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#1
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ich danke euch für die lieben worte.
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Hallo, Ihr Lieben.
Ich möchte gerne was zu Jacquelines Beitrag schreiben. Es tut mir sehr leid, dass diese Krankheit ein weiteres Schicksal mit deinem Papa fordert - es ist von Tag zu Tag einfach nur erschreckend, wenn man liest, das wieder ein geliebter Mensch betroffen ist. Ich kann das, was du geschrieben hast, nachvollziehen. Daher möchte ich dir gerne etwas von meiner Familie schreiben, um dir vielleicht ein ganz winziges Stück deiner Gedanken in eine positivere Richtung zu bringen. Sorry, wenn ich jetzt viel schreibe, aber ich möchte gerne, dass du meine Erfahrung verstehen und nachvollziehen kannst - weil sie dir helfen soll. Die Diagnose Prostatakrebs wurde meinem Papa in 1999 mitgeteilt, ab da befand er sich in Behandlung und hat mit unendlich viel Geduld seine Therapien, weitere Tumorerkrankungen und OPs ertragen. Mein lieber Papa trat seine letzte Reise hinter den Horizont friedlich und mit einem Lächeln im Gesicht am Silvestermorgen 2007 im Alter von 76 Jahren an... genau eine Woche vor seinem 77. Geburtstag. "Übrig" sind seine 5 Kinder im Alter von 38 - 52 Jahren und unsere Mama, die mit 78 gesundheitlich topfit ist. Um uns Kinder musste sich niemand Gedanken machen. Unsere Mama hatte mir (der Jüngsten) gegenüber immer ihre Angst gestanden, eines Tages ganz alleine in dem großen Haus zu sein, was sie mit Papa vor 40 Jahren gebaut hatte. Als ich mich anfangs mit der Diagnose auseinandersetzte, ging es mir wie dir. Ich hatte Angst durch und durch, Zorn und Wut, warum grade er daran erkranken musste und ich war überhaupt nicht richtig informiert, was das alles überhaupt für das Leben meines Paps bedeutete. Ich war einfach nur hilflos. Mit den Jahren macht man sich schlauer und versucht sein Bestes, um den lieben Angehörigen zu unterstützen und immer für ihn da zu sein. Papas Lebensqualität litt seit dem Sommer 2007 und ab da verschlechterte sich sein Zustand zusehends. Ich war täglich nach meiner Arbeit bei meinen Eltern, schaffte Ablenkung durch mein Gequassel, wir diskutierten, lachten, weinten und zeigten uns gegenseitig, wie sehr wir uns lieb haben. Und dennoch hatte ich immernoch das Gefühl, hilflos wie ein kleines Kind zu sein... dumm, nichtsahnend, nichtswissend. Abgesehen von meinem Papa konnte ich meiner Mama nur eine Stütze sein, indem ich ihr seelisch beistand, die 24-Stunden-Tag mit Papas Krisensituationen irgendwie zu bewältigen. Ich versuchte ihr zu erklären, warum der Papa so reagierte, wenn er genervt war, warum er still da saß, warum er vor sich hinstarrte. Darüber war ich belesen und konnte tolle Tipps geben. Aber dann fuhr ich in meine Wohnung und schloss die Tür. Meine Mama war mit Papa alleine. Sie hat ihn gepflegt, ihm geholfen, wo sie konnte - und sie hat das so toll gemacht! So toll, dass sie dabei fast seelisch und körperlich zugrunde gegangen wäre. Du fragst dich, was aus deiner Mama wird, wie sie das verkraftet und schreibst, dass dich die Sorgen um deinen Papa um den Verstand bringen... Sit Papas Tod bin ich täglich bei meiner Mama gewesen, habe mich um alles gekümmert, was mit Papas Tod zusammenhing, habe mich um sie gekümmert, um ihre Bedürfnisse (Gespräche, Einkäufe, sonstige Fahrten). Mama war sehr, sehr nervös, hatte sehr viel Angst. Sie hatte Angst vor der Einsamkeit, vor den Abenden, an denen sie ohne Papa auf dem Sofa liegt. Sie war ein nervliches Wrack. Der seelische Zustand meiner Mama belastete mich so sehr, dass ich mit ihr ernsthafte Gespräche führte, wie sie sich ihre Zukunft vorstellt. Ich dachte, ich müsste zu ihr ziehen, damit sie nicht alleine ist. Sie genoss natürlich, dass ich täglich bei ihr war - und sie ertrug geduldig, dass mein Nervenkostüm dadurch immer dünner und dünner wurde. Ich kam an einen Punkt, an dem ich ihr sagte, sie könnte sich mit ihren Freundinnen treffen, sich der