedesmal, wenn ich meine Mama im KKH besucht habe, und gegangen bin, hat sie mir an der Tür nachgesehen. Es gab mir immer einen Stich ins Herz... Ihre Blicke....... waren voller Angst, mich nie wieder zu sehen?? Endgültiger Abschied???? Ich muß dazu sagen, zu diesem Zeitpunkt war die Tatsache,dass sie sterben würde, noch in keinster Weise aktuell. Ach Regina, niemals hätte ich damit gerechnet, hier so viele liebe Leute kennenzulernen, und ich möchte mich dir anschliessen: ![]() Elli
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Meine Mama ![]() +15.06.2008 Dich zu verlier'n war schwer, Dich zu vermissen noch viel mehr |
#6
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![]() Zitat:
Ich denke von mir selbst auch, dass ich nach fast 9 Monaten noch immer in einer Art Schock-Zustand bin... Ich konnte meinen Papa zwar loslassen, bevor er starb, doch das war wohl nur ganz eigens für ihn... weniger für mich. Natürlich war ich erleichtert, als sein Schmerz, sein Leid endlich vorbei war, aber noch heute - besonders an meinen freien Tagen, wenn ich mal ausschlafen kann und dann wach im Bett liege - denke ich sofort an ihn, an die Situationen, die wir erlebten, an die Schmerzen, die ich fühlte, an die Tränen, die ich vergoss... Ich muss dann sofort aufstehen und mich beschäftigen. Mein Papa ist irgendwie so tief in mir drin und doch so unendlich weit entfernt. Sein Bild auf meinem Schreibtisch, auf unserem Wohnzimmerschrank, in meinem Geldbeutel - in meinem Kopf... soooo weit weg und ich weiß nicht, warum das so ist. Ein unbeschreibliches Gefühl, bei dem ich denke, dass ich die schwerste Trauer noch tief in mir drin habe... Ich habe unendliche Angst, wenn sich seine letzte Woche jährt... Weihnachten... da klopft mir jetzt schon das Herz und ich merke, wie die Tränen rauswollen, der Hals schmerzt... Ich weiß nicht, wie ich diese Zeit verbringen werde und wie es mir gehen sollte... ich habe irgendwie Angst davor, komplett in der Erinnerung zu versinken... Es gibt Tage, an denen ich diesen Schmerz nicht so intensiv fühle... Meine schönste Erfahrung diesbezüglich ist eine Woche her... Ich war an der Ostsee, bin barfuß am Strand durchs Wasser gelaufen, war alleine, wollte nachdenken, wollte meinen Schmerz, meine Tränen in die Wellen gießen, damit das Meer sie mitnimmt... Aber ich konnte nicht denken. Ich konnte nicht weinen, ich habe mich echt bemüht - die kleinen Wellen, die um meine Füße rumgeschwappt sind, das klare Wasser, die Luft - all das hat meine Gedanken weggefegt. In winzigen Augenblicken habe ich an all diejenigen gedacht, die ihre Lieben Menschen gehen lassen mussten, habe eine große Muschel vom Strand ins Meer befördert und mir gedacht: da kommst du her, auch wenn du schon geöffnet bist, gehörst du dorthin. Niemand soll dich mitnehmen. Trotzdem bin ich erleichtert, zufrieden, glücklich wieder ins Appartement zu meinem Schatz gegangen. Und ich weiß, dass mir diese Auszeit von meinen Gedanken, von meinem Alltag, meiner Umwelt und auch von meiner Mama so wahnsinnig gut getan hat, auch wenn ich dort für mich nicht wirklich was bewegen konnte, wie ichs mir vorgestellt hatte. Vielleicht war es grade diese Erfahrung, die ich machen musste, damit mein Kopf jetzt "leerer" ist und ich trotzdem, aber irgendwie mit anderer Verbindung, an Papa denken kann... denke ich jetzt an ihn, denke ich ans Meer, an den Wind... Und die Danksagungskarten, die ich erstellt habe, hatten auf der Vorderseite Fußspuren im Sand, die auf das Meer zugegangen sind, unser Spruch war der von einem Schiff, das hinter dem Horizont verschwindet, aber noch immer da ist, nur nicht sichtbar. Ich hatte schon immer eine Vorliebe für das Meer - und ich weiß, dass mein Papa mit mir an diesem Strand war und mir die Traurigkeit genommen hat. Liebe Regina, die Zeit braucht ihre Zeit (schlauer Satz, gell?). Jede Phase in dieser Zeit war für mich anders... teilweise erholsam, teilweise niederschmetternd, nervenaufreibend... aber immer bereichernd. Der Verlust unserer geliebten Menschen hat eine unendlich tiefe Wunde in unser Herz gerissen... und wir müssen noch ein Weilchen an dieser Wunde lecken... sie wird nie ganz verheilen, uns aber bestimmt noch stärker machen. Ich drück dich.
