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#1
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Hallo Ihr Lieben,
wieder mal in Eile. Ich war heute da und auch gestern am Abend. Also...sie ist soweit zwischendrinnen mal klar. Sie redet mal so, dass man wirklich erstaunt denkt: Auja, es wird! ....zwei Minuten später halluziniert sie, ist orientierungslos. Also...vom "klinischen Bild" (so nennt man das glaube ich), besteht folgende, verschlimmerte Symptomatik (Krabbe ![]() Heute war ganz kurz Visite. Schlauer sind die auch nicht, somit ich auch nicht. Bestrahlungen sollen erst einmal weitergehen. Die Pupillen sind immer noch verengt (nun frag ich mich, ob der Umstand, dass meine Mutter seit fast 2 Jahrzehnten an grünem Star leidet, auch dazu beitragen kann). Schlimm ist, dass sie überwiegend motzig ist, wenn sie klare Momente hat. Wobei...andererseits verständlich. Ich wäre im Bett liegend, kaum bewegungsfähig und zeitweise doch so klar um selber zu merken, dass ich sonst verwirrt bin, auch nicht gerad puppenlustig und gut drauf. Zu allem Überfluss hab ich mich gerad so richtig mit ihrem Mann gezankt. Ach...der ist so...weiß nicht. Überfordert?! Ja - da frag ich mich, was ich denn bin. Entspannt ist gewiss anders, aber was nutzt es, wenn man überreagiert. Soll z. Zt. so funktionieren: Er darf alles sagen - ich soll die Klappe halten. Nen Teufel tu ich. Ich krieg eh zuviel bei diesen Wertungen wie:"Ja, was meinste denn wie es mir geht?" Die Zeit sich selber zu bemitleiden, die werd ich noch lange genug haben. Und mein Mitleid reicht emotional gerade mal, um Mamas´Zustand gerecht zu werden. Darüber hinaus geht eben nix. Heute am Krankenbett war so eine Situation, wo er Mama das hat merken lassen. Da hab ich mich ja noch zusammengerissen *omm omm*, aber im Auto ![]() Naja, ich bin ja nicht nachtragend. Wird schon wieder. Werd mich jetzt gewiss nicht noch damit belasten. Hab gefragt, ob die Lumbalpunktion bereits gemacht wurde. Nö...dazu muss sie stillhalten. "Ach, echt?! ![]() Ich, als erste Vorsitzende des Psycho-Google-Clubs werd da jetzt gar nicht groß u. breit erörtern, was ich denke und vermute. Sie isst auch nix. Keinen Bissen - trinkt wenig, weil das Verschlucken recht schlimm ist. Also der Schluckreflex scheint mir auch in Mitleidenschaft gezogen. Neuerlich wurde nach der "Nackensteifheit" geguckt. Alles heute kommentarlos uns gegenüber. Ansonsten - die Austrocknung scheint weitestgehend im Griff. Klar....Infusionen bekommt sie ja. Der Zustand als solcher und die Tatsache, dass sie vieles um sich herum gar nicht oder falsch mitbekommt, der macht mir Angst. Nicht im Sinne von nicht auszuhaltender Angst, sondern von einer ...ja, schlimmer werdenden Bedrohung durch die allg. Verschlechterung des Zustandes. So, ich muss eben die Bratwurst in die Pfanne schmeißen. Euch allen liebe Grüße Annika ![]() |
#2
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Ach Anni,
weiß im Moment nicht so recht was ich Dir dazu sagen soll. Ja, dass ihr mal aneinander kracht, das ist glaube ich normal weil ihr beide - ich möchte mal sagen an der grenze der belastbarkeit - balanciert. aber ich bin sicher, ihr findet wieder zueinander. deine angst kann ich verstehen und ich wünschte, ich könnte sie lindern. aus egoistischer tochter sicht hoffe ich fürs erste einfach, dass deine ma wenigstens ein bißchen zur ruhe kommen kann und sich vor allem besser fühlt - damit ihr wieder ein paar schöne momente gemeinsam habt. das wünsch ich dir grad von herzen weil ich so gut weiß, wie lange man von einem kurzen kleinen lächeln zehren kann .