Senioregruppe anschließen, die und den besuchen und sich den Tag mal selbst gestalten. Ich fand mich unglaublich hart. Doch ich konnte nach meinem Job und meinem seelischen Zustand (ich trauerte ja ebenso irgendwie) nicht ständig ihr Entertainer sein. Mama sah das ein, wollte auch, dass mein Leben mit meinem Partner für mich wieder stattfindet und dass sie sich selbst was zutraut und aus ihrem Schneckenhaus rauskommt. Von Tag zu Tag hat sich ihr Selbstbewusstsein verbessert. Und heute, 9 Monate nach dem Tag X, muss ich sie fragen, ob sie überhaupt zuhause ist, wenn ich sie besuchen möchte ![]() Ich habe mir ein paar Tage Auszeit in der Woche genommen, die ich für mich genießen möchte, sie hat ihre Termine in den verschiedenen Gruppen, schließt sich immer mehr Leuten an und unternimmt viel. Sie weiß, dass sie ihre Zeit sinnvoll gestalten will, solange sie noch so fit ist und Interesse daran hat. Liebe Jacqueline. Ich möchte dir damit zeigen, dass deine Gedanken über deine Mama berechtigt sind. Aber im Vordergrund steht jetzt dein Papa, der dich und deine Familie am Nötigsten braucht. Wenn deine Mama vergleichbar fit ist wie meine - dann denke vielleicht in deinen Sorgen um deine Mama an die meine - dann siehst du, dass es zu schaffen ist, auch wenn der Verlust sie sehr, sehr hart trifft. Ich hoffe, ich konnte dir einen Einblick in unser neues Leben nach Papas Reiseantritt geben und dir damit zeigen, dass das Leben nach einem solchen Verlust für deine Mama und dich irgendwann auch wieder bunter sein wird. Ich wünsche dir ganz viel Kraft, Energie, Geduld und Mut, damit du so gut es dir möglich ist, für deinen Papa dasein kannst. Es ist eine schwere Zeit für alle - ob betroffen oder angehörig -, doch versuche, die schöne Zeit, die ihr miteinander haben könnt, zu nutzen.
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Alles Liebe. ********************** Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007 |
#3
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![]() ![]() ![]() danke für deine sehr sehr lieben Worte.Die haben mich doch etwas aufgebaut, auch wenn mir die Angst vor der Zukunft noch nicht so richtig genommen wurde.Ja es macht mich alles so richtig verrückt...Gott sei dank habe ich 2 wundervolle Kinder, die mich tagsüber diese Ängste etwas vergessen lassen.Ja klar das mit meiner Mutter wird sicherlich irgendwie werden....dein Beispiel hat es ja gezeigt ![]() Meinem Vater geht es zusehends schlechter.Bis zum letzten Sonntag ist er noch immer auf den Beinen gewesen, was jetzt aber rapide verschwunden ist.Er schläft nur und ist auch kaum ansprechbar,lt.meiner Mutter. Wenn er wach ist,meint meine Mutter ist er nicht mehr er selbst,er beschimpft meine Mutter und flucht usw.so kenne ich meinen Vater überhaupt nicht.Meine Mutter nimmt sich das Ganze natürlich sehr an....was sie körperlich und psychisch auch kaputt macht.Er erbricht ständig,teilweise wohl blutig....Die Hausärztin meinte gestern zu meiner Schwester das es nun ganz schnell gehen kann...Oh Mann!!!!Ja solangsam denke ich auch, das es besser ist wenn er endlich in Ruhe einschlafen kann und von diesem Schmerzen befreit wird.Heut Nacht wollen wir uns mal auf die weite Reise zu meinen Eltern machen (sie wohnen ja wie schon erwähnt 800km von uns entfernt)...ich hoffe wir kommen noch rechtzeitig...... Für mich ist das Ganze durch die weite Entfernung doppelt so schwer!!!!Ich möchte helfen, bei meinen Eltern sein, aber es ist fast nicht machbar,mir ist zumindest noch nichts eingefallen.Ich habe 2 schulpflichtige Kinder,mein Mann und auch ich sind berufstätig...... ![]() ![]() ![]() ![]() Naja mal schauen,also nochmals vielen lieben Dank für deine Worte,hatte schon einmal mit einem Beitrag versucht,hier im Forum Kontakt zu knüpfen, aber ich habe auf meinen Beitrag nur eine Reaktion erhalten ![]() ![]() Ich halte dich auf dem Laufenden,wenn das ok ist???!!! Viele liebe Grüße aus dem Schwarzwald von Jacqueline |
#4
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Liebe Jacqueline.
