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Alt 21.05.2009, 19:35
Benutzerbild von schneemausi77
schneemausi77 schneemausi77 ist offline
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Registriert seit: 02.05.2009
Ort: Pulheim-Stommeln
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo liebe Romy!
Ich danke dir für deine Worte! Und ich kann nur immer wieder sagen, daß wir uns in vielen Dingen sehr ähnlich sind...
Mir geht es momentan nicht so gut. Liegt vielleicht auch daran, daß ich mit niemandem darüber reden kann. In meiner Umgebung scheinen es entweder alle zu ignorieren oder sie fürchten sich, mich anzusprechen. Selbst mein Freund hat sich krass zurückgezogen. Er war schon immer ein kleiner Macho und ich konnte damit umgehen, aber im Moment hätte ich lieber mal einen Drücker oder ein paar liebe Worte. Da ist er nicht in der Lage zu. Und ich bin ausgepowert... Fühle mich leider momentan sehr einsam... In solchen Situationen konnte ich früher immer zu Mama gehen...
Ja, das mit der Wut kenne ich auch nur zu gut. Ich kann keine "glücklichen" Menschen um mich herum ertragen... Ich arbeite in der Hotelerie und es fällt mir so schwer, freundlich, ruhig und fair zu sein. Obwohl ja nun mal, wie du schon sagst, keiner was dafür kann...
Auch, was deinen Vater betrifft, sind wir uns recht ähnlich. Nur, daß es bei mir der Stiefvater ist. Ihr schützt euch gegenseitig und wollt den anderen nicht belasten. So sind wir auch, aber ich frage mich immer öfter, ob es nicht genau das ist, was es immer schlimmer macht. Vielleicht wäre es besser, den Gefühlen freien Lauf zu lassen... Aber das ist schwer, ich weiß. Wenn du meine Thread gelesen hast, weißt du ja, wie schwer ich zu meinen eigenen Gefühlen stehen kann und sie nach außen recht schwer zeigen kann... Und wenn ich es denn mal versucht habe, bin ich immer vor den Kopf gestoßen worden...
Es ist auch schön, wie du von deiner Mama sprichst. Sie ist bestimmt ganz stolz auf dich!!! Und wenn du manchmal das Gefühl hat, sie ist in deiner Nähe und spricht mit dir, ist das doch ein schöner Beweis...
Meine Ma war auch sehr stark und tapfer. Dafür habe ich sie immer bewundert. Sie hatte kein leichtes Leben und umso trauriger macht es mich, das es nun auch noch so früh und so schlimm enden mußte. Es ist so unfair...
Und man steht hilflos daneben...
Ja, natürlich darfst du fragen. Ich war dabei, als meine Mama gestorben ist. Sie war zu Hause und morgens sagte uns die Schwester von der Diakonie schon ( Mama war zum Schluß bettlägerig, wurde künstlich ernährt, bekam Morphium, hatte die letzten tage auch halluziniert, usw...), daß es nicht gut aussehen würde. Also haben mein Stiefvater und ich am Bett so lange Wache gehalten, bis sie abends um kurz nach halb zehn dann endlich erlöst wurde... Es war schlimm, mit anzuzsehen. Der Körper hat bis zum schluß noch so gekämpft... Kann man kaum beschreiben... Un daufeinmal war alles still... Heftig... Es war für mich ja auch das erste Mal und dann direkt der wichtigste Mensch im Leben... Auch das Hinterher war schlimm... Das Abbholen und so... ich konnte garnicht hinschauen... Die haben einfach meine Mama mitgenommen...
Ich versuche die meiste Zeit, diese Bilder aus meinem Kopf zu bekommen und mich an schöne Dinge zu erinnern. Mehr Probleme hat mein Stiefvater damit. Deswegen wird er auch ab Montag mal proffessionelle Hilfe ausprobieren. Ich hoffe so, daß das hilft... Ich versuche mir immer wieder einzureden, daß das nicht mehr meine Mama war und ruf sie mir dann immer wieder ins Gedächtnis, als sie noch gesund war... Schau mir dann alte Fotos an und so...
Wie ist es bei dir?
Und wie wars am Grab? Wir haben sowas ja nicht, durch die Seebestattung...
Hast du sonst Menschen, die dir helfen können?
Außerdem kommst du nicht ins Plappern, deine Seele macht sich nur Luft! Immer raus damit... Das hilft...
Schicke dir viel Kraft!
Liebe Grüße
Sandra
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