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#1
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Ich weiß, ihr Lieben, bin eine echt treulose Tomate... Aber den Grund kennt ihr ja. Es fällt mir momentan wirklich schwer mich zu etwas aufzuraffen.
Vielen herzlichen Dank für eure lieben Wünsche, PN's, Anrufe, E-Mails etc. Das tut gut und ihr wißt ja, auch wenn ich mich hier kaum noch melde, sind meine Gedanken immer bei euch. Tja, was soll ich schreiben...irgendwie ist mein Kopf immer leer ![]() Man hat sich gerade einen Satz "zurechtgelegt" - schwups isser weg... Seit meiner Kopfbestrahlung hab ich den Eindruck immer weiter zu verblöden. Klingt jetzt zwar krass, aber es tröstet mich momentan auch wenig wenn meine Freundinnen meinen sie wären auch vergesslich. Das hier fühlt sich a n d e r s an. Ich hänge momentan in einer solchen Depriphase rum, bin schlapp, antriebslos, nur müde. Das macht mich wütend, ich will da raus! Das passt nicht zu mir! Ich möchte meine Zeit nutzen die ich noch hab und nicht dösig und lustlos auf der Couch rumlungern. Habe erst gedacht mein Hb-Wert ist wieder im Keller und deshalb bin ich so schwach auf den Beinen - aber nö - der ist erfreulicherweise besser denn je - nämlich bei 12,5. Gott - wann hatte ich das letzte Mal so einen traumhaften Hb-Wert?! Beruhigend dabei ist, dass so momentan auch nix am bluten ist. Die Peritonealkarcinose hat sich ja nach der kurzen Chemopause zurückgemeldet und diesmal wieder ein Stück weiter ausgebreitet - nämlich auf der Leberkapsel. Meine "Arschruhe", die ich jahrelang hinsichtlich des Krebses hatte, ist seit dem letzten Oktober Angst und Unruhe gewichen. Jetzt ist bei mir angekommen, dass es kein Entrinnen gibt, die Abstände immer kürzer werden, mir die Zeit davonrennt. Gut - ich schlucke mein XELODA brav 2x am Tag und stelle mir vor es wirkt wie Coregatabs und löst den Bauchfellkrebs einfach auf. Aber trotzdem werde ich meine innere Unruhe nicht los, ich habe einfach zu viel Angst vor dem was kommt wenn es nicht hilft - zu gut sind mir noch die Wochen von Oktober bis Januar in Erinnerung, wo es eigentlich jeden Tag soweit hätte sein können. Meine Onko meinte, so akut wie damals ist es noch nicht und wenn Xeloda wirkt, kann man dieses auch über einen langen Zeitraum geben. OP ist nicht möglich - mich ärgern ja die beiden Eierstocktumore - der kleine weniger. Alles ist ja miteinander "verbacken" und wenn die Karcinose voranschreitet, verkleben sämtliche Organe miteinander und geben irgendwann ihre Funktion auf - gruselig der Gedanke. Wie besessen beobachte ich meinen Bauch - ob der Aszites - die ja auch wieder vorhanden ist. Manchmal nimmt es mir die Luft, aber der Aszites ist diesmal vorrangig im Unterbach - noch. Und wie sich das annähernd anfühlt, habe ich ja bereits erfahren. Aber meine Schutzengel sind bisher sehr zuverlässig gewesen und vielleicht holen sie mich auch jetzt wieder aus meinem Tief ![]() Ansonsten halten sich die Nebenwirkungen von Xeloda in erträglichen Grenzen - naja, nehme es ja auch erst 2 Wochen. Die unterschwellige Übelkeit ist noch da, der Appetit gering, der Magen wahrscheinlich auf Minigröße geschrumpft (nach einem Joghurt hab ich das Gefühl ein halbes Schwein intus zu haben). Aber ich kann essen und es bleibt drin! Stoffwechsel klappt auch wieder - eigentlich ist doch alles zufriedenstellend... Ein paar Härchen wachsen auch wieder - zwar ziemlich seltsam und unterschiedlich (sehe aus wie Bert aus der Sesamstraße) aber immerhin. Das sollte doch die Laune heben. Seit