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  #1  
Alt 01.06.2009, 14:45
Benutzerbild von Mmute
Mmute Mmute ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo Nicky ,
wünsche euch schöne Pfingsten.... das Wetter macht's möglich !
Habe mich die letzten Tage etwas um meine Tante kümmern müssen, da ihr Mann nach 6 Jahren Bettlägerigkeit endlich erlöst wurde ( er hatte damals innerhalb eines Jahres zwei Schlaganfälle ). Meine Tante selbst hatte damals gerade ihr Rentenalter erreicht und etwas Anderes erleben wollen. Ihr Mann hat die letzten 5 Jahre nicht mehr mit ihr sprechen können und es war sehr unklar, was er dachte und wieviel er noch von seiner Umwelt wahrnehmen konnte. In ein Heim wollte sie ihn dennoch nicht geben. Hoffentlich kann sie jetzt ihr Leben noch etwas genießen. Der Verlust meiner Ma hat ihr auch noch einen Schlag gegeben...
Auf jeden Fall freue ich mich, dass es deiner Mutter so gut geht. Die Pläne, die sie für sich umsetzen möchte, sind für mich verständlich. Soweit sie Plan A und B betreffen. Bezüglich Plan C solltest du sie vertrösten, was ja nur logisch ist, solange sie nicht selbstständig läuft. Zudem ist ja nicht klar, wie lange sie im Hospiz bleibt.... das wird sie verstehen.
Was sie für die Seidenmalerei braucht - datt kannste ihr doch morgen schon besorgen.... ich finde das alles noch überschaubar. Ansonsten wird dir das Pflegepersonal weiterhelfen können... Erfahrung haben sie genug.
Bitte grüße deine Mutter recht herzlich von mir.
lg Ute
__________________

Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten.
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  #2  
Alt 02.06.2009, 07:05
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Nicky72 Nicky72 ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo Melanie, hallo Ute,

diese Zwickmühle kenne ich jetzt nur allzu gut. Ich habe mit den Schwestern lange gesprochen und sie haben mir geraten, sie ruhig zu unterstützen. Das ist so eine Gradwanderung, weil ich auch gemerkt habe, wie glücklich Mum war, als sie mir ihre Pläne erzählt hat.

Gestern war sie gar nicht gut drauf. Sie hatte wahnsinnige Kopfschmerzen und es war ihr übel. Laut Schwester hatten wir Gewitterluft und Hirntumorpatienten seien da sehr empfindlich, weil der Hirndruck steigt. Das wusste ich so gar nicht. Aber es wird wohl stimmen.

Ute, mein herzliches Beileid, wegen Deinem Onkel. Aber ich denke, für ihn ist es eine Erlösung. Denn 6 Jahre Bettlägrigkeit stelle ich mir für alle Beteiligten fürchterlich vor.

Wegen der Seidenmalerei werde ich mich erst mal erkundigen, ob sie das da überhaupt machen kann. Aber ich denke schon, dass es möglich ist.

LG Nicky
__________________
Du hast gekämpft, solange Du konntest
und den Mut loszulassen, als es nicht mehr ging.
Alles wird gut, mach Dir keine Gedanken um uns.
Du bist heim gegangen, als Du wusstest es ist Zeit dafür ....

*03.07.1950 +04.08.2009
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  #3  
Alt 02.06.2009, 08:13
catcin catcin ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Guten Morgen liebe Nicky,
ich hoffe Du hattest ein erholsames Pfingsten und schöne Stunden mit Deiner Mam.
Ich finde es sehr gut, dass sich Deine Mam Ziele setzt und sich auf etwas freut - solange sie sich was vornimmt, gibt sie nicht auf.
Meine Mam wollte sogar eine Nähmaschine - ich wusste auch, dass sie das nicht mehr machen kann, wegen dem Sehen und wegen dem tauben Gefühl, bzw. Motorik der Hände. Ich habe es ihr aber auch nicht ausgeredet. Ich sagte: "Klar machen wir, wir machen Physio mit der Therapeutin und führen Dich langsam an die Nähmaschine heran"! Das hat ihr Auftrieb gegeben. Wir haben ihr das Gefühl gegeben, dass sie das schafft.
Für einen selbst tut es verdammt weh, weil wir genau wissen, das manches nicht mehr zu schaffen ist.
Meiner Mam hat es viel bedeutet das ich ihr gezeigt habe das ich an sie glaube und mit ihr kämpfe - ganz einfach mit ihr zusammen den Weg gehe.
Die Kopfschmerzen werden jetzt schon hin und wieder vorkommen. Das ist jetzt normal. Aber Novalgin hilft schnell und gut.
Ich denke Nicky, wenn sie wirklich keine Kraft und Energie mehr hat, wirst du das sehr schnell spüren. Aber bis dahein habt ihr denke ich noch Zeit - Zeit, die Ihr jetzt bewusst nutzen könnt/müsst, das schöne Wetter genießen usw.!

ganz liebe Grüße
Mirjam
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Meine Mama
geb. 03.08.43 gest. 14.03.09
Erkrankung: Glioblastom



Ich trage Dich jeden Augenblick in meinem Herzen!
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  #4  
Alt 03.06.2009, 07:20
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Nicky72 Nicky72 ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo Mirjam,

ja wir hatten einige schöne Stunden. Nur Montag ging es ihr nicht so gut durch das schwüle Wetter.

