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#1
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Liebe Conny,
ich sitze hier und ich bin sehr bestürzt. Ich habe es geahnt, wie es in Dir aussieht, auch wenn ich Dich die allermeiste Zeit hier nur vom Lesen kenne, aber daß Du Dich so in dem Loch der Hoffnungslosigkeit verloren hast, habe ich nicht geahnt. Deine Liebe zu Jörg war etwas besonderes und wird es immer bleiben. Diese große tiefe Liebe und Verbundenheit kann sicher keine neue Beziehung ersetzen, aber das braucht es ja auch gar nicht. Ich würde Dir von Herzen wünschen, daß Du nochmals tief und innig lieben kannst. Vielleicht wird mein Wunsch eines Tages erhört und Du kannst es. Eine vergleichbare Beziehung wie mit Jörg wird es wohl nicht mehr geben, aber vielleicht eine andere, eine, die Dir auch viel bedeutet, auch wenn Du das jetzt und heute Dir alles noch gar nicht vorstellen kannst und magst? Was ich im übrigen sehr gut verstehen kann. Conny, ich würde wer weiß was tun, damit es Dir besser geht. Aber alles was ich tun kann, kann ich Dir hier nur virtuell schicken: Kraft, Sonne, Mut für Minischritte in ein Leben ohne Jörg, Umarmungen und Trost, Wärme und Geborgenheit. ![]() Ich weiß jetzt nicht, inwiefern Du Dich mit dem Thema fachlicher Hilfe von außen schon beschäftigt hast oder auch mit entsprechenden Medikamenten, ich will Dir da auch auf keinen Fall zu Nahe mit treten, aber manchmal erleichtern solche Sachen einen Lebensabschnitt. Vielleicht würde es Dir helfen, wenn Du hier mehr schreibst von Deiner Seelenlage? Ich nehm Dich fest in den Arm und denke an Dich. Liebe Grüße, Andrea |
#2
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Liebe Conny, ich habe heute morgen Deinen letzten Beitrag gelesen. Er hat mich erschüttert, ist mir ganz nahe gegangen, begleitet mich schon den ganzen Tag.
Es zeigt Deine Stärke, denn du erkennst genau, warum und wieso Du Dich nun so elend fühlst. Du beschreibst sehr gut Deine Situation: Versteht ihr, warum ich keine Zukunft mehr sehe? Bei mir geht es nicht darum, dass ich wieder mich selbst finde oder wieder nach vorn blicken kann. Denn vor Jörg ging es mir auch nicht sonderlich gut, habe ich doch immer unbewusst nach dem gesucht, was ich letztendlich gefunden, aber auf so grausame Art und Weise wieder verloren habe. Aber weißt Du Conny Du hast Dein Leben. Das Leben das sich soviele Kranke verzweifelt wünschen. Sie wünschen sich ebenso ihr früheres Leben zurück so wie Du Dir Dein endlich glückliches Leben mit Jörg verzweifelt zurück wünschst. Es ist so furchtbar grausam daß es aber nicht geht. Wir müssen weil uns nichts anderes übrig bleibt versuchen mit dem zu leben was uns das Schicksal so entsetzlich aufbürdet. Spielst Du ein Instrument? Die Musik soll etwas Besonderes sein. In der Musik soll man sich ausdrücken, seinen Gefühlen Klang verleihen können, sich verlieren und wiederfinden können. Wäre es vielleicht eine Idee, einem großen Instrument wie einem Klavier einen schönen Platz in Deiner Wohnung zu geben, ein Bild von Jörg obenauf und dann Klavier spielen lernen? Du wärst abgelenkt, hättest das Ziel so gut zu lernen daß du Dich ausdrücken kannst und das Spiel einzig als etwas zu sehen was Dich und Jörg verbindet? Dir ganz fest vorstellen daß er zuhört? Eine andere Idee wäre Sport. Zum Beispiel Laufen. Direkt als ganz großes Ziel einen Marathon. Wenn man lange läuft bilden sich bestimmte Glückshormone. Viele Läufer sagen auch, daß sie Dinge auf einmal anders wahrnehmen. Wäre das eine Möglichkeit, Laufen und Jörg in Gedanken immer bei Dir und Ihr schafft Großes, indem Du eines Tages einen Marathon schaffst? Liebe Conny ich möchte Dir nicht vorschreiben was Du zu tun und zu lassen hast. Es ist auch nicht so daß ich nun wissen kann was für Dich gut ist. Ich habe halt nur überlegt ob es eine Möglichkeit wäre die Dir hilft, wenn Du etwas Neues in Deinem Leben anfängst mit Jörg in Gedanken immer dabei, denn er ist doch auch so immer und immer bei Dir und wo Du Deinen Schmerz ausdrücken (Musik) oder vielleicht etwas kanalisieren (sportliche Anstrengung) kannst. Liebe Conny ich wünsche Dir sehr einen Weg zu finden Deinem Jörg nahe zu sein ohne daß es so wehtut. Dein Kampfzwerg |
#3
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Liebe Conny
ich möchte dich virtuell ganz fest in den Arm nehmen ![]() Ich würde dir so gerne etwas sagen was dich tröstet....so gerne du bist hier auch für viele da und wir sind für dich da liebe Conny.
