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Alt 11.03.2004, 11:59
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Schwiegermutter im Endstadium, Gefühle sortieren

nun ist es also soweit. Seit letztem Freitag ist absoluter Ausnahmezustand und es wird von Tag zu Tag schlimmer. Klar, der Pflegedienst kommt zwei- bis dreimal täglich, aber dazwischen sind eben doch genug Pausen und nach dem letzten Termin kommt natürlich auch die Nacht. In der ersten Nacht hatten wir plötzlich Besuch im Schlafzimmer (unsere Wohnungstür hat eine Klinke von außen und ist bislang noch nie abgeschlossen gewesen). Meine Frau hat ihre Mutter dann wieder ins Bett gebracht und dabei festgestellt, dass der Stomabeutel trotz Pflegedienst vor wenigen Stunden schon wieder gefüllt war und gewechselt werden musste. Kam dann eine halbe Stunde später wieder ins Bett und war am nächsten Morgen natürlich ganz shcön durch den Wind. Zum Glück war Wochenende und es gab keine offiziellen Termine. Über die letzten Tage wurde dann nach Schmerzen im Bauch mit einer Pflaster-Therapie begonnen, die jetzt zu ständiger Übelkeit und Erbrechen führt. Sie bekommt hiergegen zwar jetzt zusätzliche Medikamente, aber sie liegt momentan trotzdem nur noch apathisch im Bett mit dem Eimer nebenan und seit gestern einem Tropf.

Wenn sich an diesem Zustand nicht bald etwas ändert, wird es sicher nicht mehr lange dauern, aber ertragen kann ich dies trotzdem kaum. Insbesondere weil meine Frau immer noch auch bei längerfristigen Planungen mit absoluter Sicherheit und Selbstverständlichleit davon ausgeht, dass ihre Mutter hierbei zu berücksichtigen ist. Sie schafft es offenbar trotz des sich ihr täglich bietenden Bildes immer noch nicht, Abschied zu nehmen und sich auf den bevorstehenden Tod ihrer Mutter seelisch vorzubereiten.

Vorgestern war (von mir organisiert) unser Gemeindepastor da, mit dem wir beide eng befreundet sind, aber leider hatten wir kaum Zeit für ein Gespräch ohne Schwiegermutter. Dies fand dann leider im Treppenhaus auf dem Weg nach draußen statt. Er fand eigentlich ganz gute Worte für meine Frau, aber nachdem er gegangen war, verschwand sie zunächst auf der Toilette und dann sofort wieder zu Schwiegermutter und kam erst nach einer Stunde wieder zurück und tat so, als ob nichts gewesen sei. Als ich sie dann hierauf ansprach, war sie wieder vollkommen sachlich, objektiv, aber natürlich nur wieder, um das leidige Thema abzukürzen. Ich kann sie natürlich auch nicht ständig hierzu bearbeiten, denke aber, sie wird den Abschied so noch viel schlimmer erleben, als wenn sie sich damit einmal richtig auseinandersetzen würde.

Mal sehen, unser Pastor will jetzt für uns Mitarbeiterinnen des Hospizdienstes organisieren, die einerseits die Zeiten der Betreuung überbrücken sollen, wenn weder wir noch Pflegedienst im Haus ist, und andererseits sicher auch für uns Ansprechpartner sein sollen. Vielleicht finden die einen besseren Zugang.

Danke für die Unterstützung

Christian
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