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Liebe Grüße - Bibi ********************* Dankbarkeit ist die Erinnerung des Herzens |
#3
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Hallo Bibi,
ich bin selber im Moment mit der ganzen Situation überfordert. Ich weiß, dass man hier manchmal meint, immer helfend etwas sagen zu müssen. Weißt Du...manchmal hilft mir hier schon, dass ich mir das alles von der Seele schreiben kann. Ich will nicht sagen, das hier hätte "Tagebuchfunktion" (denn Ihr antwortet mir ja alle ![]() Die Situation als solche bei meiner Mama ist für mich insofern schwer zu ertragen, als dass auch alles so schnell ging. Die Ereignisse überschlagen sich für mein Empfinden. Ich weiß seit Februar 08, dass bei meiner Mama da "was ist", seit März 08 kam der Begriff unheilbar dazu. Ja, und dennoch ist die Hoffnung auf Erhalt, auf Besserung, genau das, was einem immer wieder Mut und Zuversicht für den nächsten Tag gegeben hat. Und nun...wird es anstatt besser für mich jeden Tag ein klein wenig schlechter. Und dann auch noch so schwierig zu differenzieren. Heute stand ich am Bett und hab gedacht, dass mir beinahe lieber wäre, wenn sie gar nicht mehr recht klar würde im Kopf - vorausgesetzt der körperliche Zustand bliebe so oder wäre irreperabel oder würde sich verschlechtern. Es ist einfach ätzend tatenlos danebenstehen zu müssen. Ich habe Angst, befürchte, dass entweder die Leber oder aber das Rückenmark die Ursache darstellt. Wenn Metas im zentralen Nervensystem/an den Hirnhäuten oder sonstwo sind...man man man - gar nicht auszumalen, welche Negativsteigerung wohlmöglich noch möglich ist, die unsereins (Gott sei Dank) noch gar nicht einzukalkulieren weiß. Und *schwupps*...da malt die Annika alles ganz rabenschwarz. Ich weiß auch nicht, ob ich heute noch einmal hinfahre. Das ist ja auch so eine Sache. Ich muss ja den Spagat hinbekommen, zwischen der Organisation meines Lebens und dem meiner/s Kinder/Mannes, und dann eben Mamas´. Habe gerade ne gute Stunde Mathehausaufgaben unterstützt. Gleich düse ich wieder los meine Tochter holen. Ich wasch mir sonst jeden Tag die Haare (Leute...vergesst es...es gibt nix Effektives gegen fettige Haare ![]() So, nun muss ich los Richtung Kiga und zuvor dem Jüngsten mal ne neue Windel verpassen - es liegt was in der Luft *sing* - kein angenehmer Duft...<<träller>> bis später Annika ![]() |
#4
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Liebe annika,
lese natürlich auch immer mit und hoffe mit euch auf Besserung der Lage. ![]() Hoffentlich hat das gewitter die Luft geklärt. Kann Schwiegermutter im Haushalt und bei den 'Terrorgnomen' unterstützen? Jutta |
#5
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Liebe Annika,
![]() ja, Männer bemitleiden sich gerne selbst. Ausserdem sind sie meist überfordert und auch unsicher. Kenne ich nur zu gut! Z.B. sobald es mir schlecht geht, geht es meinem Mann noch schlechter. Zitat:
Die Ärztin sollte eine neurologische Untersuchung machen um festzustellen ob es eine neurologisch Ursache ist. Zitat:
Die verengten Pupillen kommen nach m.M. durch die Medikamente die Deine Mama bekommt. Annika, denke an Dich und Deine Mama ![]() Gabi
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ED April 2008: Kleinzelliges Bronchialkarzinom pT4c,N3,M1,G3(StadiumIV)Nebenierenmetastasen re., Lymphknotenmetastasen bds. 01/09 Lebermetastasen, Lympknotenmetastase kleinkurv. Magen, 01/10 LK Bauchspeicheldrüse und Mediastium ED April 08: Brochoskopie: Exzision und Laser-Destruktion 5-8/08: Chemo Carboplatin /Etoposid, 9-10/08:Bestrahlung Bronchial Tumor 41 Gy 1-3/09: ChemoTopotecan, 4-7/09: Chemo ACO 9-11/09 FOLFIRI, 11-12/09 Taxotere, seit 1/10 Bendamustin |
#6
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Liebe Annika,
entscheide es aus dem Bauch heraus ob Du gehst oder nicht. Meine "anderen Jobs" lassen mich auch manchmal in diesen Gewissenskonflikt geraten.Ich finde, Du meisterst das alles sehr gut und.Ich wünsche Dir einen Abend ohne neue Sorgen und Aufregungen...herzlichst Mariesol |
