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  #1  
Alt 21.05.2009, 21:49
Benutzerbild von Nicky72
Nicky72 Nicky72 ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Ich frage mich den ganzen Abend schon, ob es sinnvoll ist, eine Zweitmeinung bezüglich der Chemo einzuholen oder ob ich alles so lassen soll. Wie können die Ärzte eigentlich wissen, dass sich eine Chemo nicht mehr lohnt? Bin total im Zwiespalt. Was würdet Ihr machen? Wäre für jede Antwort dankbar.
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Du hast gekämpft, solange Du konntest
und den Mut loszulassen, als es nicht mehr ging.
Alles wird gut, mach Dir keine Gedanken um uns.
Du bist heim gegangen, als Du wusstest es ist Zeit dafür ....

*03.07.1950 +04.08.2009
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  #2  
Alt 21.05.2009, 22:35
Benutzerbild von Thistle
Thistle Thistle ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Liebe Nicky,

ich stand mit meinem Mann Colin vor derselben Situation. Austherapiert. Dennoch hab ich eine 2. Meinung eingeholt. Ich glaube, ich hätte mir sonst ewig und immer wieder den Vorwurf gemacht, etwas versäumt zu haben.
Schwierig wird es dann wieder, wenn diese anders lautet. Dann ist die Entscheidung wieder schwer.
Bei uns lauteten 1. + 2. Meinung gleich.
Ich bin überzeugt davon, dass dieses Vorgehen so richtig war.
Gedanken, was hätte anders laufen können, mach ich mir aber trotzdem immer wieder. Auch jetzt, 6 Monate nach seinem Tod noch.
Alles Liebe für Dich und Deine Mutter

Renate
In my mind: Colin, gestorben am 4.11.08 nach 14 Monaten Kampf gegen das GBM
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  #3  
Alt 22.05.2009, 06:46
Benutzerbild von Nicky72
Nicky72 Nicky72 ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Liebe Renate,

die ganze Situation ist so was von schwer. Ich will ja auch nichts falsch machen. Auf der einen Seite sage ich mir, die Ärzte werden schon gründlich überlegt haben, aber auf der anderen Seite wieder woher wollen sie das alles wissen. Aber ich denke, Du weisst was ich meine. Auf der anderen Seite hatte ich den Eindruck, dass Mutter erleichtert war, dass keine Chemo gemacht werden soll. Ach das ist alles so ein Mist! Aber ich werde mal mit ihr reden, was sie dazu sagt.

Noch eine Frage. Wenn sie zu indiskret ist, brauchst Du aber nicht antworten. Hast Du bei Colin gemerkt, dass es zu Ende geht? Ich habe jetzt seit drei Nächten Angst, dass das Telefon klingelt, dass ich sofort ins Krankenhaus kommen soll. Dabei weiss ich gar nicht, ob es wirklich schon so weit ist. Ich bekomme aber auch keinen Arzt zu fassen, den ich fragen könnte. Bin total fertig, weil ich kaum Schlaf bekomme.

LG Nicky
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*03.07.1950 +04.08.2009
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  #4  
Alt 22.05.2009, 07:24
Benutzerbild von Kampfgeist
Kampfgeist Kampfgeist ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo Nicky,

habe ein wenig in deinen / euren Zeilen gelesen, bin auch betroffene und kenne diese Angst. Habe gerade auch schon wieder ein tief mit meinem Mann hinter mir. Was ich dir schreiben möchte , ich verlass mich nicht mehr auf nur eine Aussage.
Von Beginn der Erkrankung an im August 07 ,hat man meinem Mann nur eine kurze Lebenszeit von mehreren Wochen gegeben. Und ich habe immer mehrere Ärzte angeschrieben und um eine Meinung gebeten.
Einen davon der meinen Mann auch Behandelt ist Professor Dr. Herrlinger von der Uniklinik in Bonn.Er macht sehr viele Studien mit Chemotherapie. War auch mit bei der Hirntumortagung in Würzburg .Er hat schon einige Publikationen zum Thema geschrieben.Ist mit im Gliomnetzwerk.
Wenn du mehr Infos möchtest melde dich gerne bei mir.
liebe Grüsse Dagmar
__________________
Ich werde dich immer Lieben

