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#1
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Liebe Petra,
am vergangenen Donnerstag war meine Ablatio. Gefunden hatte ich den Knoten am 10. Juli und dann hat es mir auch erst mal den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich habe mit meiner Familie schon so viel Sch... in den letzten Jahren erlebt und irgendwie überstanden, ich kann Dich gut verstehen. Frag Deinen Arzt unbedingt nach einem guten Psychologen. Es gibt auch Medis, die die Angst erst mal ein bißchen in Schach halten, damit Du die notwendigen Therapien machen kannst ![]() Meine Angst ist nie ganz verschwunden, aber ich habe sie soweit im Griff (bis auf kleine Ausrutscher), dass sie mich nicht mehr lähmt, sondern aktiv werden lässt. Ich mache mir vor den Terminen immer einen Zettel mit allen wichtigen Fragen, damit ich nichts vergesse, wenns mich mal wieder überkommt. Wir sind stark, wir werden das überstehen, Du musst nur ganz fest daran glauben. ![]() Liebe Grüße akira |
#2
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Ja liebe Petra,
ich verstehe, Du hast eine Angsterkrankung und kannst Dich nicht rausbewegen. Das wäre aber notwendig um die besten Ärzte für Deine Erkrankung zu finden. Hast Du FreundInnen, die Dich begleiten könnten. Einen Therapeuten? Du mußt raus aus der Angst. Da ist in jeder Hinsicht Deine Chance zu Überleben. Anders zu leben. Sousha |
#3
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Liebe Petra,
Du wolltest von mir wissen, warum ich keine Chemo bekommen habe, die Frage beantworte ich Dir gerne. Nach der Ablatio (wegen 3 Tumoren in der Brust) wurde im Staging eine einzelne osteoplastische Metastase am 2.Steissbeinwirbel gefunden. Die Eierstöcke sahen auf dem MRT auch etwas seltsam aus, und da die Tumore hormonpositiv waren, wurden mir dann die Eierstöcke entfernt. Da ich nun schon metastasiert hatte und ich durch die Eierstockentfernung dann schon in den Wechseljahren war, waren die Onkologen der Meinung dass mir eine Chemo nun keine größere Überlebenschance geben kann. Ich werde mit Femara (ein Aromatasehemmer) und Zometa (ein Biphosphonat) behandelt. Hatte erst vor 3 Wochen ein CT und da wurde dann festgestellt, dass durch das Zometa die Metastase offensichtlich "unschädlich" gemacht wurde. Nach Aussage meines Onkologen ist das für mich das beste Ergebnis das ich bekommen kann. So lange wir den Krebs mit dieser Therapie im Griff haben, ist alles im grünen Bereich. Wenn dann doch noch irgendwann, irgendetwas auftaucht, kann ich immer noch jede Chemo versuchen. Als die Metastase entdeckt wurde, war ich völlig verzweifelt. Ich hatte im Internet gelesen, dass man mit Metastasen noch max. 3-5 Jahre zu leben hätte. In langen und intensiven Gesprächen konnten jedoch meine Onkologen und vor allem meine Psychoonkologin mich davon überzeugen, dass man mit Knochenmetastasen - vor allem wenn sie nur einzeln auftauchen, noch sehr lange leben kann. Zwischenzeitlich bin ich davon überzeugt, dass ich es noch sehr, sehr lange beim aktuellen Stand schaffen kann. Ich will irgendwann an Altersschwäche sterben, aber ganz sicher nicht am Krebs. Ich habe keine Ahnung, warum Du Deine Wohnung schon so lange nicht verlassen konntest - aber ich wünsche Dir, dass Du es nun endlich schaffst. Vielleicht kannst Du Dir die erste Hilfe auch telefonisch einfordern. Kämpfe für Dich, lass Dich nicht von der Angst auffressen. Du darfst mich auch gerne mal per PN anschreiben, falls es irgendwelche Fragen gibt die Du nicht so öffentlich schreiben und diskutieren möchtest. Liebe Grüße Ingrid |
#4
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akira,die ablatio war und was kommt nun auf dich zu?
