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#1
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Heute war ein schöner Tag.
Heute Morgen mal gaaaaanz lange ausgeschlafen. bis beinahe 11 Uhr. Das Frühstück wurde zum Mittagessen. Oder umgekehrt, wie man es denn sehen will. Dann hab ich Schwiema aus dem Pflegeheim abgeholt und zu meiner Schwägerin gebracht. Sie war dort für heute eingeladen. Am Nachmittag hab ich dann obigen Beitrag geschrieben und ein bisschen gefaulenzt. Muss auch mal sein ![]() Gegen 18 Uhr war ich bei meiner Schwägerin, um Schwiema abzuholen. Eine Stunde blieb ich noch dort. Es war Zeit, Schwiema wieder ins Pflegeheim zurück zu bringen. Von dort bin ich zu meiner Ältesten. Sei wohnt da gleich um die Ecke. Sie, mein Schwiegersohn und eine Freundin sassen auf der Terasse, die Kleinen sprangen im Garten umher. Im Schatten ist gut sitzen und ein Radler tat sein übriges, um mich an den Stuhl zu fesseln. Es war heiss, 24°C. Wir unterhielten uns, lachten, die Kleinen kamen immer mal wieder, weil sie irgendwas zu erzählen hatten oder ich musste zuschauen, wie sie auf der Schaukel turnten oder sonstwas. Basketball haben wir auch noch gespielt. Eigentlich nur mit dem Basketball. Achja, die Erinnerung. Früher mal, vor vielen Jahrzehnten, da hab ich mal in der Schulmannschaft gespielt. Lang, lang ists her ![]() Auf der Heimfahrt viel mir das seltsame Licht auf. Ich war schon am überlegen, ob ich meine Kamera auspacken soll, um ein paar Fotos zu machen, als mir auffiel: du hast die Sonnenbrille noch auf der Nase ![]() ![]() Zum Abend-, oder besser Nachtessen, gabs Rinderbraten, Salzkartoffeln und Tomatensalat. ![]() ![]() ![]() Denn mal gute Nacht Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#2
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Hi Birgit,
![]() ![]() ![]() ![]() Jepp, stimmt. Der Sonntag war ein schöner Tag. Nicht nur vom Wetter her. Ich hab mich seit langem nicht so wohl gefühlt in meiner Familie. Hast du dir auch das sw-Foto angesehen? Da wohne ich. Mitten in diesem Wald. Also, nicht auf den Bäumen oder in Laubhütten. Wir haben schon richtige Häuser hier. Aus Stein gemauert und so. Mit dem älteren Herrn und seiner Enkelin auf diesem Bild hab ich mich unterhalten. Mit Händen und Füssen, halb französich, halb deutsch. Die Menschen hier sind in der Regel sehr freundlich und offen. Egal, ob von drüben oder von hier. Wenn man es möchte, findet man also immer jemanden, mit dem man einen kleinen Schwatz halten kann. Ich habe nicht weit bis in die Natur. Sie beginnt praktisch vor der Haustür. Hier im Saarland gibt es ja eigentlich keine grossen Städte. Selbst unsere Landeshauptstadt ist eher klein im Vergleich zu anderen. So hat man in Saarbrücken z.B. die Geschwindigkeit auf der Stadtautobahn bis auf 60 km/h gedrosselt, dass die Durchfahrenden wenigsten merken, dass sie in einer Stadt sind ![]() Die, ich sag mal, grossen Siedlungsgebiete ziehen sich hauptsächlich entlang der Saar und durch die ehemaligen Kohlenreviere im Osten. Kleinere Städte gibts noch im Nordosten. Rechts und links davon gibt es an und für sich nur grössere oder kleinere Dörfer (auch, wenn sie sich manchmal "Stadt" nennen dürfen ![]() Dieser Fluss ist ein Radfahrerparadies. Alle Nase lang findet man eine Gelegenheit zum Rasten und Einkehren. Der Leinpfad entlang der Saar ist sehr gut ausgebaut. Wobei an schönen Wochenenden an richtiges Radfahren wegen der vielen Menschen auf dem Pfad kaum zu denken ist. Den Sommer über finden etliche Veranstaltungen statt. So z.B. die "Saar-Velo". Gemeinsam