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  #1  
Alt 09.08.2009, 20:22
Iko Iko ist offline
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Beiträge: 718
Standard AW: Mundbodenkrebs

Danke das ihr da seit,
mittlerweile habe ich viele Telefonate gehabt und doch, ich bin allein. Meine Schwester u. Familie sind in Niedersachsen und ich wieder hier in NRW. Morgen kommt eine Freundin aus Kiel und sie bleibt erstmal hier. Ich kann nicht beschreiben wie es mir geht nur glaube ich das alles nicht - es darf so nicht enden. Vielleicht normal, vielleicht bin ich seit Freitag auch durchgedreht. Ich weine mir die Augen aus, mein Magen dreht sich um und ich schreie nach Micha. Wenn ich aber über die jetzige Situation erzähle, dann ist es als wenn ich einen Film gesehen und darüber berichten würde.
Ich brauche jetzt mal ein wenig zu essen uns eine heiße Dusche.
Danke euch von ganzen, leider schon gebrochenem Herzen. Meine große Liebe, mein Leben - sie will gehen und mich allein zurück lassen. Warum?????
__________________
Gruß Iko

nichts und niemand ändert etwas an dem was geschehen ist - nichts und niemand holt dich zurück - nichts und niemand nimmt dich aus meinem Herzen
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  #2  
Alt 09.08.2009, 21:02
Benutzerbild von Morgana
Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: Mundbodenkrebs

Zitat:
Zitat von Iko Beitrag anzeigen
Meine große Liebe, mein Leben - sie will gehen und mich allein zurück lassen. Warum?????
Liebe Iko,

wie gut kann ich Deine Verzweiflung verstehen.
Micha will Dich nicht verlassen und alleine zurück lassen.
Er muß...gehen.
Ich wünsche ihm, dass er in Frieden gehen darf.
Ich wünsche Dir alle Kraft ihn gehen zu lassen.
Auch ich hatte vor fast einem Jahr das Gefühl, dass da ein Film abläuft, dass das alles doch nicht wahr sein kann.
Es ist so...unwirklich...unbegreiflich...
Ich nehme Dich in die Arme und halte Dich.
In Gedanken bin ich bei Euch.

Traurige Grüsse
Morgana
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Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.
[Indianische Weisheit]
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  #3  
Alt 09.08.2009, 21:23
Iko Iko ist offline
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Beiträge: 718
Standard AW: Mundbodenkrebs

Ich habe das Bett abgezogen,
ich habe seine frische gewaschene Wäsche in den Schrank gelegt,
ich habe den Infusionsständer gesäubert und neu behangen,
ich habe seine Medikamente für morgen fertig gemacht,
und jetzt sitz ich hier und frage mich warum ich das gemacht habe. Er ist da, er muss bleiben. Was bin ich ohne ihn, wie kann ich sein ohne ihn? Habe ich alles richtig gemacht, habe ich etwas vergessen, warum darf ich nicht mit ihm sein? Ich werde gleich sein Bett neu beziehen und daran denken, das er bald wieder in ihm liegen darf, solange werde ich ihm sein Bett warmhalten.
So viele Tränen, so viele - jede Träne ist ein Leid, ein Schmerz - es hört nicht auf. War alles kämpfen umsonst? Warum?
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Gruß Iko

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  #4  
Alt 09.08.2009, 21:34
mahanuala mahanuala ist offline
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Standard AW: Mundbodenkrebs

liebe iko

ich weiss ja nicht wie genau die situation ist.
aber vielleicht ist es ja in absprache mit einem palliativ-pflegedienst möglich daß micha nach hause kommt - egal wie der weg nun weitergeht.
ich könnte mir vorstellen, daß das für dich vielleicht hilfreich wäre.
denkst du er würde das gerne so haben?

ich habe zwei kerzen für euch angezündet und hoffe, daß jeder von euch beiden seinen weg finden kann.
ich stelle es mir schwer und anstrengend vor , den eigenen weg gehen zu können, wenn soviel trauer und verzweiflung da ist....

leider haben wir manchmal im leben gerade in den allerschwierigsten momenten keine wahl sondern müssen vrsuchen die situation irgendwie durchzustehen.

