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#1
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Ich nehme Sutent nun schon seit einem Jahr und auch ich habe sehr gute Erfolge erzielt. Mein Urologe sagte mir, dass man Sutent sehr wohl absetzen kann und zwar
1. Die Herde so weit wie möglich verkleinern (so bleibt die Op auch klein) 2. Alle Herde entfernen 3. Sutent ca. ein halbes Jahr weiter nehmen (denn im Blut schwirren noch zigtausend Krebszellen herum, die darauf lauern sich festzusetzen und Metastasen bilden. 4. Sutent absetzen und alle drei bis vier Monate ein Ct (da kommen wir eh nicht mehr drum herum) und wenn alles Ok ist, weiter ohne Sutent. Er erklärte mir auch, dass man durch Sutent eine Art " Rundumschutz " hat, denn beim Krebs geht es nicht nur um Tumoren und Metastasen. Diese senden ja Millionen von Krebszellen durch den Körper , die sich dann an anderer Stelle festsetzten können. Deshalb können ja auch noch nach Jahren ( wie bei mir ) Rezidive entstehen. Sutent sorgt nicht nur dafür, das Tumore und Metastasen verkleinert werden sondern verhindert auch, dass sich neue Krebszellen festsetzen. Diese sterben dann auch ab und da es ja dann keinen " Sender " mehr gibt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zum Rezidiv kommt, sehr viel geringer. Ich würde Sutent auch nicht absetzen! Auch ich kann leider kein Mineralwasser, Cola und Co. trinken und bin auf Stilles Wasser umgestiegen (mag ich gar nicht), aber sobald es wieder besser wird, freu ich mich drauf, etwas Prickelndes zu trinken. Ansonsten habe ich auch wie ihr die klassischen Nebenwirkungen. Aber, wie Marita schon sagt, wir halten weiterhin durch Liebe Grüsse Livia |
#2
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Hallo Livia,
mein Bild von der Enstehung von Metastasen und der Wirkungsweise von Sutent ist ein ganz anderes.: Die Aufenthaltsdauer von Krebszellen im Blutkreislauf und im Lymphsystem ist nur kurz, sonst könnte man sie ja nachweisen. Die Mehrzahl wird ausgeschieden oder vom Immunsystem eliminiert und nur ein ganz kleiner Bruchteil setzt sich z.B. in der Lunge ab. Wenn der Primärtumor entfernt ist, können keine neuen Herde mehr entstehen. Ein Rezidiv ist kein neuer Herd, sondern entsteht durch Wachstum eines nicht entfernten Rests. Sutent verhindert nicht, dass sich neue Krebszellen festsetzen, sondern blockiert die Bildung von neuen Blutgefäßen, welche von Metastasen zum weiteren Wachstum benötigt werden, wenn sie den kritischen Durchmesser von ca. 0,4 mm erreichen. Kleinere Herde werden von Sutent nicht tangiert. Sie sterben deshalb auch nicht ab. Sutent wirkt nicht spezifisch auf Krebszellen, sondern auf alle Körperzellen. Deshalb muss man sich nicht wundern, wenn als Gegenreaktionen von schlecht durchbluteten Körperteilen Entzündungen und Bluthochdruck auftreten. Gefährlich kann Sutent Patienten mit schlechten Herzkranzgefäßen werden, weil im Falle eines Verschlusses die Neubildung von Ersatzgefäßen blockiert wird. Vermutlich kann man Sutent nur dann gefahrlos absetzen, wenn entweder keine Metastasen mehr da sind oder wenn sie kleiner als 0,4 mm sind. Größere Herde reagieren nach dem Absetzen mit schnellerem Wachstum als vorher. Dass nach dem Absetzen neue Herde entstehen, halte ich für ein Gerücht. Alle Herde waren schon vorher da, jedoch wegen ihrer Kleinheit im CT nicht zu erkennen. Mit den besten Grüßen Esneault |
#3
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Tja, so hat es mir noch Niemand erklärt. Bist du Arzt?
