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  #1141  
Alt 16.02.2009, 13:11
Benutzerbild von annika1977
annika1977 annika1977 ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Liebe Ylva,

ich suche nach den richtigen Worten.

Ich hab Tränen in den Augen wenn ich Deine Zeilen lese, weil sie so viel Einsamkeit spüren lassen.

Freunde - ja auch bei mir eine fast ausgestorbene Spezies. Es gibt niemanden mit dem man wie früher zu Teenie Zeiten alles bequatscht hat und sich sicher seien konnte das man verstanden wird.

Es ist schön das Du in Deiner Mama so etwas wie eine Freundin hast, aber ich kann auch verstehen das Du ihr nicht alles erzählen möchtest um sie nicht zu belasten.

Ich umarme dich nochmal und wünsche Dir einen tollen Tag mit Deiner Mama.
__________________
Prinz Tulpe 19.01.2001 - 12.07.2009

Für immer in meinem Herzen.
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  #1142  
Alt 16.02.2009, 13:15
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Liebe Ylva,

Danke für Deinen Drücker. Drück dich auch

Ich halte die Daumen, dass Dein Gefühl recht behält. Freue mich über Deine Zuversicht und die neu eingetretende Ruhe.
Hast Du Dir verdient.

Die Geschichte mit der Job-Suche und dann doch nicht wechseln, kenne ich aus eigener Erfahrung. Tina beschreibt es gut. Genau das war auch bei mir der Grund, dann beim altbewährten zu bleiben. Und das ist nicht blöd. Wechseln um des Wechselns Willen, das wäre blöd.

Und denk' daran, Du bist was ganz Besonderes!

Kirsten
__________________
Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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  #1143  
Alt 16.02.2009, 15:20
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Es ist schön auf soviel Verständnis zu stoßen. Ich habe ein schlechtes Gewissen weil es um mich geht, dabei soll es hier doch hauptsächlich um Mama gehen! Aber das ist alles so ein Kreislauf, dass ich gar nicht weiß, wohin mit meinen Gefühlen und dann bin ich dankbar das ich sie hier aufschreiben kann und noch so liebe Worte bekomme. Jeder kennt mich als immerstarke, lächelnde , daswirdschonwieder und mirgehtsgut Ylva aber wie es tief in meinem Inneren aussieht weiss kaum jermand. Es will auch keiner wissen. Und hier lasse ich es euch einfach wissen auch auf die Gefahr hin auch hier die lieben Menschen zu verlieren aber das Gegenteil ist der Fall. Ihr macht mir Mut und baut mich auf. Ich kann gar nicht genung danken.
Es ist das Leben, dass mich auf die harte Probe stellt. Der Mensch der mich bedingungslos liebt, der für mich da ist, der mich so nimmt wie ich bin mit all meinen Fehlern, der immer ehrlich zu mir ist und der zu mir steht ist meine Mama und sie muss soviel durch machen. Trotzdem, ich will und werde mit ihr kämpfen und jetzt können wir erstmal durchatmen und Luft holen und Kraft tanken. Das nächste Tief kommt bestimmt aber solange es noch nicht da ist, schiebe ich das beiseite. Ich will stark sein.
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  #1144  
Alt 16.02.2009, 16:32
Benutzerbild von stellina
stellina stellina ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

aber ylva, es ist doch hier das angehörigenforum, da muß es doch um dich gehen, um deine gefühle. wohin denn sonst damit. ich weiß genau, was du meinst, wenn du schreibst: immer gut drauf, freundlich, fröhlich, unbeschwert rüberkommen. ewig reißt man sich zusammen, bis man nur noch nen knödel im hals hat. hier verlierst du keine menschen!!! wer nicht will, muß es ja nicht lesen. schütte dein herz aus, wenns zu voll ist mit sorgen.
kummer macht alt
ich drück dich, tina.
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Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand,
die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt.

Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009
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  #1145  
Alt 18.02.2009, 08:56
vont vont ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

liebe ylva,
ich freue mich sehr für dich, dass du nun eine entscheidung getroffen hast. es ist schön zu hören das diese entscheidung aus dir heraus getroffen wurde. so wie ich dich hier kennengelernt habe ist das wirklich ein arbeitsplatz für dich und dort kannst du das was dich ausmacht auch leben. toll, dass du jetzt diese zeitschrift verfasst.
das allein sein kenne ich auch. gerade in deiner situation wo du deine mutter nicht belasten kannst oder willst ist es natürlich sehr schwer ohne einen ansprechpartner. aber lass dir das von einer alten frau sagen: es wird die zeit kommen in der du nicht mehr allein bist. es scheint mir so als wärst du sowieso nur ein 1-2freundinen-typ. ich glaube nicht das du dich mit diesen oberflächlichen bekanntschaften zufrieden geben kannst. diese menschen, mit denen man eine beziehung aufbauen kann sind manchmal schwer zu finden- aber es lohnt sich auf sie zu warten.
yvonne
__________________
Mein geliebter Papa
ist seit dem 02.08.2008 auf der anderen Seite des Weges
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  #1146  
Alt 18.02.2009, 09:23
Benutzerbild von tinchen71
tinchen71 tinchen71 ist offline
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Daumen hoch AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Hallo liebe Ylva,

Stellina hat so recht, nur durch das Vergleichen konntest du die für dich richtige Entscheidung treffen.
Die neue zusätzliche Herausforderung mit der Zeitung hört sich doch prima an, viel Erfolg dabei.
Deine Mama ist sicher sehr stolz auf ihre aktive Tochter!

Ganz doll lieben Gruß
Christina.
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  #1147  
Alt 18.02.2009, 14:11
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Ach ihr lieben, vielen Dank...könnte heulen vor Rührung sitzt aber grad in der Klinik und muss mich zusammen reissen...

Ich fühl mich so verdammt ei
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  #1148  
Alt 18.02.2009, 14:28
Benutzerbild von Morgana
Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Zitat:
Zitat von Ylva Beitrag anzeigen
Ach ihr lieben, vielen Dank...könnte heulen vor Rührung sitzt aber grad in der Klinik und muss mich zusammen reissen...

Ich fühl mich so verdammt ei
Hi, Ylva,

ich hocke auch gerade in der Klinik ...weil ich in einer arbeite und kann auch net heulen...
Drück Dich einfach mal lieb Und nehme Dich in den Arm!

LG
Morgana
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Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.
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  #1149  
Alt 18.02.2009, 15:18
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Liebe Ylva,

ich versuche bei jedem zu lesen, der in der Traumfabrik ist. Bei dir haben ich hinten angefangen und deinen letzten Eintrag hat mich traurig gemacht...

Freunde... Als meine Mam krank wurde, haben alle gesagt, ich kann mich immer melden. Und dann kam nichts. Keiner, der zugehört hat. Als Mam im sterben lag und nach ihrem Tod (mussten vieles organisieren) hatte ich kein Ohr für andere. Man verbringt seine Zeit (auch schon am Anfang der Krankheit) lieber mit seiner Mam. Später durfte ich mir anhören, dass ich keine Zeit hatte und es denen auch schlecht ging... Hallo??? Die haben nur finanzielle Probleme, weil sie mehrere Autos haben und ständig neue Sachen anschleppen... Mich hat keiner gefragt, wie es MIR ging... Jetzt habe ich nur noch meine Familie und meinen Verlobten. Mehr brauche ich auch nicht mehr, wenn ich mich auf die sowie so nicht verlassen kann.

Deinen Zwiespalt verstehe ich nur zu gut. Mir ging es nicht anders. Ich wollte auch weg von der Arbeit kurz nach Mams Tod. Aber ich weiß hier, was ich habe und hab auch viele Freiheiten.

Du bist sehr jung und in einer Ausnahmesituation. Die Gefühlswelt ist durcheinander. Man hat Angst, den liebsten Menschen zu verlieren. Ging mir genauso. Ich war und bin es teilweise heute noch eine Zicke. Man weiß nicht wo hin mit den Gefühlen, Ängsten usw.

Ylva, ich werde dein Eckchen zu Ende lesen. Du hast sehr viel Energie und du schaffst das!!!

Knuddler

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #1150  
Alt 18.02.2009, 15:49
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

musste vorhin abbrechen...die ganzen ärzte kamen...

jedenfalls wollte ich schreiben, dass ich mich so verdammt einsam fühle und ich deinen spruch morgana aber so schön fand. du hast recht, ich bin eher ein mensch, der keinen wert auf die oberflächlichen beziehungen legt aber irgendjemand um mich herum haette ich schon gerne....aber ich will mich nicht beklagen! ich meine, eigentlich geht es wirklich besser. Mama geht es ganz okay und ich dürfte doch nicht klagen..nur jetzt wo diese ruhe wieder eingekehrt ist merke ich das mein akku leer ist, jetzt merke ich was ich fühle...

ich antworte euch heute abend...ich danke euch für eure worte, sie geben mir soviel
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  #1151  
Alt 18.02.2009, 18:46
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Liebe Ylva!

