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Hallo Douggy,
kann Dich gut verstehen, wundere mich aber dass sich ein Mann darüber Gedanken macht. Habe im Mai 2009 meine 1. Konisation hinter mich gebracht, nachdem ich zwei Jahre PAP IIID und 16+18 hatte. Alles im Gesunden entfernt, kein CIS. Ich hab so lang gewartet weil ich Angst vor der Vollnarkose hatte (war meine 1.). Jetzt war ich letzte Woche beim Gyn zum Abstrich und warte auf meine Ergebnisse. Ich rechne ehrlich gesagt mit IIID oder schlechter, weil er meinte er könne sehen, dass der Virus wahrscheinlich noch aktiv sei. Toll, ich dachte mit der Konisation bin ich alle Sorgen los und jetzt geht das Zittern wegen der Ergebnisse weiter. Insofern kann ich mich in Deine Freundin sehr gut hineinversetzen, zumal sie jünger ist als ich (bin 36) und vielleicht noch einen Kinderwunsch hat. Viele Deiner Fragen interessieren mich auch, deswegen habe ich mich gemeldet und warte mit Dir auf Antworten. Zu ein paar Sachen kann ich versuchen etwas zu sagen, was natürlich keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit erhebt - ich bin schließlich kein Arzt. Zunächst mal vielleicht das wichtigste: Deine Freundin bekommt nicht zu 100% Krebs, einfach deshalb, weil sie engmaschige Kontrollen durchgeführt und bis jetzt das richtige getan hat. Sollten die Werte nach der 2. Koni nicht besser werden, kann laut meinem Arzt auch noch eine 3. Konisation gemacht werden. Hilft das nicht, muss die Gebärmutter raus und dann ist die Gefahr so gut wie gebannt. Aber: Deine Freundin hat immer die Chance, dass die Werte besser werden. HPV wird von sehr vielen Faktoren beeinflusst, Rauchen, Pille, Stress, um nur einige zu nennen. Also ist der einzige Teufel, den ich an die Wand male, die Entfernung der GM - und das liegt noch in weiter Ferne. Denk immer dran, dass es viele Frauen gibt die nicht zur Vorsorge gehen und eines Tages mit einem ausgewachsenen Karzinom konfrontiert sind - in dieser Situation sollte man sich Sorgen um Krebs machen, vorher nicht. Der PAP-Wert kann sich scheinbar immer verbessern - ich lese mich ja seit Monaten durch jedes Forum über HPV und da gibt es so unterschiedliche Berichte über die Entwicklung des Wertes, dass man nichts definitives sagen kann. Also, vielleicht ist nach der 2. Koni alles ok und sie ist den Mist los. Du sagst, dass Ihr Kondome benutzt und Oralverkehr vermeidet. Ich habe aber schon oft gelesen, dass Kondome auch nicht sicher schützen, das würde ich gern mal als Frage in den Raum stellen. Und wieso meidet Ihr Oralverkehr? Überträgt sich das auf diese Art auch? Tss, das sind ja tolle Aussichten für ein ausgefülltes Sexualleben. Und jetzt mal zu der Befürchtung, dass Du "es" auch schon hast und an hypothetische nachfolgende Partnerinnen übertragen kannst: Klar, das ist richtig. Aber Du kannst davon ausgehen, dass 60% aller Frauen HPV haben oder hatten, die meisten sogar ohne dass sie es wissen oder sich damit konkret auseinandersetzen müssen, weil ihre PAP-Werte nie in den "gefährlichen" Bereich kommen. Wie viele Männer HPV haben ohne es zu merken oder darüber nachzudenken, will ich mir gar nicht vorstellen. Irgendwo müssen wir uns ja alle mal angesteckt haben. Es wäre also m.E. Wahnsinn, sich mit der Angst vor der eigenen "Ansteckungsgefahr" zu quälen. Vorsicht ist gut, aber in einer "frischen" Beziehung benutzt man ja sowieso Kondome. Also mach Dich damit nicht verrückt. Nicht nur Du kannst HPV haben, sondern es ist ziemlich wahrscheinlich dass viele Frauen, die Du im Laufe Deines Lebens kennenlernst, es auch haben. In meinem Freundeskreis sind es ungefähr die Hälfte, und zwar unterschiedslos Frauen mit langen, stabilen Partnerschaften und solche, die häufiger "wechseln" - ob freiwillig oder nicht. Du musst Dir auf keinen Fall wie ein Aussätziger vorkommen! Ich find's ja sehr schön, wie Du Dich um Deine Freundin sorgst, aber dieser kleine Nebensatz "...habe mich bestimmt angesteckt aber halte noch zu ihr" zeigt mir, dass Du verständlicherweise schon auch mit Deinem Schicksal haderst. Ich möchte