mit französischen Initiatoren auf die Beine gestellt. Von Saarbrücken an der Saar nach Saargemünd (Frankreich), am Saar-Kohle-Kanal bis weit nach Frankreich hinein zum "Mittersheimer Weiher" ist man immer wieder gern gesehener Gast. Da jedenfalls ist es schön eben, was man von den Wegen rechts und links der Saar nicht gerade sagen kann. Es gibt auch da sehr viele, gute Rad- und Wanderwege die zu etlichen, manchmal etwas versteckten, Sehenswürdigkeiten führen oder auf welchen man einfach nur die Natur geniessen kann. In 2006 war ich in Reha an der Mosel. Der Taxifahrer, welcher mich nach Hause brachte, fragte mich unterwegs auf der Autobahn wo denn nun eigentlich die Leute wohnten. ![]() Von mir bis zur Grenze nach Frankreich sind es nur ein paar Kilometer. Es gibt sehr viele Familien, die auch auf der anderen Seite der Grenze Verwandtschaft haben. Manche sogar ihre Wurzeln, vorallem in der Grenzregion (siehe auch den Link zu dem Foto in meinem letzten Beitrag). In den letzten Jahren sind auch viele Saarländer aus diversen Gründen (meist steuerlicher Art) nach Frankreich gezogen. Viele Vorgenerationen haben in Frankreich gearbeitet und auch hier arbeiten viele Franzosen. Mein Grossvater stammt z.B. aus Frankreich und mein Schwiegervater war gebürtiger Franzose. Aus Frankreich vertriebene Hugenotten haben sich vor langer Zeit als willkommene Handwerker (hauptsächlich Glas) hier angesiedelt. Die Grenze war also noch nie eine wirkliche Grenze für die Menschen dieser grenzüberschreitenden Region. Franzosen kaufen hier bei uns und umgekehrt, was halt gerade gebraucht und was wo am günstigsten ist. Technik bei uns, Lebensmittel in der Regel drüben. Das war schon immer so. Früher gab es da noch richtige Schmuggelwege. ![]() Im weiteren Grenzbereich in Frankreich gibt es viele ältere Menschen, die überhaupt kein oder fast kein französisch sprechen, geschweige denn schreiben können, und die meisten Menschen aus dieser Region verstehen zumindest deutsch. Auf einer Hochzeit tief in Frankreich (fast schon Vogesen), was spielt die Band? Heino, Peter Alexander, Nicole ![]() ![]() ![]() ![]() Bei uns ist die französische Sprache leider nicht so verbreitet. Das ändert sich allerdings seit einiger Zeit. Ich selbst kann ein bisschen französisch von der Schule her. Meine Enkelinnen lernen das bereits im Kindergarten und in der Grundschule wird das fortgesetzt. Allerdings ist das nur im unmittelbaren Grenzbereich so (soweit ich das weiss). Der Einfluss beruht also auf Gegenseitigkeit und hat die Grenze eigentlich schon immer durchlöchert. Heute ist das eh kein Problem mehr. Dieses "savoire vivre", das man uns zuschreibt, kommt also nicht von ungefähr ![]() Jez mach isch awwa mo Schluss. Muss noch e bissje wass schaffe. Machs mo gudd (die Rondgugga ![]() ![]() Helmut PS: Freut mich, dass du mal wieder hier geschrieben hast und dass es dir gut geht ![]()
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#3
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Hallo Helmut,
es ist schön wieder deine Alltagsgeschichten zu lesen, schöne Fotos von dir zu sehen und ich habe den Eindruck es geht dir besser. Das freut mich und uns geht es auch gleich besser weil deine Geschichten so herzerfrischend, so normal und nicht abgehoben sind. Ich habe im Moment leider sehr oft lange Dienste, aber ich schau immer mal rein was es Neues gibt und freu mich über deine Schmunzelzeilen aus dem Leben. LG monika |
#4
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Lieber Helmut,