Ich habe Deinen Thread noch nicht durch, nur die erste und letzte Seite!
Ich wollte Dir einfach mal einen ganz lieben Gruß hinterlassen und einen sanften Knuddler

Sanni
__________________


The best and most beautiful things in the world
cannot be seen or even touched.
They must be felt with the heart.
Papa ich liebe Dich!
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  #1152  
Alt 18.02.2009, 18:53
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Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Liebe Ylva,
auch jetzt drücke ich Dich nochmal...
Ich kann mir vorstellen, dass Du Dich einsam fühlst, nicht weißt, wohin mit Deinen Gefühlen, Deinem Schmerz...Das alte Sprichwort sagt: "Freunde in der Not, da gehen 1000 auf ein Lot". Ich habe es erlebt, dass es einen Unterschied macht (locker) zu sagen: "Du kannst jederzeit anrufen" und dann...war es gerade "Tagesschauzeit", der "20:00 Krimi lief"...Wenn ich dann mich getraut habe um 22:00 anzurufen, dann war es "zu spät..."
Menschen, die wirklich "da" sind, wenn jemand in Not ist...die sind wohl selten zu finden. Klingt vielleicht zu hart.., Mag sein, dass andere Foris da bessere Erfahrungen gemacht haben.
Also... Ich war 25 Jahre alt als meine Mutter (alleinerziehend) an einem Hirntumor gestorben ist. Da bereits habe ich viel gelernt über "allein mit mir" zu sein. Um mich herum brach die "Panik" aus; niemand wußte wohl, ob ich darüber reden kann/will...sind irgendwie alle "hinter der nächsten Litfasssäule verschwunden"
Als mein Lebensgefährte später an Bronchialkarzinom starb war ich "schon" 33 Jahre alt und habe mich wieder "allein mit mir" gefühlt. Es kam hinzu, dass ich irgendwie keinen Widerstand leisten konnte, gegen Sprüche..."Du findest schon einen anderen". "Nun mußt Du aber mal nach vorne gucken!" Ich habe gelitten...Zu den Leuten von damals habe ich schon ewig keinen Kontakt mehr und bin froh darüber!

Ach und nun....es ist einfacher geworden, sich auf die eigene innere Kraft zu besinnen; ich habe mehr Geduld mit den Menschen um mich herum, kann mich auch gegen "Sprüche" besser abgrenzen. Während der Krankheit meines Schatzes habe ich es wieder bemerkt, dass kaum jemand wirklich hören wollte, wie es aussieht, wie er sich fühlt und wie er damit umgehen kann; und eben, wie ICH mich während dieses Behandlungsmarathons fühle...


Mensch Ylva...nun habe ich Dir die Öhrchen vollgejammert
Was ich Dir sagen will, ist: Du bist nicht allein gelassen von uns Foris...wir sind hartnäckig und halten Dich aus . Sorge gut für Dich, denn DU bist wichtig für Dich und eben für Deine Mutter. Ich bin sicher; Du machst das richtig gut und hast viel innere Stärke, jaaa.

Ich sende Dir...einen Glücksbringer


LG
Morgana
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  #1153  
Alt 18.02.2009, 19:21
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Hallo ihr Lieben ,

komme mir wieder so mies vor, weil ich euch mit so belanglosen Dingen in den Ohren liege während andere ganz andere, viel schwerere Lasten zu tragen haben. Aber da ich momentan einfach nicht weiß, wohin damit und hier auf Verständnis und liebe Worte stoße will ich meinen Seelenmüll mal hier abladen. Das tut soooo gut.

Liebe Sani, danke das du, obwohl es dir nicht gut geht, so liebe Worte für mich hast!