nicht, dass Du das als Kritik auffasst, aber: es geht hier nicht um Aids, sondern "nur" um HPV. Die meisten Menschen werden alleine mit diesem Virus fertig und wenn man's hat, bedeutet es nicht den sicheren Tod. Es ist lästig und macht einem das Leben schwer, aber mehr auch nicht. Also bitte keine Schuldgefühle oder -zuweisungen. Du könntest ja auch nichts dafür, wenn Du jemanden mit einer Grippe ansteckst. Trotzdem könnte der daran sterben. An alle weiteren Leser(innen): Auch mich interessiert, wie die Entwicklung des PAP-Wertes aussieht, wenn der Virus persistiert. Ist die Hysterektomie dann vorprogrammiert? Wie sehen die Übertragungswege aus? Bedeutet eine Infektion mit HPV, dass man sein Leben lang Kondome benutzen muss? Wie steht's mit dem schon angesprochenen Oralverkehr? Was gibt es für (seriöse) Möglichkeiten, das Immunsystem gegen HPV zu stärken? Wann ist eine Impfung sinnvoll? Liebe Grüße, Sphinx @Douggy: Alles Gute für Dich und Deine Freundin. Ich weiss, wie dieses Thema einen fertigmachen kann. |
#2
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Hallo Douggy, Hallo Sphinx,
Douggy: Hut ab, dass sich Männer mit diesem Thema beschäftigen. Kommt nämlich nicht so häufig vor, da sie meist nur Überträger sind und selbst symptomlos bleiben. Sphinx: Bravouröse Antwort! Auch ich beschäftige mich seit Monaten mit diesem Thema. Habe gerade zwei Konisationen hinter mir, da bei der ersten am 1. Juli 09 nicht alles im Gesunden enfernt wurde. Leider hatte ich schon ein Carcinoma in situ, obwohl der zytologische Abstrich "nur" bei IIID lag. Der Krebs im Stadium 0 wurde auch bei mir durch die high-risk-Viren 16 und 18 ausgelöst, obwohl ich seit 9 Jahren in einer festen Beziehung bin. Wahrscheinlich habe ich mir vor vielen Jahren angesteckt und die Viren haben persistiert. Zu meinem Entsetzen habe ich gelesen, dass eine langjährige Pilleneinnahme die Aktivität von HPV-Viren sogar fördert. Ich habe dieses Ding über 10 Jahre genommen und sofort damit aufgehört, als ich mehr wusste. Bezüglich der Ansteckung wird auch in einer Partnerschaft der konsequente Einsatz von Kondomen über einen Zeitraum von 2 Jahren empfohlen, da die Wahrscheinlichkeit dann höher ist, dass der Virus zumindest bei einem von beiden ausheilen kann. Es gibt auch Vermutungen in die Richtung, dass nach einer erfolgreichen Konisation der HP-Virus ebenfalls weg ist. Dies kann man natürlich nur durch einen neuerlichen Test feststellen, welcher ungefähr 6 - 8 Monate nach einer Konisation erfolgen sollte. Im Hinblick auf die Übertragungswege scheiden sich die Geister allem Anschein nach. Ich habe gelesen, dass zur Zeit nicht davon ausgegangen wird, dass man sich oral anstecken kann. Die größte Gefahr birgt der ungeschützte Geschlechtsverkehr, wie wir hier alle wissen. Genauso sieht es leider mit der Impfung gegen HPV aus. Darüber habe ich während meiner Krankenhausaufenthalte mit einigen Ärtzen gesprochen. Wirklich Sinn macht die Impfung nur vor dem ersten Geschlechtsverkehr, also für junge Mädchen. Sobald man einmal Kontakt mit den Viren hatte, scheint die Wirkung nicht bestätigt - hier verdient vor allem die Pharmaindustrie. Es ist zudem möglich, dass man als Frau HPV-positiv ist, die Viren aber aufgrund einer schwächeren Konzentration nicht nachgewiesen werden können, sie "schlafen" sozusagen im Körper. Immunstärkung ist natürlich immer gut, aber leider wird auch hier viel Schindluder getrieben. Ausreichend Schlaf, kein Nikotin, wenig Alkohol, gesunde Ernährung und moderate Bewegung sind die Grundbausteine für Gesundheit - auch das wissen wir alle. Zink und Selen sollen zudem immunstärkend wirken, auch einige Schüsslersalze sollen vorteilhaft sein. Zu diesem Thema wäre es wahrscheinlich ratsam einen Homöophaten aufzusuchen. Ja, liebe Sphinx auch mir stellt sich die Frage nach der weiteren medizinischen Vorgehensweise, sollten wieder positive Abstriche gemacht werden. Ich bin 30Jahre und habe noch keine Kinder. Meine Ärztin hat mir geraten, dass Ganze jetzt in Angriff zu nehmen (sobald OP-Wunde verheilt ist), da sie nicht mit Sicherheit sagen kann, dass keine erneuten Dysplasien auftreten. Nach erfolgreichen Konisationen spricht man immernoch von einer Rückfallquote im Bereich zwischen 10 bis 15 % innerhalb der ersten zwei Jahre. Daher muss man nach der Behandlung einer CIN III bzw. eines CIS auch zwei Jahre lang in 3monatigen Abständen zur Untersuchung. Wir als Betroffenen können nur eines tun: regelmäßig zur Vorsorge gehen und unserem Immunsystem Gutes tun. Vielleicht hilft es auch, den Kopf ab und an auszuschalten - das ist nämlich auch mein Fehler.... Viele liebe Grüße an euch beide, Zumsel78 ![]() |
