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  #1  
Alt 08.03.2009, 14:18
illy illy ist offline
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Hallo AndreaS,

ich glaube auch, dass man Angst hat, dass sich alles bei einem neuen Partner wiederholen könnte, aber man ist ja vor Schicksalsschlägen nie sicher und im Glashaus leben, nur damit mich keiner verletzen kann, will ich schließlich auch nicht.
Es gibt ja viele Menschen, die diese Verluste (mehrere liebe Menschen zu verlieren) verarbeiten müssen und die können sich auch nicht alle einbuddeln. Irgendwie läuft das Leben immer weiter.
Ich lese zur Zeit einige Bücher von Elisabeth Kübler-Ross, die habe ich schon früher gern gelesen und jetzt interessieren sie mich noch mehr, ich muss sagen, ich stimme mit ihr überein, wenn sie sagt, das jedem sein Leben bzw. Schicksal vorbestimmt ist und wir alles das bekommen, was wir brauchen, obwohl das nicht immer das ist, was wir wollen.
Jeder hat hier seine Aufgabe zu erfüllen und wir dürfen erst dann gehen, wenn wir sie geschafft haben, aber wer kennt schon seine Aufgabe hier?.
Also, nehmen wir es an und machen das beste daraus.
Alles Gute
Illy
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  #2  
Alt 08.03.2009, 17:32
Benutzerbild von Conan
Conan Conan ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Hallo Illy,
eigentlich habe ich nie an so etwas wie Vorherbestimmung geglaubt aber letzte Woche hatte ich auch solche ähnlichen Gedanken: Kann es sein, dass jeder ein bestimmtes Maß an Glück zugeteilt bekommt bei der Geburt? Ich hatte nämlich durchweg 43 Jahre lang Glück. Ich hatte eine wunderbare Kindheit und Jugend ohne nennenswerten Kummer oder Schicksalsschläge. Mit 16 habe ich meinen Spatz kennengelernt und es war (Nein ist) meine große Liebe, mein erster und einziger Mann. Wir haben zwei wunderbare Söhne, die auch nie großen Ärger bereitet haben. Und dann plötzlich war mein Glück aufgebraucht: erst starb meine Mama und ein gutes Jahr später mein Spatz! Wie geht es denn nun weiter, kommt das Glück noch einmal wieder? Habe ich noch ein Guthaben? Du sagst, wir wissen es nicht vorher und man muss das Leben annehmen, wie es kommt. Das fällt aber noch sehr schwer im Moment. Noch habe ich keinen Plan und ich habe immer gerne geplant, dann fühlte ich mich sicher.
LG Carmen
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So lass uns Abschied nehmen, wie zwei Sterne
durch jenes Übermaß von Nacht getrennt,
das eine Nähe ist, die sich an Ferne
erprobt und an dem Fernsten sich erkennt.

R.M.Rilke


Für meinen geliebten Ronni (12.09.1964- 24.01.2009)
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  #3  
Alt 08.03.2009, 18:44
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bernhardiner bernhardiner ist offline
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Hallo Carmen, hallo Stammtischler(innen),
Carmen, deine Zeilen haben mich an einen Spruch erinnert, den mir jemand geschickt hat, als meine Karin ihre Diagnose mitgeteilt bekommen hat. Das ist nächsten Sonntag genau ein Jahr her.
Dieser Spruch hat sehr viel wahres finde ich.

"Glück und auch die Lebenszeit befinden sich in einem Eimer, in den wir nicht hinein sehen können. Und jeder von uns hat eine individuelle Dosis erhalten. Wir wissen also nicht, wieviel wir davon bereits verbraucht haben und wieviel noch vorhanden ist, noch wissen wir über die ursprüngliche Füllmenge Bescheid."
Nur hilft er mir im Moment auch nicht viel weiter.
Ich denke manchmal, ich habe einen alten löcherigen Eimer erwischt und alles ist viel zu schnell heraus gelaufen. Ich denke auch manchmal, es wäre besser gewesen, Karin hätte mich mitgenommen auf ihre Reise. Dann denke ich aber auch wieder, es gibt noch soviel schönes zu sehen und ich muß jetzt für zwei alles aufnehmen, damit ich ihr später darüber berichten kann. In dem einen Jahr seit Diagnose habe ich angefangen daran zu glauben, das mit dem Tod nicht alles vorbei ist. Ich glaube daran, das ich Karin und all die anderen lieben Menschen, die schon gegangen sind, einmal wiedersehen werde.
Das klingt spinnerich, ich weiß, aber wenn ich mich daran nicht festhalten könnte, würde ich sicher abstürzen.
LG, Siegfried
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Liebe Grüße, Siegfried