Trotzdem, danke für deine Erklärung. LG Livia |
#4
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Ach ja, du sagst, dass ein Rezidiv von einem nicht entfernten Rest entsteht. Wie kann das in meinem Fall sein ? Mein Tumor war ausschließlich auf die Niere begrenzt, es gab keinen Durchbruch und auch alle Lymphknoten waren frei.
LG Livia |
#5
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Danke John,
es wäre schön,wenn nur einer der vielen Ärzte, die mich behandelt hatten, mir eine so ausführliche Erklärung gegeben hätten. Jetzt verstehe ich ein wenig, wie es bei mir so lange gedauert hat, bis sich die Metastasen gebildet haben. Bislang habe ich bei der Frage nur ein Achselzucken bekommen. Halt das mit dem Rezidiv ist mir noch unklar. Der Tumor war laut Pathologe nur auf die Niere beschränkt ( Ich glaube, das kann man nun wirklich 100% feststellen ). Woher dann das Rezidiv? Obwohl, ich wurde ja nicht jetzt operiert, da durch das Sutent das Rezidiv stark geschrumpft ist und die Ärzte nicht mehr so ganz sicher waren, was jetzt Narbengewebe ist und was Rezidiv. Ich hab am Montag wieder einen Termin und diesmal lasse ich mich nicht trösten mit dem Spruch, " Haben sie Geduld ", jetzt will ich antworten. Stell dir mal vor, es ist kein Rezidiv sondern nur meine Narbe mit gewuchertem Narbengewebe. Ich melde mich, sobald ich dort war. LG Livia |
#6
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Hallo an alle,
ich nehme jetzt Sutent seit fast zwei Jahren - im 14. Zyklus. Davor hatte ich Nexavar und die Immun-Chemo. Die Metastasen in beiden Lungenflügeln sind mal geschrumpft, dann wieder gewachsen und haben sich teilweise vermehrt. Als es im Sommer 2007 zu einem Stillstand kam, habe ich mich - wie Marita - zu einer zweiten und dritten Lungen-OP entschieden. Hatte vor zwei Wochen mein vierteljährliches Kontroll-CT. Nach wie vor konnten seit meinen beiden letzten Lungen-OPs im Oktober und Dezember 2007 keine neuen Metastasen entdeckt werden. D. h. seit über einem Jahr ist alles im grünen Bereich. Zu dem Thema, ob sich Metastasen sprunghaft vermehren, wenn man Sutent absetzt kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass ich vor meinen beiden Lungen-OPs Sutent schon ein halbes Jahr genommen habe. Mir war damals auch etwas mulmig. Immerhin hatte ich bis zu meiner zweiten OP im Dezember mit Sutent dann fast drei Monate pausiert. In dieser Zeit haben sich bei mir zum Glück nur zwei neue Metastasen gezeigt. Wahrscheinlich auch deswegen, weil der Primärtumor mit der Niere bis dahin schon seit 1 1/2 Jahren entfernt war. Seit einem Jahr nehme ich jetzt auch die reduzierte Dosis von 37,5 mg, da die Nebenwirkungen bei 50 mg einfach zu heftig waren. Von einem Absetzen wird mir aber abgeraten. Mit der reduzierten Dosis und den Nebenwirkungen habe ich mich arrangiert. Wie Marita schon geschrieben hat, sehe ich es als chronische Krankheit - mit der man leben kann. LG Silvia ![]() |
#7
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Hallo Silvia,
schön wieder von Dir zu hören. Freue mich, dass es bei Dir zur Zeit nichts gibt. Bei mir ist bestimmt auch nichts. Habe aber diese Woche ein Ganzkörper MRT in Großhadern bekommen. Wegen dem Kopf bin ich mit der CD gleich zu Cyberknife, da war alles in Ordnung. Das andere will ich vor dem Urlaub nicht wissen. Im April ist auch noch Zeit für neue Nachrichten. Ich wünsche Dir alles Liebe. Viele Grüsse Marita ![]() |
