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#1
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Hallo Heike,
danke für die tröstende Worte. Meine Mama ist am 28.6.2010 eingeschlafen & wäre fast 67 jahre geworden. Ein tag nach meinem Sohn seinen 11ten geburtstag. Sie war auch immer eine starke & lustig Frau. Meine Mama hatte Krebs.Sie ist wegen starken Kopfweh und verwaschener sprache zum Arzt hin. Der hat Sie überwiesen in die Klinik zum CTG. Da stellte man am 17.2.2010 fest das sie 4 Metastasen im Kopf hat. 2 im Kleinhirn & 2 im Großhirn. War nicht operabel. Ich habe das gefühl, das die meine Mama als Versuchskaninchen benutzt hatten. Du fragst dich warum ich das so sage. hier die erklärung wie ich dadrauf komme. Meine Mama bekam 10 bestrahlungen und bei der 10 bestrahlung auch die 1 Chemo. Ich habe aber gelesen das die dann nicht rauchen dürfen und die Ärzte meinten das sie das im gleichen maßen weiter darf. Stimmt das? Nach 5 mal Chemo hieß es, das alles wieder zurückgegangen ist & ein gekappselt ist. Man sagte ihr das Sie noch 10 Chemo´s braucht, um ein 100% igen erfolg hat. Meine Mama wurde nach der 3 Chemo immer schwächer. Erst hat sie 7 tage gebraucht um wieder mit Ihrem Hund zu gehen. Nach der 2 ten schon 10 - 14 tage & nach der 3 schon 14-21 tage. Nach der 4 ten konnte meine Mama schon kein Haushalt mehr führen & nach der 6 schon kein essen mehr machen.Machte mein Dad alles. Meine Mama ging es sehr schlecht.Ich habe gesehen wie Sie immer mehr abbaute. Das tat soooooooo weh.Nach der 7ten Chemo starb sie 6 tage später. Ich vermisse meine Mama soooooooo sehr.Sie fehlt an allen ecken und kannten.Wir haben jeden morgen telefoniert.Das vermisse ich auch.Ich konnte mit allen sorgen zu ihr gehen. Ich bin 37 Jahre alt und komme aus Stuhr. Das liegt ca 10 km von Bremen & 10 km von Delmenhorst. Lg Nicole Geändert von Nicole Schumann (12.08.2010 um 12:29 Uhr) |
#2
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Hallo Nicole,
das klingt ja tatsächlich so als wäre deine Mama eine Art Versuchskaninchen gewesen. Das mit dem Rauchen bei der Chemo weiß ich auch nicht so genau, aber wenn man mal nach Logik geht, ist es doch bestimmt besser wenn man da aufhört oder? Meine Mama hatte auch Krebs-Gallenblasenkrebs. Der wurde im Dezember 2007 bei einer Rutineuntersuchung festgestellt, im Januar 2008 wurde sie dann in der Uni-Klinik Dresden operiert, da sagte man uns dann das alles entfernt ist und es ganz gut aussieht. Nach 12 Tagen kam sie wieder heim und dann noch 3 Wochen Reha. Im April waren wir bei der Nachuntersuchung und da wurde uns gesagt das ein neuer Tumor gewachsen ist den man nicht operiern kann. Sie bekam dann Chemo-die sie aber nicht vertragen hat, es mußte immer wieder unterbrochen werden. Ich glaub sie hat nur 4 oder 5 bekommen. Zwischendurch war sie immer wieder im Krankenhaus weil sich der Gallengang zugesetzt hat. So ging das fast ein halbes Jahr.Sie konnte dann auch nix mehr essen und wenn dann hat sie alles wieder ebrochen, weil wie wir später erfahren haben der Tumor den Mageneingang zu gemacht hat. Es war total schlimm mit anzusehen wie sie immer weniger wurde und spürbar ihre Kraft nach ließ. So schlimm es für uns war als sie eingeschlafen ist, aber für sie war es die Erlösung von all ihren Qualen-das ist mein einziger Trost, ich bin mir sicher das es ihr jetzt besser geht. Meine Mutsch ist 55 Jahre geworden. Wenn du weitere Fragen hast oder einfach nur was los werden willst,meld dich einfach. Vlg Heike |
#3
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Hallo Markus,
danke für deine netten Worten sowas tut immer unheimlich gut. Wie gehst du jetzt nach den fast 2 Jahren mit deiner Trauer um und wie hat dein Paps das verkraftet?? Vlg Heike |
#4
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Hallo Heike,