wir hier können nur hoffen und beten
mahanuala
__________________
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leonardo da vinci
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  #5  
Alt 09.08.2009, 21:54
glücksfee glücksfee ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Mundbodenkrebs

Liebe Iko

Ich habe bei Euch immer schweigend mitgelesen und immer gehofft daß es für Dich und Micha besser wird, ich hätte mich so gefreut darüber. Ich habe auch meine Schwester wo Krebs hat und darum bin ich auf Deine Seite gekommen. Ich wünsche Euch beiden von Herzen daß Gott an eurer Seite ist und euch hilft was immer er auch mit euch vorhabt. Ich habe gelernt daß man das annehmen muß was kommt habe meine Eltern ganz schnell verloren innerhalb kurzer Zeit. Ich weis daß es kein Trost ist aber ich wünsche Dir und Micha alle Gute.

Taurige Grüße

Glücksfee

Ich reiche meine Hand weiter an ....................
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  #6  
Alt 09.08.2009, 22:07
Iko Iko ist offline
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Beiträge: 718
Standard AW: Mundbodenkrebs

Ich danke euch allen für eure Zeilen. Unser Pfarrer hat mit mir heute ein langes Gespräch gehabt und er hat mir sogenante Türen geöffnet. Er kennt Micha seit seinem 2.5 Lebensjahr, hat die ganze Familie schon (außer Micha) beerdigt. Nun begleitet er auch ihn/uns. Allerdings ist er ab Ende nächster Woche für 2 Wochen nicht da - und schon ist meine Angst wieder da das es nicht so wird wie Micha es gewünscht hat.
Ich bin nicht in meinem Leben, ich erzähle eine Geschichte von anderen, so kommt es mir vor. Ich habe mal berichtet, seit Micha krank ist habe ich Angst vor jedem 12. des Monats. Da wäre nun der kommende Mittwoch .......
Habt Verständnis für meine wirren Schreibereien
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Gruß Iko

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  #7  
Alt 09.08.2009, 22:11
Iko Iko ist offline
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Beiträge: 718
Standard AW: Mundbodenkrebs

Miteinander reden - es wäre so schön gewesen, wenn er hätte reden können. 2-3 Sätze dann war es wieder vorbei. Mundtrockenheit, Hustenreiz, Schleim.
Nein, wir konnten nicht reden aber es ist alles gesagt, was wichtig war. Ich habe noch einiges was ich ihm sagen möchte und das werde ich machen.
Ja - reden wäre schön gewesen.
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Gruß Iko

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  #8  
Alt 09.08.2009, 22:22
Benutzerbild von ticoba
ticoba ticoba ist offline
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Standard AW: Mundbodenkrebs

Liebe Iko,
wie gut, dass der Pfarrer mit dir gesprochen hat.
Ich finde deine Schreibereien nicht verwirrt.
Und dieses neben sich stehen kenne ich auch. Ich glaube das hat etwas mit dem Adrenalin zu tun.
Als mein Vater starb hatten wir 4 Tage Zeit, um uns von ihm zu verabschieden. Wir waren 24 Stunden bei ihm im Krankenhaus und ich hatte Nachtwache. Er konnte auch nicht reden, nur die Hand drücken. Dennoch war Verständigung möglich.
Ich wünsche dir auch Vertrauen liebe Iko
Vertrauen in dich selbst und in die Kraft, die über dem Leben steht.

Liebe Grüße
Conny
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  #9  
Alt 09.08.2009, 22:31
Benutzerbild von Conan
Conan Conan ist offline
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Beiträge: 141
Standard AW: Mundbodenkrebs

Liebe Iko,
vor einem halben Jahr musste ich auch diesen Weg gehen und wenn ich das alles hier lese, werden so viele Erinnerungen bei mir wach. Egal welche Worte ich jetzt wähle, nichts kann dich wirklich trösten. Ich habe heute mal zwei Kerzen angezündet: eine für meinen Spatz und ein für euch beide. Ich denke ganz doll an euch.
Liebe Grüße Carmen
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So lass uns Abschied nehmen, wie zwei Sterne
durch jenes Übermaß von Nacht getrennt,
das eine Nähe ist, die sich an Ferne
erprobt und an dem Fernsten sich erkennt.