lg petra Sousha,ich habe leider keine freundinnen im realen leben,da ich sozusagen schon 26 jahre in der wohnung bin. lg petra liebe ingrid, ich danke dir sehr für deine erklärung! du musst ein ganz ganz starker mensch sein,so tapfer weiter zu machen. ich weiss nicht,bin ich zu emfindlich,zu ängstlich. wo nehmt ihr alle nur die kraft her? lg petra Geändert von gitti2002 (16.08.2010 um 01:26 Uhr) Grund: zusammengeführt |
#5
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Hallo Petra,
dein Satz, dass Du im realen Leben keine Freunde hast, hat mich jetzt aber total erschüttert!!!! Warum um Himmels Willen bist Du denn 26 Jahre nicht aus der Wohnung gekommen?? Das geht doch gar nicht. Man kann doch nicht sein Leben nur in der Wohnung verbringen. Du musst doch auch einkaufen, zum Arzt oder sonstige Erledigungen machen........... Mit Stärke hat das bei mir auch sicher nichts zu tun - die Tatsache, dass ich eine einzelne Knochenmetastase habe, hat mir jetzt erst mal eine Chemo erspart. Die aktuelle Therapie greift bei mir sehr gut und deshalb brauche ich die Chemo einfach nicht. Hier im Forum gibt es Frauen, die sehr viele Metastasen haben, die schlechte Prognosen haben - die sind stark. Denn die müssen ganz viel aushalten - Schmerzen, Dauerchemo u.s.w. Ich bin da im Grunde nur ein ganz kleines Lichtlein. Was mir total geholfen hat war ein Gespräch mit einem Onkologen in der Uniklinik in der ich jetzt behandelt werde. Er hat mir erklärt, dass ich durch die Metastasierung nun eben als chronisch Krank eingestuft werde. Aber chronisch krank ist auch ein Diabetiker und jemand mit einem Herzleiden. so und nun muss man sich einfach überlegen, wer ist denn nun unmittelbarer lebensgefährdet? Ganz sicher nicht ich mit meinem Brustkrebs. Wenn ein Diabetiker in Unterzucker gerät, bis das richtig bemerkt wird kann es zu spät sein. Wenn jemand mit Herzschwäche einen Infarkt hat.......auch da kann es von einer Minute auf die Andere zu Ende sein. Und was passiert bei mir? Wenn bei mir neue Metas diagnostiziert werden, dann setze ich mich mit meinen Ärzten zusammen und überlege wie wir dann diese Metas bekämpfen. Dann habe ich immer noch vieeeeeeeeel Zeit !!!! Ich habe dann noch ganz viele Chancen. Brustkrebs ist kein Todesurteil - er wird mich nun eben mein Leben lang begleiten - aber es gibt immer noch schlimmere Dinge im Leben. Liebe Petra, fasse einfach wieder Mut und versuche die Krankheit auch als Chance zu sehen. Als Chance manche Dinge in Deinem Leben nun zu ändern. Ich habe auch viele Dinge geändert - an meinem Brustkrebs ist nicht alles nur zu meinem Schlechten - es hatte auch posistive Veränderungen. Liebe Grüße Ingrid |
#6
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Hallo Petra,
da ich auch mal Angstpatientin war und jetzt Brustkrebs habe, kann ich ein bisschen nachfühlen wie es Dir geht. Folgende Tipps: 1. Suche mit Hilfe eines guten Arztes das richtige Medikament gegen die Angst. Bei mir hat das lange gedauert und ich habe alles mögliche ausprobiert. Bin bei Doxepin hängen geblieben, das funktioniert gut bei mir. Nehme normalerweise nur abends 5-10 Tropfen (und zwar eigentlich wegen chronischer Schmerzen, aber für die Psyche hilfts auch), nach der BK-Diagnose und Abstimmung mit den Ärzten etwas mehr (mittlerweile schon wieder reduziert). 2. Frag in der Klinik nach einem Psychoonkologen. Ich hatte 2 Gespräche (in der Klinik), hat mir gut getan. 3. Überleg' Dir, ob ein "Internetverbot" nicht vielleicht eine gute Idee wäre. Im Internet findet man zu jedem Symptom die schlimmstmöglichen Konsequenzen (und wenn's nur ein Pickel war). Ich las dazu das Buch "Fremdkörper" von Miriam Pilhau, die hatte auch "Internetverbot" ![]() 4. mir hat das "Überlebensbuch Brustkrebs" viele gute Tipps gegeben. Ist zwar teuer, aber alles ist sehr gut erklärt und es scheint auch sehr aktuell zu sein. 5. Die Angst ist oft schlimmer als der Krebs, da sie die Seele tötet (habe ich wo gelesen und es gibt ja auch diesen Film "Angst essen Seele auf"). Versuche einen gewissen "Galgenhumor" zu entwickeln, das funktioniert ganz gut bei mir. Beispiel: War am Samstag mit einer Freundin, deren Tochter und meiner Tochter Perücke kaufen (Chemo soll nächste Woche anfangen, da muss man vorbereitet sein). Statt zu jammern, dass jetzt bald die Haare ausfallen, haben wir alle möglichen Witze über das Thema gemacht (z.B. über das Modell "polnische Oma"). Und was sage ich, wir hatten total viel Spass ![]() Hoffe, meine Tipps helfen Dir ein bisschen. Sanne_62 Geändert von gitti2002 (16.08.2010 um 10:03 Uhr) Grund: direkte Empfehlungen |