Liebe Ela,
deine Worte sprechen mir aus der Seele.
Als Mama krank wurde (das war 04) sagten alle "Ich bin für dich da" - Pustekuchen. Irgendwann war keiner mehr da. Das war okay. Ich hatte andere Sorgen, ich habe mich um Mama gekümmert und war bei ihr. Ausserdem hatte ich gerade meine Ausbildung angefangen.
Jetzt sind es bald 5 Jahre nach der Diagnose, Mama hat bisher kein Rezidiv und das obwohl die Prognosen alles andere als gut ausfielen und ich könnte dich glücklich sein, oder? Ich bin heilfroh, dankbar das es Mama bisher so gut geht. Klar, hat sie ihre Einschränkungen, muss öfter mal ein paar Tage in die Klinik weil die Leukos so niedrig sind, weil sie sich oft nicht gut fühlt aber ds ist nichts im Vergleich zu Anderen oder zu damals. Warum hadere ich so?
Ist es die Angst?
Und jetzt, wo ich meine Gedanken wieder in andere Richtungen lenken kann, also nicht ständig in Sorge um Mama bin, geht es mir so schlecht. Jetzt wird mir bewusst das niemand mehr da ist, dass ich wohl allen zuviel wurde, dass ich nicht einfach war und bin weiß ich. Aber es ist auch wirklich die Angst, vor jeder Nachsorge, bei jedem Knochenschmerz von Mama, dann verpacke ich meine ANgst in Aggressivität um nicht zu zeigen das ich Angst habe. Denn die meisten denken das sich das Thema erledigt hat. Hat es aber nicht. Dafür erlebe ich auch auf der Arbeit zuviel. Ein Rezidiv nach 6 oder 10 Jahren. Der Krebs wird immer ein Teil unserer Familie sein. Er hat soviel zerstört.
Nur, ist es zuviel verlangt, dass Freunde auch in schlechten Tagen da sind?? Habe ich eine so utopische Auffassung von Freundschaft???
Und jetzt, wenn ich das schreibe kommt es mir so lächerlich und banal vor. Was bild ich mir eigentlich ein??? Wegen so etwas...ach Ela, Gefühlschaos trifft es richtig, richtig gut !! Ich werde es schaffen ! Und ich werde für Mama kämpfen und stark sein und ich werde nicht aufgeben. Aber ich muss diese GFedanken die mich so belasten und begleiten mal loswerden.

Morgana , wie kann ich dir danken?´Für deine Worte, die mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubern? Du triffst es auf den Punkt ! Kannst du Gedanken lesen? Du musstest soviel durchmachen, hast soviel schlechtes erlebt und hast noch soviele liebe und positive Worte für mich übrig. Ich möchte so sein wie du !
Die meisten Menschen interessiert es nicht wie es WIRKLICH in jemandem ausschaut !!! Das ist zu unbequem. Und das finde ich so deprimierend...aber vielleicht sollte ich auch mehr an mich glauben? Nur, gerade das fällt mir nicht leicht, weil ich nicht an mich glauben kann. Aber, ich werde das noch lernen!!!!! Schaaakkaaa!!!!

Du hast geschrieben das du auch in einer Klinik arbeitest? Was machst du?

Ich bin eben in meine Wohnung gekommen, habe bei meinen Eltern noch gegessen und meinen Hund abgeholt , hüpf jetzt gleich unter die Dusche und dann kuschel ich mich mit meiner Kleinen ins Bett. Tiere sind die besseren Menschen.
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  #1154  
Alt 18.02.2009, 19:52
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Liebe Ylva,

ich wußte damals sehr fürh, dass meine Mam überhaupt keine Chance hat. Meine Mam war und ist noch der wichtigste Mensch in meinem Leben. ICh bin immer zu ihr hin usw. Als sie krank wurde, war ich alleine. Ich hatte da schon meinen Freund und jetzt Verlobten, aber ich war allein und habe mich einsam und verlassen gefühlt. Am Anfang waren die Freunde noch da. Eine Freundin hatte Liebeskummer - ich war da und habe zugehört. Die Ärzte dachten, ihr Vater hätte Krebs - ich war da, habe zugehört und ihr die Angst genommen... Dann war keiner mehr da als ich jemand brauchte...
Heute bin ich froh. Ich weiß, auf wen ich mich verlassen kann...

Ich glaube, man hat immer Angst, dass der Krebs wiederkommt. Ich habe heute Angst, dass den geliebten Menschen um mich herum was passiert. Man verarbeitet zwar alles, aber man weiß auch noch, wie es ist, wenn schlechte Nachrichten kommen und ich weiß auch, wie es ist, wenn jemand stirbt und man dabei die Hand hält... Solche Ereignisse vergißt man nie und die prägen einen...

Deine Akkus sind leer. Irgendwann kann man nicht mehr. Und wenn ich richtig gelesen habe, arbeitest du auch noch auf der Palliativstation ??? Du wirst ständig daran erinnert...
Aber es zeigt auch, dass du anders bist. Menschen, die solche Arbeit machen, verdienen höchste Anerkennung!!!
Unser Pflegedienst war ganz toll und die sind so lieb mit Mam umgegangen... Wir haben die eine Schwester in der Dankeanzeige namentlich genannt. Die haben Mam die letzten Wochen schöner gemacht. Sie hat sich gefreut, wenn die gekommen sind...