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Meine wundervolle Oma 08.08.1940 - 20.01.2009 Diagnose Ende Sept.08 Ich liebe und vermisse dich so.... Du siehst zu wie die Sonne untergeht und bist doch erschrocken, weil es plötzlich dunkel wird. |
#4
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Tja, liebe Conny,
für manche ist es ganz einfach. Ein wenig Musik, ein wenig Sport und alles wird gut!! Ich sitze neben dir und schweige eihfach mit dir....... Weil du nicht da bist Weil du nicht da bist, sitze ich und schreibe All meine Einsamkeit auf dies Papier. Ein Fliederzweig schlägt an die Fensterscheibe. Die Maiennacht ruft laut. Doch nicht nach mir. Weil du nicht bist, ist der Bäume Blühen, Der Rosen Duft vergebliches Bemühen, Der Nachtigallen Liebesmelodie Nur in Musik gesetzte Ironie. Weil du nicht da bist, flücht ich mich ins Dunkel. Aus fremden Augen starrt die Stadt mich an Mit grellem Licht und lärmendem Gefunkel, Dem ich nicht folgen, nicht entgehen kann. Hier unterm Dach sitz ich beim Lampenschirm; Den Herbst im Herzen, Winter im Gemüt. November singt in mir sein graues Lied. »Weil du nicht da bist« flüstert es im Zimmer. »Weil du nicht da bist« rufen Wand und Schränke, Verstaubte Noten über dem Klavier. Und wenn ich endlich nicht mehr an dich denke, Die Dinge um mich reden nur von dir. Weil du nicht da bist, blättre ich in Briefen Und weck vergilbte Träume, die schon schliefen. Mein Lachen, Liebster, ist dir nachgereist. Weil du nicht da bist, ist mein Herz verwaist. Mascha Kaléko ![]() ![]() Petra |
#5
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![]() Zitat:
Hallo, was soll das, so ein Seitenhieb? ![]() Verflixt, es wird wahrscheinlich überhaupt gar keine Lösung geben. Aber ich habe fast den ganzen Tag darüber nachgedacht und doch auch geschrieben, daß es VIELLEICHT ein Weg sein könnte den Kummer mit Musik oder Sport zu kanalisieren. Warum also schreibst Du es, sei für manche (mich!) ganz einfach? ![]() Ich finde das ehrlich gesagt ganz schön überheblich. Du willst beurteilen, wer sich was einfach macht? ![]() Darf man hier nichts anderes schreiben als: "Ich sitze still bei Dir. Ich drücke Dich! Ich bin in Gedanken bei Dir?" Kann man jemanden hier nicht auch zeigen daß man in Gedanken bei ihm ist, indem man sich Gedanken macht? Schönen Abend noch! Kampfzwerg |
#6
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Kampfzwerg, das gehört hier nicht her. Biite kläre doch sowas über PN.
Und Petra hat es sicher nicht böse gemeint. LG
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gekämpft, gehofft und doch verloren MEIN ENGEL *24.02.1969 + 30.03.2010 ![]() IN HERZ UND GEDANKEN FÜR IMMER BEI MIR DEINE NULPE |
#7
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Nein , Petra hat es nicht böse gemeint.
