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#1
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Liebe Kirsten,
ja, das ist alles sehr kräftezehrend und verwirrend. Kaum hat man sich mit etwas arrangiert, kommt es doch wieder anders. Und immer diese Hilflosigkeit; kaum bin ich, optimistisch und kampfbereit, aus einem Gespräch heraus, hatte neue Infos und scheinbar praktikable Möglichkeiten, da hat sich die Realität eins gelacht und mir gezeigt, dass ich damit nichts ausrichten kann. Immer mit Sorge einschlafen und aufwachen, nicht zur Ruhe kommen, weil ich dies oder das noch tun, erledigen oder besorgen wollte, manchmal vielleicht auch nur, um überhaupt etwas tun zu können und beschäftigt zu sein.... Mein Stiefvater war ohnehin ein sehr ruhiger Mensch, der seine Worte mit Bedacht wählte, so hat er auch diese Krankheit ertragen: Ruhig, ohne zu klagen oder andere belasten zu wollen. Er, immer Mann der Tat, war auf Hilfe angeweisen und hat dennoch so vieles so tapfer ertragen. Davor verneige ich mich im Nachhinein, aber das bringt ihn uns einfach nicht wieder. Meine Mama hat auch so auf Hoffnung gehofft, auf positve Wendungen und auch wenn uns nichts mehr helfen konnte, so hat uns die Hoffnung eine ganze Zeit lang getragen.Manchmal wusste ich aber auch schon nicht mehr,was ich noch sagen soll, was ich noch tun kann.... Diese schlimmen Verlustängste plagen mich auch, besondere Angst habe ich um meine Tochter und manchmal denke ich auch, dass ich in den letzten Monaten sehr viel Zuversicht eingebüßt habe und einfach eine Seite des Lebens kennegelernt habe, die mich komplett verändert hat. Liebe Kirsten, es ist gut, hier weinen zu können, weil hier jeder weiß, wie es sich anfühlt.Im "richtigen" Leben trifft man zum Glück auch manchmal auf empathische Menschen, das tut gut. Es ist gut, dass du an diesem Wochenende Luft geholt hast, du wirst die Kraftreserve einfach brauchen. Es ist doch so, dass sie bei dieser Krankheit von einem Tag auf den anderen etwas ändern kann, vom Positiven ins Negative, aber auch vom Negativen ins Positive, wir wissen nicht, was in drei Monaten sein wird, doch ich wünsche euch so sehr, dass es dann gut sein wird!!! Alles Liebe, Martina
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An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser -Charlie Chaplin- |
#2
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Liebe Kirsten,
ich lese die Verzweiflung aus Deinen Worten heraus, aber mach' Dir bitte nicht nur so schlimme Gedanken. Keiner weiß, was in 3 Monaten ist, vielleicht hat Dein Papa wirklich nochmal einen richtigen Aufschwung. Verlier bitte nicht die Hoffnung, auch wenn es verdammt schwer ist, vor allem nach Gesprächen mit 3 unterschiedlichen Ärzten. Ich nehme Dich fest in den Arm, halte Dich und bin einfach mal still und leise für Dich da. ![]() Liebe Grüße, Andrea |
#3
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Liebe Kirsten,
es tut mir Leid, wenn ich lese, wie schlecht es Dir gerade geht ![]() Ich kenne Deine Sorgen zu gut, und wir können hier sicher alle genau nachvollziehen, wie Du Dich gerade fühlst... Jeder Tag ist ein neuer... Und selbst wenn wir abends mit Zuversicht zur Ruhe finden, so kann es sein, dass wir am nächsten Morgen wieder mit etwas konfrontiert werden, was uns den Boden unter den Füßen nimmt. Weißt Du, auch ich habe eigentlich nicht mehr so richtig an das Positive geglaubt, meine Zuversicht war so ziemlich aufgebraucht. Aber ganz tief in mir drinnen habe ich doch immer wieder ein Fünkchen Hoffnung gesucht. Anders hätte ich die letzten Wochen auch sicher nicht überstehen können. Es tut so weh dies hier alles zu lesen und nichts tun zu können, außer Dir eine liebe Umarmung zu senden ![]() Bleib stark - aber gönne Dir ab und an auch eine Atempause... Verlier Dich selbst nicht aus den Augen. Es ist wichtig, dass Du auch an Dich denkst und Dich nicht übernimmst, sonst ist am Ende niemandem geholfen. Ich wünsche Euch alles alles Liebe Deine Queeny ![]() |
#4
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Liebe Kirsten,
dein "Seelenrhabarber" (geiles Wort ![]() Auf der einen Seite der dringendste Bedarf an etwas Ruhe, andererseits das schlechte Gewissen. Glaube mir, kein Mensch schafft es ununterbrochen für die Angehörigen dazusein. Ob und wann der Tag X da sein wird, liegt ebensowenig in unserer Macht, leider. ![]() Ich denke, wenn es wirklich mal soweit kommen sollte, dann wäre es möglich, dass du das instinktiv spürst. Bei mir war es jedenfalls so, obwohl ich trotzallem überhaupt nicht damit rechnete. Ich bin Pfingstmontag abend wieder nach Leipzig gefahren und dann spontan am nächsten Dienstag früh zeitig nach Berlin. (Hätte also auch dort bleiben können, aber sollte ja eigentlich arbeiten gehen.) Ich kann aber verstehen, dass du Angst hast, eventuell nicht bei ihm zu sein. Dennoch könnte auch was passieren, wenn du in der Woche wieder bei dir zu Hause bist. Auch bei mir war dies eine riesengroße Angst, dass ich nicht bei ihm sein kann. Er hätte sonst überhaupt niemanden gehabt (sein Sohn war zu diesem Zeitpunkt in Dänemark). Ich bin so dankbar, dass ich das Richtige im richtigen Moment entschieden habe. Und das wünsche ich dir auch!!!! Als meiner Freundin ihr Papa vor 8 Jahren verstarb, studierte sie gerade, war auf dem Weg zum Studienort, hatte aber so eine innere Unruhe gehabt, dass sie dann sofort lieber ins Krankenhaus gefahren ist. Sie kam rechtzeitig, 1 Stunde bevor er ging.... Aber ich will eigentlich dir viel lieber wünschen, dass es deinem Papa nochmal besser gehen möge und er weiterhin die Kraft hat zu kämpfen. Ich drücke dich ![]() ![]() ![]()
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken) Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million! _____________________________________________________Soviel zu Statistiken! mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008 mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007 meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011 ![]() |
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