Deine Saarlandbeschreibung hat mich doch zum Nachdenken gebracht. Irgendwie war es immer selbstverstaendlich fuer mich dass der Wald gerade um die Ecke ist, eigentlich egal wo man im Saarland wohnt. Meine Kindheit und meine Jugend waren eigentlich vom Leben am Wald gepraegt. Sogar der samstaegliche Ausgang in die Stadt zum Tanzen endete meist damit zu Fuss nach Hause zu gehen, weil man wieder mal den Bus verpasste. Und natuerlich hiess das ein gutes Stueck durch den Wald. Sonntag nachmittag ins naechste Dorf zum Fussballspiel, auch ein Weg durch den Wald. Im Wald Heidelbeeren pfluecken und Pilze suchen. Sonntag ging man mit den Eltern als Kind im Wald spazieren. Das ist auch immer mein erster Weg wenn ich zu Besuch nach Hause gehe. Davon kommt auch bestimmt das Beduerfnis immer mit Bauemen umgeben zu sein. Ich habe lange gesucht bis ich ein Haus "beinahe im Wald" gefunden hatte. Mir war egal wie das Haus aussieht, ich wollte nur in diese Gegend ziehen, wir haben riesige alte Baueme und ich fuehle mich zu Hause. In unserer "grossen" Hauptstadt habe ich als junger Mensch fuer viele Jahre gearbeitet, erst heute sehe ich dass es eigentlich gar nicht die Grossstadt war wie ich mir das damals dachte. Aber ich kam mir weltbewandt vor da ich jeden Tag mit dem Zug in die grosse weite Welt fuhr. Schoene Erinnerungen. Danke nochmals fuer Deine liebevolle Beschreibung, kriegte direkt ein bischen Heimweh. Heute mal nicht nur randguckend
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![]() Lola |
#5
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Liebe Monika, liebe Landsfrau Lola,
ich schreibe gerne so, wie mir "da Schnawwel gewachs is". Natürlich möchte ich immer so nahe an der Wirklichkeit sein, wie möglich. Also, bei meinen Geschichten. Wo mir das, trotz Recherchen (die sind steeerbeeeenslaaaangweilig ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Im Ernst. Ich schreibe hier (und bei anderen Usern) von meinen Sorgen, meiner Trauer, meinen schwarzen Löchern, versuche auch mal den ein oder anderen Tipp zu geben. Alleine das Schreiben hilft da meist schon. Doch nicht immer. An der Stelle kommt ihr Alle (aus allen möglichen Unterforen) hinzu. Ihr habt mir so viel geholfen in diesen 2 1/4 Jahren und 2 Tagen mit euren Antworten, PN's, Telefonaten oder mit einem "Ich drück dich mal einfach ohne Worte" oder ähnlichem. Ohne Euch hätte ich so manches nicht geschafft. Dafür bin ich Euch von Herzen dankbar. Dankbar auch den beiden Menschen, die dieses Forum geschaffen haben, und den Menschen, die, gemeinsam mit ihnen, mit viel Geduld und grossem Aufwand dafür sorgen, dass es am Leben bleiben kann. OK, das war der "Pflichtteil" ![]() ![]() Wer die Trauer kennt und das Lachen neu definiert hat, der hat es geschafft. Man muss es nur erst mal begreifen. Das ist das Problem. Viele haben genau dieses Problem. Zwei Gegensätze, die eigentlich keine sind, sondern sich erst gegenseitig zu einem Ganzen machen: dem Leben. Wir wussten das nur "vorher" nicht. Wie auch. Wir lernen doch nur noch die eine Seite dieser Einheit und wollen dann von der anderen nichts wissen. Niemand sieht dazu die Notwendigkeit. Ups, da wollte ich eigentlich garnicht hin. Egal. Stimmt ja trotzdem. Glaube ich. Boah. ![]() Bis später Helmut
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#6
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Alles klar, das Gewitter ist vorbei. Naja, sicher ist sicher. Hab sogar den Netzstecker aus dem PC gezogen. Nicht, dass es noch meine Festplatten zerlegt und meine Bilder sind weg. Das heisst, die neuesten Bilder. Ab und an macht man(n) ja ne Sicherung.
