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  #1  
Alt 26.11.2008, 11:03
Benutzerbild von Lilian101
Lilian101 Lilian101 ist offline
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Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

hallo Blume
mein herzliches beilied...ich wünsche dir ganz viel Kraft...

ich habe meinen Mann beim sterben begleitet..ich habe beim ihm im Palliativ geschlafen..war rund um die uhr bei ihm...diese Bilder der letzten Tage gehen mir nicht aus dem Kopf..so als ob es gestern war..als er starb habe ich meine vertorbene Verwanden gespürt....jetzt weiß ich das wir uns alle wiedersehen....
.ich versuche mir immer vorzustellen wie er war bevor er karnk wurde...es ist so weit weg...auch mir macht das angst....aber ich denke..weil die letzten monate tage und stunden so intensiv waren hat es sich in uns verinnerlicht....ich habe in den letzten 3 Monaten seit er verstorben ist nur 1mal von ihm geträumt...im Traum war er undercover bei der Polizei(merkwürdig)..aber der Traum bedeutet für mich.... er ist immer noch bei uns..aber halt undercover....

alles dreht sich normal weiter im Leben...nur dein leben bleibt im moment stehen...lass die trauer zu..weine wenn dir danach ist...mach das ..das du für richtig hälst....eine sehr liebe Frau die ich hier kennengelernt habe sagt immer
...Trauer sind wie wellen sie kommen und gehen.mal stärker mal weniger stark...
ich drücke dich ganz lieb..
Lg Simone
__________________
geboren.am 17.09.1970
verstorben am 27.08 2008 Cup-Syndrom
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  #2  
Alt 26.11.2008, 18:24
Ronnya Ronnya ist offline
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Registriert seit: 13.04.2008
Beiträge: 983
Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

Liebe Blume...
Hab mich gestern ein bißchen durch deinen Thread im Lungenkrebs-Forum gelesen.....

Ich schicke dir mein aufrichtiges Beileid zum Tod deiner geliebten Mutter......
Und das ewige Licht möge ihr immer scheinen.....

Und ich schicke dir meinen vollsten Rezpekt,für das; was du für deine Mama gemacht hast....
Die Liebe zu ihr war so greifbar......

Du hast das ganz toll gemacht!!!!!!!
Es hat dich eine Menge Kraft gekostet ,drum wünsch ich nun,das du dich in deiner Trauer ausruhen kannst....den Verlust beweinen kannst und irgendwann mit einem Lächeln an deine geliebte Mama zurückdenken wirst.

Aber noch ist der Trauerberg groß und scheint unüberwindbar...
Wir alle hier sind für dich da ,wenn du beginnst,diesen Berg Stück für Stück abzuarbeiten......

Es grüßt dich
Regina
__________________
______________________
Erinnerungen ,die nicht verblassen,
bilden ein festes Fundament in unserem Inneren
Mein geliebter Vater - 16.6.2008
Und immer sind da Spuren deines Lebens
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  #3  
Alt 26.11.2008, 20:50
Benutzerbild von Blume68
Blume68 Blume68 ist offline
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Registriert seit: 27.03.2008
Beiträge: 1.743
Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

Liebe Simone, liebe Regina,

ich möchte euch von Herzen danke sagen. Für euer Schreiben bei mir, für euer liebes Trösten. Es tut so gut - danke!
Regina - ich habe ganz flüchtig (wir haben heute im Lungenkrebs-forum einen sehr lieben Menschen verloren, das tut mir weh - und darum gehts noch nicht so) mal bei dir mitgelesen. Das, was du mit deinem Papa im evangelischen Gottesdienst erlebt hast. Ja, ich kann das gut nachfühlen. Ich bin froh mit dir, daß er bei dir war. Ich kenne das ja auch - es ist etwas Besonderes, versuche es zu hüten, wie einen Schatz.

Ich gebe zu, das Schreiben hier ist (noch) ein bischen schwer. Ungewohnt. Im Lungenkrebs-Forum kannte ich den/die eine oder andere, und umgekehrt. Hier muß ich mich erst zurechtfinden. Einfach das Eckchen schon ansich..so endgültig...ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.
Weiß auch nicht, wie offen ich hier schreiben kann. Möchte. Weiß nicht, wie weh es mir selbst tut...

Regina - "in meiner Trauer ausruhen" - das klingt so schön - aber das schaffe ich noch lange nicht. Es ist noch ein weiter Weg. Es ist eher so, als hätte mir das Erleben dieser Krankheit meiner Ma ganz andere Sachen aufgezeigt - Dinge, um die es sich nötig ist, zu kümmern. Mir ist während der Erkrankung immer wieder deutlich geworden, wie schwer es Menschen haben müssen, die keine Verwandten, keine Freunde haben, die in schweren Stunden (und damit meine ich nicht nur "die letzten"!) bei sich haben. Unfassbar, aber so etwas gibt es immer noch. Das kann und darf nicht sein.

Aber das ist ein anderes Thema...

Ich schaffe es zur Zeit nur, hier in meinem (neuen) Forumseckchen darüber zu schreiben, nicht, viel bei euch anderen mitzulesen - bitte verzeiht.