#7
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liebe ingrid,
was schlimmer ist,weiss ich auch. Im verg.jahr hatte ich einen herzinfarkt und habe nun 6 Stents am Herzen. In diesem Jahre hatte ich eine Not-OP der galle,fast wäre ich daran gestorben. ich weiss also recht gut,wie schnell man nicht mehr da sein kann.diese 26 jahre daheim,habe ich mir ja nict selbst ausgesucht.es gab einen ebhandlungsfehler bei einer rückenmarkpunktion und dieser zog dann einiges nach sich.ich bin schon viele jahre in kliniken und bei therapien gewesen. ulkigerweise hat es sich nicht etwa gebessert,sondern verschlimmert.so war man zum beispiel in solch einer klinik der meinung...sie geht nicht raus...also sperren wir sie in eine zelle...dann wird sie wohl irgendwann raus wollen. na ja,geholfen hat das auch nicht,sondern mir nur den nächsten knacks verpasst. tja,wie soll man dann in dieser zeit eine freundin finden?man kann nicht mit ihr weggehen,man kann einfach nix...einkaufen,alles andere,übernimmt schon immer die familie.zahnarzt,optiker,hausarzt usw.kommen seit jahren zu mir heim. man sagt,damit kann man nicht leben und 75 prozent dieser menschen nehmen sich das leben. für mich ist das internet der fast einzigste kontakt zur aussenwelt. nun hast du ein wenig einblick... lg petra |
#8
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Liebe Petra,
oja, diese verdammte Angst. Innerhalb weniger Tage wird das Leben auf den Kopf gestellt. Eine Woche nach der Diagnose erfolgte bei mir die Ablatio, von jetzt auf gleich war alles anders...Auch ich habe damals gedacht, ich sehe meine Kinder nicht mehr aufwachsen, habe ein Tagebuch gekauft, das ich für sie schreiben wollte. Ich habe viel geweint und viel Schlimmes gelesen. Und nun schau mal hier: http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=47221 Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Kraft und verliere nicht den Mut. Liebe Grüße Claudia |
#9
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Hallo Petra,
ich war auch sehr erschrocken über Deinen Satz, dass Du keine Freunde im realen Leben hast. Du brauchst ganz dringend Menschen in Deinem Leben, die Dir Kraft spenden, die Dich auch mal in den Arm nehmem, mit Dir lachen, weinen und schweigen können. Gibt es in Deiner Umgebung Gruppen für Krebspatienten, denen Du Dich vielleicht anschließen kannst? Bist Du wegen Deiner Angsterkrankung in psychologischer Behandlung? Wenn nicht, frage Deinen Onkologen nach einem Psychologen. Ich finde es ganz wichtig, dass Du versuchst rauszukommen und reden kannst. Sicher findet man auch hier Trost und Hilfe, aber wie Du schon schreibst, man liest auch sehr viel schlimmes, und mit diesen ganzen Informationen bist Du dann auch wieder alleine und sie schüren Deine Angst. Liebe Petra, ich wünsche Dir, dass Du den Weg in die Außenwelt wieder schaffst und schicke Dir ganz viel Kraft ![]() Alles Liebe, Cora Geändert von Cora (16.08.2010 um 20:16 Uhr) Grund: hab grade erst gelesen, dass Du Dich scho über eine Gruppe informiert hast. Gib nicht auf! |
#10
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liebe ingrid,mach dir mal keine sorgen,dass du mich verletzen könntest,ich bin glücklich,dass du,dass ihr mir hier schreibt!
eine HP habe ich auch schon lange,kicher... http://petrasdreams.pe.funpic.de/ lg petra danke auch dir liebe cora, es tut mir zumindest gut,mit menschen zu reden,die das gleiche/ähnliche schicksal haben undzmindest erst mal verstehen,warum man in panische angststarre verfällt. bei meine stadt.de habe ich eine kostenlose kleinanzeige aufgeben,wo ich eine leidesgenossin aus der stadt suche oder aus der umgebung,mal sehen,ob sich jemand meldet... knuddels petra Geändert von gitti2002 (17.08.2010 um 12:49 Uhr) Grund: zusammengeführt |
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