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Alt 17.11.2003, 00:59
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wahrheit oder nicht

Hallo Fragesteller

bei mir ist es eher umgekehrt. Für mich ist es wichtig, das ICH als Betroffene entscheide, "wem" ich "was" sage...
Kein behandlender Arzt hat das Recht, ohne meine Erlaubnis, meinen Angehörigen Auskunft zu erteilen !
ICH bin derjenige, die erfährt, was mit mir los.
Das hört sich egoistisch an, aber kann doch eigentlich nur die Normalität sein.
Etwas anders würde es wahrscheinlich aussehen, wenn ich wegen der Erkrankung oder meines Alters ( sagen wir mal salopp ausgedrückt) bereits Altersdemenz bin und nicht mehr Entscheidungsfähig . Dann dürfte es aber wahrscheinlich sowieso einen Betreuer geeben, oder jemanden - der für mich die Entscheidungen treffen sollte. Dies habe ich ( obwohl erst 47 Jahre, aber eben von Krebs betroffen und aber auch wissend, das es mal zu Gehirnmetastasen kommen kann. Kein Mensch kann jetzt wissen, wie und ob man/frau dann noch Entscheidungsfähig ist. Dies ist in einer Patientenverfügung geregelt. Jetzt, wo ich mir aussuchen kann - ab wann das ist und wer das ist.
Mit meinem Bruder ( und nur er ist dann berechtigt in meinem Sinne - und das ist abgesprochen, so das er weiß, das seine Entscheidungen auch immer "Meine" Entscheidungen" sind - und somit wohl auch ne Menge Druck von ihm genommen ist. Mir war es "jetzt" wichtig, darüber zu reden - und zu wissen - " Diesem einem Bruder kann ich zu 100 % Vertrauen, denn er kennt und akzetiert meine Grenzen, die ich habe - inwieweit Behandlungen von mir erwünscht und/oder abgelehnt werden.

Und genauso würde ich mir wünschen ( und auch hier weiß ich, das ich mich auf diesen Bruder - und hoffentlich auch auf meine anderen Geschwister verlassen kann), das sie mir nichts aufzwingen werden, was ich nicht will.
Es ist sicherlich schwierig zu unterscheiden, was sind aufgezwungene, aber gut gemeinte Ratschläge; was ist wirkliche Unterstützung; wo wird diese Unterstützung eher zu einer aufgezwungenen Therapie, die man/frau eigentlich nicht mehr möchte; was wird positiv aufgefasst - wo ist aber die Grenze, was Lebensqualität bedeutet - wo ist es wirklich vielleicht noch wichtig, auch mal Alternativen aufzuzählen.

Vielleicht hat man als Betroffene wirklich den Vorteil, wenn man auch die Seite des Angehörigen kennt; die Seite des Pflegenden - aber eben auch die Seite des "Hinterbliebenen". Man/frau kennt die Fragen, die sich in der Krankheitsphase stellt; die sich in der Phase des "Hoffens" stellt, aber eben auch "danach" stellen.

Wünsche Dir und Deinem betroffenen Familienmitglied alles Gute

elisabeth
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