so sehe ich das auch mit dem rauchen. Ich sage ja auch das es so besser ist das Sie eingeschlafen ist. Aber weis du was mein Mann,Sohn und ich am 28ten abends gemacht haben? Wir haben für meiner Mama 2 Silvesterraketen steigen lassen. Die wollten wir eigentlich an den tag steigen lassen, wenn wir unsere Kirchliche trauung nachholen. Das haben wir meinem Dad gesagt und er fand das super toll. Haben ein Brief dran gemacht was uns meine Mama bedeutet hat.Da denke ich immer noch dran zurück. Deine Mama war ja auch noch sehr jung mit 55.Aber egal wie alt die Mama oder Vater ist es tut immer weh. Ich weis wie das ist, wenn man zu sehen muss wenn ein geliebter Mensch fast verhungert. Ich hoffe das dir die seite auch einwenig hilft. Danke das du mir recht gibst was das mit dem versuch angeht.War schon kurz davor mich selbst als verrückt zu erklären.Wenn du fragen hast melde dich ruhig bei mir. Lg.Nicole |
#5
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Halo Nicole,
das is ja echt ne super Idee mit den Raketen, das wäre doch bestimmt auch ne gute Sache wenn ich das an ihrem Sterbetag machen würde oder was meinst du dazu, ich find das echt klasse. Die Seite hier hilft mir ungemein, denn es tut gut mit jemanden sich auszutauschen der nicht unmittelbar in der Verwandtschaft steht. Nach dem Tod , also dann danach hat mir auch meine kleine Maus sehr geholfen,die war damals gerade 2 Jahre geworden und wenn ich sie undmeinen Mann ni gehabt hätte, weiß ich ni wie ich es überstanden hätte. Wie geht dein Papa mit der Situation um? Das is bei uns gaaaaaaaanz schwierig. Mein Papa läßt sich nach wie vor so richtig gehen und er geht auch nicht auf den Friedhof zu ihr, nur am Geburtstag und Sterbetag. Er setzt sich überhaupt nicht damit auseinander und wenn man ihn drauf anspricht fängt er an mit weinen. Auch diese Situation belastet mich sehr, da ich immer das Gefühl hab ich muß mich um ihn kümmern und alles machen, aber ich hab auch meine eigene kleine Familie die mich braucht, er muß doch auch lernen damit zurecht zu kommen oder ich seh ich das so falsch???? ![]() |
#6
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Hallo zusammen,
das kann nicht wahr sein. Ich habe jetzt ca. eine halbe STunde an Euch alle geschrieben..... und nun ist mein Text einfach weg. Ich muss jetzt los. Ich melde mich wieder. Wünsche Euch viel Kraft. Liebe Grüße Jeanine |
#7
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Hallo Heike,
wenn du meinst deine Mama damit zu ehren dann tu es. Mein Mann hatte die idee mit den Raketen und ich fand die super. Mein dad weint auch immer mal wieder. Er besucht meine Mama sooft wie es bei ihm geht.Er kann gaaanz schlecht laufen.Aber das ändert sich bald wieder.Mein Dad ist gestern an der Hüfte operiert worden. Ich hoffe es wird bald mal besser.Das mit dem kümmern kenne ich auch.Ist sehr schwer das alles unter einem Hut zu bekommen. Weil ich das versuche und irgendwie nicht hinbekomme alles unter einem Hut zu bekommen,wollte ich schon aufgeben.Aber mittlerweile bekomme ich wieder mut.Die seite macht mir mut das ich nicht alleine damit bin und es andere auch so geht.Kannst mich immer anschreiben wenn du reden willst.Lass den kopf nicht hängen und schaue weiter geradeaus.Schön sich mit dir auszutauschen. Lg:Nicole |
#8
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Hallo Nicole,
ja das werde ich bestimmt tun. Mit deinem Papa wird bestimmt wieder, hab da ganz gute Erfahrungen auf dem Gebiet-bin Masseurin und med Bademeisterin und hab täglich mit Hüft-und Knie operierten Leuten zu tun-und die Chance das er wieder gut laufen kann ist sehr hoch. Wenn du irgendwelche Fragen hast kannst jederzeit schreiben hab immer nen offenes Ohr, Ist gut zu wissen auch für mich das ich mich immer bei dir melden kann-Danke dafür!!! Vlg Heike |
#9
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Guten Morgen zusammen,
