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  #1  
Alt 24.11.2009, 22:52
Boxerhund1 Boxerhund1 ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich...Es sind schon 3 Monate vergangen...doch der Schmerz ist unverände

hallo Angel,

fühl dich ganz lieb gedrückt.

Aber glaube mir, der Schmerz wird weniger im Lauf der Zeit - und es kommt der Tag, wo du an deinen Papa denken kannst und dich freuen über die Zeit, die ihr miteinander hattet, wo nicht mehr die Tränen kommen, sondern du mit etwas Wehmut zurückdenkst.
Aber es dauert seine Zeit, bis diese Wunde heilt. Sie wird es aber.

Weihnachten ist jetzt eine schwere Hürde, über die ihr gehen müßt. Mir geht es ähnlich. Meine Mama starb am 29.6. diesen Jahres - und es ist die erste Adventszeit, das erste Weihnachten ohne sie. Mein Papa ist fortgeschritten dement - und so wird selbst eine kleine Feier eher noch kleiner ausfallen.
Habe in den letzten Jahren eigentlich nur noch für meine Mama das Haus entsprechend dekoriert. Diesmal werde ich es deutlich weniger machen. Papa ist es eh egal - und mir fehlen die Nerven und die Lust dazu im Moment.
Auch hier werden es traurige Feiertage sein. Aber sie kommen - und so heißt es: Augen zu und durch....
__________________
Liebe Grüße, Cori

Als Angehörige kam ich, als Hinterbliebene blieb ich.

Mama: 4.10.1924 - 29.6.2009
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  #2  
Alt 25.11.2009, 09:15
Katja11 Katja11 ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich...Es sind schon 3 Monate vergangen...doch der Schmerz ist unverände

Hallo liebe Angel,

ich glaube wir haben so circa das gleiche Alter. Mein Papa starb mit nur 55 Jahren an BSDK, dies ist nun 2,5 Jahre her.

Für mich ist es nun schon das 3. Weihnachten ohne meinen Papa und ich kann dir sagen es wird mit der Zeit "erträglicher", eben anders als die bisherigen Weihnachten. Mein Papa war immer ein sehr lustiger Mensch, hat gerne Scherze gemacht und gutes Essen geliebt. Er hätte nie gewollt, dass wir (meine Mama, Schwester und ich) nur traurig an Ihn zurück denken.
Das erste Weihnachten war auf jeden Fall nicht so toll, das will ich auch nicht unnötig beschönnigen. Ich war auch froh als die Feiertage vorbei waren, weil man auch eigentlich überhaupt keine Lust auf diesen ganzen Zirkus hat. Vorallem erscheint einem die "freie" Zeit unglaublich lang, wo man leider auch genügend Zeit hat in Grübeleien zu versinken. Wir haben in der ersten Weihnachtszeit drauf geschaut, dass keiner von uns lang alleine ist (vorallem meine Mama). Haben versucht immer was zu unternehmen, Theater, Schlittschuh laufen, Bowling,... was eben grad möglich ist.

Mittlerweile freuen wir uns wieder auf Weihnachten, wir schmücken alles hübsch und machen im Vorgarten (für den Papa) auch die Beleuchtung auf den Baum

Für das erste Weihnachten ist sicher durchhalten angesagt, aber ich verspreche Dir es wird von Mal zu Mal "leichter".

Liebe Grüße
Katja
__________________
Mein lieber Papa
geb. Mai 1951 - gegangen Mai 2007 (BSDK)
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  #3  
Alt 10.12.2009, 17:59
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Angel82 Angel82 ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich...Es sind schon 3 Monate vergangen...doch der Schmerz ist unverände

Hallo Katja11,

vielen Dank für deine Antwort. Ich bin übrigens gerade 27 geworden. Mein erster Geburtstag ohne meinen Papa. Ich habe ihn in der Ferne im Urlaub verbracht was mir sehr gut tat. Ich hätte nie gedacht das ich wenigstens mal ein paar Tage wieder "normal" sein kann.

Tja, jetzt bin ich wieder zu Hause und bald wird der bittere Alltag wieder eintreten. Nur noch 2 Wochen und das eigentlich schönste Familienfest steht uns bevor. Leider kann meine ältere Schwester nicht dabei sein da sie in Köln wohnt und 3 Kinder zu versorgen hat. Dies macht alles nicht unbedingt leichter, da die ganze Last auf meinen Schultern lastet. Ich denke ich werde mit meiner Mama auch etwas unternehmen...einfach raus aus der Wohnung

Es wird hart werden und da mache ich mir auch nichts vor
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02.03.1950 - 21.08.2009

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22.10.1982 - 24.06.2010
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  #4  
Alt 11.12.2009, 12:23
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Summer 175 Summer 175 ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich...Es sind schon 3 Monate vergangen...doch der Schmerz ist unverände

Liebe Angel,
für viele von uns wird es ein trauriges Weihnachten werden ... Wir wissen nicht, wie es tatsächlich wird - ob die schönen Erinnerungen an früher überwiegen oder ob der schwere Verlust überwiegt ... Wir müssen es einfach irgendwie auf uns zukommen lassen ....

Bei uns fehlen dieses Jahr zwei Mütter - im Januar starb meine Mutter an Lungenkrebs, Ende November meine Schwiegermama an einer schon lang bestehenden Herzerkrankung, die nicht rechtzeitig erkannt worden war ... Und mit ihrem Tod kam die Erinnerung an den Tod meiner Mama natürlich wieder hoch ...

