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#1
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Hallo,
mein Vater wird uns bald verlassen, die Kraft geht zu Ende, der Krebs wird ihn besiegen. Der Krebs in der Leber und um die Leber herum ist sehr groß, die Leber reicht fast bis in die Leiste. Das Blut staut sich in den Beinen und schafft es nicht mehr an der Leber vorbei. Nun hat er zwei Blutübertragungen bekommen, es soll ihm ein bissen helfen. Mein Vater hat kaum noch die Kraft aufzustehen, er schläft fast nur noch. Nun kann er auch nicht mehr essen, der Rest der Speiseröhre scheint dicht zu sein. Es ist grauenvoll einen Menschen so zu sehen, ein schlimmeres Leid kann ich mir nicht vorstellen, es zerreisst mich fast, man kommt an seine Grenzen. Wenn ich daran denke, was in ihm vorgehen muss, macht es mich fertig, man kann nicht helfen und sieht wie aus einem kräftigen Mann nur noch ein Hauch Leben da ist. Nach dem warum frage ich nicht, es gibt so viele Menschen, die es erwischt, es ist eben so, aber trotzdem ist es so unendlich schmerzlich, wenn man sieht, wie diese verdammte Krankheit einen Menschen fertig macht. Ich hoffe, das er Weihnachten noch bei uns ist. Ich wünsche euch allen viel Kraft gegen den Krebs. LG Melli |
#2
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Liebe Melli ,
es macht mich traurig Deine Nachricht zu lesen. Aber wie Du es beschreibest musst Du Dich in den nächsten Tagen auf das Schlimmste vorbereiten. Meine Mutter kam 5 Tage vor ihrem Tod zum Liegen und hatte ähnliche Symptome. Verbringe so viel wie möglich Zeit bei ihm und deckt euch gut mit Schmerzmitteln und Beruhigunsmittel ein , falls Dein Vater zu Hause bleiben soll. Gerade in den letzten Tagen und in der präfinalen Phase treten Durchbruchschmerzen , Angst und Unruhe ein..Es ist für denjenigen das größte " Geschenk" zu Hause zu bleiben können. Ich als Krankenschwester weiß wie es in den Kliniken zugeht. Im Hospiz und Palliativstationen ist das sicher ganz anders... Ich wünsche Dir viel Kraft und Stärke diese zeit zu überstehen. LG Ines
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Meine Mama 24.11.1945-31.10.2009 Man sagt es gibt ein Land der Toten und ein Land der Lebenden. Man sagt auch die einzigste Verbindung zwischen ihnen ist die Brücke der Liebe und Erinnerung!! ![]() Geändert von Inesfelix (30.11.2009 um 14:02 Uhr) Grund: .. |
#3
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Liebe Ines,
danke für deine Antwort. Ja, ich denke es wird wohl nicht mehr lange dauern. Was sind Durchbruchschmerzen, meinst du das die Leber oder ein anderes Organ durchbricht? Wir möchten schon sehr gerne, das mein Vater bis zum Schluss zu Hause bleibt, wobei es sehr schwer für meine Mutter ist. Doch wir sind drei Kinder und müssen und wollen so viel wie es geht, bei den beiden sein. Ich sehe in seinen Augen, das er Angst hat, doch ich weiss nicht ob es ausspricht, wenn es soweit ist, ich werde gefasst sein und versuchen ihn so gut ich kann zu begleiten. Wie bekommen wir die Beruhigungsmittel, über den Hausarzt oder das Krankenhaus, wir haben keinen Onkologen den er besucht, er wurde immer nur über das Krankenhaus und den Hausarzt behandelt. LG Melli |
#4
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Hallo Melli,
es tut mir sehr leid, dass es deinem Vater so schlecht geht. Ich würde auf jeden Fall einen ambulanten Hospizdienst holen! Frag den HA danach oder schau ins Branchenbuch. Diese Leute haben sehr große Erfahrung im Umgang mit Menschen in der letzten Lebensphase und auch den Angehörigen. Sie arbeiten meist auch mit entsprechend ausgebildeten Ärzten zusammen, so dass dein Vater die richtigen Medikamente bekommt, damit er nicht leidet. Sie ahen auch eine seelsorgerische Ausbildung und können deinem Vater (und euch) die Angst vor dem Sterben nehmen. Ich würde das sehr bald tun! Es wird eine schwere Zeit werden und ich wünsche euch viel Kraft! Ulla