#8
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Hallo,
ich bin das erste Mal hier und möchte über meine Erfahrung mit Sutent berichten. Vorab - ich glaube jeder Einzelne hat eine andere Variante bzw. Behandlung mit seinem Nierenzellkarzinom + Metastasen hinter sich. Meine unendliche Geschichte in Kurzform: `93 wurde meine linke Niere total entfernt. `03 (genau 10 Jahre später) wurde die 1. Metastase per Skalpell entfernt. Meine Ärztin hatte allerdings geglaubt, daß sie ein Lipom entfernt hätte. Der Pathologe bewies das Gegenteil. `05 wurden auch die nächsten 2 Metastasen per Skalpell entfernt. Jetzt fing es an richtig fies zu werden! Immer im gleichen Abstand nach genau 4 Monaten hatten die Metastasen genau die Größe, daß sie beim Ganzkörper-MRT "entdeckt" wurden. Sept. `06 mußte eine Nierenteilresektion an der rechten Niere vorgenommen werden. Jan. `07 wurde meine Schilddrüse total entfernt, weil auch dort 2 Metastasen drin waren. Ab Mai `07 wurde alles anders - Strahlentherapie, denn die nächste Met. saß zwischen Lunge und Rippen Ab Nov. `07 Anfang der Therapie mit Sutent, da die Bauchspeicheldrüse total mit Met. durchsetzt war. Nach genau 2 Wochen Sutent (50mg pro Tag) hatten mich die "gesamten" Nebenwirkungen fest im Griff. Ich war so schwach, daß ich mich nur noch im Sitzen waschen konnte. Selbst die Zahnbürste war zu schwer! Die Schleimhäute sowie Speicheldrüse waren blutig. Meine Zunge war nur noch ein roter Klumpen ohne Haut. Ich konnte mich nur noch flüssig ernähren (Astronautendrinks). Da habe ich das Handtuch geschmissen und gesagt, das ist keine Lebensqualität mehr, dann nehme ich lieber die mir bestimmte Zeit. Mein Urologe/Chirurg ist einfach super-super Spitze. Er machte mir den Vorschlag - ob ich noch einmal einen neuen Versuch starten möchte MIT HALBER DOSIERUNG, also 25 mg. Die geringste Dosierung sollte 37,5 mg sein - lt. Dosierungsempfehlung!!! Dann fragte er noch - ob ich schon mal etwas von körpereigenen Heilkräften gehört hätte. Als ich das verneinte empfahl er mir, daß ich mir die Zeitschrift "Welt der Wunder" von 2/07 besorgen sollte und den Artikel über "Selbstheilung, wie aktiviere ich die geheime Macht in mir?" zu lesen. Ich war nicht wenig überrascht, denn wenn er - als Chirurg - davon überzeugt ist, dann sollte ich diese Chance nutzen und das zusätzlich probieren. Denn schaden könnte es nicht und doppelt genäht hält besser. Nach einer Pause von 6 Wochen hab ich einen Neustart mit Sutent gewagt. Natürlich habe ich auch versucht meine körpereigenen Heilkräfte zu aktivieren. Leider steht aber nichts darüber in der Zeitschrift wie man das macht! Versucht habe ich das trotzdem, grins. Nach 6 Monaten mit Sutent kam ENDLICH das Kontrollergebnis. Die"Metastasen sind sichtbar zurückgegangen". Jetzt hatte ich ca. 3 Mon. Pause und danach die nächsten 6 Monate mit Sutent. Natürlich glaubte ich nun auch noch ganz fest an meine eigenen Heilkräfte, denn den Teilerfolg hatte ich ja bereits erhalten. Im Januar `09 waren die zweiten 6 Monate um und das Ergebnis ist einfach umwerfend. Keine einzige Metastase mehr in der