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  #1  
Alt 23.01.2009, 10:44
Benutzerbild von macg
macg macg ist offline
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Standard AW: Dissertation zur Problematik der Rezidive

jörg! mach dich net fertig

mein stadium und prognose sind auch 50%, also schlechte prognose lt. IGCCCG, supa gelle.

muss auch damit rechnen das jederzeit ein rezidiv kommen kann. hoffe halt nicht.

und ich glaub, den kopf bekommt man nie so wirklich frei.
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LG Peter (eineiiger Zwilling)
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  #2  
Alt 23.01.2009, 15:41
iLive iLive ist offline
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Standard AW: Dissertation zur Problematik der Rezidive

@drowning: Gleiches Problem bei mir. Aber Studien berücksichtigen nicht das Individuum, es sind Statistiken. Das sollte beruhigen. Nur weil etwas so und so wahrscheinlich ist, muss es ja nicht eintreten. Guck uns mal an, allein die Wahrscheinlichkeit, Hodenkrebs und DANN noch ein Rezidiv zu bekommen, ist verschwindend gering - warum sollte man ein drittes Mal so ein Riesenpech haben?

@macg: Richtig. Egal, was gesagt wird, ich glaube, da spielt auch viel Psychologie mit. Wenn man dem Krebs den Kampf ansagt und leben will, dann wird das auch klappen, da bin ich mir sicher!

Ich mein', in den Studien wird etwa die psychische Verfassung der Leute nicht berücksichtigt. Familienvater oder alleinstehender Alkoholiker? Riesen Freundeskreis und funktionierende Familie oder Einzelgänger? Stress im Leben oder die Ruhe selbst? Optimist oder Pessimist? Gesundheitsbewusst oder Lebemann?
Solche Sachen, die ja direkte Auswirkungen auf den Lebenswillen und damit auch die Verträglichkeit und Wirksamkeit der Behandlung haben

Das macht es meiner Meinung nach schwer, von Studien auf das eigene Risiko zu schließen. Das hat mir auch mein Arzt gesagt: Jeder Jeck ist anders und die einen stecken es gut weg, die anderen halt nicht. Letztere sind, denke ich, auch oft die, die versterben.
Denn dieses "keine Lust mehr haben", "nicht mehr kämpfen wollen" ist was, was ich schon oft von nach langer Krankheit verstorbenen gehört habe. Die Psyche ist sicher nicht unschuldig daran.

Also: Kopf hoch & kämpfen, es lohnt sich!

Gruß,
Christian
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  #3  
Alt 29.01.2009, 07:45
drowning drowning ist offline
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Standard AW: Dissertation zur Problematik der Rezidive

Zitat:
Zitat von iLive Beitrag anzeigen
@drowning: Gleiches Problem bei mir. Aber Studien berücksichtigen nicht das Individuum, es sind Statistiken. Das sollte beruhigen. Nur weil etwas so und so wahrscheinlich ist, muss es ja nicht eintreten. Guck uns mal an, allein die Wahrscheinlichkeit, Hodenkrebs und DANN noch ein Rezidiv zu bekommen, ist verschwindend gering - warum sollte man ein drittes Mal so ein Riesenpech haben?
naja, sicher davor sind wir nicht wirklich.
klingt jetzt vielleicht negativ, aber ich finde es ist abgeklärt.
beim erstenmal wurde mir gesagt: zwischen 90 und 98% überlebenschance.

bei rezidiv wurde das dann runterdividiert auf so um die 50%

und vorm bestrahlen dann nochmals , falls der hodenkrebs ausbricht auf praktisch 0%

letztends sagte ein arzt, naja 0% ned ganz, da läßt sich schon was machen.