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Alles Liebe. ********************** Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007 Geändert von Annika0211 (24.09.2008 um 21:18 Uhr) |
#7
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Hallo Ihr Lieben!
Die ersten Monate nach Mamas Tod (finde ich immer noch scheußlich, dass zu sagen), habe ich sie nur in ihrem Pflegebett gesehen. Oder als sie hörte, dass sie wieder ins Krankenhaus muss. Sie hat geschrien und geweint. Was sollte ich da tun? Ich habe den Krankenwagen gerufen und bin dann zu ihr in die Stube gegangen und habe geheult. Und meine Mama hat mich einfach in den Arm genommen und mich getröstet... Diese Momente sehe ich immer noch, aber ich kann mich immer mehr an die Zeit davor erinnern. Es braucht seine Zeit. Denn schließlich müssen wir verarbeiten, was während der Krankheit war und nach dem Tod. Ich schätze mal, euch geht es genauso, während der Krankheit habe ich vieles verdrängt, um für Mama da sein zu können (ich war mir einfach egal). Dies muss jetzt mit verarbeitet werden... Die Trauer verändert sich. Und ich selbst habe mich verändert. Ich sehe viele Dinge anders. Beispiel: Auf der Arbeit ist ein Kleinkrieg, weil die eine Kollegin kaum was macht. Ich sage immer, es gibt schlimmeres... Außerdem sollten die anderen mal nachdenken, dass sie in vielen Dingen genauso sind. Mich nervt dieser Krieg, da es schlimmeres gibt im Leben. Was soll der Quatsch? Ist mir doch egal, wenn meine Kollegin nicht putzt, dann mache ich es eben mit. Warum soll ich mich darüber aufregen? Früher hätte ich da auch was gesagt. Aber wie gesagt, die anderen sind hier auch nicht besser. Die Büros, Damen-WC und die Küche mache ich doch immer sauber. Sollen sich mal nicht so anstellen... Dieses Forum hat mir bei meiner Trauer sehr viel geholfen. Hier sind so viele Menschen, die einem beistehen und einen ohne Worte verstehen. Auch ich bin dankbar, dass euch gibt! So ihr Lieben, jetzt habe ich wieder so viel geschrieben... Aber bald habt ihr Ruhe, denn wenn ich Urlaub habe, werde ich nicht so oft hier reinschauen... Drück euch Ela
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Mam * 18.06.1949 + 08.01.2008 Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen, ist voller Trauer unser Herz; Dich leiden sehen und nicht helfen können, das war unser größter Schmerz. Ich werde Dich ewig lieben!!! ![]() ![]() ![]() |
#8
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Hallo Ihr Lieben.....
Mein Papa ist tief in mir drin und doch unendlich weit entfernt...... Wie wahr dieser Satz doch ist...Genauso ist es . Es ist ein Gefühl,das ich vorher noch nicht kannte . Es steckt viel Wahrheit in diesem schlichten Satz. Ich glaube wenn ich für mich erst mal akzeptieren kann ,das sich mit Papas Tod einfach viel in meinem Leben ändert,und vor allen Dingen,ich mich selber verändere ,wird es vielleicht einfacher. Trauer braucht Zeit ,und einen offenen Geist. Man muss sehen, das man sich den Dingen stellt. Ich hätte vor Papas Tod nie gedacht,das es soo schwer wird..... Das ist wohl auch gut so,denn sonst hätte ich die Zeit mit meinem kranken Vater wohl nie durchgestanden. Ela ,auch ich sehe viele Dinge in meinem Alltag anders und das empfinde ich jetzt schon als positiv. Ich halte mich ja viel in Mütterkreisen auf,bedingt durch Sidney,und wenn ich diese Gespräche so höre ,denk ich mir jetzt auch immer:Mein Gott,habt ihr eigentlich nichts besseres zu bereden....!!!???? Da geht es meistens nur darum ,wer das tollste Kind hat und welches das schrecklichste Kind in der Nachbarschaft ist...... Jeder der Kinder hat ,wird diese Gespräche kennen.... Ich habe mich bei sowas immer schon eher bedeckt gehalten,aber seit Papas Tod klinke ich total aus solchen Gesprächen aus..... Ich kümmere mich um meine kleine Familie,um Mama und um die wenigen (aber guten) Freunde die wir haben. Apropo:Sidney kommt gleich nach Hause,und ich muss noch kochen...... Ihr Lieben ,ich schick euch eine Umarmung Lieber Gruß Regina
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