Bauchspeicheldrüse!!!! Ich nehme z.Zt. kein Sutent mehr und im Juli ist der nächste MRT-Termin. Aus Sicherheitsgründen arbeite ich aber auch weiterhin mental daran, daß auch in Zukunft keine entarteten Zellen mehr heranwachsen grins!!!! Ich drücke es mal ganz einfach aus, jeder von uns hat entartete Zellen in seinem Körper, bei denen der Befehl "nicht mehr wachsen" nicht mehr funktioniert. Sutent setzt genau an dieser Stelle an. Da Sutent noch nicht solange auf dem Markt ist, gibt es auch keine Erfahrenswerte - für wie lange dieser Befehl wirkt! Die Zeitschrift Welt der Wunder ist ein seriöser Weg der Wissenschaft! Toi, toi, toi Caren |
#9
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Hallo, Caren,
es ist sehr interessant, deine Krankengeschichte lesen zu dürfen. Ich drücke dir ganz doll die Daumen, dass es nur noch besser werden kann. Wie groß war dein Nierentumor damals? Ich wurde 2005 operiert und bis jetzt ist alles o.k. gewesen bei den Nachkontrollen. Angst habe ich aber immer, wenn die Kontrolluntersuchungen anstehen. Deine Krankengeschichte beweist wieder einmal, dass auch noch nach Jahren Metastasen auftreten können. Alles Liebe und weiterhin toi, toi, toi!!!!! Liebe Grüße aus Berlin Sabiene |
#10
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Hallo Sabiene,
danke für Deine lieben Worte. Vielleicht kann ich Dir auch einen kleinen Ratschlag geben. Du mußt unbedingt lernen, Deine Angst zu verdrängen (denn Angst essen Seele auf!). Ich weiß, daß es nicht leicht ist. Sie kehrt immer wieder zurück, keiner kann sich davon befreien. Du mußt nur ganz stark an schöne Dinge denken und Dich intensiv damit beschäftigen (evtl. auch am PC). Denke daran was Du noch alles sehen und erleben möchtest. Und je öfter Du es tatsächlich schaffst - je stärker wirst Du. Versuche allen Dingen die positive Seite abzugewinnen. Mein Tumorstadium li. Niere pT2 pNo pMx G II (7x5 cm). Eigentlich waren immer alle Ärzte total überrascht über meinen atypischen Krankheitsverlauf. Der Pathologe hat gesagt, daß ich in seinen gesamten Berufsjahren erst der zweite Fall war, daß sich Met. in der Schilddrüse angesammelt hatten. Eigentlich hatte ich in all den Jahren (bis 2007) immer ein Riesenglück, daß eine OP meine Probleme lösen konnte. Als es für mich keine Möglichkeit für OP oder Strahlentherapie gab, gab es eben Sutent (auch wieder Glück!). Liebe Grüße Caren |
#11
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Hallo Caren,
Danke für deine mutmachende Beschreibung deines Weges. Seit gestern suche ich jetzt diesen Artikel für meinen Stiefvater, aber bisher ergebnislos. Darf ich dich fragen, wo du ihn gefunden hast? Kann man ihn irgendwo (auch kostenpflichtig) downloaden? Danke und weiterhin alles Gute, Loretta |
#12
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Liebe Caren,
