er durfte gehen schnell und schmerzfrei.

[chrisi0211]

Hallo Simone!

Zum damaligen Zeitpunkt war es wirklich in dem Moment "die Hölle auf Erden" für mich, dieser Schmerz einfach unerträglich , ja jetzt nach Jahren und sehr viel Abstand ist dies auch einfach nur noch eine Erinnerung, mehr nicht - einen bleibenden Schaden habe ich davon nicht davongetragen .

Fliegst Du alleine? Wohin führt Dich Deine Reise? Ich wünsche Dir, daß Du Dich etwas ablenken kannst durch die vielen neuen Eindrücke , unternimm´dort möglichst viel, so daß Dir wenig Zeit bleibt zum Grübeln, denn wenn man auch den Ort wechselt, die Gefühle nimmt man ja doch mit...
Mir hat bei der Trauerarbeit am meisten geholfen, wenn ich nicht zuviel "Freiraum" hatte , denn irgendwie sobald ich alleine war und nachdenken konnte, war´s schon vorbei mit meiner Beherrschung... Ich weiß, daß ich das gebraucht habe, daß es nichts hilft von den Gefühlen davonzulaufen, denn die sind lästig, die kommen wieder, die holen einem immer wieder ein. Aber mit jedem Weinen, Schreien "verarbeitet" man ein kleines Stückerl und so geht´s langsam, Schritt für Schritt "aufwärts", dann kommt wieder ein "Tief" und oft habe ich gedacht, daß ich wieder am Anfang stehe, so wie beim "Mensch-ärgere-Dich-nicht"-Spiel, wo es heißt zurück zum Start, aber die Abstände von Tief zu Tief werden länger, langsam immer länger und irgendwann ist man dann doch im Ziel angelangt... Ich denke mir, daß das Ziel erreicht ist, wenn man sich einfach ohne, daß man in Tränen ausbricht an gemeinsame Zeiten zurückerinnert, sich darüber freuen kann, wenn man ohne einen dicken Kloß im Hals darüber erzählen kann, wenn man einfach Dankbarkeit und Liebe verspürt, wenn man nicht mehr mit dem Schicksal hadert... Der Weg ist ein langer und manchmal ein ganz steiniger, aber ich bin mir sicher, so wie Du an die Trauerarbeit herangehst, schaffst Du das .

Ich wünsche Dir einfach alles, was Du Dir selber auch wünscht für Dich !!!

lg Chrisi