jetzt probiere ich nochmal mein Glück. Ich versuche mal der Reihe nach auf Eure Fragen/Geschriebenes einzugehen. Markus: Ich kann Dich sehr gut verstehen. Bei Deiner Mama war die Zeit zwischen der Diagnose und ihrem Tod auch sehr schnell. Das war ja gerade der Schock. Für uns ist es schwer zu begreifen, dass die liebste Person in unserem Leben schon nach ein paar Monaten nicht mehr da ist. Meine Mama kam am 11.04.2010 ins Krankenhaus, und der Tumor auf der Niere wurde per Ultraschall entdeckt. Für uns ist eine Welt zusammen gebrochen,weil fast alle in der Familie Krebs hatten und es leider nicht geschafft haben. Von Nierenkrebs hatte ich noch nie was gehört. Als ich aus dem Krankenhaus kam, habe ich einen Heulkrampf bekommen. Mein Freund wusste gar nicht damit umzugehen und wusste nicht was los ist, weil er daran geglaubt hat, dass Mama wieder gesund wird und ich sie noch Jahre habe. Ich hatte allerdins angst, weil es bei meiner Oma (ihrer Mutter) sehr schnell ging. Sie kam ins Krankenhaus und innerhalb einer Woche ist sie gestorben. Ich hatte immer angst habe die Hoffnung aber nicht aufgegeben. Und gerade dann, wenn es ihr gut geht, wie bei Deiner Mutter, dass die Bestrahlung half, ist der nächste Tiefschlag ein fester. Meine Mutter ist richtig aufgeblüht. Sie hat gegessen, im Pflegeheim sogar Bier und Wein getrunken. Sie war richtig in Feierlaune und wurde richtig eitel. Sie sagte mir, was für Kleidung und was für Cremes ich ihr mitbringen soll. Dann der neue Schock. Neue Tumore. 7 oder 8. Der größte größer als der Hauptherd. Der Onkologe machte uns Hoffnung. Er könnte es hinauszögern. Er redet nicht nur von Wochen, er redet von Monaten. Erst hatte ich angst, dass meine Mutter ihren 80. Geburtstag im Februar nicht erlebt (hatte ich doch die Bilder von ihrem 79. auf der Kamera, wo wir noch nichts von der Krankheit ahnten), dann hatte ich angst, dass ich sie nur noch ein paar Wochen habe. Und... zwei Wochen nach dem Gespräch ist sie gestorben. Ich tröste mich jetzt damit, dass sie nicht mehr so lange leiden musste. Obwohl ich mir immer wieder sage: Warum dann die OP? Warum die ganzen Schmerzen?.... Nicole: Das mit der Hautfarbe kann ich Dir leider auch nicht beantworten. Aber das kann Dein Hausarzt. Frag ihn einfach mal. Das mit dem Aufgedunsenen waren vielleicht Wasseransammlungen. Mamas Hand war am letzten Tag auch dicker. Ich war nach ihrem Tod nur noch ca. 15 Minuten bei ihr. Sie wurde nicht blau oder gelb. Sie wurde aber schon kalt. Ich kann mir vorstellen, dass Du das Bild nicht aus dem Kopf bekommst. Aber sag Dir immer wieder, dass sie jetzt gut aussieht und das nur ihr Körper war. Ich bekomme das Bild nicht aus dem Kopf, wie meine Mutter gestorben ist. Mein Freund sagt mir immer wieder, dass sie nichts mitbekommen hat. Aber ich fand es sehr schlimm, wie sie immer wieder aufhörte zu atmen und wieder anfing. Meine Therapeutin sagte mir auch, dass der Körper Morphine ausschüttet, dass sie das nicht merkte und dass nacheinander alle Organe versagen. Und das wäre halt das Atemzentrum und der Kopf hat schon nichts mehr gemerkt. Das mit der Krankenschwester ist die Härte. Habe das gestern meinem Freund erzählt. Er meinte, er wäre der sicher an den Hals gesprungen. Aber ich denke mal, dass wir in so Situationen erst mal wie vor den Kopf geschlagen sind und nicht fähig sind, irgendwas zu erwidern. Außerdem hattest Du ja ganz andere Sorgen. Stempel es als Dummheit ab. Und versuch Dich nicht drüber aufzuregen. Es bringt nichts. Das sind alles Kräfte, die Du Dir sparen kannst. Diese Kräfte brauchst Du für Dich. Außerdem: Du kannst ihr immer sagen, dass Du sie liebst. Sie hört Dich. Und sie wird es auch zu Lebzeiten gewusst haben. Ich habe gehört, dass viele gehen, wenn keiner dabei ist. Dass sie es so wollen. Ich weiß von meiner