#7
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Annilein,
![]() ![]() ![]() ein kurzer Gruß vom Flughafen Atlanta... wollte Dir nur sagen dass ich an Dich denke. Morgen werd' ich mal googlen gehen... ;-) Ich drück Dich feste... Deine Jasmin
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Meine Mama: ED 12.11.2008 Kleinzelliges Bronchialkarzinom, T4 N3 M1 (multiple Hirnfiliae) 4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, Ganzhirnbestrahlung, dann Tumorprogression, April 09 neue Lungenmetastasen und obere Einflussstauung. Keine weitere Kontrolle, keine Chemo mehr... nur Hoffen auf ein kleines bisschen mehr Lebensqualität...Am 28.07.2009 um 11:26 Uhr Meine Mama ist in meinen Armen für immer eingeschlafen... |
#8
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Liebe Annika,
ich denke an Dich, an Euch. Und kann nur unterstreichen, was vor mir schon gesagt wurde: Du machst alles richtig. Fühl Dich gedrückt. Ganz arg. Sarah ![]()
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Je t'aimais, je t'aime et je t'aimerai http://www.youtube.com/watch?v=85lKsSCZm4k |
#9
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Liebe Annika,
mitlesen, mitfühlen, mit-empfinden, mitdrücken...bei allem bin ich dabei... das braucht nicht viel Worte. Lass deine Haare sich locken, lass den Gatten etwas knüttern...er meint es sicher nicht so, und ich denke mir, er leidet einfach mit dir mit, fühlt sich hilflos, und ist eben darum überfordert. Wenn du es nicht schaffst, zur Zeit auch noch für ihn gut zu sorgen, lass ihn vielleicht bei den Kindern, und fahre allein hin, wenn dir nach Mamas Nähe ist. Sorg jetzt für dich und deine Seele. Und wenn deine Mama etwas "maulig" ist, dann kommt es von den Umständen drum herum. Sie spürt, dass du bei ihr bist. Auch wenn sie es dir nicht zeigen kann - sie wird froh sein darüber. Ich drück dich mal feste, aber nicht zu feste, weil du eh schon so groggy bist. ![]() Alles Liebe Blümchen
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In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit - die Quelle der Liebe. (Thich Nhat Hanh) |
#10
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Liebste Annika,
auch ich weiss nicht recht, was ich helfend sagen und schreiben kann. Ich würde mir so sehr wünschen, dass sich die Lage Deiner Mama ein bisschen stabilisiert, dass Du zum Luftholen kommst. Das, was Du beschreibst, dass Du kaum nachkommst mit dem Begreifen, mit dem Erkennen - ich kenne das so sehr, so genau. Gäbe es jemand im KH, der Dir Antworten auf Deine Fragen liefert? Der sich Zeit nimmt und mit Dir spricht? Du beschreibst es als sehr liebevoll und wenig anonym, insofern habe ich Hoffnung, dass es so ist. Der Zwist mit dem Mama-Gatten soll Dir auch wirklich egal sein, ich hatte immer ein Gefühl von "ich muss meine Kräfte bündeln" und konnte alles, wirklich alles andere ausblenden. Arbeit, Beziehung, Geschwisterzank. Alles war unwichtig. Was auch gut war damals. Alles hat seine Zeit. Du hast noch ein kleines mittelständisches Unternehmen zu händeln, das ist per se schon schwierig genug. Du machst das alles unglaublich gut. Und ich denke an Euch, wünsche und hoffe auf Besserung und schicke Dir alle lieben und guten Gedanken, die ich nur verteilen kann. Vielleicht wird morgen ein besserer Tag. Ich verhandele gleich nochmal. In Gedanken bei Euch und das ganz, ganz oft. Ich wünsche Dir weiterhin die Gabe, den Alltag zu bewältigen und Deiner Mama und Dir gerecht zu werden, so, wie Du es Dir wünschst. Alles Liebe, Deine Thessa
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Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0. Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait. ![]() 14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01. ![]() ![]() ![]() 1946 - 2009 |
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