Meine Karin fehlt mir so. *24.09.1950 +24.01.2009

Menschen sind Engel, aber nur mit einem Flügel.
Es müssen sich immer zwei finden, um fliegen zu können.
Drum hielten wir uns an der Hand und flogen dann gemeinsam in unseren Himmel

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  #4  
Alt 08.03.2009, 19:28
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Conan Conan ist offline
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Hallo Siegfried,
ich glaube das auch und immer wenn ich auf dem Friedhof bin, sage ich meiner Mama( sie liegt gegenüber von meinem Ronni), sie soll schön für meinen Spatz aufpassen. Ich glaube auch, dass sie zusammen sind. Vielleicht braucht man jetzt einfach solche Vorstellungen um irgendwie zurecht zu kommen.
LG Carmen
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R.M.Rilke


Für meinen geliebten Ronni (12.09.1964- 24.01.2009)
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  #5  
Alt 08.03.2009, 19:37
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bernhardiner bernhardiner ist offline
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Hallo Carmen,
ist Dir schon einmal aufgefallen, daß Dein Ronni und meine Karin uns am gleichen Tag verlassen haben? Mir hat heut jemand geschrieben, sie sind jetzt an einem Ort, wo es kein Leid und keine Schmerzen gibt.

LG, Siegfried
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Liebe Grüße, Siegfried

Meine Karin fehlt mir so. *24.09.1950 +24.01.2009

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  #6  
Alt 08.03.2009, 20:38
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Conan Conan ist offline
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Hallo Siegfried, hallo Ihr Lieben alle,
die Vorstellung, dass es unseren Lieben jetzt gut geht, ist beruhigend für mich, so richtig trösten kann es mich aber nicht. Dieses Wochenende war es ganz schlimm mit mir, ich habe einfach nur geweint bei jeder Gelegenheit. Dann kann doch die Woche nur besser werden! Mal sehen, was sie für uns alle so bereit hält. Ich wünsche euch allen eine schöne Woche mit, hoffentlich, ein paar Sonnenstrahlen von außen und für innen, für die Seele.
Ganz liebe Grüße
Carmen
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Geändert von Conan (08.03.2009 um 22:07 Uhr)
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  #7  
Alt 08.03.2009, 22:31
illy illy ist offline
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Hallo Conan und Bernhardiner und natürlich alle anderen,

auch ich bin jemand, der gern vorausplant, da es mir dann eine gewisse Sicherheit gibt, wenn ich weiß, was auf mich zukommt. Doch dieses Planen wurde mir während der Krankheit meines Mannes ganz schnell abgewöhnt.
Jetzt versuche ich immer noch, nicht wieder im Voraus zu planen, denn ich weiß jetzt, es klappt nicht immer so, wie ich will. Außerdem habe ich damals im Forum für Hirntumor folgenden Spruch gelesen, den ich sehr gut fand:
Leben ist das, was passiert, wenn ich etwas anderes vorhatte. (oder so ähnlich)
Ich fand den Spruch toll, denn genauso ist es mir in dem letzten Jahr oft ergangen.
Ich hatte bisher auch ein wunderschönes Leben und habe oft gedacht, hoffentlich musst du nicht irgendwann einmal dafür bezahlen. Ich dachte zwar, dass wir mal einen Schicksalsschlag ertragen müssen, aber dass es gleich so endgültig sein wird, daran habe ich nie gedacht und war immer der Meinung, zusammen schaffen wir alles und nun - jetzt muss ich alleine dadurch, aber ich will es auch schaffen und ich glaube, irgendwann haben wir alle unseren Weg gefunden.
Bis dahin wird es wohl noch eine Weile dauern.
Machts gut - Schöne Woche
Illy
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