Mama, dass meine Oma ihre Hand weggeschoben hat, als sie starb. Und die Ärztin im Krankenhaus sagte mir, nachdem ich die erste Nacht bei ihr geblieben bin, dass ich ruhig nach Hause fahren könnte, dass die meisten gehen, wenn man kurz raus ist. Ich sagte ihr, dass ich das so entscheiden muss, wie ich es in dem Moment fühle. Und am letzten Morgen hatte ich angst, sie beim sterben zu sehen. Und ich dachte mir, sie hätte das nicht gewollt. Sie hat mich immer vorm Tod ferngehalten. Aber auch diese Entscheidung hat sie mir abgenommen. Ich hatte von einer Freundin auch schon mal gehört, dass die Wartezeiten für eine Therapie so lange sind. Ich hatte Glück, weil ich bei dieser Therapeutin schon mal vor 3 Jahren (kurze Depression aus Liebeskummer, was ich heute nicht mehr verstehen kann) war. Ich habe mir einen Termin geben lassen, als Mama noch lebte. Ich war einfach mit den ganzen Sorgen überfordert. Diesen Termin musste ich absagen, weil Mama im Sterben lag. Die Therapeuin meinte, ich solle trotzdem kommen, sie könnte mir was sagen, wohl zur Trauerbewältigung. Geh mal zu Deinem Hausarzt und sag ihm, wie dringend Du eine Therapie benötigst. Er soll mal seine Kollegen anrufen und auf die Dringlichkeit pochen. Was nützt eine Therapie wenn man so lange warten muss und es alleine schwer schafft? Das mit Deiner Oma kann ich gut verstehen. Sie braucht jetzt Deine volle Aufmerksamkeit, weil ich mal gehört habe, es wäre sehr schlimm, wenn ein Kind vor einem geht. Aber Du tust ja alles. Du kannst aber nur soviel tun, dass Du selber noch leben kannst. Mach Dich nicht kaputt. Ich kenne das GEfühl. Ich opfere mich auch gerne für andere auf. Und gerade für meine Oma und meine Mama habe ich alles getan. Aber auch ich habe immer gesagt, dass Mama nie ins Heim kommt. Als ich Hilfe brauchte, sagte sie mir, dass sie nicht ins Heim will und auch nicht wolle, dass ich Sonderurlaub nehme. Ich war fix und fertig. Ich habe dann für mich beschlossen, eine Polin zu organisieren. Ich wusste noch nicht, wie ich das bezahlen soll noch wie ich das schaffen sollte Aber als mein Entschluss feststand, ging es mir besser. Meine Mama war dann mit 4 Wochen Kurzzeitpflege einverstanden, damit ich alles organisieren konnte und sie versorgt war, als sie entlassen wurde. Sie ist richtig aufgeblüht in diesem Heim. Erst sagte sie noch allen, dass sie nicht für immer da sei, nur kurz. Nach ein paar Tagen meinte sie, dass sie irgendwann in ein paar Jahren, wenn sie nicht mehr für sich alleine sorgen könnte, gerne ins Heim ginge und noch ein paar Tage später meinte sie, ich könne bald ihre Wohnung kündigen. Ist Deine Oma krank? Kann sie sich selber helfen? Wenn nicht, erkundige Dich nach einer Kurzzeitpflege. Vielleicht gefällt es ihr und Du hast mal Zeit für Dich. Du kannst ja auch im Heim für sie da sein. Ich weiß ja nicht, ob sie schon eine Pflegestufe hat? Meine Mama war auch der Mittelpunkt der Familie. Ich war jeden Tag bei ihr und wir haben mehrmals telefoniert. Als ich den ersten Tag wieder arbeiten ging, ging ich nachmittags in die Tiefgarage und bekam einen Heulkrampf. Ich dachte, wieviele tausende Male ich nach der ARbeit in die Garage bin, und dann zu Mama gefahren bin. Dass sie immer nachmittags anrief, ob ich schon gegessen habe, ob sie was kochen soll. Ich fuhr jeden Abend zu ihr. Entweder haben wir zusammen gegessen oder einen Kaffee getrunken. Wir wohnten nur 2 km auseinander. Und richtig ausgezogen bin ich erst 2003. Es steht immer noch mein Jugendzimmer in ihrer Wohnung. Und mir fällt es so schwer, alles auszuräumen. Ich muss die Wohnung ende des Monats übergeben. Mama war alles für mich. Sie war meine wichtigste Person. Und wir haben den engsten Kontakt gehabt. Sie wusste, wann ich anrufe oder komme und ich wusste das bei ihr auch. Aber wir haben unsere Erinnerungen. Auch wenn es so weh tut. Heike: Ich fand das auch so schrecklich, meine Mama so hilflos zu sehen. Sie war immer die Starke, sie hat doch immer alles gemeistert. Und jetzt war sie so krank. Meine Mama hat bis zum Schluss ihren Humor nicht verloren. Sie haben mich Dienstags angerufen, dass es besser ist, wenn ich komme. Und Sonntags hat sie mich noch verbessert und meinen Freund ausgelacht, der sich den Kopf gestoßen hatte. Ich habe im Krankenhaus gekämpft. Ich habe sie in ein kühleres Zimmer bringen lassen, ich wollte Wadenwickel, als sie Fieber hatte. Der Pfleger hat mich angeguckt, als ob ich spinne. Ich habe ihm gesagt, dass er mich sicher für bekloppt erklärt, aber so lange meine Mama kämpft, werde ich mit ihr kämpfen. Sie haben dort alles gemacht, was ich wollte. Heike und Nicole: Ich weiß das auch nicht mit dem Rauchen. Aber ich verstehe das nicht ganz, was ihr mit Versuchskanninchen meint. Weil eine Behandlung nach der anderen kam? Vielleicht stehe ich im Moment auf der Leitung. Könnt ihr mir das nochmal erklären? Und bitte ganz langsam schreiben, bin blondgefärbt ;-) Heike: Es tut mir leid, dass Du Dir so Sorgen um einen Papa machst. Aber lass ihn ruhig weinen. Er muss es auch rauslassen. Heike und Nicole: Ich beneide Euch. Ihr habt Kinder. Ihr könnt alles an sie weitergeben und ihr habt Euren Halt. Ich komme mir manchmal vor, als ob ich jetzt die Nächste sei. Meine Mama hat das damals auch gesagt, als Oma starb. Sie meinte, ihre Familie wäre weg und sie sei die Nächste. So geht es mir jetzt. Ich habe zwar Schwestern. Aber MEINE Familie war Mama. Sie konnte mir bei allem helfen. Gab es irgendwas, rief ich sie an und sie wußte Rat. Ich ertappe mich schon dabei, wie ich Nachthemden in den Schrank räume, wenn ich mal ins Krankenhaus müsste. Das hat sie immer gemacht. Mein Freund (wir sind 1 Jahr zusammen) hält sehr zu mir. Als Mama krank wurde, klebte ich regelrecht an ihm. Und er war bei uns, als Mama ging. Er kann nur mit meinem Weinen nicht umgehen. Er kann mich nicht leiden sehen und selber nichts machen. Ich erkläre ihm immer wieder, dass er mir hilft, wo es nur geht. Aber dass er nicht meine Mutter ersetzen kann. Mutterliebe ist bedingungslose Liebe und keiner kennt einen besser als die eigene Mama. Aber ich glaube, Mama war beruhigt, dass ich ihn habe. Ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich nicht weiß, ob ich es alleine schaffen würde. Ich bin immer eine große Familie gewohnt... und wenn ich mir vorstelle, ich käme heim und wäre alleine? Ich glaube ich wäre durchgedreht. Es ist komisch, an Mamas Wohnung vorbeizufahren. Dort saß sie immer am Fenster und hat auf mich gewartet und mir gewunken. Stattdessen fahre ich nun auf den Friedhof. Wir wollen am Samstag für ein paar Tage nach HOlland fahren. Einfach mal abschalten. Habe schon angst, wenn ich nicht auf den Friedhof kann. Ich war nach ihrem Tod mal am Wochenende weg auf einem Turnier. Tagsüber war ich abgelenkt... aber zwischendurch, wenn ich aufs Zimmer bin, wollte ich sie anrufen und ihr sagen, wie schön das Hotel ist. Das habe ich doch immer so gemacht.... war das komisch. Ich habe dann die Nummer meiner Schwester gewählt. Aber sie war nicht da.... Ich wünsche Euch allen alles Liebe und Kraft. Ich finde es auch gut, dass es dieses Forum gibt. Es kommen Tage, an denen es geht, andere sind ganz schlimm. Aber wenn wir uns dann hier schreiben, geht es bestimmt wieder besser. Also Kopf hoch. Wir sind nicht alleine. Werde wohl keinen Pc mit nach Holland nehmen. Aber ich melde mich dann wieder. Liebe Grüße Jeanine |
#10
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Liebe Heike,
