![]() |
![]() |
|
#1
|
||||
|
||||
![]()
Guten Abend, Ihr Lieben,
heute will ich euch mal ein wenig aufmuntern: ich hatte solche Angst vor dem ersten Wochenende ganz alleine und ich hatte mir fest vorgenommen, es so zu gestalten, dass ich mich gut fühle. Und der heutige Tag war gut, ich möchte euch allen von meinem guten Gefühl etwas abgeben. Heute vor dem Frühstück war ich nach über einem viertel Jahr wieder joggen. Das macht den Kopf so schön frei, das finde ich auch toll, Bruni, ich aber ohne Musik nur ich und die Natur. Dann habe ich endlich mal wieder etwas in unserer Wohnung geschafft und unsere Betten frisch bezogen! Ich will nämlich heute, nach genau 5 Wochen wieder im Schlafzimmer in unserem Bett schlafen( war solange in der Stube). Heute nachmittag war ich noch mit dem Hund raus. Ich hatte irgendwie das Gefühl, ich muss in "unserem Wald" spazieren gehen. Ich bin unseren Lieblingsweg gewandert, hatte so viele Erinnerungen an gemeinsame Abenteuer mit meinem Spatz und habe mich ihm so nah gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass er bei mir ist, denn zu diesem Weg gehört er nun mal. Ob Ihr's glaubt oder nicht , mir sind die ganze Zeit die Tränen gelaufen aber es tat mir gut, ich habe mich gut gefühlt. Ist das der Sinn unseres neuen Lebens- sich wenigstens ab und zu mal gut zu fühlen? Seid alle ganz lieb gegrüßt Carmen
__________________
So lass uns Abschied nehmen, wie zwei Sterne durch jenes Übermaß von Nacht getrennt, das eine Nähe ist, die sich an Ferne erprobt und an dem Fernsten sich erkennt. R.M.Rilke Für meinen geliebten Ronni (12.09.1964- 24.01.2009) |
#2
|
||||
|
||||
![]()
hallo ihr lieben,
ich hatte eine wunderschöne woche in Mailand bei meiner tochter mit familie, es war eine schön zeit eingebunden in hektig, alltag, geburtstag, besuche bei den schwiegereltern, also viel betriebsamkeit und zu hause angekommen????? ja es ist seltsam ein gefühl von heimat, alleinsein, katzen die auf mich warteten, stille und doch mein zu hause, mein nest, es ist komisch ich kann es kaum beschreiben, eine mischung von wohlfühlen und doch die gewissheit zu haben, hier bist du allein. ich vermnisse meinen schatz auf schritt und tritt und dennoch hier zu hause ist er mir nahe. ich wünsche allen stammtischlern ein schönes restwochenende liebe grüsse gerda ![]()
__________________
Es ist nicht wenig Zeit, die wir zur Verfügung haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. Mein Schatz geb. 08.07.1954 seit 16.01.2008 im Regenbogenland |
#3
|
||||
|
||||
![]() Zitat:
Ich glaube, man kann öfter über gewählte Worte simmulieren, die einfach so hier stehen ohne persönliches Gespräch, das meist doch umfassender ist, Erklärungen nebenbei liefert. Bei dem Wort Neid empfinde ich persönlich auch sehr viel Negatives im Sinne von Missgunst, was bedeuten würde: Ich wünschte Du hättest das nicht. Oder noch schlimmer: Ich wünschte dein Mann wäre tot. Ich glaube wir alle haben ähnliche Situationen erlebt, erleben sie irgendwie immer wieder: Mein erster Spaziergang, vor mir ein Paar, Hand in Hand. Es hat mir das Herz zugedrückt, Erinnerungen kamen angehuscht: Claus hielt meine Hand auf Spaziergängen immer in seiner Jackentasche. Es war endlose Sehnsucht nach dieser und vielen anderen Situationen, die ich nicht mehr mit meinem Mann erleben konnte. Später wenn ich Paare in derselben Situation sah, empfand ich tiefstes Mitleid - seltsam? - weil ich wusste: Euch trifft es auch noch und sie taten mir Leid für den Schmerz, den sie werden ertragen müssen. Heute sehe ich die Pampersrocker auf der Straße oder wo auch immer und ich empfinde wieder so eine leicht schmerzende Sehnsucht, die Zeit ist vorbei, auch ohne Tod, sie kommt nicht wieder, ich werde nie mehr Kinder in diesem Alter im Arm halten, die Kinder von Claus und mir sind. Neid? Missgunst? Oder Sehnsucht nach leider unwiederbringlich vergangenen Zeiten? Warum