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Alt 19.01.2004, 23:33
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Standard Endstadium

Seit nunmehr einem Jahr wissen mein Mann und ich, dass er an Darmkrebs erkrankt ist und ausgeprägte Metastasen in der Leber vorhanden sind. Wir waren, wie viele Menschen, völlig erstaunt. So etwas passiert doch nicht uns, sondern immer nur den anderen. Mein Mann war zum Zeitpunkt der Diagnose 54 Jahre alt. Ich bin im letzten Nov. 47 geworden. Diese langweiligen Details schreibe ich nur, weil ich seit März 2003 sehr intensiv diese Forum-Seite verfolge und deshalb denke, dass es für Euch wichtig ist. Es folgte alles das, was Ihr auch schon beschrieben habt. Mir wurde von Anfang an die volle Tragweite der Diagnose ins Gesicht geschleudert. Der behandelnde Arzt sagte mir, dass mein Mann die OP wahrscheinlich gar nicht überlebt, dass aber eine OP notwendig sei, da sonst ein Darmverschluss zum Ende führt. Er hat aber die OP sehr gut überstanden. Es folgte die Chemo-Therapie. Ich hatte mir sofort einen Internet-Anschluss besorgt, um nach den besten Kliniken und Möglichkeiten zu forschen. Meine Bemühungen führten zum selben Chemo-Mittel, wie es auch der behandelnde Arzt vorgeschlagen hatte und auch ein weiterer Facharzt bestätigte. Dieses Mittel (Campto in Verbindung mit 5 FU und Folin)hat bei ihm bis jetzt angeschlagen. Das ist jetzt ein Jahr her und mein Mann lebt immer noch. Wir hatten noch zwei wirklich schöne Urlaube und auch sonst noch eine Zeit, in der wir uns alles sagen konnten, was wir uns ohne diese Krankheit vielleicht nie gesagt hätten. Mein Mann hat die Gefährlichkeit der Krankheit verdrängt. Er erzählt unseren Freunden, dass die eigentliche Krebserkrankung überstanden sei. Er habe nur noch mit den Nachwirkungen zu kämpfen. Für mich ist das sehr schlimm. Den Menschen, mit dem ich bisher über alles reden konnte und vor dem ich auch keine Heimlichkeiten hatte, muss ich auf einmal belügen um ihn zu schützen. Umso schlechter es ihm geht umso mehr erklärt er unseren Freunden wie sehr es bergauf geht. Menschen, die so eine Situation nicht erlebt haben, können nicht nachvollziehen, wieviel Kraft so etwas kostet. Ich spiele seit einem Jahr sein Spiel von der vollständigen Genesung mit und lache wo ich eigentlich nur noch weinen will. Er braucht mich so sehr und ich brauche Euch. Helft mir, ich kann nicht mehr. Seit einer Woche muss er Mophium nehmen. Er hat sich so lange dagegen gesträubt. Ich brauche keine medizinischen Ratschläge. Ich weiß alles über diese Krankheit. Ich brauche diese Verbundenheit, die ich bei den Besuchern dieser Seite empfunden habe. Gebt mir etwas von Eurer Kraft. Ich glaube keine mehr zu haben.
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