ich weiß genau, was du da durch machst... Meine Mutter ist bereits 1992 gestorben und für mich waren die ersten Jahre auch die allerschwersten, vor allem, weil da so wenig wirkliche Unterstützung war... Wer das nicht selbst durchgemacht hat, kann es ganz einfach nicht verstehen... wie es ist, seine Mutter zu verlieren. Du warst ja auch erst 20... ich war noch jünger, 11 1/2... Es ist schwer einzusehen, wahrzuhaben, dass sie nie mehr da sein wird... einen nicht im weiteren Leben begleitet, sieht, wie man aufwächst, sie nicht bei sich hat, um zu sprechen, weil es eben keinen Ersatz gibt... Heute stell ich mir oft vor, wie es wäre, jetzt, als Erwachsene mit ihr zu sprechen, wie es wäre, sie noch bei mir zu haben..., was wäre, wenn sie damals nicht gestorben wäre... was alles anders verlaufen wäre... Ich hab mir nicht alles hier bei dir durchgelesen... Warst du in einer Trauergruppe oder warst du in therapeutischer Behandlung, um mit ihrem Verlust fertig zu werden?? GLG Shivana |
#11
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Hallo Ihr Lieben,
bin Freitagabend aus Holland zurückgekommen. Die Tage taten mir wirklich gut. Aber.... man kann nicht weglaufen. Jeden Tag musste ich auch dort weinen. Es gibt so vieles, was mich an sie erinnert... und das ist auch gut so. In Geschäften habe ich was gesehen und direkt gedacht, jetzt hättest du was gesucht, um es Mama mitzubringen... aber es geht ja nicht mehr. Und auch mit dem Telefon geht mir das so... das muss ich ihr erzählen... aber auch das geht nicht. Wir waren in einer kleinen Pension bei einem Künstlerehepaar. Normalerweise hätte ich bestimmt gesagt, was ist das hier kitschig.... überall Engel... aber jetzt tat mir das gut. Ich habe das als Zeichen für mich gesehen, und es sollte so sein. Als ich zurück kam, war es ganz schlimm. Je näher ich meinem Wohnort kam, desto schlimmer wurde es. Jetzt hätte ich normal Mama angerufen, ob sie Kaffee kocht, ich wäre gleich da... aber ich konnte nur auf den Friedhof gehen. Ich kenne das, wenn man das Gefühl hat, jetzt muss ich Mama anrufen... ich habe das ja immer gemacht. Ich war nach ihrem Tod auf einem Turnier (Kicker) und wir waren in einem tollen Hotel. Sofort, als ich ein wenig Zeit hatte, wollte ich sie anrufen, wie ich es immer getan habe, wenn ich angekommen war und ihr von dem tollen Hotel erzählen... es ging nicht. Sie ist am 02.07. gestorben und am 03.08. hatte ich Geburtstag. Ich bekomme dann immer einen halben Tag frei und ich bin dann zu Mama gefahren. Dort hatte sie immer schon den Tisch gedeckt und meine Schwestern kamen oder waren schon da. Meine älteste Schwester ist leider vor Weihnachten in ein Pflegeheim gekommen. Sie hat MS. Und ich wollte dan dem Tag nicht nach Hause. Ich bin auf den Friedhof, habe ihr Blumen gepflanzt und Röschen mitgebracht und habe ihr erzählt, was ich mich jetzt über ihren Anruf freuen würde. Nachmittags sind mein Freund und zu einem Termin beim Anwalt gegangen (war doch nützlich, wenn ich schon mal frei hatte) und ich habe mein Handy auf lautlos gemacht. es waren 2 Anrufe in Abwesenheit. Einer von einem Kumpel und einer von.... dem Pflegeheim, wo meine Mutter war. Aber als DAtum stand da der 20.05. und ich hatte diese Anrufe gelöscht. Außerdem stand das in der Reihenfolge von HEUTE. Nach einer halben Stunde, ich habe in der Zwischenzeit immer wieder aufs Handy geguckt, habe ich meinem Freund gesagt, dass es mir jetzt reicht und auch wenn er mich für bekloppt erklärt, ich jetzt zurückrufe. Er meinte, wenn sie drangehen? Dann lege ich auf. Und wenn sie deine Nummer sehen? Ich rufe unbekannt an. Ich ging dann auf die Einstellungen und drückte eigene Nummer senden, nein. Dann bin ich wieder in die Anrufliste.... die Nummer war weg. Stattdessen stand meine Schwester da. Ein paar Tage später war sie wieder da. Klar, für manche ein technisches Problem.... für mich jedoch nicht. Und Nicole, glaub mir, sie hat Deine Liebe gespürt und spürt sie noch. Ich mache mich im Moment mal wieder mit der Frage bekloppt, ob meine Mama wirklich wollte, dass ich dabei bin. Ich