nicht endlich mal wieder über bestimmte Themen, bestimmte Gefühle auf dem Weg der Trauer diskutieren? Warum wird auf der einen Seite Verbittertheit unterstellt wo nur ein wenig Ärger war? Warum kommt auf der anderen Seite Ärger rüber, wo eigentlich lediglich ein Gespräch angeboten wird? Ich weiß nicht, was mir mehr geholfen hat während des langen Austausches hier, Kraftpakete und Knuddler oder Diskussionen über Gefühle und die unterschiedlichen Sichtweisen, die verschiedenen Wege damit umzugehen. Hallo Gerda, schön, dass dir die Woche Mailand gefallen hat und wunderbar, dass dein Nest dein Nest bleibt, der Ort, an dem dein Mann dir nahe ist. Mir geht es genauso. Liebe Verena, ich wünschte, du würdest dich mal wieder melden. Wie geht es dir? Wie kommst du zurecht. Klappt die Internetkommunikation mit deinen Lieben? Lassen sie dich teilhaben, nehmen dir wenigsten hin und wieder ein wenig Einsamkeit? Und du liebe Rowa? Kommt alle gut durch den Tag, und lasst euch nicht ärgern! LG Andrea
__________________
Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
#4
|
|||
|
|||
![]()
Hallo an Alle,
also ich weis gar nicht wie ich diesmal anfangen soll. Stimmt es gibt nach dem Tot unseres Angehörigen nicht nur schwarz und weiß, aber worüber einige schon geschrieben haben vielfältige Gefühle. Dazu gehört für mich auch schon mal ein Anflug von Neid dazu. Neid auf die Leute die ihren Partner noch haben, solange daraus keine ständige Verbitterung wird. An dieser Stelle muss ich vieleicht ein wenig weiter ausholen.Man kann seinen Partner ja nicht nur durch den Tot verlieren. Nach 22 Jahre Ehe ließ mein erster Mann sich von mir scheiden. Unsere Mädchen waren damals 18 und 15 Jahre. Nach vielen Jahren des allein seins habe ich dann einen Mann gefunden den ich dann auch geheiratet habe. Leider waren uns nur 1 1/2 Jahre beschieden und dann starb er den plötzlichen Herztot. Ich habe dann noch mal einen Lebenspartner gefunden. Geheiratet haben wir nicht. Nach 5 Jahren des Zusammenseins starb er am 17.02. letzten Jahres nach 1/2 Jahr Leidenszeit an dem schxx Lungenkrebs(Asbestose). Als mein Mann starb und auch als mein Lebenspartner starb hatte ich beides mal meine Freundinn die mich erst mal aufgefangen hat. Dazu kommt dass ich schon beim Weggang meines Exmannes einem Frauenkreis angehörte und der mir beim Tot meiner beiden Partner ebenfalls eine Stütze waren.Tja und dann habe ich auch noch diesen Stammtisch gefunden, der mich ebenfalls trägt. Ich stehe auch noch im Berufsleben. Natürlich gibt es bei mir auch Augenblicke an denen ich mich frage warum hat es mich so getroffen und warum nicht die andern. Es gibt auch Tage an denen möchte ich mir einfach die Decke über den Kopf ziehen. Aber andersrum gibt es auch am Wochenende Telefonate mit meiner Freundinn an dem ich ihr erzähle dass ich ganz bewußt bis Mittags im Bademantel rumgelaufen bin und ich dies genossen habe. Überigens auch jetzt sitze ich im Bademantel vor dem PC und es ist schon Mittag. Das Wetter draußen ist läd aber auch nicht gerade zum Spazierengehen e. Sollte bei jemanden die Sonne scheinen bitte ein wenig davon zu mir her schicken. Wird dankbar angenommen. Liebe, regnerische Sonntagsgrüße schickt euch Erika ![]() |
#5
|
||||
|
||||
![]()
Hallo Erika,
wir haben herrlichen Sonnenschein! Ich habe gerade mein bisschen Wäsche rausgehängt (plötzlich wird die olle maschine gar nicht mehr voll).Ich schicke dir ganz liebe Sonntagsgrüße und gebe euch allen von meinen Sonnenstrahlen welche ab. Ich hoffe, sie hellen dir den Tag ein wenig auf. LG Carmen
__________________
So lass uns Abschied nehmen, wie zwei Sterne durch jenes Übermaß von Nacht getrennt, das eine Nähe ist, die sich an Ferne erprobt und an dem Fernsten sich erkennt. R.M.Rilke Für meinen geliebten Ronni (12.09.1964- 24.01.2009) |
#6
|
||||
|
||||
![]()
DANKE Erika. Kann Deine Ausführungen gut nachvollziehen.
