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  #1  
Alt 17.12.2008, 19:18
annegret54 annegret54 ist offline
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Registriert seit: 17.12.2008
Beiträge: 2
Standard AW: Wertheim-Meigs vor 2 Wochen

Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, so schnell Antworten zu bekommen auf meinen Beitrag. Ich möchte allen von Herzen danken dafür, denn es tut mir unglaublich gut. Auch merke ich, dass dieses Forum einen großen Pool an Erfahrungen birgt, auf den ich nun Zugriff habe. Ich sehe die Parallelen, die sich zeigen in den einzelnen Erfahrungsberichten, auch wenn die Erkrankungsmuster nur ähnlich, nicht gleich sind. Aber das ist wohl ohne große Bedeutung für den eigentlichen Umgang mit der Diagnose Krebs, der Erkrankung selbst und dem Umfeld.
ich bin froh, diesen Schritt hierher heute gemacht zu haben.
Annegret
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  #2  
Alt 17.12.2008, 19:45
Benutzerbild von SiSa
SiSa SiSa ist offline
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Registriert seit: 07.12.2008
Ort: Dortmund
Beiträge: 724
Standard AW: Wertheim-Meigs vor 2 Wochen

Hallo annegret54

Möchte dich hier ganz lieb begrüßen.. auch wenn es kein schöner Anlass ist, aber auch ich habe eine Zeit gebraucht.. mich hier anzumelden.
Habe desöfteren nur still als Gast gelesen und habe mich seit meinem Befund dann doch getraut.

Mir steht zwar noch ein wenig bevor, doch auch ich kann sehr gut verstehen, was es heißt, am Ende alleine da zu stehen.

Ich habe zwar Familie, Freunde und einen super lieben und Verständnisvollen Partner, aber hin und wieder habe ich das Gefühl, das ich nerve
Wenn ich mal wieder eine Panikatacke bekomme und reden muß.
Nach dem Motto: Och nee, nicht schon wieder das Thema.
Es wurde zwar nie gesagt, aber ich habe halt das Gefühl.

Auch meiner Mutter fällt es glaube ich sehr schwer, sich mit mir darüber zu unterhalten.
Ich habe das Gefühl das die Menschen gar nicht darüber reden oder nachdenken wolle.
Sie Überspielen es.
Auch habe ich es heute wieder mal gemerkt, als ich mit meiner Mutter ein Gespräch, was schon fast in einer Diskussion ausartete, geführt habe.
Ich höre ständig, na wenn die Gebärmutter erstmal raus ist, haste alles hinter dir.

Daraufhin meinte ich nur, ach ja? Ich denke, dann habe ich noch einiges VOR MIR! Damit ist es doch nicht getan.. Raus und dann geht es mir wieder prächtig. Hallo?
Danach fangen die Ängste doch erstmal richtig an.. wie geht es weiter?
Wie verkrafte ich das Psychisch und Körperlich?
Was passiert danach..?
Was kommt noch?
Und und und.

Wie hier schon erwähnt wurde, am liebste würde ich ganz einfach nur schreien.. laut los schreien!

Aber zum Glück, sind nicht alle Tage gleich
__________________
Auch wenn ein Leben beschädigt ist, wirft man es nicht weg!

Liebe Grüße
Silke
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  #3  
Alt 17.12.2008, 20:18
Benutzerbild von nitsrek1204
nitsrek1204 nitsrek1204 ist offline
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Registriert seit: 18.06.2008
Ort: NRW
Beiträge: 1.040
Standard AW: Wertheim-Meigs vor 2 Wochen