vielen Dank für Deinen Bericht. Hier im Krebskompass brauchen wir solche Berichte. Du bist herzlich aufgenommen in dem " Club der chronisch Kranken" , ich fühle mich nach 10 Jahren mittlerwile als chronisch krank. Du hast ja in den letzten Jahren viel durchmachen müssen, aber doch auch wieder an das Leben geglaubt. Mit Deinem positiven Denken hast Du es geschafft, dass es Dir verhältnismäsig gut geht. Ich glaube schon dass es Selbstheilung gibt, leider ist es mir erst zu einem Teil gelungen. Aber so wie bisher kann ich gut mit der Krankheit leben. Habe über ein Jahr Sutent genommen, seit 22 Monaten nehme ich Nexavar. Bin nun schon über 1 Jahr metastasenfrei. Meinen MRT Befund von März bekomme ihn erst nächsten Dienstag. Wollte vor meinem Urlaub keine schlechten Nachrichten. Mich würde interessieren wie alt Du bist, und wo Du Dich immer behandeln oder operieren hast lassen. Ich wünsche Dir alles Gute, bleib so wie Du bist. Viele Grüsse Marita ![]() Versuche einen Link mit meiner Krankengeschichte einzustellen. hat nicht geklappt. Werde versuchen Rika zu fragen ob sie das für mich macht. Geändert von Marita P. (16.04.2009 um 00:56 Uhr) |
#13
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Liebe Marita,
ich stelle hier gerne Deine Krankengeschichte für Dich ein. Meine Krankengeschichte Ich bin seit 98 krank, der Tumor war 5cm groß. Man hat mir gesagt, ich habe so ein Glück gehabt, dass der Tumor noch nicht gestreut hat. Wenn 5 Jahre nichts ist, kann ich die Untersuchungen alle 6 Monate machen. Nach 11 Monaten war es dann wieder soweit, ich hatte im ganzen Bauchraum Metastasen. Ich wurde am Unterleib operiert, das Bauchfell war von Tumoren übersät, die Eierstöcke ebenfalls überall Tumore. Zu meinem Mann sagte man ich habe noch 3 Monate zu leben. Nachdem ich auch immer die Wahrheit wissen wollte, sagte man es mir auch. Daraufhin lies ich mir das Gesangbuch in die Klinik bringen um meine Beerdigung zu regeln. Als ich damit fertig war sagte ich meinem Mann, ich will Urlaubsprospekte.Ich dachte ich will doch nicht sterben, ich will leben. Er hielt mich sicher für verrückt. Aber ich suchte mir die nächsten Reisen aus. Ich nahm mir vor, schon wegen underer Tochter 20 Jahre durchzuhalten, dann ist sie 35J und benötigt mich dann nicht mehr so. Ich nahm so langsam diese schreckliche Krankheit als Freund an. Informationen hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht viele, da wir damals noch kein Internet hatten. Einiges habe ich aber von Großhadern bekommen. Mir wurde immer wieder gesagt, dass dieser Krebs nicht heilbar ist, man kann 20 Jahre nichts haben und dann kommt wieder etwas. Ich wurde dann zu den Urologen verlegt, da sie bei mir eine Immun-Chemo-Therapie versuchen wollten. Es war Nov. 99, wir hatten einen Privatball mit 100 Pers. und 5 Mann Band organisiert, und ich soll nicht dabei sein! Ich ließ mir Abendkleider nach Großhadern kommen, probierte diese und ging über den Gang ins Schwesternzimmer, um mich im Spiegel zu betrachten. Da kamen gerade ein Schwung Ärzte über den Gang, sie konnten es nicht glauben, dass ich zu diesem Ball gegen würde. Dann begann die Chemo. Es war zwar am Anfang eine schreckliche Therapie, aber ich musste durchhalten.Man wollte mich anschliessend zur Reha schicken, aber ich lehnte ab. Zu meinem Mann sagte ich, wenn ich das überlebe fahre ich nach Las Vegas.Am 23.12. wurde ich entlassen, sehr schwach aber entschlossen, Sylvester auf den Ball zu gehen. Ich tanzte jede Runde 1 Lied. Das neue Abendkleid mit Schleppe war taumhaft. Nach 12 Wochen Therapie wurde wieder ein CT gemacht, alle waren von dem Ergebnis überrascht. Alle Metastasen waren weg. Anstatt zur Reha, fur ich allein im Feb.2000 nach Tunesien. Ich