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#1
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Hallo zusammen,
ich melde mich wieder mal bei euch, auch wenn die Nachrichten nicht die Besten sind. Nachdem anfänglich das Morphium in der Pumpe toll gewirkt hat und meiner Frau ein nahezu schmerzfreies und bewusstes Weihnachtsfest und einen Rutsch ins neue Jahr, ist nun seid ca. eineinhalb Wochen eine rapide Verschlechterung eingetreten. Morphium wurde von anfänglich 16 mg/h hochgeschraubt auf 20 mg/h und die Schmerzen sind immer noch da. Letzte Woche meinte meine Frau, dass es soweit wäre und sie gehen müsste. Seitdem schaue ich hilflos einem täglichen Verfall zu. Sie ist inzwischen kaum mehr ansprechbar und wenn sie einen lichten Moment hat, redet sie vom sterben. Sie will nicht mehr und kann auch nicht mehr. Die Krankenschwester die zum wechseln der Portnadel kommt, meinte vieles kommt vom hoch dosierten Morphin, aber sie denkt auch, dass meine Frau das Ende nahen sieht. Ich bete nun jeden Abend dafür, dass sie endlich friedlich einschlafen kann und dieses elende dahin vegetieren für sie ein Ende hat. Sie möchte nicht mehr leben mit ihren dauernden Schmerzen und der körperliche Verfall ist nun täglich zu sehen. Sie kann sich inzwischen noch nicht mal mehr alleine aufsetzen. Der Kampf ist gekämpft, uns wurden dadurch noch viele schöne Monate beschert, doch nun werde ich sie nur noch begleiten und sie nicht in ein Krankenhaus abschieben. Sie möchte zuhause sein und das werde ich ihr ermöglichen. Ich habe inzwischen die Kraft sie auch auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Nur die Quälerei nimmt einen ganz schön mit runter. Viele liebe Grüße Thomas |
#2
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Hallo Tom,
ich hätte mir so sehr noch etwas mehr gute Zeit für Deine Frau und Dich gewünscht. Ich frage mich, was ich sagen soll? Was sind jetzt die richtigen Worte? Ich denke trösten können, wird Dich derweil nichts. Ich hoffe, dass Deine Frau ohne viel leiden zu müssen, erlöst wird. Dass sie friedlich einschlafen kann und die Morphindosis so eingestellt wird, dass keine neuen Schmerzspitzen die alten überschreiten. Dir Tom, alle Kraft die Du für die kommende Zeit benötigst. Es tut mir leid. Liebe Grüße Annika |
#3
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Lieber Tom,
ich lese traurig das Ihr beide nun wohl bald am Ende des Weges angekommen seit. Auch ich hätte Euch noch soviel gute Zeit gewünscht und hoffe nun mit Dir das Maria sanft und friedlichen gehen darf. Bitte sprich doch mit Eurem Arzt über eine zusätzliche Schmerzmittelgabe, manchmal reicht selbst hochdosiertes Morphin alleine nicht aus. So war es bei uns und Peter nahm zusätzlich noch anfänglich alle drei Stunden, später alle zwei Stunden Metamizol besser bekannt als Novalgin. Die Kombination von Morphin und Metamizol ist wichtig und sehr sinnvoll, gerade wenn immer wieder Schmerzspitzen auftreten. Sollte Maria nicht mehr richtig schlucken können ( war leider in den letzten Tage bei Peter der Fall ) kann man dieses Mittel auch sehr gut als intravenöse Gabe geben. Dabei ist allerdings ganz streng darauf zuachten das es vorsichtig und langsam erfolgt, da es sonst zu einem plötzlichen Blutdruckabfall und unter Umständen zu einem lebensbedrohlichen Schockzustand führen kann. Wir haben es als Kurzinfusion über 30 Minuten gegeben, sind damit bestens klar gekommen und Peter hatte eine erhebliche Schmerzreduzierung dadurch. Meines Erachtens wäre es vielleicht auch sinnvoll darüber nachzudenken zusätzlich ein Antidepressivum zugeben, in der Schmerztherapie wird dieses gerade bei sehr starken Tumorschmerzen empfohlen. Man spricht von dem Dreisäulenprinzip: Schmerzmittel - Morphin - Antidepressivum. Lieber Tom, ich wünsche Dir und Maria ganz viel Kraft für alles was kommen mag. Traurige Grüße Lissi
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Wege entstehen dadurch,dass man sie geht. Franz Kafka Meine Beiträge stellen lediglich meine Meinung dar. Niemand muss sie akzeptieren, jeder darf es. Meine im KK-Forum veröffentlichten Bilder und Texte sind (auch in PN's) mein geistiges Eigentum. Ansonsten berufe ich mich auf die Nutzungsbedingungen des KK. |
#4
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Danke für eure netten Worte
![]() @ Lissy ... die Kombination hat meine Frau bereits also Morphin 2o mg/h dazu Novalgin Tropfen 4 x 30, Lyrica (der Arzt sagt wegen Nervenschmerzen) und das Antidepressivum Amitryptilin in retardierter Form. Aber all das hilft kaum noch ... ich habe heute mit der Krankenschwester telefoniert und sie will das abklären mit dem Schmerztherapeuten was man weiterführend machen kann. @ Diana .. danke dir für den Tip ... leider dürfte es in unserem Fall zu spät sein für Tarceva. Liebe Grüße Thomas |
#5
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Hallo tom,
ich kann den Zustand deiner Frau natürlich nicht beurteilen. Ich weiß aber, dass Tarceva schon nach ein paar Tagen Linderung verschaffen kann, wenn man zu denjenigen gehört bei denen es wirkt. lg Jutta |
#6
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Hallo zusammen,
dieser Eintrag fällt mir von allen bisherigen am schwersten. Heute, um 13.15 Uhr schlief meine Frau zum letzten Mal ein. Nach all den Wochen des Kampfes und der Quälerei war dies eine Erlösung für sie. Zuletzt war es kein Leben mehr sondern ein von Tag zu Tag quälen. Heute durfte sie friedlich ohne Qual einschlafen. Danke für alle eure Tips für den bisherigen Kampf, nun stehe ich vor einer neuen Herausforderung. Dem Leben ohne sie. Doch ich werde auch das schaffen, daran glaube ich und das musste ich ihr auch versprechen. Liebe Grüße Thomas |
#7
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Lieber Thomas
Ich möchte Dir sagen, dass es mir unglaublich leid tut. Wie gerne würde ich jetzt Worte des Trostes spenden können, weiss aber auch genau, dass es die nicht gibt. Wenn Maria friedlich eingeschlafen ist, dann ist das keine Hilfe, aber vielleicht irgendetwas, was die Situation annehmbarer macht. Ich weiss es nicht. Ich denke an Dich und an Maria und werde das auch weiterhin unbekannterweise tun. Ein leiser und stiller Gruss Thessa
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Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0. Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait. ![]() 14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01. ![]() ![]() ![]() 1946 - 2009 |
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