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#1
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Hallo Chris,
ich bin selbstständig und habe mich entschlossen, nicht allen meinen Mandaten meine Krankheitsgeschichte auf die Nase zu binden. Die meisten wissen, dass ich am 14.8. ne BrustOp hatte (ich fehlte nur 4 Tage). Kunden die öfters im Büro sind bzw. genauer nachfragen, sage ich einfach, dass ich ab und zu wegen Arztterminen nicht so gut erreichbar bin, aber meine kollegin bzw. der AB sind dann zu erreichen, außerdem brennt ja auch nichts an wenn ich nicht regelmäßig vor Ort bin. Ich arbeite fast täglich halbtags, außer den 1. Tage nach der Chemo (2 Chemos habe ich schon geschafft. Seit dieser Woche gehe ich mit Perücke im Büro, und bisher hat noch keiner was gemerkt. Ich habe übrigens auch ein invasivies lubuläres MA, allerdings wurde ich BET op mein Wächterlymphknoten war nicht befallen, und der Tumor 1,1 cm konnte im Guten entfernt werden, also Gott sei Dank blieb mit die Nachop erspart. Ich wurde an der Uniklinik Heidelberg operiert, da wird die Brust nur "wenn alle Stricke reißen" abgenommen. Warum wurde Deine Brust total entfernt? LG Petra |
#2
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Hallo Chris
Ich bin selbstständig und hatte mich auch entschlossen es nicht allen mitzuteilen. Ich hab bis auf die OP und je zwei bis drei Tage nach der Chemo immer gearbeitet. Nur meine engsten Mitarbeiter wissen Bescheid . Keiner hat bis jetzt bemerkt das ich eine Perücke trage und ich komm so gut zurecht. Ich denke es muß nicht JEDER wissen. Ich möchte ganz normal behandelt werden und ich weiß nicht ob das möglich ist wenn es jeder weiß . Ich finde das solltest du für dich entscheiden und nicht dein Chef. |
#3
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Hallo Chrissi,
diese Entscheidung musst Du ganz alleine treffen. Wie Deine Kollegen darauf reagieren werden, kann niamand voraussagen. Dein Chef ist, meine ich, nicht berechtigt, ohne Deine Zustimmung öffentlich über Deine Erkrankung zu sprechen. Trotzdem würde ich Dir raten, erst einmal abzuwarten, was überhaupt geschieht. Es gibt hier Frauen, die ganz normal weiterarbeiten konnten. Die sind allerdings so selten, dass das nicht ins Gewicht fällt. Andere schaffen noch halbe Tage, die meisten aber müssen der Arbeit ganz fernbleiben, ob sie wollen oder nicht. Unser Körper fragt dabei weder nach unseren Wünschen noch nach einer finanziellen Notwendigkeit. Er reagiert so, wie er die Therapie verträgt und das ist von Körper zu Körper ganz individuell. Ich schreibe das hier so deutlich, weil bei manchem sonst der Eindruck entstehen könnte, dass man arbeiten kann, wenn man nur will. Das ist ganz und gar nicht so. Wer weiß, vielleicht lesen hier auch Arbeitgeber mit? Liebe Grüße |
#4
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Hallo Chris,
schade, dass du dich hier auch einreihen musst... Da ich im Außendienst bin und ein Gebiet leite, hatte ich mich von Anfang an dazu entschieden, meine Kunden und Kollegen einzuweihen. Ich arbeite unter der Chemo 3 Tage/Woche. Meine Entscheidung dazu war folgende: Ich muss an den Chemotagen und den Tag danach (gehe immer Donnerstags) meinem Körper Ruhe gönnen. Man will ja auch wieder gesund werden. Wenn mich meine Kunden nicht erreichen können, dann wissen Sie warum und werden nicht hibbelig. Ich kann nach nunmehr 3 Chemos behaupten, dass mich in dieser Zeit niemand mit Samthandschuhen anfasste, aber dennoch Verständnis für kleinere Ungenauigkeiten vorhanden ist. Man hat, ob man will oder nicht, doch ein Chemohirn. Es kommt mir vor, dass es von Chemo zu Chemo mit der Konzentration weniger wird. Dem Körper wird ja auch einiges zugemutet. Wenn deine Kollegen auch wissen, was mit dir los ist, triffst du eher auf Verständnis als auf Unverständis. Das man dich nicht mehr ernst nimmt, kann ich mir nicht vorstellen. Lieber Gruß Beate |
#5
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Hallo chris,
es stimmt schon, du musst es alleine wissen. Meine Chefin hat mich auch gefragt, ob sie es öffentlich sagen soll beim meeting. Das haben wir dann erst mal sein gelassen. Aber irgendwie spricht sich ja doch alles rum und ich wusste immer nicht, weiss der das oder weiss der das nicht. Das fand ich auch blöde. Bevor ich dann zur OP ging habe ich eine kurze mail an alle geschickt und danach habe ich mich auch wohler gefühlt. So konnte man offen drüber sprechen und es hat mir gut getan. Ängel |
#6
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Hallo Chris,