![]() ![]() ![]() Zu meinen Geschichten wollte ich noch was schreiben. Wenn es mir also gut geht, warum soll ich auch nicht darüber berichten? Vorallem, wenn es was zu schmunzeln oder gar zum Lachen gibt? Auch anderswo lese ich oft erfreuliche Dinge oder gibt es was zu Lachen. Mir ist durchaus bewusst, wieviele hier auch nur mitlesen. Die "Randgucks" ![]() ![]() ![]() Meine Enkelinnen haben mir etwas beigebracht. Sie leben so: jetzt ist Zeit zum Traurigsein, jetzt ist Zeit zum Spielen und Lachen! Punkt! Schön sauber getrennt! Sie wissen nicht, was und wieviel ich von ihnen lernen durfte. Ich bin ihnen dankbar dafür. Was sie jedoch ganz genau wissen ist, dass ich sie liebe! Nicht deswegen, jedoch auch! Einen schönen Nachmittag Helmut
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#7
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Liebe Mollie,
auch wenn, oder gerade desshalb, das hier das Forum für Hinterbliebene ist und daher gedacht war, um sich seine Trauer von der Seele zu schreiben, so kann man auch vom Alltag erzählen. Beides gehört zusammen, hat unmittelbar miteinander zu tun. Die Trauer beeinflusst logischerweise unseren Alltag erheblich und umgekehrt genau so. Wenn man also nicht vom Alltag erzählen dürfte, wie soll man dann klarmachen, was sich verändert hat in unserem Leben, wie wir mit unserer Trauer im Alltag zurecht kommen? Wie soll man zeigen, dass auch irgendwann das Leben, der Alltag, das Lachen wieder die Oberhand gewinnt? Die Trauer gehört zum Leben wie das Lachen. Die Frage ist doch lediglich, wie hoch ihr Anteil daran ist. Das kann man nicht in Prozente einteilen und 2 mal 2 ist manchmal auch 5. Alles Liebe Helmut
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#8
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![]() Zitat:
![]() Ansonsten finde ich es schön, dass Du die Fotografie für Dich entdeckt hast. LG Ariadne |
#9
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Liebe Ireen,
es wird immer wieder Situationen geben, in welchen uns die Erinnerung, die Trauer, einholt. Das ist so und wird auch immer so bleiben. Es kann ein Ort sein, eine Situation, ein Wort, ein Lied, egal was. Unvermittelt. Ich finde das nicht mal schlimm, denn immer öfter sind es schöne Erinnerungen. An ihnen kann man sich freuen. Liebe Ariadne, ja, du hast recht. Fotografieren ist ein schönes Hobby. Mit der Zeit bekommt man ganz andere Augen für die Welt und seine vielen, versteckten Schönheiten. Man schaut genauer hin, schaut mehr auf Details, ohne das grosse Ganze zu vergessen. Hm, wenn ich mir dein Benutzerbildchen so betrachte .... fotografierst du auch? Alles Liebe Helmut
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#10
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Helmchen...
![]() ![]() ![]() ![]() ich möchte Dir nur schnell ein schönes Wochenende wünschen!!! Alles Liebe Jasmin, der Sputnik
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Meine Mama: ED 12.11.2008 Kleinzelliges Bronchialkarzinom, T4 N3 M1 (multiple Hirnfiliae) 4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, Ganzhirnbestrahlung, dann Tumorprogression, April 09 neue Lungenmetastasen und obere Einflussstauung. Keine weitere Kontrolle, keine Chemo mehr... nur Hoffen auf ein kleines bisschen mehr Lebensqualität...Am 28.07.2009 um 11:26 Uhr Meine Mama ist in meinen Armen für immer eingeschlafen... |
#11
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Guten Morgen Jasmin,
danke, dein Wunsch ist scheppernd eingeschlagen. Gestern war auch ein guter Tag. Am Vormittag hab ich die Wohnung aufgeräumt, den Staubsauger aus der Ecke gekramt. Zwei Fellblitze überschlugen sich um in Panik das Weite zu suchen. Sie haben es auch gefunden, einen Stock tiefer. Dahin haben sich meine beiden Katzen verzogen. Allein der Anblick des Staubsaugers genügt, dass sie fluchtartig den Raum verlassen. ![]() Mitten in der Arbeit, ich machte gerade eine Zigarettenpause, klingelt das Telefon. Mein Nachbar war an der Strippe. "Hasch Luscht uffe Faaradtour?" Klar, hab ich. Also Beeilung, ich möchte vorher noch fertig werden. Eigentlich wollte ich in den Nachbarort. Ganz hinten im Wald an der Grenze. Dort findet dieses Wochenende ein Fest statt. Nicht nur dort, auch in den