![]() @Carmen: Ich sammele nun auch länger Wäsche bis die Maschine voll ist. Habe gestern Wäsche aufgehänft...und dabei 1x kräftig mein linke Knie gegen die Balkontür gedonnert ![]() ![]() Ab und zu scheint hier die Sonne...krame mal eine raus für euch alle: ![]() Habe eine Runde um den Block gedreht, frische Luft tut gut. Übrigens: Ich mag diesen Stammtisch ![]() LG Morgana
__________________
Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten. [Indianische Weisheit] |
#7
|
|||
|
|||
![]()
Der erste Tag in einem schon wieder anderen Leben. Nix scheint mehr wie zuvor, irgendwie ein ähnliches Gefühl und doch nicht. Ich weiß, es ist nur ein Job, dazu noch meist ungeliebt. Und doch war es ein fester Bestandteil in meinem Leben mit Jürgen.
Vor 10 Jahren Diagnosestellung, ab da ein Leben im Ausnahmezustand. Mitunter panische Unruhe in mir und ich durfte immer gehen, war kein Problem. Während der Krankheit haben sie mir sehr viel ermöglicht, die wertvollste Zeit in meinem Leben haben sie mir geschenkt. Innerhalb einer Woche konnte ich meinen Arbeitsplatz verlasen. Sie haben meinem Wunsch nach Kündigung erfüllt, noch 3, 4 Tage gearbeitet – ja Inventur – und dann sagte ich zu Jürgen „jetzt lasse ich dich nicht mehr alleine“, ging nicht mehr arbeiten, und war bei ihm. Noch immer unbegreiflich was in den Wochen geschah, noch immer unbegreiflich wie das alles ging. Und dann war Jürgen nicht mehr da. Meine Kündigung wurde zurückgenommen, ich machte dort weiter wo ich aufgehört hatte, dankbar für die Möglichkeit. Schwierige Zeiten dort, nicht greifbare Veränderungen oder hatte ich mich verändert? Sehr viel Kurzarbeit, alles sehr schwierig, manchmal fast nicht auszuhalten und ich wurde und wurde nicht mehr heil. Das letzte Jahr begann – das erste Jahr ohne meinen väterlichen Kollegen, dafür ein anderer Kollege. Ein verrücktes, turbulentes und wunderschönes Jahr – außerhalb der Arbeit. Manchmal begann ich bei der Arbeit wieder zu erzählen, vom Gleichklang, von wunderschönen Stunden und Tagen, ich erzählte von den unzähligen Kleinigkeiten die ich wieder sehen/finden/fühlen kann und darf. Meinem jüngeren Chef fehlten oftmals die Worte und doch hat er sich mit mir gefreut, es „verschlug“ ihm die deutsche Sprache (er ist in USA groß geworden) und manchmal blinzelte er ein Tränchen weg. Unsere Wortgefechte werde ich vermissen, ebenso sein Erstaunen über das eine oder andere. Nach dem Insolvenzantrag, dem fehlendem Gehalt von 2 Monaten und Auflösung der Firma habe ich nun nach fast 18 Jahre meinen Arbeitsplatz gekündigt und gehe in die Arbeitslosigkeit. Auf die 3 Monate Kündigungsfrist von Arbeitsgeberseite habe ich verzichtet – das Gehalt wäre Insolvenzmasse und nicht absehbar, ob, wann und wieviel bei mir ankommen würde. Das Vorstellungsgespräch bei meinem alten Chef werde ich nie vergessen, ebenso sein letzter Blick. Ich konnte nichts mehr sagen und er bedankte sich für die Arbeit. Beim Jüngeren stand ich in der Tür. Er schaute mich nicht mal an und sagte nur „kein Wort“. Dafür bekam er einen Stupser und… kein Wort. Nach 18 Jaren habe ich meinen Schlüssel abgegeben, ein Blick in mein Büro. Das wars. Mit dem Betriebsrat noch die letzte Zigarette auf dem Bänkchen geraucht und dann ging es ab zu den Kollegen ins Städtle. Es war ein Tisch zum nachklingen bestellt und fast alle kamen. Wir haben gelacht und geweint und endlich habe ich mit meinem jüngeren Chef ein Bier getrunken – ohne ein Wort. Vermutlich hat er all die Worte in meinen Augen gelesen und doch wird er die Worte noch bekommen – ihm habe ich meine Freistellung für die Pflegezeit von Jürgen zu verdanken. Eben schug ich die Zeitung auf und las eine Stellenanzeige, gesucht wird eine Frau mittleren Alters. Ist das nicht schön ausgedrückt? Klingt doch so viel besser als meine Formulierung. Leider