bin in Therapie... aber die Therapeuten können auch nicht auf alles antworten. Ich wollte nur 1 oder 2 mal hin, weil ich dachte, ich muss es alleine mit meiner Trauer schaffen. Aber ich gehe öfter hin, weil die Therapeutin mir schon einige Fragen, die immer wieder kommen, beantworten kann. Als ich sie fragte, wie es sein kann, dass Mama auf meine Frage, ob ich jetzt fahren darf noch ein Stöhnen zustande brachte, obwohl sie schon einen Tag und eine Nacht keine Reaktion hatte... sie meinte, vielleicht hätte sie mir ja sagen wollen, dass ich fahren soll. Aber ich hatte es anders im GEfühl und bin geblieben. Jetzt mache ich mir Vorwürfe, ob es richtig war. ABer ich glaube es nun mal so. Nicole, das mit dem Rauchen ist wirklich komisch und auch, dass sie trotz Schwäche weitergemacht haben. Frag das mal Deinen Therapeuten, wenn Du endlich einen hast. Ich hoffe es für Dich. Ich frage mich auch immer, warum ich ihr noch eine Immunspritze habe geben lassen und es nicht verhindert habe, wo sie schon so schwach war. Aber hätten wir es nicht gemacht, dann hätte ich mir jetzt vielleicht Vorwürfe gemacht, ob es ihr dann besser gegangen wäre. Und auch mit der Gewebeprobe.. keine Ahnung, wie lange so was dauert. Aber ich denke auch, schneller. HeikesFreundin, ich glaube auch wie Du.... aber richtig erst, seit ich einige Zeichen gelernt habe zu deuten und nach einigen Büchern. Es kann nicht alles Zufall sein. Es ist zwar ein kleiner Trost, dass es ihr gut geht.... aber das Vermissen und sich Gedanken machen bleibt. Gestern habe ich mit meiner Schwester und meinem Freund Mamas Keller geräumt.... viele Kindheitserinnerungen kamen hoch. Ich konnte mich von Sachen trennen, was ich früher nicht konnte. ABer es war wieder schlimm, in ihrer leeren Wohnung zu sein. Jetzt bin ich arbeiten und heute abend räumen wir weiter. Bis Ende August haben wir noch Zeit. Ich wünsche Euch, dass es Euch einigermaßen geht und haltet weiterhin die Köpfe oben. Liebe Grüße Jeanine |
#12
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Hallo ihr lieben,
hab mich ganz paar Tage ni gemeldet, da es mir ni so gut ging, habe aber immer still mit gelesen. Nur fehlte mir der Antrieb zum schreiben. In dedn letzten Tagen fehlt mir meine Mutsch mal wieder extrem, bzw is mir wieder schmerzlich bewußt geworden das sie ni mehr da ist und ni mehr zu mir kommt. Mein Geburtstag war im großen und ganzen ganz schön, meine ganze Family war da bloß eben meine Mama nicht. Ich war an diesem Tag bei ihr am Grab in der Hoffnung das es mir hilft mit ihr zu reden-wenigstens ein bißchen. Das klingt jetzt vieleicht komisch und für manche ni nachvollziehbar, aber als ich ihr so alles erzählt habe, fing es auf einmal an mit sachte Regnen, so als würde sie weinen. Für mich war das irgendwie ein Zeichen. Als ich nach Hause kam war ich erstmal ziemlich niedergeschlagen, im laufe des Tages wurde es dann schon wieder etwas besser, bis zum Abend als alles vorbei war und ich mit meinem Mann allein zu Hause saß, da kamen wieder die Gedanken, das die wichtigste Person an diesem Tag für mich fehlte-MEINE MAMA!!! In 5 Wochen jährt sich ihr Todestag nun schon zum 2. Mal, wenn ich daran denke wird mir schon ganz komisch, hoffentlich übersteh ich das gut. Bloß gut das ich jetzt euch hier habe, wo ich mich bissel ausheulen kann ![]() VLG Heike |
#13
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Hallo Heike,