Ach jetzt rede ich so viel. Dabei wollte ich dir helfen...

Versuch dich zwischendurch zu entspannen - deine Akkus aufladen. Und irgendwann sind neue Freunde da, auf die du dich auch verlassen kannst. Da bin ich mir sehr sicher!!!

Zur Zeit genieße ich, dass ich nur meine Familie und meinen Verlobten habe. Ich komme zur Ruhe und verarbeite vieles. Irgendwann werde ich wieder offener Bekannten gegenüber werden. Aber im Moment bin ich nur enttäuscht.

Ich knuddel dich aus der Ferne

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #1155  
Alt 18.02.2009, 20:50
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Liebe Ela,

ich kann mich so glücklich schätzen das ich meine Mam noch bei mir habe, denn sie ist auch für mich der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich versuche jede Sekunde, jeden Moment mit ihr zu genießen, alles in mich aufzusaugen, ich bin sehr, sehr froh das ich zumindest diese Chance habe und seit der Diagnose ist das alles sehr viel bewusster und unser Verhaeltnis ist noch besser und noch enger geworden, was mir natürlich auch etwas Angst macht, weil ich ohne sie alleine bin. Wir haben noch die Möglichkeit zu kämpfen und das tun wir, das tut sie !
Manchmal denke ich, wenn ich noch jemanden an meiner Seite haette, der mich liebt, wäre es erträglicher oder zumindest leichter - aber vielleicht ist das ein Wunschdenken. Das sind zwei paar Schuhe. Mama´s Diagnose und meine Sehnsucht nach einem Partner oder einem guten Freund. Ich darf darauf nicht zuviel Gewicht legen, ich schaff es auch alleine. Habe es bisher ja auch alleine geschafft. Ich bin stark und ich sehe es jetzt auch nicht mehr als Schwäche an, Schwach zu sein. Und hier kann ich schwach sein.
Es ist nur so traurig, denn ich habe das genau wie du erlebt. Ich habe meiner Freuindin zugehört die Liebeskummer hatte während Mama ihre Diagnose bekam. Ich habe ihr zugehört weil es mich intressiert hat und weil ich als Freundin für sie da sein wollte und weil ich denke das es ein nehmen und ein geben sein sollte und eine Zeitlang dachte ich, das ich das dann eben auch zurück kriege, aber dem war nicht so und das hat mich irgendwie auch desillusioniert und verbittert.
Jetzt bin ich darüber wütend und manchmal lasse ich diese Wut an den Menschen aus die es doch gut mit mir meinen wie zum Beispiel Mama.
Viele Freunde(?) dachten und denken das der Krebs eine Erkältung ist. Meine Mutter hat wieder Haare und sieht doch gesund aus, was mache ich also so ein Theater?? Ja das musste ich mir anhören. Ja Mama ist gesund aber trozdem ist der Krebs immer präsent. Immer ein Thema. Immer Angst. Immer Anspannung. Aber wem erzaehle ich das. Ich wuenschte, die Menschen in meinem Umfeld haetten soviel Verständnis oder wenigstens Akzeptanz und würden mich mal in den Arm nehmen. Aber wenn ich da nicht funktioniere bin ich die Spaßbremse...
Vermutlich schieben es viele aufs Alter, aber ich bin jetzt 22 und viele meiner Bekannten /Freunde mitte/ende 20 und ich denke da kann man das erwarten. So wie es auch von mir erwartet wird. Ich bin keine 16 mehr. Für viele hier mag es jung klingen aber an manchen Tagen fühle ich mich so alt und ausgebrannt.

Das mit dem Entspannen klappt an manchen Tagen sehr gut. Bei den Pferden. Wenn ich ausreite oder wenn ich fotografiere oder schreibe. Oder einfach in der Sonne sitze oder ein schönes Lied höre.
Ich bin auch nicht ganz unbelastet, vor ein paar Jahren war ich ein paar Wochen in der Psychiatrie und desöfteren fiel die Diagnose Borderline wobei ich mich dagegen aber wehre. Also, die stabilste Psyche habe ich nicht, dass ist leider so. Um so mehr bewundere ich all die Menschen hier die so stark sind, wenn ich doch nur ein bisschen so wie sie wäre.

Ich arbeite auf einer Inneren Station, wir haben viele krebskranke Patienten und viele die bei uns ihre letzte Reise antreten, auch das ist nicht einfach.

Danke, dass du mir gegenüber so offen warst, Ela

Ich knuddel dich feste zurück!
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