Vor allem Gebärmutter und Eierstockentfernung!
Ich hab früher gedacht das ist ja nicht schlimm, die stellen sich nur an! Aber es ist was anderes wenn man sich selbst dafür entscheidet keine Kinder mehr zu bekommen oder die Entscheidung einem genommen wird! Und der Kopf spielt da noch lange nicht mit! Auch wenn man gesagt bekommt "Es ist doch besser so" ja klar aber sag das mal meinem Kopf! Der sagt nämlich "ich bin ne kaputte Frau die keine Kinder mehr kriegen kann" und dann die Wechseljahre die nach 2 Wochen nach der OP eingesetzt haben, die sind auch super, man kriegt Hitzewellen und die Hormone spielen total verrückt. Und wenn man dann im Bekanntenkreis noch sieht wie die alle Heiraten oder Kinder kriegen, könnt ich echt schreien....
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  #4  
Alt 17.12.2008, 21:16
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Registriert seit: 03.03.2007
Ort: am Atlantik
Beiträge: 1.726
Standard AW: Wertheim-Meigs vor 2 Wochen

Hallo annegret54

Ich möchte auch von meinen Erfahrungen berichten, immerhin jetzt fast zwei Jahre seit Diagnose.

ich hatte ein Zervixkarzinom, unoperabel, Figo 3b - bin also bestrahlt worden und habe eine Cisplatin-Chemo verpasst bekommen.
Meine Familie stand mir immer zur Seite, mein Vater ist sogar 5 Monate hier gewesen und hat sich um mich gekümmert, wie ein privater Krankenpfleger.
Er hat mich jeden Tag hochgescheucht, sogar an den Stand hat er mich geschleppt, spazierengehen wurde erst eingestellt, als mein Darm einmal nicht mitspielte, was sehr sehr peinlich war.
Im Zug musste ich manchmal nach der Chemo/Radio zirka 50 min. stehen - niemandem fiel mein wachsbleiches Gesicht auf und die zerstochenen violetten Arme. Da hab ich mich eben an so einen Haltegriff gehängt - na und ?

Heute bin ich ihm dankbar dafür, dass er mich gescheucht hat und nicht in Mitleid erstarrt ist.
Wenn er anruft, fragt er mich nicht mal mehr, wie es mir geht, weil er weiss, dass ich es ihm sofort sagen würde, wenn es Probleme gäbe.
Er hat sich ja auch 2 Stunden, nachdem er meine Diagnose erfahren hat, ins Flugzeug gesetzt und ist gekommen.

Im August 2007 ist er dann wieder nach Hause gefahren , seit Oktober arbeite ich wieder.
Das Jahr nach der Therapie war sauer, vor allem zu Beginn, denn ich konnte nicht richtig laufen, stehen, sprechen (big Problem, da Sprechen zu meinem Beruf gehört), humpelte wie eine alte Frau , mit Pausen auf den Treppen. Musste neue Schuhe kaufen, das die Füsse so aufgequollen waren und weil ich die Schnürsenkel nicht allein zubinden konnte, da ich nicht runtergekommen bin
Aber jeden Tag ging es ein bisschen besser und inzwische bin ich, mal abgesehen von Gewichtsproblemen fast wieder die Alte.

Ich spreche mit niemandem über die Krankheit, Nachwirkungen der Therapie und Tod, dem ich (wenigstens im Moment) noch mal von der Schippe gesprungen bin.
Es ist mir selbst alles so unwirklich, dass ich kein Gespräch darüber zustande bekomme.
Dafür bin ich im Forum hier - da finde ich Worte, sei es , um meine Probleme zu schildern oder anderen zu helfen.

So geht jeder auf seine Weise mit den Folgen von Diagnose von Krebs und Therapie um. Für mich ist es ein Segen, dass mich alle normal behandeln, nur auf Arbeit schauten vor kurzem alle komisch, weil ich meine Locken abgeschnitten habe.
Da kam dann die Frage: "Alles o.k.?" ob meiner Steichholzfrisur....

Versuche, dich selbst zu "betrügen" - es ist alles gut, du musst selbst daran glauben.
Die körperlichen Wunden verheilen aber die seelischen Wunden musst du selbst heilen. Hol dir Hilfe, es gibt Onkopsychologen, oder Beiträge hier im Forum oder eine sehr gute Freundin (die das Thema verkraftet)
Und glaube selbst an deine Genesung .
Nicht etwa für die anderen, (die das von dir erwarten) - sondern für dich selbst .
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (17.12.2008 um 21:32 Uhr)
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