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  #1  
Alt 03.09.2009, 14:49
topi topi ist offline
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Standard AW: Was ist wichtig, vor der Therapie?

Danke Jule,
ich freue mich über deine Zeilen.
Hab seit dem meine Mutter den Tumors entdeckt hat (vor 3 Wochen) ganz schöne Gefühlsschwankungen durchgemacht.
Ich bin 47 Jahre alt. Die letzten wochen versuche ich meinen eltern Mut zu machen. Gelingt mir auch gut.
Da der (duktale) Tumor in der rechten Seite saß und meine mutter dort schon operiert worden ist - nach meiner Geburt. Ich hatte nicht richtig getrunken - habe ich jetzt massiv Schuldgefühle gehabt. Ich hatte Angst, den Krebsdamals ausgelöst zu haben. Ich weiß: das ist Quatsch.

Ich hab vor einer Woche geträumt, ich hätte meiner mutter den Wecker weggenommen und um 2 Stunden vorgestellt.
Sie hat ihn von mir zurückverlangt und nicht bemerkt, dass ihr 2 Stunden fehlen.
Der Chefarzt meinte dazu, das hätte nichts mit dem Tumor jetzt zu tun. Das sind 2 unabhängige Sachen.

Zum Thema zweitmeinung äußerte er, dass ihn Patienten oft enttäuschen, in dem sich sich Zweitmeinungen einholen und mit ihm dann nicht darüber reden.

es ist aber leider nicht so, dass die Klinik selber eine 2. Meinung einholt.

Was bisher nie in Frage kam: ich nehme seit der Diagnose den Hund mit ins Bett. (Vielleicht bin ich jetzt hier unten durch).
Aber ich brauch den einfach. Hund tröstet, fragt nicht, sagt nichts.

Ich werde mich an ein Brustzentrum wenden.

Liebe Grüße
Topi
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  #2  
Alt 03.09.2009, 14:58
sonnenstrahl sonnenstrahl ist offline
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Standard AW: Was ist wichtig, vor der Therapie?

Liebe Topi,

es tut mir leid, dass deine Mutter an Brustkrebs erkrankt ist.
Schön, dass Du ihr so sehr bei stehst und dich mit dem Thema intensiv befasst.
Ich habe im KH bei meiner OP mit einer fast 70 jährigen Frau im Zimmer gelegen, die vor 25 Jahren schon einmal Brustkrebs hatte und jetzt wieder in der anderen Brust. Sie bekommt auch 6 mal Chemotherapie und anschließend Bestrahlungen.

Du schreibst:
Sie wird darum bekommen:
Docetaxl, Cyclophosamid, Tamoxifen,
Dexamethason unmittelbar vor u. nach der Chemo.

Docetaxel und Cyclophosphamid sind die Chemomedikamente, Tamoxifen ist eine Tablette im Rahmen der Antihormontherpaie und Dexamethason ist ein Antiallergikum, was immer bei Chemo verabreicht wird.

Ich wünsche Dir und vor allem Deiner Mutter alles Gute und viel Kraft.

Liebe Grüße Sonnenstrahl
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  #3  
Alt 03.09.2009, 15:35
topi topi ist offline
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Standard AW: Was ist wichtig, vor der Therapie?

Danke Sonnenstrahl,

wir versuchen es mit Humor zu nehmen (wissen aber auch, dass das wirklich Schwere erst noch kommen wird).
Heute früh sagte mein Vater zu meiner mutter: Wir sind schon durch so viel Scheiße gegangen....
Und ich sagte: Nur leider wird sie immer tiefer...
Dann haben wir gelacht.

Der Doc hat uns schon gesagt, wofür und wogegen die Mittel sind.
Ich versteh nur nicht, warum auf die Pet-Ct Untersuchung vertraut wird, wenn das ergebnis dann doch fragwürdig ist, weil es eventuell Tumorzellen gibt, die nicht abgebldet werden.
Dann würde man doch, trotz günstigem Befund, eine Chemo machen.

Grüße
Topi
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  #4  
Alt 03.09.2009, 18:12
Benutzerbild von Jule66
Jule66 Jule66 ist offline
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Standard AW: Was ist wichtig, vor der Therapie?