Klar ist das OK - melde dich bitte wieder, sobald du möchtest. Nicht nur ich möchte Anteil an deiner Geschichte nehmen und versuchen, dir die trüben Gedanken wenigstens etwas nehmen zu können. Ich kann mir vorstellen, dass du das alles gar nicht richtig aufsaugen kannst - zu groß ist die Angst, zu schwer wiegt die Sorge um deinen Papa und auch deine Mama, um eure Zukunft und wie es jetzt erstmal mit deinem Papa weitergeht. Das ist auch das aller-aller-wichtigste. Das einzigste, was jetzt zählen sollte. Ich bin leider nicht in der Lage, dir jetzt deine Angst zu nehmen - wenn ich das könnte, hätte ich sie mir damals auch genommen und könnte noch vielen Leuten hier helfen, die vor einem Verlust dieser Art stehen. Leider müssen wir durch diese Angst durchgehen. Mich hat es gestärkt - vieleicht sogar auch verhärtet oder egoistisch gemacht -, diese Angst zu erleben und zu leben. Das habe ich nach Papas Tod bemerkt. Vielleicht, weil ich mittlerweile gelernt habe, mein ICH zu schonen, es zu füttern mit dem, nach was es verlangt hat. Ich schicke dir ganz viel Kraft mit auf deine Reise und falls du durchs Hessenland fährst, denk an mich und schnapp dir einen großen Sack voll Mut und Energie... Berichte bitte wieder, wie es deinem Papa, dir und deiner Mama geht. Ich drücke die Daumen.
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Alles Liebe. ********************** Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007 |
#5
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Liebe Ivonne.
Ich schicke dir einen lieben Gruß und möchte auch dir für die nächste Zeit ganz viel Kraft schicken. Wenn du deine Trauer und deinen Schmerz loswerden möchtest... vielleicht möchtest du gerne hier bleiben und kannst darüber berichten, wie es dir geht. Ich denk an dich. ![]()
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Alles Liebe. ********************** Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007 |
#6
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hallo daggi
wollte mich ja nach dem wochenende bei meinen eltern nochmals bei dir melden. sind ja am freitagmorgen zu meinen eltern aufgebrochen und ich muss sagen,daß der weg dahin mir diesmal so wahnsinnig schwer gefallen ist.ich wusste nicht was mich erwartet.ich hatte immer die angst,daß ich meinen papa vielleicht nicht mehr sehen werde.als wir angekommen sind hat sich mein vater sehr sehr über unseren besuch gefreut.aber ihn so zu sehen hat mir fast das herz zerissen.er muss sich sooooo wahnsinnig quälen,er erbricht ständig blut,hat fast ununterbrochen nasenbluten und schluckauf,isst und trinkt nichts mehr.....oh mann,ich könnte einfach nur heulen.am samstag hatte er dann eins dieser bestimmten hochs...ich habe ihn gefragt ob er nicht mal lust auf ne tasse kaffee hat....und tatsächlich er hat sie getrunken und sie hat ihm auch geschmeckt(sie war zwar nicht lang drinnen...aber egal),dann wollte er sogar die berühmte bild-zeitung lesen.dazu habe ich ihn an einen tisch gesetzt,zwar nicht lange aber immerhin.ich dachte dann in diesen momente...neeee die diagnose kann nicht stimmen.naja und dann am sonntag wieder der krasse unterschied...fieber,schmerzen,übelkeit,nur schlafen usw.und dann der abschied als wir uns wieder auf den weg nach hause machen musste....mein herz ist fast zerbrochen....man muss sich von einem geliebten menschen verabschieden und weiss das man diesen mit großer sicherheit nicht wiedersehen wird.... lieber gruß jacqueline |
#7
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Hallo
Am 18.10.08 bin ich den schwersten Gang meines Lebens gegangen,der Papa ist auf seine allerletzten Reise gegangen. Der Schmerz in mir ist einfach so unerträglich das ich denke ich zerbreche daran. Das schlimmste ist, es waren genau 3 Wochen und 1 Tag das wir die Diagnose bekommen haben und der Papa nun nicht mehr ist. Der Papa fehlt mir so unheimlich. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Als du auf die Welt kamst, lachten alle und nur du weintest. Du hast dein Leben so gelebt, dass als du starbst, alle weinen und nur du lächelst. |
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