anderen Gemeinden, gemeinsam mit ihren französischen Partnern. Mit Tausend Aktivitäten beiderseits der Grenze, die keine mehr ist, nie wirklich eine war. Für die Grosskopferten schon, nicht für die Menschen, die hier leben. Naja, das kann ich ja morgen auch noch machen, überlege ich. Um 14 Uhr gings also los. Zünftig (und zweckmässig!) in Radfahrermontur. Noch ein Nachbar gesellt sich dazu. Wir fahren meistens zu dritt. Zuvor war noch pumpen angesagt. Die Reifen waren ziemlich platt nach dem langen Winter. Der erste Weg führt uns dann auch an eine Tankstelle. Dort ist es einfacher. Mit brettharten Pneus dann zur Saar und Richtung Saarlouis. Auf der ersten Tour sollte man nicht übertreiben, wir erreichten Saarlouis nicht ganz. An einer Schleuse machen wir Rast, damit das Hinterquartier wieder durchblutet wird. Wie immer wird über Gott und die Welt geredet und natürlich auch viel "dummgeschwätzt" und gelacht. Etwas vorsichtig steigt man wieder auf, nach der Pause. Erst mal fühlen, wie hart der Sattel ist ![]() Viele Angler baden ihre Würmer im Weiher. Der eine oder andere fängt sogar was. Eine Angelsportveranstaltung. Ein Zelt ist sogar aufgebaut, aus der Schwenkerhütte duftet es verführerisch nach Rostwurst und Schwenkbraten. Wie soll man(n) da wiederstehen? ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Zwischen kauen und schlucken bleibt immer noch jede Menge Zeit für ein Schwätzchen. Dermassen gestärkt geht es dann auf den Weg nach Hause. Im Gegensatz zu vorher lassen sich die störrischen Räder bereitwillig satteln, sie haben sich ausgeruht. Ausserdem wissen sie genau, dass sie bald wieder in ihren Stall dürfen. Nur noch rund 3 1/2 km. Langsam wird es kühler. Ein Stückchen Wald müssen wir noch durchqueren, an einem Bach und einem Weiher vorbei, dort spürt man das besonders. Heute kein Plausch im Hof. Fussball im Fernsehen ![]() Inzwischen ist es 18 Uhr. Ich setz mich an den PC. Die Anlage dudelt Musik von der Platte. Töchterlein hat eine Collage bestellt. Eine Collage aus Blumen- und Blütenbildern. Ich beginne mit der Sortierung. Wähle aus und kopiere in einen extra Ordner. Sie müssen alle noch bearbeitet werden. Doch zunächst mal die Planung. OK, es werden 48 Einzelbilder, die zusammengefügt werden müssen. Sie hat da eine ziemlich genaue Vorstellung, was sie haben möchte. Verkleinern, vergrössern, ausschneiden, umwandeln, nachbearbeiten .... eine stupide Arbeit, Routine. Schnell vergeht die Zeit. Zwischendurch zur Ablenkung mal nach Mails gucken, keine da. Neue Bilder ins I-Net stellen. Eins davon erhält auch gleich einen Kommentar. Nach dem KK geschaut, keiner im Chat. Irgendwann ist es 1/2 2 Uhr. Ich habe keine Lust mehr. Immer noch läuft die Musik. Ich gehe zur Couch, trinke noch ein Glässchen Wein im Dunkeln. Prompt schlafe ich dort auch ein. War mir bereits vorher klar. 1/2 8. Ich werde wach und schaue noch oben durchs Dachfenster. Sehe den Wolken zu, ab und an blinzelt die Sonne durch. Es ist frisch, die Heizung ist abgestellt. Aus dem Schlafzimmer hol ich mir ne Wolldecke und mach es mir wieder bequem. Obwohl draussen kein Windchen zu sehen ist, rasen die Wolken da oben vorbei. Da muss es wohl heftig blasen. Ich schliesse die Augen, höre die Musik. Mit den Wolken wandern meine Gedanken. Zu Myriam, zu Menschen, die ich mag, zu Menschen, die ich liebe. Sometimes I feel like I don't have a partner Sometimes I feel like my only friend Is the city I live in The city of cities Lonely as I am Together we cry we cry we cry I don't ever wanna feel (like I did that day) Take me to the place I love (Take me all the way) I don't ever wanna feel (like I did that day) Take me to the place I love (Take me all the way) I drive on his streets Coz he's my companion I walk through his hills coz he knows who I am He sees my good deeds And he kisses me windy I never worry Now that is a lie ................ (aus Under The Bridge / All Saints) Ich liege unter einer Brücke, kehre jeden Abend dahin zurück. Ob ich will oder nicht. Sie ist mir vertraut, wärmt mich, beschützt mich vor der Welt da drausssen. "And he kisses me windy - I never worry - Now that is a lie ........." .... doch das ist jetzt eine Lüge. Helmut
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#12