Liebe Topi,

nun mach Dir mal keine Vorwürfe,dass Du an dem Krebs schuld sein könntest,dass ist absoluter Böldsinn!Auch das Du Deinén Hund mit ins Bett nimmst-wenn es Dir dann besser geht-warum nicht?Mein Kater kann auch jederzeit zu mir ins Bett wenn er das möchte.
Wichtig ist jetzt,dass Du in ein BZ gehst und die Zweitmeinung einholst.
Du könntest auch mal in den S3-Leitlinien (einfach so bei goo...eingeben)nachlesen.Das sind die Richtlinien,nach denen zertifizierte BZ arbeiten und arbeiten müssen.Da kannst Du Dich vorab schon mal gut informieren.
Liebe Grüße,Jule
__________________
"Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will."
Albert Schweitzer
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  #5  
Alt 03.09.2009, 18:40
topi topi ist offline
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Standard AW: Was ist wichtig, vor der Therapie?

Zitat:
Zitat von Jule66 Beitrag anzeigen
nun mach Dir mal keine Vorwürfe,dass Du an dem Krebs schuld sein könntest,dass ist absoluter Böldsinn!Auch das Du Deinén Hund mit ins Bett nimmst-wenn es Dir dann besser geht-warum nicht?Mein Kater kann auch jederzeit zu mir ins Bett wenn er das möchte.
Meine Katze liegt schon lange drin, wenn sie möchte. Die holt mich abends ins Bett, wenn sie müde ist und schlafen will. Da bleibt mir dann nichtsanderes übrig, als mich zur Ruh zu begeben, weil sie mir ständig auf die Schulter springt und mir ins Ohr jammert.


Zitat:
Zitat von Jule66 Beitrag anzeigen
Wichtig ist jetzt,dass Du in ein BZ gehst und die Zweitmeinung einholst.
Du könntest auch mal in den S3-Leitlinien (einfach so bei goo...eingeben)nachlesen.Das sind die Richtlinien,nach denen zertifizierte BZ arbeiten und arbeiten müssen.Da kannst Du Dich vorab schon mal gut informieren.
S3 Richtlinien, wieder was Neues. Guck ich gleich nach.
Das Problem liegt tief in meiner Familie. Kann sich wahrscheinlich kein anderer vorstellen.
Meine Mutter ist ein sich vollkommen verunsicherter Mensch. Sie fragt sogar, was sie anziehen soll.
Mein Vater versucht in schwierigen Fragen jemanden zu finden, dem er vertrauen kann. Dann macht er die Ohren zu, für alle anderen.
Mein Vater hat Angst zu viel zu wissen. er sagt, das macht ihn immer konfuser.

Mir dagegen hilft, mich zu informieren. Ich finde, die Dinge bekommen ihren Platz.

Mein Vater wollte auch gern, dass seine Kinder so handeln, wie er. (Klar. er denkt ja, er macht es richtig)
Ich bin, bevor ich meinen eigenen Weg gefunden habe, damit immer auf die Fresse gefallen.
Ich will immer eine 2. Meinung hören. Ich vertraue nicht so schnell.
Nun haben wir eine Krise und das ganze Problem, fällt uns auf die Füße.

es wird definitiv keine Zweitmeinung eingeholt werden. Ich werde Morgen den Termin im BZ absagen.
Ich würde alles für meine Mutter tun. - Aber es geht nicht, wenn sie nicht will. Und es geht auch nicht hinter dem Rücken meines Vaters.

Ich glaube, die beiden wollen und müssen ihr Lebenskonzept durchziehen.

Grüße Topi
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  #6  
Alt 03.09.2009, 18:49
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Jule66 Jule66 ist offline
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Standard AW: Was ist wichtig, vor der Therapie?

Liebe Topi,

Du bist erwachsen!Und wenn Du Dich mit einer 2.Meinung besser fühlst,dann solltest DU den Termin nicht absagen,sondern auch hinter dem Rücken Deines Vaters dahin gehen.Außer den Befunden brauchst Du nichts anderes...
Aber schau Dir ruhig mal die S3-Leitlinien an.Das hat nix mit Hokuspokus oder Kräuter...zu tun.Das sind die Fakten,nach denen BK behandelt wird!Da würde ich eher ein nicht zertifiziertes Krankenhaus als Hokuspokus in Bezug auf BK bezeichnen...
Aber tu was Du für richtig hälst.Liebe Grüße,Jule
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Albert Schweitzer
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  #7  
Alt 03.09.2009, 17:32
Elik Elik ist offline
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Standard AW: Was ist wichtig, vor der Therapie?

Hallo Topi,

ich finde es toll,wie Du dich um Deine Mutter kümmerst, obwohl das in Deinem familiären Umfällen nicht so einfach zu sein scheint.
Zitat:
Zitat von topi Beitrag anzeigen
Da der (duktale) Tumor in der rechten Seite saß und meine mutter dort schon operiert worden ist - nach meiner Geburt. Ich hatte nicht richtig getrunken - habe ich jetzt massiv Schuldgefühle gehabt. Ich hatte Angst, den Krebsdamals ausgelöst zu haben. Ich weiß: das ist Quatsch.