ich habe von Anfang an erzählt, dass ich Brustkrebs habe. Mir war wesentlich wohler dabei, wenn es jeder weiß als wenn irgendwie hinter meinem Rücken getuschelt wird. Habe den Stier bei den Hörnern gepackt, habe erzählt was los ist und habe darum gebeten dass man mir sofort die Fragen stellt die unter den Nägeln brennen und darum gebeten danach wieder zum Alltag zurückzukehren. Es hat funktioniert - wenn ich wegen einer Nachuntersuchung oder wegen der 4-wöchentlichen Zometa Infusionen fehle, wird nur kurz nachgefragt: alles klar? und das war es dann auch. Ich werde respektiert wie zuvor, merke keinerlei Unterschied Ich denke und arbeite ja nicht mit der Brust sondern mit dem Kopf - dies war für mich der beste Weg - aber wie meine Vorschreiberinnen schon gesagt haben - es muss jeder für sich alleine entscheiden. Wünsche Dir viel Kraft Ingrid |
#7
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Hallöchen alle zusammen,
als ich die Diagnose bekam, brach ei weiteres mal die Welt für mich zusammen. Ich habe einen ganz tollen Arbeitgeber und unter uns Kollegen herrscht ein gutes Klima. Ich habs gesagt, weil ich der Meinung bin, das Sie es wert sind. Schließlich müssen Sie meine Arbeit mitmachen. Außerdem habe ich es unter dem Aspekt gesehen, es könnten in dieser schweren Zeit Verbündete sein, die Dich bestärken , Mut und Zuversicht geben. Habe aber auch klar gemacht, das ich genauso wie alle anderen behandelt werden möchte. Klar gucken sie mal mitleidig und traurig, aber man neigt auch schnell dazu alles überzubewerten. Liebe Grüße Petra |
#8
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Hallo Mädels,
ich bin zwar selbst nicht betroffen, sondern "nur" Hochrisikopatientin, aber trotzdem möchte ich auch gerne etwas zu dem Thema schreiben. Eine meiner etwas älteren Kolleginnen (55 Jahre) hatte vor ein paar Jahren auch Brustkrebs und alle wissen darüber Bescheid. Sie informiert uns auch immer, wenn sie zu ihren sehr regelmäßigen Nachuntersuchungen geht. Das hat für sie den Vorteil, dass wir immer Bescheid wissen, dass sie sich gerade vielleicht etwas Sorgen macht. Genauso freuen wir uns dann mit ihr, wenn sie von der Untersuchung zurückkommt und alles okay ist ![]() Gerne würde ich auch das Thema "Hochrisikopatientin" aufgreifen. Ich persönlich habe sehr lange mit mir gerungen, ob ich meiner Chefin von der Problematik erzähle. Man muss dazu sagen, dass ich ein sehr gutes, fast freundschaftliches Verhältnis zu meiner Chefin habe. Andererseits ist sie auch ein sehr fordernder Typ, der einen nicht unbedingt mit Samthandschuhen anfasst. Auch habe ich mir etwas Sorgen über mein berufliches Fortkommen (Beförderung, mehr Verantwortung...) gemacht, wenn ich mich als Hochrisikopatientin oute. Für die ganzen Gespräche und Untersuchungen zum Gentest habe ich also deswegen immer einen Tag freigenommen (mein tatsächlicher "Urlaub" ist dadurch natürlich sehr geschrumpft ![]() ![]() Es würde mich sehr interessieren, wie andere "Hochrisikopatientinnen" mit dem Thema im Job umgehen. Wissen die Kollegen Bescheid, nur der Chef oder niemand? Was sind/waren Eure Beweggründe? Liebe Grüße Junimond |
#9
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hallo chrissi58
habe diesen trade sehr interessiert gelesen. Ich habe (für mich: hatte) auch brustkrebs, ziemlich genau vor einem Jahr. Ich habe alles gelesen was ich in die finger oder vor die augen bekam. Eine These war für mich sehr erstaunlich, Brustkrebs links ist die emotionale Sache (wer hat nicht seine emotionalen Leichen im Keller), die rechte Seite sind die rationalen Dinge(Job) wenn ich das alles so lese, geht es nur darum, wie komme ich im Job mit meinen Mitarbeitern, Vorgesetzten usw. zurecht. Hallo Mädels hier geht es um Leben oder Tod. Es geht hier nicht um Zeitmanagement oder Ähnliches. Kommt mal auf die Basis. Natürlich geht das Leben weiter und wie!! Natürlich mache auch ich meinen Job jeden Tag mindestens 10 Stunden, aber kommt mal zu Euch selber und haltet den Ball flach. Karriere ist das Eine, Leben ist das Andere und wertvolle. Ich habe mich im letzten Jahr doch sehr auf mich reduziert und das ist gut. Mir geht es wirklich gut, ich habe meinen Geburtstag am 3. Oktober 2009 genossen, zeitgleich vor einem Jahr bekam ich die Diagnose Brustkrebs. Ich saß dieses Jahr auf einem Berggipfel und habe den Tag genossen. Ich freue mich, dass ich lebe. Freut euch auch, dass ihr lebt und setzt Prioritäten. Euch allen Schreibern hier in diesem Forum alles Gute von Herzen, Indirani Geändert von irani (09.10.2009 um 00:20 Uhr) |
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