einer Woche habe ich Schmerzen in der operierten Seite, das CT hat aber nichts dahingehend gesehen. Aber ich kann dem Frieden nicht mehr trauen - und meinem Körper auch nicht. Warum kann ich mich einfach nicht mal wieder aufrappeln? Warumwarte ich darauf, dass es wieder schlechter wird? Warum horche ich nur noch in mich hinein und werde bei jedem Zipperlein panisch? Ich will meine LmaA-Einstellung zurück! Es tut mir leid, dass ich euch jetzt so zugemüllt habe. Würde lieber "Esprit versprühen". Aber wenn ich dann von meinem Umfeld immer nur höre "du musst kämpfen, nicht aufgeben!" - ja, was mache ich denn schon fast 7 Jahre???!!!! Darf mir nicht mal die Puste ausgehen? Meine Gedanken und Wünsche begleiten euch weiterhin, immerhin habt ihr doch selber zu kämpfen - der Eine mehr - der Andere weniger. Ich wünsche euch allen erfolgreiche Therapien und Mut und Zuversicht - für mich immer noch ein sehr wichtiges Heilmittel. Ganz liebe Grüße Eure Anja
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Erstdiagnose Jan. 2004 pT4a(mf)pN2a (5/6) M1 G1-2 ER 80% PR 80% C-erb Score 1+) Ablatio links, 6 Knochenmetas - Rezidive 2007 und 2009 Krebs ist nichts für Feiglinge. Krebs ist eine Erfahrung, auf die ich gern verzichtet hätte. |
#2
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Liebe Anja!
Ein wenig kann ich mitfühlen, was du gerade durchmachst. Nein, es ist nicht leicht, immer wieder neu durchzustarten. Den Mut nicht verlieren, kämpfen, positiv denken usw. Alles das hör ich auch immer wieder. Wobei bei mir meine eigene Krankheit so in den Hintergrund gedrängt wurde, weil ich meinen Mann im VJ verloren habe. Das Xeloda hat bei mir super gewirkt, sogar 2 Jahre! Ich drücke dir die Daumen, dass es bei dir auch so gut anschlägt. Wieviel Zeit uns noch bleibt? ist das nicht egal?, keiner weiß es wirklich. Du kannst "pumperl gsund" sein und trotzdem bist noch morgen nicht mehr da. Viel Kraft und alles Gute und ![]() L. G. Siss< |
#3
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Liebe Anja,
ich freue mich sehr, dass es Dir zumindest halbwegs gut geht. Und ich weiß, wie schrecklich man sich fühlt, wenn Geist und Organismus aus den Fugen geraten und einfach nicht mehr in der Lage sind, wie gewohnt zu funktionieren. Wenn man Dinge nicht mehr gebacken bekommt, die man vorher einfach in die Schublade 'Peanuts' steckte. Insbesondere dann, wenn man stets die taffe, coole, alles selbst in die Hand nehmende war, die immer alles gewuppt hat... Aber es funktioniert nun nicht mehr - das mit dem Wuppen. Es auch nicht weggeht, man eben nicht da rauskommt. Sondern gefangen ist in dieser besch... geistig-körperlichen Verfassung, ohne in der Lage zu sein, es zu ändern. Es einfach nur irgendwie aushalten muss. http://www.youtube.com/watch?v=rBEdQ...eature=related Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie ohnmächtig, verzweifelt und wütend man wird, wenn man zu Dingen nicht mehr in der Lage ist, die vormals 'mit links' funktionierten. Wenn man spürt, dass Körper und Geist in ihren gewohnten Funktionen bröckeln. Zitat:
![]() Deshalb ist es ganz legitim, dass Du eine Depriphase durchlebst, Dir die Puste ausgeht und Du auf derlei Kommentare gerne verzichten könntest. Du hast das verdammte Recht, Dich auch mal hängen zu lassen und Schwäche zu zeigen, wenn die gewohnte Fassade einfach nicht aufrecht zu erhalten ist und es Dir einfach nur besch... geht. Du darfst jammern, Dich beklagen und auch mal versucht sein, zu resignieren. Hier darfst Du es! Stark kannst Du ein anderes mal wieder sein... denn das bist Du ohnehin. Sehr sogar. GLG eos |