R.M.Rilke


Für meinen geliebten Ronni (12.09.1964- 24.01.2009)
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  #10  
Alt 09.08.2009, 21:38
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Mundbodenkrebs

Liebe Iko, es macht mich tief betroffen, dass es Micha so schlecht geht und er ins Regenbogenland gehen wird.
Als ich Deine Beiträge vom Donnerstag und Freitag las, hatte ich Bauchschmerzen. Ich denke, er hat gespürt, dass es der letzte gemeinsame Tag in Eurem Zuhause gewesen ist. Er hatte seine Kräfte gesammelt, war in den Aufenthaltsraum gegangen, als der Mitpatient sich übers Schnarchen beschwerte. Er wollte mit Dir nochmal zusammensein.
Die schwer kranken Menschen haben eine feine Antenne entwickelt, sie spüren, wie es um sie steht, da braucht kein Doktor etwas zu erklären.
Liebe Iko, ich wünsche Dir, dass Du die Kraft findest, Micha loszulassen. Du hast gemeinsam mit ihm gekämpft, gehofft, gebangt.
Nun gibt es eine Macht, die stärker ist. Keiner von uns, kann die Frage nach dem "Warum" beantworten.
Du sollst wissen, dass ich in Gedanken bei Dir bin.

Elisabethh.
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  #11  
Alt 09.08.2009, 21:06
mahanuala mahanuala ist offline
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Standard AW: Mundbodenkrebs

liebe iko

ein bisschen beruhigt es mich, daß morgen deine freundin kommt.

wir sind, bei allem mitgefühl irgendwie nur virtuelle da , auch wenn wir dir mit aller kraft alles liebe wünschen.

gibt es vielleicht auch eine/n seelsorger/in, der/die für dich da sein könnte.
deine psychologin ist ja glaube ich im urlaub.
sicher hat auch das krankenhaus seelsorger und die sind rund um die uhr erreichbar.
was sagen denn die ärzte im moment?

du kannst einfach auch hier erzählen, aber nur wenn du magst.

liebe grüße
mahanuala
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leonardo da vinci
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  #12  
Alt 09.08.2009, 21:34
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Sadie Sadie ist offline
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Beiträge: 110
Standard AW: Mundbodenkrebs

liebe iko,

euer Schicksal erschüttert mich. Ich möchte dir ganz viel Kraft wünschen.

Sadie
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[B]D. (mein allerliebster Schwiegerpapa) - Prostatakrebs und Hirnmetastasen
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  #13  
Alt 09.08.2009, 21:42
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Jogilein Jogilein ist offline
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Unglücklich AW: Mundbodenkrebs

Liebe Iko,
sehr traurige Grüsse, Jogilein
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  #14  
Alt 09.08.2009, 22:04
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ticoba ticoba ist offline
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Standard AW: Mundbodenkrebs

Liebe Iko,
ich bin erschüttert. Es ging alles so schnell, auch ich kann es nicht glauben.
Habe zwei Kerzen angezündet und schicke euch meine ganze Liebe und Trost.
Ich wünschte du hättest heute nacht jemand bei dir und darum schicke ich dir einen Engel, der über dich wacht, solange du alleine bist.




Ich wünsche dir so sehr, dass du heute Nacht Kraft sammeln kannst, damit du deinem Micha gefasst und klar beistehen kannst, wenn er dieses Leben hier loslässt.
Nein, wir wissen nicht warum. Wir haben zu akzeptieren.
Du hast nichts verkehrt gemacht. Im Gegenteil, du hast dich und alles, was in deiner Macht steht gegeben. Und das weiss Micha auch.
Ihr habt bestimmt in der ganzen letzten Zeit viel über euch und die Krankheit geredet. Wenn es noch etwas gibt, das dich beschäftigt und in dir rührt, bitte sage es ihm. Das ist sehr wichtig.
Und wie Mahanuala schon schrieb, vielleicht ist es möglich, dass Micha nach Hause kommt. Tim hatte mit seinem Vater die Mutter gepflegt, als sie an Magenkrebs starb. Sie wollte auch nach Hause.
Ich wünsche so sehr, ich könnte bei dir sein. Nicht nur in Gedanken.
Und ich weine von hier aus mit dir und nehme dich in meine Arme und halte dich.
Hab Dank, dass du uns teilhaben lässt an deinem Leben.
viele liebe und traurige Grüße
deine Conny
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