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  #1  
Alt 10.11.2009, 20:25
Benutzerbild von guwei
guwei guwei ist offline
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Unglücklich AW: Tonsillenkarzinom

Guten Abend wünsche ich.
Eine traurige Nachricht habe ich heute erhalten.
Es betrifft Ursula.
Für alle die sie gekannt haben,
sie ist von der Chemo so geschwächt worden, das sie es nicht noch mal geschafft hat.
Ihr Sohn hat mir heute mitgeteilt, das sie im März gestorben ist.
Dabei hat sie wirklich lange und tapfer gekämpft, aber leider vergebens.
Auf die Konfirmation ihres Sohnes hatte sie sich so sehr gefreut, sich aber dann damit abgefunden, das sie da leider nicht mit dabei sein konnte, doch so war es auch nicht gedacht gewesen.
Eigentlich hatte ich eine positive Nachricht von Ursula erwartet, es kommt eben immer anders als man denkt.
Ich würde mich freuen, wenn sie von dem einen oder anderen ins Gebet eingeschlossen wird, jedenfalls von denen, die sie noch kennen.
Bis später wieder mal,
liebe Grüße aus dem Erzgebirge,
Gunter Weigel
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  #2  
Alt 11.11.2009, 12:17
Tina M Tina M ist offline
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Beiträge: 184
Standard AW: Tonsillenkarzinom

Hallo guwei,

ich bin total erschlagen von deiner Nachricht über Ursulas Tod.
Sie hat mir immer sehr geholfen, mit Rat zur Seite gestanden.

Für Ursula:

Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinaus gibt, geht nicht verloren.





Tina
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  #3  
Alt 11.11.2009, 14:53
Benutzerbild von pyddy
pyddy pyddy ist offline
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Beiträge: 312
Standard AW: Tonsillenkarzinom

Hallo,

möchte auch für eine so starke Frau
wie Ursula
ein Gebet aussprechen.

Petra
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  #4  
Alt 11.11.2009, 19:38
Benutzerbild von iris1506
iris1506 iris1506 ist offline
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Ort: bockenau/ kreis bad kreuznach
Beiträge: 548
Standard AW: Tonsillenkarzinom

Auch ich bin betroffen von ursulas tod

Sie hat mir während Papas Erkrankung viel Mut gemacht.


In stillem Gedenken


Iris
__________________
In Erinnerung an meinen geliebten Papa

26.11.1937- 22.03.2006






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  #5  
Alt 11.11.2009, 20:08
Benutzerbild von frauvonandreas
frauvonandreas frauvonandreas ist offline
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Registriert seit: 19.02.2008
Ort: Merseburg / Sachsen-Anhalt
Beiträge: 275
Standard AW: Tonsillenkarzinom



Ursula wird durch Ihre Beiträge hier in diesem Forum unvergessen bleiben.

In stillen Gedenken
Carola
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  #6  
Alt 17.11.2009, 08:46
gitte01 gitte01 ist offline
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Beiträge: 286
Standard AW: Tonsillenkarzinom

Hallo, auch ich möchte hiermit mein Bedauern über Ursulas Tod zum Ausdruck bringen.
Es hat eine Weile gedauert , bis ich das verdaut habe und was dazu sagen konnte.
Vor lauter Hoffnung, dass ja vielleicht doch nichts mehr Neues kommt, vergißt man oft, wie schnell sich das ja ändern kann.
Ich wünsche Allen, daß sowas nie passiert und ihr gesund bleibt, oder werdet.

Liebe Grüße
Gitte
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  #7  
Alt 23.11.2009, 19:28
Eva333 Eva333 ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: Tonsillenkarzinom

Hallo Ihr Lieben,

erst heute finde ich die Kraft, wieder zu schreiben, habe aber alles nachgelesen seit meinem letzten Bericht. Manche von Euch hatten ja auch schon nachgefragt, wie es meinem Mann geht. Danke hierfür. Ich schreib jetzt einfach mal wie es uns in den letzten Wochen ging.

Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an die OP, die schwere Komplikation und 2. OP meines Mannes. Er hat sich danach langsamer, aber schließlich doch ganz gut erholt. Dann kamen die Bestrahlungen und Chemos, unsägliche Schmerzen, sodass er nicht mal mehr trinken konnte und ich ihm Infusionen machte. In der 4. Woche schließlich kam er wieder stationär und es wurde eine PEG gelegt, es entwickelte sich eine Kiefersperre und es hielt ihn mit all seinen Schmerzen nur der Gedanke aufrecht, dass es nach der letzten Bestrahlung nur noch aufwärts gehen kann. Aber die wirkliche Hölle ging danach erst los mit sehr, sehr starken Schmerzen. Schließlich bekam er Fentanylpflaster, nahm zusätzlich Diclo und Novalgin und machte sich mehrmals täglich eine örtliche Betäubung mit Lidocain- und Procain-Injektionslösung, die er in die Schleimhäute des Mundes einsickern ließ.
Im Juni wurde auch meine Mutter krank. Es gab eine Menge Untersuchungen, Magenspiegelung, CT, Sono, Blut, schließlich Krankenhaus, akutes Nierenversagen, wieder nach Haus. Dann in der Nacht meines Geburtstages Magendurchbruch, später noch 2 Mal, Pleuraerguß, Bauchfellentzündung, Herzkatheder, wieder CTs und schließlich ist sie am 14. August gestorben. Einen Tag nachdem wir erfahren haben, dass es auch bei ihr Krebs war. Magenkrebs, Siegelringzellkarzinom, unsichtbar bei der Magenspiegelung und bei 3 CTs und bei der Sono. Sie hat so gelitten, ich kann Euch gar nicht sagen wie sehr. Nach der 3. OP (5 insgesamt innerhalb 2 Wochen bis sie starb) kam ein Durchgangssyndrom dazu und sie kam nur noch 1 mal so weit klar, dass sie reden konnte.
Die Krankenhäuser (Mama und mein Mann) lagen 70 km auseinander und ich war Tag und Nacht unterwegs. Man ließ mich auch nachts lang drin. Es ist kaum zu fassen, aber auch mein Sohn hatte in dieser Zeit 3 kleine Eingriffe (Furunkel im Gehörgang) und mein Kater verletzte sich plötzlich ständig und brauchte 3 OPs (Pfote, Abszeß im Bauch, Dorn im Auge). Rückblickend weiß ich nicht mehr wie ich das geschafft habe. Es wird mich jedenfalls den Führerschein und ein kleines Vermögen kosten, denn ich bin in dieser Zeit 3 mal geblitzt worden.
Im September stand dann die nächste OP für meinen Mann an: Rekonstruktion des Gaumens. 3 Tage vor dem OP-Termin vergiftete uns meine Schwägerin mit einem Desert mit rohen Eiern und wir hatten alle eine Salmonelleninfektion. Wir waren sehr schwer krank mit Fieber und wässrigem Durchfall und völlig geschwächt. Furchtbar für meinen Mann, der noch mehr abgenommen hat. Inzwischen hat er 16 kg verloren. Die OP musste 4 Wochen verschoben werden und fand schließlich Ende Oktober statt. 11 Stunden mit Transplantation eines Lappens, der aus dem Arm entnommen wurde ebenso wie Blutgefäße aus dem Arm vom Handgelenk bis in dem Oberarm. Zur Abdeckung der großen Entnahmestelle wurde aus dem Oberschenkel eine handtellergroße Fläche „Spalthaut“ entnommen. Da bei der Tumoroperation auch eine Arterie abgesetzt wurde musste der Hals auf der gegenüberliegenden Seite geöffnet werden und die neu eingesetzten Blutgefäße durchgefädelt und an den Gefäßen der gegenüberliegenden Seite angeschlossen werden. Für das Intubieren wurde ein Tracheostoma gesetzt. Vorausgegangen sind viele vergebliche Behandlungen beim Physiotherapeuten wegen der Kieferklemme. Um den Mund aufzukriegen und überhaupt operieren zu können durchtrennten die Ärzte in Narkose noch irgendwelche Muskeln in der Mundhöhle. Mein Mann brauchte 5 Tage bis er aus dieser Narkose vollständig aufwachte und selbst wieder atmete. Auch er hatte wie schon zuvor meine Mutter ein Durchgangssyndrom und musste zeitweise mit Gurten ans Bett gefesselt werden und wurde mit starken Psychopharmaka völlig stillgestellt, was wiederum seine Atmung aussetzen lies, sodass er weiterhin beatmet werden musste. Sein Blutdruck war nur schwer unter Kontrolle zu bekommen und er war über eine Woche auf der Intesivstation. Aber er hat auch das schließlich gepackt und ist jetzt seit 2 Wochen wieder zu Hause. Das Transplantat ist gut angewachsen, der Oberschenkel heilt gut, der Arm überhaupt nicht gut obwohl er eine Schiene trägt, um ihn ruhig zu halten. Er kann schlucken und schon ganz gut sprechen , wenn er das Loch im Hals zuhält. Essen geht wegen der Schmerzen kaum. Übermorgen ist die voraussichtlich vorletzte OP, das Tracheostoma wird zurückgebildet, die allerletzte Mini-OP -Entfernung der PEG- steht noch aus. Anfang Januar soll er noch in Reha kommen und dann werden wir sehen, ob er wieder teilweise arbeiten kann. Noch immer hat er starke Schmerzen und die Kieferklemme hat sich auch wieder eingestellt. Hierfür soll er ein Gerät namens TheraBite bekommen, das wir hoffentlich nicht selbst bezahlen müssen, denn es kostet über 600,- Euro. Gewicht hat er noch mehr verloren, da er tagelang wieder Durchfall hatte. Doch 3 Tage Reisschleim mit abwechselnd geriebenem Apfel und weich gekochten Karotten haben das wieder ins Lot gebracht. Jetzt hoffen wir einfach nur, dass nichts mehr passiert und alles gut wird. Morgen sind wir zum ersten Mal beim Heilpraktiker und hoffen auf ein kleines Wunder bezüglich der Schmerzen.
So, das ist der neueste Stand. Während ich schrieb, hab ich wieder alles nochmal nachgefühlt – die Angst, Panik, Trauer, Verzweiflung, die Bilder von den Intensivstationen, meine tote Mutter, die Beerdigung. Vielen Dank an die, welche die Geduld aufgebracht haben, diesen Mammutbericht zu lesen.

Liebe Grüße

Eva
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