#3
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Hallo douggy,
erstmal find ich es klasse,das du dich informieren möchtest.Auch wenn der Anlass kein schöner ist. Bei einem Pap IIId,empfiehlt sich eine Biopsie.Um zuschaun,ob es ein CIN II (IIId) ist,oder mehr dahinter steckt.Sollte es ein CIN II sein,muss der nicht operativ behandelt werden.Denn mit einem IIId kann das Immunsystem noch alleine fertig werden.Ausserdem,stehen einem noch immunzytochemische Tests (L1 Kapsidprotein+p16)zur Verfügung.Beide dienen sehr gut zur Prognose und werden von der KK bezahlt. Es ist gut,das ihr Kondome benutzt.dennoch bieten diese "nur" einen 60% Schutz.Da die HPV Infektion eine Kontaktinfektion ist.Ich würde nicht auf alles verzichten.Du kannst dich auch beim Urologen testen lassen.Man vermutet heute,das die HPV Viren,wie der Herpes Simplex Virus im Körper verbleiben und von einem intakten Immunsystem in Schach gehalten wird. Die vielen Auflistungen der high risk Typen,ist die ganz normale Auflistung der am häufigsten zu findenen high risk Typen,wenn das Testergebnis positiv ist.Steht bei mir auch immer,wenn einer der beiden (high oder low risk) positiv sind.Das bedeutet nicht,das deine Freundin oder du mit all den aufgelisteten Viren infiziert seid!!!Dies müsste durch das PCR Verfahren ermittelt werden. Lg und alles Gute für dich und deine Freundin ![]() @ sphinx HPV Viren,ganz besonders high risk Nr.16,können Tonsillenkarzinome verursachen ![]() http://www.medical-tribune.de/patienten/news/6664/
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26.8.04 |
#4
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Hallo tiffany,
danke für die Info mit dem Tonsillenkarzinom! Wobei das ja alles noch schlimmer macht. Wenn also a) Kondome nur zu 60% schützen, b) Männer sowieso meist nicht wissen ob sie "infiziert" sind oder nicht und c) selbst Oralverkehr nicht ungefährlich ist, kann man sich mit HPV ja eigentlich nur noch ins Kloster flüchten. Aber selbst dort soll's HPV-Infizierte geben ... Wie schätzt Du das für Dich ein bzw. wie handhabst Du das? Eigentlich müsste man dann so gut wie auf alles verzichten, es sei denn man lässt den Partner direkt testen. Worüber der sich freuen wird ... Ehrlich gesagt macht mich das ziemlich depressiv. Wie soll man da eine normale Beziehung führen? |
#5
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Hallo sphinx,
wie ich damit umgehe?! Ich versuch das Risiko zu minimieren.Soll heißen,ich benutze Kondome,habe keine häufig wechselnden Partner,setzte mich nie auf öffentlichen Toiletten hin und versuche mein Immunsystem mit Ascorbinsäure zu stärken.Wobei ich glaube,das bei meinem Immunsystem Hopfen und Malz verloren sind.Großartig einschränken,tu ich mich nicht.Denn ich möchte nicht,das der Virus und die damit einhergehenden Folgen mein Leben bestimmen.Denn ich habe nur dieses eine Leben und das möchte ich bestimmen.Ich muss ob ich will oder nicht,damit leben und das tu ich eigentlich ganz gut. Wenn man bedenkt,das die ganze Sache nächste Woche Mittwoch (26.8) 5 Jahre geht,hab ich mich bis hier hin gut gehalten und habe auch nicht vor mich in Zukunft unterkriegen zu lassen.Und ich denke,das ich mich mit dieser Einstellung ganz gut schlage. Ich geh nicht ins Kloster;-) LG und Kopf hoch ![]() ![]()
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26.8.04 Geändert von tiffany (17.08.2009 um 21:21 Uhr) |
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