Das Projekt Seidenmalerei ist in vollem Gange. Ich habe jemanden gefunden, der es mal gemacht hat, aber jetzt nicht mehr und die Frau schenkt uns ihre Sachen. Einfach klasse! Muss ich die Tage abholen und dann will ich mal das Gesicht von meiner Mum sehen. Genau ich gebe ihr auch das Gefühl, dass sie alles schafft. Sie wird noch früh genug merken, dass es vielleicht nicht alles klappt.

Gestern ging es ihr wieder gut. Es war eine ehrenamtliche da und mit der hat sie sich gute zwei Stunden unterhalten, dann war ich noch da und sie war kein bisschen erschöpft. Erst nach dem Mittagessen war sie müde. Dann bin ich auch gegangen und gestern abend war noch ein nettes Ehepaar da und hat den "Caipi" mitgebracht. Diese Geste fand ich unheimlich schön. Auch wenn sie nichts davon getrunken hat.

LG Nicky
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*03.07.1950 +04.08.2009
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  #5  
Alt 05.06.2009, 07:00
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Nicky72 Nicky72 ist offline
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Ort: Essen
Beiträge: 519
Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo,

meine Mum hatte gestern ihren ersten leichten Krampfanfall. Die Duschaktion war wohl zu anstrengend. Aber die Schwester hat Gott sei Dank rechtzeitig gemerkt, dass da was im Anmarsch war und hat sie schnell wieder im Bett verfrachtet. Meine Frage nun: Bekommt der Betroffene was davon mit? Oder ist man dann irgendwie weggetreten? Meine Mum wunderte sich nämlich nur, dass ihr unheimlich übel war, wahnsinnige Kopfschmerzen hatte und ihr kalt war. Ich hoffe, dass es ihr heute wieder ein wenig besser geht.

LG Nicky
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*03.07.1950 +04.08.2009
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  #6  
Alt 05.06.2009, 11:55
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candice candice ist offline
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Beiträge: 160
Standard AW: Angst um meine Mutter

LIEBE NICKY

ich denke das ist unterschiedlich, meine mama hatte 15 jahre epilepsie und hat von dem anfall direkt nie was mitbekommen, sie hat immer nur gemerkt das ihre ne gewisse zeit fehlt... hinterher haben sich die anfälle geändert und meine mama hatte fast täglich welche, und hat sie auch bewusst miterlebt.... beim ersten gaaanz grossen hat sie immer gesagt ich will nicht sterben...

hinterher hat sie mich beim anfall immer ängstlich angeguckt..

aber wenn deine mama sagt das ich schlecht war, dann denke ich hat sie den rest nicht mitbekommen... ihr ist zu wünschen das es so bleibt, denn meine mama hatte grosse angst während der anfälle die sie mitbekam...

liebe grüsse Melanie
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  #7  
Alt 05.06.2009, 15:18
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Beiträge: 1.682
Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo Nicky,
mein Mann hat Epilepsie seit seinem 10. Lebensjahr. Seine Anfälle reichen von kleinen, fokalen Ausfällen bis hin zu Grand Mals.

Von den Grand Mals kriegt er nichts mit, er kann sich daran absolut nicht erinnern (glaubt mir oft gar nicht, dass er einen hatte ), aber es geht ihm sehr schlecht danach. Er ist unglaublich müde, schläft einen ganzen Tag nur, hat starke Kopfschmerzen und oft ist ihm auch übel.

Die Fokalen Anfälle kriegt er mit, da er sie aber gewöhnt ist, machen sie ihm keine Angst mehr. Er sagt, er sei dann "wirr" im Kopf, merke, dass er sich selbst nicht kontrolliert bekommt. Er kann auch hören (versteht allerdings nicht was man genau sagt) aber er kann nicht sprechen. Die Sprache kommt bei ihm auch als letztes erst wieder.

Für mich sehen die fokalen Anfälle so aus: Er starrt mich an, kann nicht mehr sprechen, sein Arm zittert oder seine Hand. Manchmal schluckt er auch stark und ununterbrochen. Ganz selten macht er Geräusche oder fällt vom Stuhl.

Nach einem fokalen Anfall ist er schläfrig und muss erst mal eine halbe Stunde schlafen, danach geht es ihm meistens schon wieder ganz gut.

Es gibt bei den Krampfanfällen sehr viele unterschiedliche und viele Abstufungen. Mein Mann empfindet sie nicht als schlimm. Für mich als Außenstehende ist es weitaus schrecklicher mit anzusehen, als für ihn selbst.
Ich habe mich an die fokalen Anfälle gewöhnt und empfinde sie selbst auch nicht mehr als so schlimm, aber ein Grand Mal ist bis heute fürchterlich und ich wünsche meinem ärgsten Feind nicht, dass er das miterleben muss.
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
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