Lass dir für deine Trauer alle Zeit, die du brauchst, lass dich von niemandem drängen - so nach dem Motto "Das Leben geht weiter!" Deine Mutter / dein Vater hätte nicht gewollt, dass du so traurig bist!" usw. Jeder Mensch trauert anders und jeder braucht dafür SEINE Zeit ...

Ich wünsche dir trotzdem ein Frohes Weihnachtsfest - vielleicht "froh" in dem Sinne, dass auch Dankbarkeit in dir ist, dafür, dass dein Papa für dich da war, aber auch, dass er von seinem Leiden erlöst ist - auch wenn euch das furchtbar weh tut ... Mir hilft der Gedanke sehr, dass meiner Mutter durch ihren doch schnellen Tod noch größeres Leid erspart blieb ...

Alles Liebe, Karin
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"Das Leben ist keine Autobahn von der Wiege bis zum Grab, sondern ein Platz zum Parken in der Sonne."
(Phil Bosmans)
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  #5  
Alt 12.12.2009, 14:49
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Angel82 Angel82 ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich...Es sind schon 3 Monate vergangen...doch der Schmerz ist unverände

Vielen Dank für eure lieben Worte. Es tut so gut hier zu schreiben. Denn wer kann einen besser verstehen als Menschen die selber dieses Leid erfahren haben und jetzt versuchen damit fertig zu werden.

Das das Leben nicht so einfach weiter geht, wie die Sprüche der anderen immer ausdrücken, das kann nur einer wissen, der selber einen lieben Menschen verloren hat. Ich lasse mir von anderen auch nichts sagen und wenn es mir gut tut zu weinen, dann mach ich dies auch. Nichts ist schlimmer als den Kummer zu verdrängen. Irgendwann holt er jeden ein...

Für mich ist alles immer noch sehr frisch und nicht real. Ich glaube oft nicht daran das alles wirklich passiert ist. Es ist alles nur ein böser Traum...

Alle Menschen um mich herum meinen es immer nur gut, wissen aber irgendwie nicht wie es in uns aussieht. Warum versteht niemand das wir allein sein möchten oder das wir dieses Jahr keine Lust haben Weihnachten zu feiern, sondern lieber einander stärken möchten und eben mal keinen Weihnachtsschmuck haben. Ich weiß das wir zusammenhalten müssen, ich meine Mama und meine Schwester. Wir werden uns sicher ablenken und froh sein wenn die Feiertage vorbei sind. Aber es macht einen auch Angst wie schnell auf einmal die Zeit vergeht. Am 21.12.09 sind es schon 4 Monate! 4 Monate als mein Papa einschlief. Seine 6 Monte Krankheit kamen mir wie eine Ewigkeit vor. Eine Zeit des Leidens die einfach nicht enden sollte. Und jetzt geht alles so schnell. Ich begreife das nicht.
Für viele um uns herum ist wahrscheinlich schon wieder alles vergessen, ist evtl. auch schon er wieder aus den Gedanken gegangen...Und zurück bleiben wir als Familie, die das Gefühl haben die Schmerzen werden nie enden

Ich danke euch allen für eure Unterstützung und die offenen Worte
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  #6  
Alt 15.12.2009, 15:11
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MS78 MS78 ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich...Es sind schon 3 Monate vergangen...doch der Schmerz ist unverände

Hallo Angel82,

die Zeit vergeht wahnsinnig schnell. Bei uns ist das genauso. Manchmal denke ich auch, das war alles nur ein böser Traum.

Letztes Jahr hatte ich auch kein Interesse die Wohnung weihnachtlich zu schmücken. Dieses Jahr habe ich das schon zum ersten Advent gemacht. Mama würde sich bestimmt freuen wenn sie die leuchtenden Sterne und Lichterbögen sehen kann.

Es sind die einfachen Dinge die mir fehlen. Mit Mama reden, mit Mama einkaufen fahren, eine DVD ansehen, sie um Rat fragen. Geht dir das genauso?

Viele liebe Grüße

Markus
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  #7  
Alt 15.12.2009, 20:06
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Angel82 Angel82 ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich...Es sind schon 3 Monate vergangen...doch der Schmerz ist unverände

Hallo MS78,

ja du hast recht. Die einfachsten Dinge im Leben, die auch zum Alltag gehörten fehlen mir. Du musst wissen, das mein Papa sehr viel gearbeitet hat und selten lange zu Hause war, aber diese Zeit haben wir alle genutzt. Seit ich zu Hause ausgezogen war, ließ dies natürlich nach.
Wir Frauen stehen nun mit vielen "Männerangelegenheiten" allein da. Bei technischen oder handwerklichen Sachen sind wir schon oft hilflos. Außerdem habe ich oft seinen Rat gebraucht. Es gibt eben auch Dinge bei denen eine Mama nicht helfen kann.
Ach, alles ist so schwierig und wir wollen es noch nicht wahr haben.

Mittlerweile gibt es ein paar Tage an denen ich ganz gut mit meinem Kummer umgehen kann aber dann kommt wieder die überwiegende Zeit an der ich nur weinen möchte und nicht mehr weiter weiß. Meine Arbeit lenkt mich sehr gut ab aber ich brauch dir ja nicht erzählen, wie man sich dann abends zu Hause fühlt...

Sei lieb gegrüßt
Katja
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