Vielleicht sollte man sich die Mühe machen und ein wenig in Connys Thread lesen. Aber ich lass mir hier nicht unterstellen, dass ich nur schwafel und Parolen von mir gebe!!!! Alles Liebe Petzi59 |
#8
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Liebe Conny,
ich habe deine verzweifelten Worte gestern gelesen und überlegt ob ich dir antworte. Nichts kann dir helfen. Und du hast recht. Es wird nicht gut.Es wird nie wieder wie früher. UND - es hängt sehr viel mit der Vergangenheit, der Familie und dem ganzen Umfeld zusammen. Dein Beschreiben deines Fühlens schnürrt mir die Kehle zu. Denn ich weiß das es mir genauso ergehen wird. Auch mein gesamtes bisheriges Leben lief eigentlich im großen und ganzen Sch...! Ich weiß nicht wie weit du bei mir eingelesen bist, fasse es nochmal kurz zusammen. (versuche es) Alles ging eigentlich los als ich 7 Jahre alt war - an die Zeit davor habe ich eigentlich keine Erinnerung mehr. Damals machte ich die ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht. Unfreiwillig. Was das heißt ist denk ich klar und muß nicht erläutert werden. Daraufhin zogen wir um. Meiner Vater lernte eine neue Frau kennen, meine Eltern trennten sich und mein Stiefvater trat in mein Leben. Er war und ist ein perverses Schw...! Entschuldigung. Abgesehen davon das er mit recht und Moral einem 11 jährigen Mädchen gegenüber nicht klar kam und sein Triebe nicht ganz im Griff hatte schlug er mich und meine Mama. Nachts wenn ich im Bett lag hörte ich sie weinen,schreien - ging raus,stellte mich dazwischen und wollte ihr helfen. Lieber hätte ich alle Schläge in Kauf genommen als das nur ein einziger weiterer sie trifft. Es zerriss mir das Herz und das tut es heute noch. Wenn diese Erinnerungen kommen blutet das herz,alles tut weh. Nein,das geht nie weg.!! Aber irgendwann muß man nicht immer daran denken. Ich glaub spätestens zu diesem Zeitpunkt sagte meine innere Stimme das alles noch schlimmer kommt. Mein Stiefvater(den ich nie als diesen bezeichnete), schlug weiter,machte meiner Mama das Leben zur Hölle. Und sie...., konnte sich nicht wehren! Denn ungefähr zu diesem Zeitpunkt wurde sie krank. KREBS!! Sie mußte in Kliniken,wir Kinder mußten bei meinem Stiefvater bleiben(er schlug uns nicht- mich nur wenn ich dazwischen ging - und... ich hab mich gewehrt,damals schon!) Meine Mama bekam alles,nahm alles dieser Scheiß Krankheit mit was ging. Brustkrebs, Unterleibskrebs, Metastasen,DArm. Ihr wurde eine Brust abgenommen und ich habe heute noch das Bild vor Augen wie sie sich dafür geschämt hat! Sie war 30!!!! Hatte große Brüste,und nun-nun hing eine Seite des T-Shirts einfach so gerade runter. Sie hat sich nur versteckt umgezogen , und kam ich durch Zufall ins Zimmer habe ich in ihren Augen den Scham gesehen. Ihr vielen die Haare aus, ihr war nur schlecht während der Chemo.Sie sah aus wie der Tod. Und das schlimmst, ich habe heute kein einziges Bild von ihr im Kopf als gesunde Frau. Nein die Bilder die ich habe sind alle mit Perücke und schiefen T-Shirt. Sie hat ihr Leben lang gelitten,war ihr lebenlang nur krank, Nieren mußte entfernt werden, Schlaganfall mit ca.28Jahren. Genau weiß ich es nicht, es gibt nämlich auch keine mit dem ich über diese Erinnerungen reden kann. Meine Eltern waren geschieden, meinem Stiefvater hab ich zum Teufel gejagt nach ihrem Tod( er war noch der Meinung Mam hätte nichts dagegen wenn ich mit ihm was machen würde. ) Boar, mir kommt heute noch das kotzen wenn ich an ihn