11.10.1959 - 09.09.2009
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  #5  
Alt 22.05.2009, 12:51
Benutzerbild von Thistle
Thistle Thistle ist offline
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Beiträge: 109
Standard AW: Angst um meine Mutter

Liebe Nicky,

da kommen auch bei mir wieder die Erinnerungen hoch und schießen die Tränen in die Augen.
Mein Schatz hat einfach immer mehr geschlafen. Etwa 1 Woche hat er nicht mehr gegessen oder getrunken, künstliche Versorgung haben wir abgelehnt. Und dann in den letzten 2 Tagen hat er rasselnd geatmet. Ich war Tag + Nacht bei ihm. Auch wenn ich von Anfang an die Prognose kannte und auch viele "Fallgeschichten" gelesen habe, hatte ich doch bis zuletzt die Hoffnung, dass es noch nicht so weit ist. Der Arzt meinte, es sei "Sterben im Zeitraffer" gewesen.
So gesehen ist uns viel erspart geblieben. Aber - wie gesagt - es ging alles zu schnell...
Du kannst mir auch gerne privat schreiben

Alles Liebe
Renate
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  #6  
Alt 22.05.2009, 17:45
Benutzerbild von Nicky72
Nicky72 Nicky72 ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo Dagmar und Renate,

ich habe heute lange mit Mum gesprochen und sie will selbst keine Chemo mehr haben. Also werde ich es mit der Zweitmeinung sein lassen. Ich will nicht, dass sie noch mehr leiden muss. Sie ist das kämpfen leid. Ich kann es irgendwo nachvollziehen, auch wenn ich sie natürlich nicht gerne verliere und mich an jeden Strohhalm klammere. Aber ich werde sie loslassen müssen.

Essen tut sie noch sehr gut. Hat eigentlich ständig Hunger. Trinken ist nicht so gut, aber das hat sie früher schon immer vergessen. Wenn ich ihr den Becher gebe, trinkt sie aber auch.

Der Atem ist noch normal, aber sie hat ein ganz komisches Husten. Manchmal denke ich sie ist kurz vorm ersticken.

LG Nicky
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*03.07.1950 +04.08.2009
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  #7  
Alt 22.05.2009, 19:10
catcin catcin ist offline
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Beiträge: 169
Standard AW: Angst um meine Mutter

Liebe Nicky,

wir haben einmal vor langer Zeit geschrieben. Vielleicht kannst Du Dich erinnern?

zunächst wünsche ich Dir und vor allem Deiner Mam in der nächsten Zeit eine erträgliche und "gute" Zeit.
Es tut mir leid, dass die Realität so zugeschlagen hat. Mensch bei Euch klang alles so optimistisch, so gut!
Ich kann verstehen, dass Deine Mam keine Kraft mehr hat.
Ich würde Dir empfehlen jetzt die Zeit noch so gut wie möglich zu gestalten.
Du hast jetzt noch eine intensive Zeit mit Deiner Mam vor Dir wo Du alles sagen und geben kannst. Sauge sie auf, sauge das Lachen auf - ihre Blicke - ihre warmen Hände - einfach alles.
Gebe Dir Deine ganze Liebe - die Erinnerunen werden eines Tages Dir ganz wichtig sein.

Es ist ein gutes Zeichen solange sie noch gut isst und trinkt!
Sie kämpft trotz allem immernoch!

Ich bin immer wieder sprachlos über diese Krankheit.
Du bist eine sehr starke Frau - das habe ich immer in Deinen Zeilen gelesen.
Du bist eine Kämpferin!

Sei ganz lieb gegrüßt
Mirjam
__________________
Meine Mama
geb. 03.08.43 gest. 14.03.09
Erkrankung: Glioblastom



Ich trage Dich jeden Augenblick in meinem Herzen!
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