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SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund. www.mein-krebs.de |
#5
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Liebe Melli ,
ja meine Mutter war auch so , hat nie darüber gesprochen. Das ist nicht einfach. Wir haben die Medikamente über den Onkologen und Hausarzt bekommen. Durchbruchschmerzen sind starke Schmerzperioden wo die Patienten das Gefühl haben der Schmerz durchbricht den Körper. Mein Mutter hatte in Fentanylpflaster , was aller 72 Stunden gewechselt worde und ein Fentanylspray für die Nase , was sofort gewirkt hat . Fentanyl ist so ähnlich wie Morphin. Dann hatten wir gegen die Unruhe und Angst Tavorplättchen die ma unter die Zunge legt und Faustanzäpfchen, So ging es ganz gut. einen ambulanten Hospizdienst hatten wir auch. War sehr hilfreich zur Seeesorge. as sind ehrenamtliche Mitarbeiter , meist Sozialpädagogen. Am optimalsten sind aberBrückenschwestern von stationären Hospizen. das sind ausgebildete Krankenschwestern , die auf Palliativmedizin spezialisiert sind. Die schauen sich die Patienten richtig an und geben den Angehörigen Tipps , was sinnvoll ist und welche Medikamete optimal sind. das hat unssehr geholfen. Manchmal kommen diese auch ehrenamtlich oder man braucht eine Verordnung vom oHausarzt. Da es bei meiner Mutter so schnell ging war diese Brückenschwester nur einmal da. Manche Hospize haben auch einen Palliativnotdienst , wo man anrufen kann und Hilfe bekommt. Ich hatte dann auch ein Pflegevollmacht und habe alles entscheiden können , so das der Notarzr nix sinnloses gemacht hat in der Sterbephase. Es war aber schon bitter , das dieser keinMorphin gespritzt hatte , aber diese Nasenspray war ganz gut und stark.Es ist sehr schwierig und man muß leider die Ärzte nerven um alles optimal zu organisieren. Ich hatte mich dann die letzten tage krankschreiben lassen um bei ihr zu sein. LG Ines
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Meine Mama 24.11.1945-31.10.2009 Man sagt es gibt ein Land der Toten und ein Land der Lebenden. Man sagt auch die einzigste Verbindung zwischen ihnen ist die Brücke der Liebe und Erinnerung!! ![]() |
#6
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Ich glaube soweit ist mein Vater noch nicht, das wir den ambulanten Hospiz in Anspruch nehmen müssen. Seine Schmerzen sind noch nicht so stark, er kommt mit Schmerztropfen aus, die er mehrmals am Tag nimmt.
Wenn mein Vater nur was von Seelsorge hört, winkt er ab, er möchte nur seine Familie um sich haben, sowas lehnt er ab. Morgen früh spricht meine Mutter mit der Hausärztin, auch was die Ernährung angeht, muss geklärt werden, vielleicht kommt jemand nach Hause und gibt ihm etwas über den Port. Ich werde mich mal erkundigen ob das Hospiz hier, einen Notdienst hat, den man evtl. in Anspruch nehmen kann. Ich danke euch beiden, für den Rat und die lieben Worte. LG Melli |
#7
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hallo melli,
ich habe mich mal durch euer schicksal gelesen und es tut mir sehr leid. ich selber habe meinen papa am 22.10. mit nur 59 jahren gehen lassen müssen (lungenkrebs) und weiss ganz genau wie du dich fühlst. es ist eine verdammt schwere zeit die da jetzt auf euch zukommt, aber ihr werdet das schaffen! mein papa ist zu hause für immer eingeschlafen- so wie es sein wunsch war. wenn es bei euch auch so sein soll würde ich euch jedoch raten einen onkologischen pflegedienst hinzuzuziehen. die kommen zwar auch nur ca. 1/2 stunde am tag, aber die kennen die genauen handgriffe bei der pflege (mein papa hatte z.b. knochenmetas und dadurch gebrochene knochen) und kümmern sich auch um die morphiumpumpe wenn dein papa evtl. mal nicht mehr mit tropfen auskommt. uns war das doch eine enorme hilfe. ich drücke dich ganz fest und schicke dir ein riesiges paket kraft für die kommende zeit! ![]() glg nicole |
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