denke, wäre er damals nicht gegangen,ich glaub ich hätte ihn umgebracht. Mit meiner Oma ist seit dem Tod meiner Mama kein Kontakt mehr und mein Bruder war zu klein. Nein,es gibt keinen-ich lebe seit nun bald 14 Jahren damit. Am 29.03. ist sie gegangen,nach langem Kampf und dem Wissen ich werde an diesem Tag 18 und kann meinen kleinen Bruder als Pflegekind nehmen und wir müssen nicht in ein Heim. An meinem 18. Geburtstag. Aber sie war erlöst. Nie wäre sie freiwillig gegangen, aber ihre Kraft war zu Ende. Meine Oma meinte von da an, ich muß für meinen Bruder nun die Ersatzmama sein. Er war 11. Das ich selbst grad 18 war und auch ihr Enkel vergass sie völlig. Auch das ich trauerte. Ähnlich wie mit deiner Mutti. Von da an gab es immer wieder Streit bis ich mich irgendwann nicht mehr meldete. Und sie ist so stur, meldet sich bis heute nicht. Weder zu meinem 20.noch 30. Geburtstag. Heute ist es mir egal. Mein Bruder hat mit ihr Kontakt und sie hilft im etwas. Das ist gut und freut mich für ihn. Denn auch er hatte keinen um über seine Trauer zu reden. Er hat mit 11 seine Mama verloren. Ich weiß eigentlich bis heute nicht wie sie ihm wirklich fehlt. Er ist kein Redner. Mir fehlt sie unglaublich. Sie war mein Leben, mit ihr ist damals schon ein Teil gestorben. Und es tut immer noch weh. Es wird nicht wieder. Aber es geht weiter. Nie konnte ich mit ihr wie andere Teenie mädels shoppen gehen, Kaffee trinken ins Kino.... All sowas gab es nicht, erst war sie zu schwach. Dann tod! Weg! EInfach nicht mehr da!! Die Jahre dazwischen ging es so la la. Mal mehr,mal weniger gut-aber nie super. Schwer hatte sie es schon immer und genauso soll es wohl bei mir laufen. Du hast recht, man bekommt nicht nur das auferlegt was man tragen kann,denn ich kann nichts mehr tragen. Jetzt ist mein Mann krank, hat diesen Sch...Krebs. Und nun wird er mir genommen. Freunde sind nicht mehr viele übrig,auch das kenne ich jetzt schon. Man lebt anders. Hat kein Interesse an Partys,Disco oder irgendwas was nicht mit Krebs zu tun hat. Zumindest mir geht es so. Man lebt nur für den Krebs,das hast du genau getroffen. Sie verstehen es nicht oder können oder wollen nicht und irgendwann bin ich müde geworden. Müde ihnen immer zu erklären wie es Mike geht. Warum haben sie ihn nicht selbst angerufen? Es geht noch. Ich weiß was noch für ein Weg auf uns zu kommt. Und noch schlimmer,ich weiß was für ein Weg allein auf mich zu kommt. Wenn er nicht mehr da ist. Dann geht es mir wie dir. Ich bin allein,verzweifelt und weiß nicht weiter. Ich verstehe dich so gut Conny. Ja-warum soll das Leben gerade jetzt mit 44 bei dir umschwenken? Wie sollte gerade jetzt dein Jörg dir einen Engel an die Seite stllen können der dir das gleiche geben kann wo du dich doch gar nicht raus traust. Und will er das? Anetts Worte sind mir im Kopf geblieben. " Ich wünsche dir für morgen soviel Kraft wie du für den morgigen Tag brauchst" Nur morgen ,nicht weiter denken. Mir bleibt nicht viel zu wünschen,ausse vielleicht ein paar Sonnenstrahlen die dein Jörg dir schickt. Ich wollte nicht so lang schreiben tut mir leid, vielleicht siehst du das du nicht allein damit bist. Liebe Grüße aus Chemnitz Heike
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gekämpft, gehofft und doch verloren MEIN ENGEL *24.02.1969 + 30.03.2010 ![]() IN HERZ UND GEDANKEN FÜR IMMER BEI MIR DEINE NULPE Geändert von heike_mike (06.02.2009 um 22:23 Uhr) |
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