#4
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Liebe Anja,
auch von mir einen lieben Gruß und ich drück dich einfach mal virtuell ![]() ![]() ![]() was die anderen schon geschrieben haben; sind auch meine Gedanken und Worte! zu deiner Kopfbestrahlung: Die Veränderungen der Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit usw. och, das hatte ich schon nach der 1sten Chemo vor 7 Jahren, na und, haben auch viele Menschen, die keinen Krebs oder Bestrahlungen hatten. In der Reha sollte ich immer Gedächtnistrainigung, weißt schon Dr. Koschi.....machen, meine Güte ging mir das auf den Keks, Kreuzworträtsel finde ich langweilig........aber ein großer Kalender und Zettel tuns bei mir auch. Schwach auf den Beinen: Das der Kopf mehr will als der Körper leisten kann, das kennen doch viele hier. Arangiere Dich mit deinem Körper und lass ihm die Ruhe und Zeit die er für die Regeneration braucht. Das wir nicht mehr auf 180 Touren laufen können ist doch normal - auch wenn wir das an manchen Tagen meinen zu können. Dann hast du schon die "positiven" Sachen selbst annalysiert. HB-Wert, Haare, Essen bleibt drin........ Deine Ängste und Gedanken; wer soll sie nicht verstehen, wenn nicht wir? Du siehst ja, das schon ein Anstieg der TM Panik auslösen kann und unvorstellbare Ängste auslöst. Also "einmüllen" haut auch nicht hin! Wenn mal die Zeit gekommen ist, keiner weiß ja wann, dann haben wir vielleicht auch das "Glück" einfach mal friedlich und ohne Schmerzen einzuschlafen. Glaube das ist die Angst und Panik die jeder Mensch hat sich quälen zu müssen. Eine "kerngesunde" Freundin von mir, hat heute gerade eine Patienverfügung gemacht, weil sie auch einfach Angst hat! Vielleicht auch mal über professionelle Hilfe nachdenken um aus dem seelischen Tief rauszukommen? Noch was, habe gerade eine Nachbarin die in der Charite liegt. Sie bekommt Astronautennahrung und parallel (zum Aufbau) ein Pulver "bei Mangelernährung und gestörter Nahrungsaufnahme" zur Herstellung einer Trinknahrung, das gibts mit Himbeere, Erdbeere, Capucino und Vanille. Dieses Zeug bekommen auch die Frauen in der Reha, die Essstörungen haben. Es hilft dem Körper alle lebensnotwendigen Stoffe zuzuführen. Sie berichtete, es schmeckt und hat schon Gewicht gehalten bzw. zugenommen und nicht mehr so schlappi. Wenn du möchtest, kannst du mich gerne per PN anmailen. Weißt schon wegen der Reklame und so. Dann noch zum Schluss das alte Sprichwort" wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her" bis bald LG Heike1 Geändert von Heike1 (03.08.2010 um 22:52 Uhr) |
#5
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Liebe Anja,
uns zumüllen? Nein , Du kannst Deinen Frust ablassen, soviel Du willst. Es ist bewundernswert, wie Du Deinen Zustand meisterst. Ich hoffe aber, dass Du Deinen Enthusiasmus wieder erreichst. Er hilft Dir mit großer Warscheinlichkeit weiter, als die Depriphasen, die Dir ohne Widerspruch natürlich auch zustehen. Ich hoffe nur, Du hast Hilfe, die Du brauchst meine Kleene. Alles Liebe ![]() Petra
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Wenn Du einen Rosenstrauch willst, pflanze keinen Tomatensamen. Wenn Du Freundlichkeit willst, pflanze keine Gleichgültigkeit. (Adolph Kolping)
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#6
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Möchte wenigstens mal Piep machen und Danke sagen für die vielen lieben Wünsche und Zusprüche. Hat gut getan. Lasst euch drücken ihr Lieben!