habe mich sehr gut erholt. Ich hatte dort sicher mehr Ruhe als auf einer Reha. Nach 8 Wochen Pause kamen wieder 8 Wochen Therapie. Ich war meistens im Krankenhaus, da ich sehr starkes Fieber um 40° und Schüttelfrost hatte. Nach weiteren 8 Wochen kamen die Erhaltungstherapien von 8 Tagen dran. Das war schon viel einfacher, alle 8 Wochen eine Woche Therapie. Im Nov.200 flog ich mit einer Freundin nach Las Vegas. Im Juli 2004 hatte ich eine Metastase an der Bauchspeicheldrüse, ich dachte das ist jetzt das Ende. Im August ging ich zur OP, sagte meinem Mann gleich, wenn ich das überstehe, dann fahre ich nach Rio. Ich habe es zwar überstanden, war aber 41/2 Monate in Großhadern, bin mehrmals operiert worden, hatte eine Riesensepsis und lag 4 Monate mit offenem Bauch da. Bei der OP wurden der Bauchspeicheldrüsenkopf entfern, ein Teil vom Dünndarm, ein Teil vom Magen und die Galle entfernt. Seitdem bin ich auch noch Diabetiker. Im März stellte man an der re. Lunge eine Metastase fest, diese ließ ich im Sept. 2005 operieren. Im Januar hatte ich einen Knoten am Ohr, er wurde punktiert, angeblich nicht bösartig. Ich ging wieder nach Großhadern zur HNO , der Professor sagte mir, genau sieht man es erst, wenn operiert wird. Also ließ ich mich im März operieren. Man schickte mich auch zum Urologen, der ordnete gleich ein MRT vom Schädel an. Ergebnis, eine Kleinhirnmetastase. Das Ergebnis von der Ohrspeicheldrüse war natürlich bösartig. Also war jetzt der Kopf dran, ich ging zu Cyberknife, und machte den Termin aus. Nach nur einer Behandlung war die Metastase nicht mehr aktiv. Mit der Immun-Chemo hörte ich dann auf, und bekam dann Sutent. Ich hatte dann immer so Luftnot, also lies ich die Schilddrüse untersuchen. Es wurden Knoten festgestellt, die Punktion ergab nicht bösartig. Aber das kannte ich ja schon. Also ließ ich mich im Mai 2006 an der Schilddrüse operieren, natürlich wieder Metastasen. Dann wurden Metastasen an der li. Lunge entdeckt. Nachdem ich von einigen im Forum lese, wie sie mit den Lungenmetastasen leben, wollte ich auch erst einmal warten. Im März 2007 sagten mir die Urologen, die Metastasen sind gewachsen, ich soll mich operieren lassen. Nachdem ich auch bei einem Onkologen in Behandlung bin, hörte ich mir seine Therapie an, er war gegen eine OP, da die Metastasen so klein sind. Also wartete ich. Im Juni bei der nächsten Untersuchung hatten sich die Metastasen von der Große und Anzahl her verdoppelt , auf der re. Lunge wurde auch eine entdeckt. Also wurde ich auf Nexavar umgestellt. Man riet mir wieder zur OP. Ich machte mir viele Gedanken, nachdem ich nun schon so lange gekämpft habe, das habe ich nur zu verdanken, dass ich mich immer habe operieren lassen, entschied ich mich zu einer weiteren OP. Also Wurde ich im Okt 2007 an der li. Lunge operiert. Aus den 8 Metastasen waren dann auf dem CT schon 14, entfernt wurden aber 20 Metastasen und 2 befallenen Lymphknoten. Rechts waren es nun schon 8 Metastasen. Also machte ich gleich einen Termin zur nächsten OP am 15 Januar 2008 aus. Ich fühle mich auch wohler, wenn der Mist aus meinem Körper wieder raus ist. In Rio war ich bisher noch nicht, da ich durch den Durchfall und die anderen Nebenwirkungen noch nicht geschafft habe. Aber diesen Traum