also auf statistiken wette ich nichts mehr.
mein letztes wetten hat mir meinen rechten hoden gekostet *ggg*
(zur info, habe am tag meines hodenexoduses noch eine wette abgeschlossen, die ich sicher verloren habe, mein wetteinsatz war mein rechter hoden , denn einen hoden verlieren durch eine verlorene wette ist männlicher, als durch krebs *fffg)

ich bin auch unternehmer, unterrichte plötzlich im wifi meisterkurse, und lebe mein leben ganz intensiv. manche meinen ich koste noch alles aus.
irgendwie habe ich ein wurschtigkeitsgefühl ende nie, so ein dauermarihuanaraucher gefühl, doch sachen, die mir wichtig sind regen mich extrem auf. da bin ich beinhart geworden.

und was mich maßlos ärgert : die dummheit der menschen
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  #4  
Alt 30.01.2009, 01:57
iLive iLive ist offline
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Standard AW: Dissertation zur Problematik der Rezidive

Zitat:
und was mich maßlos ärgert : die dummheit der menschen
Oooooh ja! Und ihre Art, über Kleinscheiß zu jammern. Habe heute wütend mein Elternhaus deshalb verlassen, weil meine Mutter und mein Bruder GENAU DIE TOUR draufhatten und mir gegenüber noch meinten, es wäre SCHLIMM, arbeiten zu gehen und danach kaputt zu sein und sich dabei anstellten, als wäre das die Hölle.

Zuhause rumhängen und sich mit dem Tod zu befassen, ist natürlich viel schöner... fand ich reichlich pietätlos und vor allem unglaublich egoistisch, die Hölle sieht anders aus, davon kann ich ein Liedchen singen

Gruß
Christian
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  #5  
Alt 23.01.2009, 17:45
Kevlar Kevlar ist offline
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Standard AW: Dissertation zur Problematik der Rezidive

Zitat:
Zitat von macg Beitrag anzeigen
und ich glaub, den kopf bekommt man nie so wirklich frei.
Richtig... man bekommt es nie ganz aus dem Kopf. Bei mir ist das alles fast 12 Jahre her. ABER: Je länger man für einen Zeitraum komplett von der Plage befreit ist, desto kleiner wird es im Kopf.

Aber es reicht ein kleiner Schubser (so wie bei mir das Ansteigen der AFP-Marker innerhalb des Normbereichs), um das Thema wieder GAAAAANZ GROSS werden zu lassen. Bei mir hat es immerhin dazu geführt, dass ich das ganze Web durchwühlt habe (die beiden verlinkten Dissertationen sind aber der einzig wirklich wertvolle Input gewesen, den ich dabei gefunden hab).

Aber es hat auch was Positives: Die Erfahrung "Hodenkrebs" macht einen auch stärker und gelassener gegenüber all den kleinen Alltagssorgen. Und zwar nachhaltig! Soll heissen: Auch wenn das Thema überstanden ist, bleibt eine gewisse Ruhe gegenüber den "kleinen" Sorgen. Das hat mich enorm gestärkt.

Wenn es z.B. in meiner Familie Streit darüber gibt, was/wer/wie/wann/wo gesagt hat, so kostet mich die ganze Auseinandersetzung meistens nur ein müdes Lächeln oder ein Schulterzucken. In der Firma oder mit meiner Freundin sieht es ähnlich aus. Man wird ruhiger, gelassener, etwas zynischer... aber insgesamt eben wesentlich stärker. So hat es sich bei mir eben ausgewirkt.

Ich bin Unternehmer... und ich denke, dass ich einen Großteil meines Erfolges meiner inneren Gelassenheit zu verdanken habe. Und die habe ich definitiv auch der Konfrontation mit dem Krebs zu verdanken.

Der Krebs sorgt einfach dafür, dass alles wieder in die richtigen Relationen gerückt wird... und man keinen Sinn mehr darin sieht, sich z.B. darüber aufzuregen, wer schon wieder den Müll nicht runtergebracht hat.

Also: Der Krebs kann auch ein Lehrmeister sein... und wenn man positiv denkt, dann kann man sich dafür auch bedanken, dass es bei uns eben "nur" der Hodenkrebs ist... der es uns allen maximal wahrscheinlich ermöglicht, am Ende selbst gesund aus dieser Lehrstunde hervorzugehen. Andere Krebspatienten haben dieses "Glück" nicht.
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