mir geht es wie dir. Mein Papa starb am 18.08.10. Meine Mama hatte ein Magenentfernung und ließ sich danach sehr gehen. Mein Papa hat alles gemacht; eingekauft, sie zum Arzt gefahren, mit dem Enkel gespielt etc. Nun muß meine Mama lernen allein klar zu kommen. Natürlich verstehe ich ihre Ängste!! Und ich helfe ihr wo ich kann und versuche sie abzulenken. Aber ich kann nicht ihren Tag gestalten; sie muß jetzt lernen sich wieder allein zu beschäftigen. Ich habe nämlich auch zwei Kinder und die brauchen mich. Zur Zeit liegt bei mir daheim total viel Arbeit rum, weil ich so viel mit meiner Mama unterwegs war (Behörden usw.) oder bei ihr war. Wenn ich jetzt meine oberen Zeilen, bekomm ich ein schlechtes Gewissen, was ich über meine Mama sage. Aber es ist doch so oder? Du kannst das wahrscheinlich verstehen. Ich hatte in den drei Wochen seit mein Papa gestorben ist gar nicht richtig Zeit zu traueren. Dabei würde ich mich gern mal in mein Bett verziehen und so lange weinen bis ich nicht mehr kann. ![]() Lg Kerstin |
#14
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Hallo Jeanine,
oh ja es ist mitunter viiiiiieeeeel leichter zu ertragen wenn die kleine da ist, denn für sie muß ich da sein und immer alles geben und das hilft naturlich ungemein bei der Ablenkung. Aber naturlich gibts auch Tage da hilft selbst das ni, aber die sind nun auch schon weniger geworden-bin soooooooooooooo froh das ich sie habe, sie ist ein echtes Geschenk-zumal mir damals gesagt wurde das ich mal auf naürlichem Weg keine Kinder bekommen kann. Hatte mich da irgendwie damit abgefunden und nen Termin zur Beratung für künstliche Befruchtung und dann 3 Wochen vorher hat sich heraus gestellt das ich in der 13. Woche schwanger bin-wusste gar was ich sagen sollte in dem Moment es war einfach überwältigend. Bin dann vom Doc glei zu meiner Mutsch gefahren, natürlich gestrahlt übers ganze Gesicht-sie wußte bis zu diesem Zeitpukt nix davon und sie hat mich gesehen und zu mir gesagt-" Sag bloß du bekommst ein Baby". Sie hat sich so gefreut darüber und mich die ganze Zeit immer unterstützt wo es nur ging. Auch Natalie war unglaublich gern bei ihrer Oma schon von Anfang an, hat viel bei ihr übernachtet-sie waren ein Herz und eine Seele bis zum Schluß. Deshalb fragt eben auch die Püppi heut noch so oft nach ihr, obwohl sie ja noch klein war, aber die Oma wird sie wohl nicht vergessen. Gestern war ich bei Mutsch am Grab und hab nochmal alles schön bepflanzt, die Schnecken hatten alles abgemapft ![]() So werd jetzt mal noch paar Vorbereitungen treffen, wir feiern heut noch mal Geburtstag nach mit den Verwandten und morgen ist dann Kindergeburtstag-da kommen ihre 3 Freundinnen aus dem Kindergarten-bin schon sehr gespannt darauf, denn es ist das erste Mal das wir das machen. Freu mich aber auch schon darauf wird bestimmt lustig mit 4 so kleinen Püppis. Wünsch dir ein schönes Wochenende, hoffe ihr habt auch so schönes Wetter wie hier bei uns, erhol dich schön. Lass dich drücken ![]() vlg Heike |
#15
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Hallo Heike,
wie war der Geburtstag. Ich hoffe, Du konntest Dich ein wenig erholen und hattest Spaß. Ich war gestern bei meiner kleinen Nichte. Ich habe mir ein neues Auto gekauft und sie wollte es unbedingt sehen. Aber anstatt sich reinzusetzen, sah sie nur die getrockneten Regentropfen und zeigte drauf und sagte: Bäh, Auto. Ich muss dann immer lachen. Ich hatte Mama immer wieder in den letzten Tagen gebeten, mir doch ein Zeichen zu geben, damit ich weiß, dass es ihr gut geht. Ich wollte 4 Schmetterlinge (ich weiß, bekloppt bei dem Wetter, was wir letzte Woche hatten). Gestern zeigte mir meine Nichte ihren lila Pulli, den sie anhatte und sagte: Guck mal. Locka (das heißt bei ihr Schmetterling). Sie hatte 4 auf ihrem Pulli. Ich rede auch mit Mama am Grab. War am Freitag noch im dunkeln bei ihr und habe ihr gesagt, dass ich mir ein Auto gekauft habe. Sie wollte immer, dass ich meinen alten behalte. Er wäre so schön. Aber er hatte 212.000 km drauf. Wäre zu viel kaputt gegangen. Ich erzähle ihr auch alles. Ich hoffe, dass es Dir gut geht und Du Dir nicht zuviel Gedanken wegen dem Jahrestag machst. Kopf hoch und weiter so. Liebe Grüße Jeanine |
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