will ich noch verwirklichen. Aber in der Zwischenzeit habe ich einige Mittelmeerkreuzfahrten gemacht. Jetzt müssen Dir aber die Ohren brummen, entschuldige, aber wenn man mal dran ist, kann man nicht mehr aufhören. Ich bitte Euch, seid auf der Hut, und geht alle 3 Monate zum CT Abdomen und Thorax. Sonst wird vielleicht etwas übersehen. Ich wünsche Deinem Mann natürlich keine Metastasen, sondern nur Gesundheit. Aber ich lebe nun schon fast 10 Jahre damit und es geht mir gut. Das Forum gibt mir viel Kraft. Mein Mann kann mit meiner Krankheit nicht umgehen, er verkraftet es nicht. Ich muss alles allein managen. Ich will auch versuchen noch 10 Jahre , also bis 70 durchzuhalten. Ich habe geraucht, habe aber 98 sofort aufgehört. Ich wünsche Euch alles Gute. Viele Grüße Marita
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Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man auch haben.http://www.youtube.com/watch?v=bP9_bcDPW28&translated=1 Für Per http://www.youtube.com/watch?v=OOlDp...eature=related |
#14
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Hallo Marita,
ich habe erst eben Deine "Horrorgeschichte" gelesen. Leider kann ich das nicht anders ausdrücken. Wenn einer den Orden für Tapferkeit erhalten sollte - dann Du und auch noch etliche Mitglieder im Forum. Erst jetzt verstehe ich die Bemerkung von meinem Urologen: "Sie sind ein Kolibrie im Norden"!!! Ich beurteile mich so "Mehr Glück - als Verstand" Eigentlich schiebe ich mich nicht gerne in den Vordergrund. Aber mein Mann, meine Tochter und auch unsere Freunde haben mir geraten mit meiner Krankengeschichte ins Internet zu gehen. Und wenn diese Erfahrungen nur einen Einzigen helfen kann - dann hat es sich schon gelohnt! Deine Art mit den schwierigsten Problemen fertig zu werden zeigt eigentlich, daß Du Deine inneren Heilkräfte schon aktiviert hast (sonst hättest Du nicht solange überlebt). Du hast das Negative verdrängt und Dich dafür in Gedanken ganz INTENSIV mit schöneren Dingen (auch für Zukunft) beschäftigt! Und selbstverständlich WILLST Du auch noch für Deine Tochter da sein. Da die Gedanken vom Gehirn ausgehen, ist es doch auch nur natürlich, daß Du Deine inneren Heilkräfte auch vom Gehirn aus aktivieren kannst. Ich habe mich daran erinnert, daß ich NIE krank war als unsere Kinder klein waren. Das war für mich der erste Schritt zur Erkenntnis. Ich hatte gar keine Zeit krank zu werden, denn meine Kinder brauchten mich 24 Std. am Tag!! Im "Unterbewußtsein" habe ich damals bereits meine Heilkräfte aktiviert. Nun mußte ich diese "Erkenntnisse" NUR noch bewußt umsetzen. Ich habe dann auch noch viele Parallelen in meinem Leben gefunden. Aber die Geschichte mit der Verdrängung der Angst war daran auch positiv beteiligt. Ich hoffe, daß ich Dir eine kleine Starthilfe geben konnte, denn jeder muß und wird den für sich "richtigen Weg" finden, denn alle haben durch ihre Krankheit bereits viel mehr Kraft entwickelt - als Normalsterbliche! Tschüs - und viiiiel Erfolg (leider kann ich nicht den "richtigen Smiley" einsetzen Caren |
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nebenwirkungen, nebenwirkungsmanagement, nierenkrebs, nierenzellkarzinom, sunitinib, sutent, wechselwirkung |
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