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Hallo allerseits,
ich hoffe der Wind hat euch noch nicht verblasen oder der Regen weggeschwemmt. Ich denke, das Wetter ist in Deutschland unserem hier in Österreich sehr ähnlich. Na ja, wenigstens schwitzen wir nicht. Schön wieder eine Fotobegeisterte hier zu haben. Ariadne du schreibst, dass du die Freude daran verloren hast, das kann ich gut verstehen, denn mir gings genauso. Ich dachte, ich würde meine Kamera nicht mehr anrühren, zu viele Erinnerungen an schöne Erlebnisse hingen dran. Aber jetzt bin ich der Fotosucht wieder verfallen, dazu hat Helmut wesentlich beigetragen, er hat mir den notwendigen "Schubser" gegeben und jetzt bin ich froh darüber. Ich führe etwas fort, an dem meine Schwester und ich immer großen Spaß hatten und ich fühle mich auf besondere Art dadurch mit ihr verbunden, das wollte und konnte ich anfangs nicht glauben. Es gibt natürlich auch traurige Momente, wenn ich meine Bilder am PC so durch schaue, weil sie mir fehlt, immer fehlen wird. Aber das ist so und wird auch so bleiben, außer ich selbst lebe nicht mehr. Die Trauer ist zu einem Bestandteil des Lebens geworden, für uns alle hier, es ist nur der Umgang damit der sich von Zeit zu Zeit ändert. LG an alle monika |
#13
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Hallo Ariadne,
du hast die Freude am Fotografieren verloren? Verstehen kann ich das. Man sitzt da, legt die Hände in den Schoss und ist unfähig, irgendwas zu tun. Man schaut sich um. Überall wäre was zu tun. Allein, es fehlt der Antrieb. Für mich war die Fotografie so etwas wie ein Ventil. Raus aus dem Einheitstrott. Alles wuchs mir über den Kopf, die Trauer war die Krönung des Ganzen und drohte, alles zu ersticken. Ich brauchte irgendwas, was mir Freude machte, mich auf andere Gedanken brachte. Fotografiert hab ich schon immer gerne. Jetzt erst recht. Beim Fotografieren sauge ich Bilder auf, möchte sie festhalten. Wenigsten etwas, was ich festhalten kann. Ich hab das damals nicht bewusst so gemacht. Jedoch es hat mir geholfen meine Umwelt wieder zu sehen. Der Blick nach draussen, vor die Mauer, um festzustellen, da ist noch was. Nämlich das Leben in aller Pracht. Wie Monika schreibt, die Trauer wird zukünftig ein Teil von uns sein. Die Trauer hat uns herunter geholt von unserem allzu menschlichen Höhenflug. Sie hat uns wieder auf den Boden der Tatsachen gestellt. Jetzt stehen wir wieder mit beiden Füssen fest auf dem Boden. Manchmal mehr, manchmal noch weniger. Auch du wirst eines Tages den Absturz mit einer erfolgreichen Landung überstehen. Wenn du es willst. Fotografieren war zumindest für mich ein guter Anfang. Alles Liebe Helmut
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http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#14
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Hallo an alle,
danke Ariadne für die Info. Mollie, ich hab erst heute deine PN gelesen, danke auch dir. Ich hab eine furchtbare Woche hinter mir, mein Großer hat seine Matura= Abitur, geschafft, der Jüngste hat seinen Gymnasium Unterstufe Abschluss praktisch in der Tasche und kann in die Hotelfachschule wechseln und meinen Mittleren hats voll erwischt, zwei versaute Prüfungen, die er im Herbst wiederholen muss und in den Ferien aber noch eine Monat Praktikum hat. Die Ereignisse haben sich überschlagen, ich war hin und hergerissen zwischen Zittern, Hoffen, Bangen, Feude und Verzweifeln, und da hat mir meine Schwester einfach unbeschreiblich gefehlt, der Schmerz hat wieder ordentlich in der Seele gewütet und ich konnte nicht einmal hier schreiben. Morgen haben wir Familienfeier, 2Geburtstage und die Matura. Mein erster Geburtstag ohne sie, am liebsten würde ich mich irgendwo vertecken, aber ich muss gute Miene zum bösen Spiel machen, das geht mir heute schon an die Substanz, v.a. nach dieser Woche. Ich wünsche euch ein erholsames WE undn lasst wieder von euch hören. LG monika |
#15
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Guten Morgen, meine Lieben,
ich möchte mich nur mal kurz wieder zurück melden. 2 1/2 Wochen toller Urlaub sind leider vorbei. Hatte ich mich nicht abgemeldet? ![]() ![]() Alles Liebe, Helmut
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