Heute war nicht so ein guter Tag. Die erste Runde Xeloda habe ich hinter mir, jetzt bis Donnerstag Pause und Freitag gehts wieder los. Wie es mi dem Vertragen aussieht kann ich so reell gar nicht einschätzen, da mir ja eh' immer schlecht ist und ich mich schlapp fühle. Der Bauch ist heute wieder dicker - wieder mehr Aszites??? Muss Mo erst wieder zum Onkologen. So schnell wird ja nun die Chemo nicht anschlagen, denke aber ich vertrage sie gut, jedenfalls geht es mir nicht schlechter als vorher. Bauchschmerzen und es zieht auf der rechten Seite teilweise unerträglich - die Leber? Diesmal hat sich ja die Peritonealkarzinose bis auf die Leberkapsel ausgebreitet - jedes Mal ein Stück mehr. Die Nebenwirkungen der Kopfbestrahlung sind auch noch nicht viel weniger geworden. Die Schädeldecke "arbeitet" - sticht und schmerzt. Auf dem rechten Ohr höre ich immer noch nicht viel und der Kiefer tut mir weh. Kann mich nicht erinnern wann ich das letzte mal Zahnschmerzen hatte - so vor 20 Jahren ![]() Ansonsten versuche ich wieder etwas positiver in die Zukunft zu schauen, fällt schwer. Habja keiner Kraft mehr mal richtig "abzuhotten" mit meiner "Süßen", aber gestern habe ich einen meiner Lieblingssongs gehört (Radar Love von Golden Earring) und da musste ich natürlich zappeln und wackeln... Schon war die Laune etwas besser. Also was hilft: der gute alte Rock!!!! Habe hier ab und an mal gelesen und manche Threads haben mich noch mehr traurig gemacht. Mein Psychoonkologe möchte mir auch helfen, aber es funktioniert nicht. In mir macht sich öfter Angst breit und ich möchte hier nicht negativ rüberkommen, das hilft ja keiner. Ich denke mal, wenn das XelodaWirkung zeigt, steigt bei mir auch wieder der Optimismus. Jedenfalls hat es oft genug geklappt. Meine Gedanken ind eigentlich immer bei euch, vor allem bei denen, die sich wieder mit Rückschlägen plagen müssen und natürlich auch bei denen, wo wieder Check-up's anstehen und die Nerven dementsprechend dünn sind. Ich drücke allen die Daumen!!!!! Seid für heute ganz lieb gegrüßt. Ihr seid alle tolle Frauen und jede hat es verdient mal etwas zur Ruhe zu kommen. Das wünsch ich euch von Herzen! Toi, toi, toi! Eure Anja
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Erstdiagnose Jan. 2004 pT4a(mf)pN2a (5/6) M1 G1-2 ER 80% PR 80% C-erb Score 1+) Ablatio links, 6 Knochenmetas - Rezidive 2007 und 2009 Krebs ist nichts für Feiglinge. Krebs ist eine Erfahrung, auf die ich gern verzichtet hätte. |
#7
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Hallo Anja!
Schön,daß Du Dich mal wieder meldest.Ich bewundere Dich. Wie steckst Du das nur alles so weg,ist ja Wahnsinn. Hoffe das Xeloda bei Dir anschlägt und Du ein bißchen zur Ruhe kommst.Bin in Gedancken bei Dir. Alles alles Gute LG. Marion ![]() |
#8
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Ach Marion,
ich steck's nicht gut weg diesmal. Will nur nicht ins Detail - das hilft keiner weiter. Im Moment hab ich nicht allzuviel Positives zu vergeben. Aber die Hoffnung soll ja zuletzt sterben... Werde jetzt mal wieder in die Waagerechte - wenn ich länger sitze tut mir der Rücken weh. Irgendwie zwickt und zwackt es an jeder Ecke... Der 2. Halswirbel wurde ja auch bestrahlt und ärgert mich momentan zunehmend. Tut sich da auch wieder ne Baustelle auf? Alles Gute euch!
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Erstdiagnose Jan. 2004 pT4a(mf)pN2a (5/6) M1 G1-2 ER 80% PR 80% C-erb Score 1+) Ablatio links, 6 Knochenmetas - Rezidive 2007 und 2009 Krebs ist nichts für Feiglinge. Krebs ist eine Erfahrung, auf die ich gern verzichtet hätte. |
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