nur ein 10-Stunden Job, also nix für mich. Nach Hakentour, drei Tränchen, ein wenig Verzweiflung und auch Unverständnis bewegt sich etwas in mir. Wie war das noch gleich? Stecke ich schon mittendrin im „mache ich aus unten oben“? Und schön passend mein Kalenderspruch für diesen Monat: Das alles seine Zeit hat, heißt auch, dass alles seine Zeit braucht. Ernst Ferstl Der Tag heute ist genauso sonnig wie gestern. Nachdem nun Jürgens Wohnungsspinne im Wohnzimmer wieder eingezogen ist, werde ich dann wohl morgen auf dem Balkon wieder einziehen – gleiches Recht für alle…. Grüßle Bruni |
#8
|
||||
|
||||
![]() Zitat:
10 Stunden? Nun, wäre abzuklären, ob es sich mit der Behörde beißt, liegt ja nix dran, hast nichts zu verlieren, eigentlich nur einen Fuß in der Türe zu gewinnen. Und eben las ich in einem anderen Forum: Es ist schön zu leben, denn Leben bedeutet anfangen, immer, in jedem Augenblick! das schick ich dir als lieben Gruß Andrea
__________________
Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
#9
|
|||
|
|||
![]()
Hallo alle zusammen,
schön, dass es wieder ein bißchen lebhaft ist an unserem Stammtisch!Bruni, ich wünsche Dir von Herzen, dass Du bald wieder eine Arbeit finden wirst, die Dir gefällt. So ein letzter Arbeitstag tut schon immer ein bißchen weh. Ging mir damals auch so, obwohl ich freiwillig in die Altersteilzeit ging, weil mein Schatz schon vier Jahre zu Hause war. Wir hatten so viele Pläne, wie wir unseren gemeinsamen (Un)ruhestand verbringen wollten: schöne Reisen, mit Freunden treffen, wandern, radfahren, im Winter unser schönes Zuhause genießen... Es blieb uns ein wirklich gutes Jahr, das zweite war schon geprägt von der beginnenenden Krankheit, Ungewissheit, vielen Arztbesuchen. Im dritten dann die schreckliche Diagnose, Gewissheit, dass es wohl unser letztes gemeinsames Jahr sein würde. Plötzlich waren die fast vierzig guten Jahre, die wir gemeinsam hatten, wie weggewischt von der Verzweiflung, den Ängsten, dem Leid, den Schmerzen. Nun ist mein Schatz schon mehr als drei Jahre tot, ganz langsam und leise kommen die guten Erinnerungen wieder zurück. Ich mache keine Pläne mehr, lebe mein neues Leben so gut es geht, verreise, wenn ich Lust dazu habe, fühle mich manchmal ganz schrecklich einsam (trotz meiner wunderbaren Kinder, Enkel, guten Freunden), manchmal fühlt es sich an, als gelinge mir das neue Leben, manchmal zerbröselt wieder alles, ich stehe vor dem Scherbenhaufen, neben mir das frohlockende Trauertier! Gestern bekam ich die Nachricht, dass ein lieber Klassenkamerad ganz plötzlich gestorben ist. Ich habe noch letzten November bei unserem Klassentreffen neben ihm gesessen, stundenlang mit ihm geredet und gelacht und viele Erinnerungen ausgetauscht. Beim Abschied: Tschüss bis zum nächsten Mal - hoffentlich bald - machs gut. Nun werde ich ihn zum Grab begleiten - der dritte aus unserer Klasse innerhalb von vier Monaten. Mir wird Angst... In solchen Momenten fällt es mir schwer, das neue Leben. Habe mich heute gezwungen, einen großen Spaziergang zu machen, als die Sonne herauskam. Draußen gelingt es mir, die Gedanken ein bißchen zu sortieren, zu akzeptieren, das DAS LEBEN so ist und nicht anders. Dass der Tod dazugehört, dass es mir nicht zusteht, zu entscheiden, wann er "viel zu früh" oder rechtzeitig kommt. Es war schön draußen, viele Schneeglöckchen auf den Wiesen, die Vögel zwitscherten, ein eifriger Specht an einem alten Baum, ein Hauch von Frühling in der Luft. Sollte ich (mal wieder) zu viel gelabert haben, seid mir nicht böse. Ich lege auch was in unser Körbchen: ein paar Strahlen Frühlingssonne, einen Strauß Schneeglöckchen, ein kleines Vogel-Lied. Viele liebe Grüße an alle, Anemone ![]() Geändert von Anemone (02.03.2009 um 10:20 Uhr) |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|