Ja, der Trauerberg ist groß, das kann ich nicht leugnen. Ich bemühe mich um ein "Mittelding". Das Schöne sehen (dazu hab ich bewußt auch ein Eckchen eingerichtet) - ohne das Nicht-Schöne zu verdrängen. Mal gelingt das eine besser, als das andere...oder so.

Simone - du schreibst, beim Versterben deines Mannes - ich umarme dich ganz lieb - hättest du deine verstorbenen Verwandten gespürt. Das war sicher befremdlich, wie tröstend. Das mit dem "undercover" hat mich zum lächeln gebracht - er ist bei euch, "undercover" - ein tröstliches Bild.

Ganz liebe Grüsse an alle hier! Irgendwann werde ich mich mehr einlesen. Momentan "tapse" ich hier noch ein wenig unsicher herum.

Blume
__________________
In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit -
die Quelle der Liebe.
(Thich Nhat Hanh)

Geändert von Blume68 (26.11.2008 um 20:52 Uhr)
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  #4  
Alt 27.11.2008, 09:20
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Registriert seit: 06.02.2008
Beiträge: 882
Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

Liebes Blümchen.
Ich habe alle Beiträge in deinem neuen Thread gelesen.
Was mir im Kopf hängen geblieben ist: deine Mama war dir immer so nah und aufeinmal ist sie so „fern“.

Genauso geht es mir seit längerer Zeit...

Es ist bewegend, wie oft ich Wiederholungen meiner eigenen Gedanken und Gefühle in anderen „Eckchen“ von anderen Menschen lese.
Kein Wunder also, dass sich so viele Menschen hier untereinander so verbunden fühlen... das ist der Weg, auf dem wir alles miteinander teilen können und merken, dass wir nicht alleine sind mit unserem individuellen und doch übergreifenden „Thema“.

Diese „Ferne“, wie ich sie fühle, ist so schwer zu beschreiben...
Ich sehe bei den Gedanken an Papa zur Hälfte in seine schwere Zeit und zur anderen Hälfte in sein schönes Leben, in die vielen Momente der Freude, des Glücks, der Zufriedenheit, des Stolzes.

Ich sagte neulich einer Freundin, die mich fragte, wie ich mich in unserer neuen Wohnung nach dem Verlust von Papa fühle: „Ich fühle mich gut. Ich vermisse hier nichts und niemanden.“
Die neue Wohnung hat mein geliebter Papa nie gesehen. Daher sehe ich ihn hier nicht, in keiner Ecke.
Ich hätte mir gewünscht, er hätte sie gesehen. Er wusste, dass ich mit meinem Schatz endlich „angekommen“ bin, endlich einen Hafen habe, wo ich hingehöre.
Ich brauchte immer die „Absolution“ von ihm, damit mein gutes Gefühl für mich richtig war.
Hätte er die Gelegenheit gehabt, unsere Wohnung zu sehen, sich auf dem Sofa auszustrecken, am Tisch Platz zu nehmen – um wie vieles schmerzvoller wäre dann meine Erinnerung, wenn ich an einem traurigen Tag nach Hause kommen würde und denken müsste: „Dort hat er gesessen, als wir...“

Ich vermisse ihn im tiefsten Inneren meines Herzens. Und genau dieses tiefe Innere kann ich so schlecht definieren. Ich schrieb zu diesem Thema neulich folgendes „Ein Teil von mit ist mit meinem Papa gegangen. Denke ich an ihn, laufen die Tränen oder ich versinke innerlich in ein dunkelblaues (nicht schwarzes) Loch. Ich mochte "blau" mal. Jetzt möchte ich es nicht mehr sehen - aber das Spüren des dunklen Blau's macht mich ruhiger.“
Auch wenn sich jetzt einige Stirnfalten beim Lesen bilden – dieses „blau“ macht sich in mir breit. Ich möchte es nicht mehr um mich herum sehen, aber ich möchte es spüren, weil ich es mit Papa verbinde, weil es mich beruhigt.

Ich sprach mit meiner Freundin davon, dass ich wohl nicht „empfänglich“ für eine Traum-Begegnung mit Papa wäre.
Viele warten direkt darauf, dass sich ihre Lieben „melden“.
Ich frage mich: Wenn ich darauf warten würde, dass ich meinen Papa im Traum erlebe und er mir vielleicht eine Botschaft mitschickt – wäre dann dieser eine Traum, dieses eine Erlebnis ausreichend für mich?
Würde ich nicht stets auf eine erneute Begegnung hoffen?
Wäre ich zufrieden damit, wenn er mir irgendwie mitteilt, dass es ihm dort, wo er jetzt ist, gut geht und dass er auf uns aufpasst?
Ich weiß nicht, wie Menschen reagieren, wie ihnen zumute ist, wenn sie ein solches Erlebnis hatten... „Verlangt“ man danach nicht nach mehr, weil man diesen geliebten Menschen so sehr vermisst?

Das ist ein interessanter Thread, der vielleicht nicht nur einige Fragen beantwortet, sondern auch mir, dir, mein liebes Blümchen, und den anderen Teilnehmern eine große Hilfe sein kann.

__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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