Ich hab vor einer Woche geträumt, ich hätte meiner mutter den Wecker weggenommen und um 2 Stunden vorgestellt.
Sie hat ihn von mir zurückverlangt und nicht bemerkt, dass ihr 2 Stunden fehlen.
Der Chefarzt meinte dazu, das hätte nichts mit dem Tumor jetzt zu tun. Das sind 2 unabhängige Sachen.
Aber bitte verbanne jedes Schuldgefühl aus Deinem Kopf. Bis auf die wenigen Fälle vererbbaren Brustkrebses tappt die Wissenschaft noch tief im Dunkeln über die Auslöser dieser Krankheit. Gegebenheiten vor mehr als 40 Jahren sind es mit Sicherheit nicht. So langsam wachsen selbst die Brustkrebszellen nicht.

Schade, daß Dein Vater sich so gegen eine Zweitmeinung wehrt. Aber das müßt ihr wohl innerhalb der Familie ausmachen.

Wenn Deine Mutter 20 Jahre jünger wäre, würde man ihr aufgrund der befallenen Lymphknoten und der wenigen Progesteronrezeptoren dringend zu einer Chemo raten. Inzwischen kenne ich mehrere Frauen älteren Semesters (Ende 60 bzw. über 70 Jahre), die eine Chemo gut vertragen haben. Allerdings weiß ich nicht, ob sie die übliche Dosis oder eine reduzierte bekommen haben. Vielleicht wartet ihr den Verlauf der ersten Chemo ab. Muß Deine Mutter sehr leiden, brecht ihr die weiteren Chemos ab. So groß sind die Erfolgsraten der Chemo bei Brustkrebs eh nicht.

Was ich nicht ganz verstehe, weshalb wird Deiner Mutter kein Bisphosphonat empfohlen? Das wäre für ihre Knochen gut und Metastasen soll es auch vorbeugen.

Liebe Grüße

Elik
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  #8  
Alt 03.09.2009, 17:45
topi topi ist offline
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Standard AW: Was ist wichtig, vor der Therapie?

Hallo elik,

ja, ich habe auch erkannt, dass wir uns schon wieder in unserem Familienschema bewegen.
Das Thema Zweitmeinung findet bei meinem höchstens Gehör, wenn ihm das jemand anderes vorschlägt.
Meine Rolle ist die der Sachkundigmacherin, der Kommunikatorin nach aussen und die der Terminabstimmerin.

Mein Vater möchte sich aber gerne an den Arzt klammern und ich kann nur hoffen, dass das gut geht.

Bisphosphonat hab ich nie zuvor gehört. ich schau das gleich mal nach.

liebe Grüße Topi
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  #9  
Alt 03.09.2009, 18:00
topi topi ist offline
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Standard AW: Was ist wichtig, vor der Therapie?

Zitat:
Zitat von Elik Beitrag anzeigen
So groß sind die Erfolgsraten der Chemo bei Brustkrebs eh nicht.

Was ich nicht ganz verstehe, weshalb wird Deiner Mutter kein Bisphosphonat empfohlen? Das wäre für ihre Knochen gut und Metastasen soll es auch vorbeugen.
Hallo elik,

ich habe eben unter Biosphosphonate bei Wiki nachgelesen.

Bisphosphonat scheint vor allem Metastasen in den Knochen zu bekämpfen. es steht im Text, dass das Mittel auch gegen Brustkrebs eingesetzt wird.
Die Frage ist vielleicht, wie wirkungsvoll und wie gesichert die Studien sind.

Der Doktor ist nicht nur ein Freund von Statistiken, sondern auch von Studien.

er hat mir empfohlen die Jones-Studie zu lesen, ich habe aber bisher noch nicht herausgefunfen, was das ist.

Ich spreche ihn auf Bisphosphonat an.
In einem anderen Forum habe ich gelesen, dass B. sehr starke Gelenkschmerzen verursachen kann. Die 1 Jahr nach Absetzen des Medikamentes auftreten können. Dagegen hilft Ausdauersport. Den kann meine Mutter aber nicht mehr absolvieren.

Vielleicht hatte er das ja im Blick.
Danke Dir für den Hinweis. Ich gebe hier eine Rückmeldung.

Letztlich ist die Behandlung eine Vertrauenssache. Man kann ja in so kurzer Zeit kein Facharzt werden.

Schöne Grüße
Topi

Geändert von topi (03.09.2009 um 18:14 Uhr)
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